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Die Löwengeschichte - Mit dem roten Doppeldecker auf Abenteuerreise
Die Löwengeschichte - Mit dem roten Doppeldecker auf Abenteuerreise
Die Löwengeschichte - Mit dem roten Doppeldecker auf Abenteuerreise
eBook248 Seiten3 Stunden

Die Löwengeschichte - Mit dem roten Doppeldecker auf Abenteuerreise

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Über dieses E-Book

Die Freunde fliegen im roten Doppeldecker um die Welt. Mit dem Löwen als Käpt'n erleben sie viele Abenteuer. Wo sie hinkommen, ist der rote Doppeldecker wie ein Magnet. Anfangs zu dritt, werden die Freunde nach und nach immer mehr. Am Amazonas helfen sie mit, geldgierige Urwaldzerstörer zu vertreiben, und einmal finden sie sich plötzlich, ohne es zu wollen, im Weltraum wieder. Als sie in der Wüste Sahara notlanden, kommen sie neben einem geheimnisvollen Brunnen zum Stehen und erleben wundersame Geschichten. Doch als sie eines Tages durch dichte Nebelbänke hindurch etwas aus dem Meer ragen sehen, ändert sich vieles…
Allen, die Freude an der Fliegerei haben, wird das Herz höher schlagen.

Doch Achtung! Flugbegeisterte Eltern seien gewarnt. Es könnte sein, dass ihr Nachwuchs auch Lust am Fliegen bekommt und sich auf die Suche nach Abenteuern macht...

Die Abenteuergeschichten entführen den Leser und Zuhörer in wundersame, weit entfernte Welten. Einige eigene Illustrationen des Autors runden die Geschichten ab.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum26. März 2019
ISBN9783748257561
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    Buchvorschau

    Die Löwengeschichte - Mit dem roten Doppeldecker auf Abenteuerreise - Rainer Dr. Scherlein

    Kapitel I

    Aufbruch ins Abenteuer

    Der Löwe bückt sich und taucht einen kleinen roten Eimer in den Fluss. Dabei schielt er mit einem Auge auf den Eimer, um zu sehen, wann er voll ist und mit dem anderen Auge beobachtet er die Wasseroberfläche, ob er etwas Verdächtiges bemerkt. Alles ruhig, denkt er sich und trägt den Eimer zu seinem roten Doppeldecker. Der steht ein paar Meter vom Flussufer entfernt im weißen Sand. Die Sonne scheint auf den roten Lack und die Maschine glänzt wie neu. Majestätisch und reglos steht sie da, während der Fluss daneben träge dahinfließt.

    Sie sieht schon gut aus, geht es dem Löwen durch den Kopf, und nicht nur das, sie hat uns ohne Probleme bis hierher gebracht und sie wird uns auch weiterhin - hoffentlich - brav durch die Lüfte tragen.

    „Da hast du dir eigentlich einen schönen, ebenen Landeplatz ausgesucht, dringt eine feine Stimme aus der Kabine des Fliegers, „wenn da nicht die vielen neugierigen Zaungäste wären.

    „Welche Zaungäste meinst du?" fragt der Löwe, während er einen Schwamm in den Eimer taucht und fröhlich pfeifend die Frontscheibe des Doppeldeckers wäscht. Wasserperlen laufen rechts und links an der Motorhaube hinunter.

    Da taucht hinter dem Leitwerk der Teddy auf, in der Hand hält er einen Büschel Zweige. „Die Lisa meint wahrscheinlich die lieben, freundlichen Nachbarn hier ringsum." Dabei dreht er vielsagend lächelnd den Kopf nach rechts, um in diese Richtung zu deuten.

    Der Löwe blickt ebenfalls in die Richtung, in die der Teddy gedeutet hat. „Ach, du meinst die süßen, kleinen Krokodile, die hier am Ufer überall herumlungern. Die habe ich auch schon bemerkt. Bis jetzt sind sie auf Distanz geblieben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das so bleibt. Deshalb sollten wir demnächst weiter fliegen. Unser Lager können wir hier nicht aufschlagen."

    „Das meine ich auch, nickt der Teddy zufrieden. „Hier, das Gestrüpp hat sich im Spornrad verfangen. Der Teddy hält ein Büschel Zweige hoch und wirft es in hohem Bogen fort. Ein Krokodil in der Nähe erhebt sich langsam und wankt behäbig ein paar Meter weiter weg, um sich dann wieder faul auf dem Sand niederzulassen. In der letzten Viertelstunde sind schon einige weitere Krokodile dazu gekommen. Der seltsame Besuch an ihrem Fluss hat ihre Neugierde geweckt und nicht nur das.

