Die Glasmalereifenster der Evangelischen Pfingstkirche Potsdam
Von Rudolf Reinhold
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Buchvorschau
Die Glasmalereifenster der Evangelischen Pfingstkirche Potsdam - Rudolf Reinhold
Eingang
Im Norden der Stadt Potsdam erhebt sich der Pfingstberg mit seinem Belvedere. Der Blick von den Türmen über die malerisch schöne Landschaft und auf die Stadt gehört einfach zu einem Potsdam-Besuch dazu. Auf der östlichen Seite des Berges sind der Neue Garten mit Schloss Cecilienhof und Marmorpalais weitere Ausflugsziele für die Potsdamer und ihre Gäste.
Nicht weit davon entfernt, Große Weinmeisterstraße 49, ist das Grundstück der Evangelischen Pfingstgemeinde mit der Pfingstkirche.
Der Straße am nächsten ist das Pfarrhaus, das gegenwärtig als Gemeindezentrum dient. Rechts davon liegt die Evangelische Grundschule Potsdam, das ehemalige Witwenhaus, mit dem derzeit von der Schule als Turnhalle genutzten Gemeindesaal. Hinter dem Pfarrhaus befindet sich das neue Pfingsthaus mit der Kirche. Alle drei Gebäude wurden im für diese Zeit typischen neogotischen Stil errichtet.
Mosaik über der Eingangspforte an der Großen Weinmeisterstraße
Entstanden ist das Ensemble als Erweiterung und Ergänzung des 1851 gegründeten „Pfingsthauses. Vorbild war das „Rauhe Haus
in Hamburg, eine Gründung von Johann Hinrich Wichern (1808 bis 1881). Wichern predigte im November 1849 in der Potsdamer Friedenskirche und gab damit den Anstoß zur Bildung eines Vereines der Inneren Mission, dem neben allen Potsdamer Geistlichen auch viele bekannte Potsdamer Persönlichkeiten beitraten. Eine Kommission dieses Vereines bildete unter dem Vorsitz von Hofprediger Albert Heym (1808 bis 1878) ein Kuratorium zur Gründung einer „Rettungsanstalt für verwahrloste Knaben. Heym gelang es, König Friedrich Wilhelm IV. (1795 bis 1861) zur Überlassung des Jehnkeschen Winzerhauses in der Großen Weinmeisterstraße zu veranlassen. Königin Elisabeth (1801 bis 1873) übernahm das Protektorat. Sie traf darüber hinaus in ihrem Testament Verfügungen, die das Fortbestehen des Pfingsthauses nach ihrem Ableben sicherten. Das Winzerhaus wurde umgebaut und in der Folge als Rettungshaus unter dem Namen „Pfingsthaus
genutzt. Die Zöglinge erhielten eine schulische Ausbildung und bewirtschafteten das Grundstück gärtnerisch unter Anleitung des Hausvaters. Sie blieben bis zu ihrer Konfirmation im Pfingsthaus und wurden sehr oft erfolgreich in Lehrstellen vermittelt.
Um das Jahr 1890 stellte sich heraus, dass das Gebäude nicht nur renovierungsbedürftig war, sondern auch den gewachsenen Anforderungen der Zeit nicht mehr genügte. Das Kuratorium der Pfingsthaus-Stiftung bat bei Kaiserin Auguste Viktoria (1858 bis 1921) um finanzielle Unterstützung. Die Kaiserin beauftragte ihren Oberhofmeister Ernst Freiherrn von Mirbach (1844 bis 1925), alles Notwendige dafür zu veranlassen. Aus den Spenden des Evangelisch-Kirchlichen Hilfsvereins Berlin und des ihm angeschlossenen Evangelischen Kirchenbauvereins Berlin, Schenkungen der Kaiserin und Zuwendungen von Berliner und Potsdamer Bürgern entstand die finanzielle Grundlage, die den Bau des neuen Pfingsthauses mit einer angeschlossenen Kapelle möglich machte.
Für den Bau der neuen Gebäude wurde eigens der Pfingst-Kapellen-Verein als Zweigverein des Evangelisch-Kirchlichen Hilfsvereins gegründet, der die Trägerschaft über die neuen Bauten auf dem Gelände an der Großen Weinmeisterstraße 49 übernahm. Vorsitzender des Vereines wurde Ernst Freiherr von Mirbach.
Der Geheime Regierungs- und Baurat Ludwig von Tiedemann (1841 bis 1908) führte die Projektierung kostenlos aus und übernahm auch die Bauleitung. Gleichzeitig trat er in das Kuratorium des neu gegründeten Pfingst-Kapellen- Vereins ein und wurde 2. Kurator neben Freiherrn von Mirbach.
Am 4. Mai 1893 begannen die Bauarbeiten. Es stellte sich schon während des Bauens heraus, dass die Kapelle zu klein sein würde. So legte man kurzerhand im Mai 1894 die noch nicht trockene Rückwand nieder und erweiterte den Innenraum durch einen Anbau mit einer Orgelempore. Am 15. Oktober 1894 wurden das neue Pfingsthaus und die Kapelle in Anwesenheit der Kaiserin mit einem feierlichen Gottesdienst ihrer Bestimmung übergeben.
Bei der Gestaltung der Kirche griff man auf die Möglichkeiten der industriellen Fertigung durch standardisierte Bauelemente zurück. Auch die Innenraumgestaltung ist von der Serienfertigung, z. B. der Kirchenmöbel, beeinflusst. Dennoch ist der Kirchen raum erstaunlich individuell. Die Wände wurden nach Mustervorlagen mit Wandmalereien in Freskentechnik versehen. Die Verglasungen sind folgerichtig nicht einfach nur Fensterverschlüsse, sondern setzen die Konzeption von Raumschmuck und Ornamentik fort.
Da die Kirchen des Evangelischen Kirchenbauvereins Berlin mit Spendengeldern errichtet wurden, gab es die Gelegenheit, Kirchenfenster oder Einrichtungen zu stiften. Davon wurde rege Gebrauch gemacht, erhöhten solche Stiftungen doch das Ansehen der Stifter. Bei Fensterstiftungen konnten die Spender sich selbst oder von ihnen benannte Personen in den Fenstern abbilden lassen. Die Chorscheitelfenster blieben dabei in der Regel den Landesherren zur Stiftung vorbehalten. Für die inhaltliche Gestaltung der Wandmalereien und der Fenster wurde durch die jeweilige Kirchenbaukommission in Zusammenarbeit mit den beteiligten Theologen und Architekten ein Bildprogramm festgelegt.
Vergleicht man die Evangelische Pfingstkirche mit anderen zeitgleich erbauten Kirchen des Evangelischen Kirchenbauvereins Berlin, nimmt sich diese Kirche sehr bescheiden aus. Aber man sollte nicht vergessen, dass die Pfingstgemeinde zunächst nur eine Filiale der Friedenskirchengemeinde war und das Grundstück der „Rettungsanstalt am Pfingstberg" mitnutzte.
Dies drückte sich auch im Namen der Kirche aus: bis zum Jahre 1902 hieß sie Pfingstkapelle, danach führte sie den Namen Pfingstkirche. Mit der Aufteilung der Parochie Friedenskirche in zwei Gemeinden am 1. April 1910