    Die Stimme aus dem Inneren des Doppeldeckers meldet sich wieder. „Wenn ich das recht durch unser Dachfenster sehe, kreist da über uns ein Geier."

    „Auch das noch! ruft der Löwe und sieht ebenfalls nach oben. Tatsächlich, hoch über ihren Köpfen schwebt in der heißen Luft ein Geier. „Wartet dieser Geier etwa schon darauf, dass er von den Krokodilen noch was abbekommt?

    „Wie, was abbekommt? Wie meinst du das?" Der Teddy versteht nicht.

    „Oh, Teddy, deine Leitung ist mal wieder lang heute. Wenn die Krokodile uns verspeist haben, natürlich", grinst der Löwe. Dabei macht er mit beiden Händen eine Handbewegung, die so aussehen soll wie das Maul eines Krokodils, das auf- und zugeht.

    „Igitt! ruft die Puppe Lisa aus der Flugzeugkabine heraus. „Das ist gar nicht lustig. Sie schüttelt sich dabei und anschließend reckt sie vorsichtig den Hals aus der Tür des Doppeldeckers.

    Alle drei sehen nun zu, wie der Geier rasch tiefer sinkt und dann schließlich lautlos heran gleitet. Elegant dreht er kurz vor der Landung die breiten Flügel senkrecht hoch zum Bremsen und mit einem Rauschen setzt er auf dem Dach des Doppeldeckers auf.

    Der Löwe und der Teddy stehen da und kriegen den Mund nicht zu, so staunen sie über das elegante Landemanöver.

    „Wer bist du denn?" fragt die Puppe Lisa, während sie immer noch in der Tür des Doppeldeckers steht und nach oben blickt.

    „Hallo, Leute! Der angesprochene Geier hat die Frage anscheinend überhört und räkelt sich erst einmal. Dann rückt er sein stattliches Federkleid zurecht. „Danke, dass ich auf eurem Flieger landen durfte.

    Der Löwe und der Teddy schauen sich fragend an. Haben sie dem Geier eine Erlaubnis zum Landen gegeben?

    Doch der Geier fährt, ohne eine Reaktion abzuwarten, fort: „Da unten wäre es mir im Moment zu ungemütlich." Er dreht den Kopf zur Seite und deutet mit seinem Schnabel auf die Umgebung des Doppeldeckers, wo die Krokodile immer noch scheinbar regungslos am Sandstrand liegen und in der Sonne dösen. Ein Krokodil öffnet verschlafen sein Maul so weit, dass zwei lange Reihen weißer Zähne sichtbar werden.

    Die Puppe Lisa reckt ihren Hals noch ein bisschen weiter aus der Tür heraus und betrachtet den Ankömmling genauer. „Magst du uns nicht verraten, wer du bist und was du hier so machst?"

    „Ach so, natürlich, entschuldigt sich der Geier, „das hätte ich jetzt beinahe vergessen. Ich bin Fridolin. Der Geier Fridolin lächelt die Puppe Lisa mit seinem freundlichsten Lächeln an. Mit seinem Federkragen, den er um den Hals trägt, sieht er irgendwie vornehm aus.

    Die Puppe Lisa ist jetzt zufrieden, denn sie merkt, dass dieser Geier Manieren hat. Irgendwie gefällt er ihr und sie möchte ein kleines Kompliment machen. „Fridolin ist ein schöner Name."

    „Na ja, antwortet Fridolin, „das haben sich meine Eltern bestimmt auch gedacht und mir diesen Namen gegeben.

    Der Löwe ist auch ein wenig neugierig. Etwas spitzbübisch ruft er zu Fridolin auf dem Dach des Doppeldeckers hinauf: „Fridolin ist aber jetzt auch kein ortsüblicher Name hier, oder?"

    „Da hast du recht, nickt der Geier Fridolin. „Weiß der Geier, wie meine Eltern auf den Namen gekommen sind. Sie sind viel in der Weltgeschichte herumgereist und haben den Namen bestimmt irgendwo aufgeschnappt. Und ihr? Wer seid ihr? So einen schönen Vogel wie euren habe ich auch noch nie gesehen. Er unterstreicht seine Worte mit einem anerkennenden Nicken.

    Der Löwe freut sich sehr über das Kompliment. Stolz erklärt er dem Fridolin: „Das ist der rote Doppeldecker. Er ist ein Eigenbau nach meinen Plänen. Mit ihm sind wir drei, dabei deutet er in die Runde, „aufgebrochen, um Abenteuer zu erleben.

    „Und um neue Freunde zu finden", ergänzt der Teddy.

    Der Löwe legt seinen Arm um den Teddy und stellt ihn vor:

    „Das hier, das ist mein Freund Teddy, er ist der Copilot."

    Der Teddy lächelt nach oben zum Geier Fridolin und tippt mit der rechten Hand an seine Mütze.

    „Und ich bin die Lisa!" Die Puppe Lisa macht sich ganz lang und streckt ihre Hand hoch zum Geier Fridolin. Der lächelt Lisa zu und berührt mit der längsten Feder an seiner Flügelspitze Lisas Hand.

    Auch Lisa lächelt, denn so eine Begrüßung hat sie noch nicht erlebt. „Möchtest du dich uns anschließen?" fragt sie den Fridolin ganz direkt.

    Der Angesprochene wird ein bisschen rot im Gesicht, das sieht man bei Geiern allerdings nicht so arg, doch die Lisa hat es bemerkt. „Also, der Geier Fridolin räuspert sich und blickt zu den drei Freunden hinunter. Er ist ganz verlegen und weiß nicht so recht, was er sagen soll. Leise antwortet er dann: „Das kann ich mir gut vorstellen, äh, ich meine, ich könnte ganz gut zu euch passen. Schnell wechselt er zu einem anderen Thema über.

    „Wie ich das von da oben so überblicken konnte, habt Ihr euch keinen idealen Platz zum Bleiben ausgesucht."

    Wie zur Bestätigung ist vom Flussufer her ein Plätschern zu hören. Schon wieder ist ein neugieriges Krokodil angekommen und sucht sich einen Platz im weißen Sand.

    „Das haben wir auch schon bemerkt", bestätigt der Löwe, während er aus den Augenwinkeln das Flussufer beobachtet. Und wie zur Bekräftigung seiner Worte ist aus der Nähe ein tiefes Knurren zu hören.

    „Was haltet ihr von dem Vorschlag, der Geier Fridolin versucht, ganz ruhig zu sprechen. „Ein paar Kilometer weiter, da habe ich eine Art Hügel gesehen, da drauf ist ein schöner Platz zum Landen und da sind auch ein paar Palmen in der Nähe, die Schatten spenden. Fridolin schaut die anderen aufmunternd an.

    „Na, dann fliegen wir doch da hin!" ruft der Löwe und blickt erst zu Lisa und Fridolin und dann zum Teddy. Die nicken zustimmend.

    Und, er hebt die rechte Hand und winkt zum Fridolin nach oben, „herzlich willkommen bei den Freunden auf ihrer Abenteuertour!"

    Die anderen beiden, Teddy und Lisa, winken auch kräftig und freuen sich, dass sie einen neuen Freund gefunden haben.

    „Ich fliege voraus!" ruft der Geier Fridolin. Er ist froh dass, er diesen Ort wieder verlassen kann, breitet seine Flügel aus und erhebt sich mit ein paar kräftigen Flügelschlägen senkrecht in die Luft.

    Bewundernd sehen die Freunde dem Geier beim Starten zu. „So möchte ich auch mal senkrecht starten können! meint der Teddy. „Wir brauchen immer noch eine ausreichend lange Startbahn.

    „Tja, so ein Senkrechtstarter, das wär schon auch noch ein schönes Spielzeug für meines Vaters Sohn. Der Löwe sieht dem Geier Fridolin lächelnd nach, während der sich mit ein paar Schlägen seiner breiten Schwingen in engen Kreisen höher schraubt. „Aber jetzt los! Einsteigen!

    Der Löwe steigt mit dem linken Fuß auf die schmale Fußstütze, die am linken Fahrwerksbein angebracht ist und schwingt sich in die Kabine auf den linken Pilotensitz und der Teddy nimmt auf dem rechten Sitz Platz.

    „Türen schließen!" ruft der Löwe.

    Wie gewohnt nimmt der Teddy die Checkliste zur Hand und routinemäßig gehen die beiden die Punkte auf der Checkliste durch.

    Sie sind ein eingespieltes Team. Der Teddy liest die Anweisungen laut vor, der Löwe führt sie aus und wiederholt sie dabei laut.

    „Brandhahn auf! – „Brandhahn auf.

    „Gemischregler reich! – „Gemischregler reich.

    „Vergaservorwärmung kalt! – „Vergaservorwärmung kalt.

    „Also, mischt sich da die Puppe Lisa vom Rücksitz in die Prozedur ein, „ihr könnt schon gemütlich so weitermachen, aber vermutlich fressen die Krokodile dann ganz langsam von hinten unseren Flieger auf! Die Puppe Lisa klingt etwas ungeduldig und besorgt. Sie beobachtet die Umgebung aufmerksam durchs Seitenfenster. Draußen knirscht ein Krokodil auffällig laut mit den Zähnen und ein anderes macht das linke Auge weit auf und schielt zum Doppeldecker hinüber.

    Der Löwe und der Teddy haben verstanden. „Hauptschalter ein!" ruft der Teddy. Der Löwe legt ohne zu antworten den roten Kippschalter um.

    Dann schiebt er den Gashebel zum Kraftstoffeinspritzen zwei Mal hinein und zieht ihn wieder heraus.

    „Das reicht", murmelt er in seine Barthaare hinein und öffnet den Gashebel einen Zentimeter weit.

    „Propellerbereich frei!", ruft der Teddy. In alter Gewohnheit fällt sein Blick durch die Frontscheibe nach draußen.

    „Zündung ein!" sagt der Löwe fast lautlos vor sich hin, dabei dreht er den Zündschlüssel herum. Der Propeller fängt langsam an, sich zu drehen. Ooiing, ooiing, ooiing… Ein schleifendes Geräusch dringt aus der Motorhaube. Alle schauen nach vorne und lauschen regungslos und gespannt, ob etwas passiert. Da! Stotternd springt der Motor an. Der ganze Flieger zittert.

    „Das ist schon mal gut, der Motor ist wenigstens angesprungen", kommentiert die Lisa das Geschehen von hinten.

    Draußen bewegt sich auch was. Manche Krokodile heben ihre Schnauzen hoch, andere schlagen ihren langen Schwanz hin und her. Mit dem Gashebel reduziert der Löwe jetzt die Drehzahl des Propellers auf 1.000 Umdrehungen in der Minute. Der Motor schnurrt nun leise vor sich hin.

    Wie im Schlaf greift er nach unten zur Höhenrudertrimmung und stellt sie auf „Take off".

    „Was meinst du", der Teddy wendet sich nach links zum Löwen,

    „sollten wir nicht die Klappen zum Starten nehmen?"

    „Hm, antwortet der, „wir nehmen 20 Grad.

    Der Teddy betätigt den kleinen Hebel für die Klappen und beobachtet durchs Fenster, wie die Klappen ausfahren. Dabei entgeht ihm nicht, dass die Krokodile rechts und links vom Flieger jetzt hellwach sind und den laut brummenden Flieger nicht aus den Augen lassen.

    Die Lisa unterbricht die beiden wieder. „Ich will mich da ja nicht einmischen, ihr seid schließlich die Piloten, aber könnt ihr nicht ein wenig schneller machen?"

    Dabei sieht sie besorgt aus dem Fenster. Ein Krokodil lässt sich vom Motorengeräusch gar nicht abschrecken und kriecht auf seinem dicken Bauch näher an den Doppeldecker heran.

    „Also gut, den Motorcheck sparen wir uns, meint der Löwe cool. „Entweder die Kiste fliegt oder sie fliegt nicht.

    Die Puppe Lisa hinten auf dem Rücksitz verdreht sorgenvoll die Augen.

    Mit einem kurzen Blick schielt der Löwe zum Öldruckanzeiger hinüber, der Öldruck ist da. Er gibt etwas Gas, bis sich der Doppeldecker ruckelnd bewegt. Fast automatisch stellt er den Kreiselkompass nach dem Magnetkompass ein, der oberhalb des Instrumentenbrettes befestigt ist, während er losrollt. Ein paar Krokodile erheben sich schwerfällig und machen diesem roten Ungetüm, das noch ein wenig größer ist als sie, etwas Platz.

    „Jetzt brauchen wir nur noch eine genügend lange Startbahn", brummt der Löwe in seinen Bart. Beide Piloten sehen zum Fenster hinaus. Bis jetzt sieht es noch nicht gut aus.

    „Wir können ja nicht in Schlangenlinie starten", der Teddy runzelt die Stirn.

    „Ich probier mal was aus", sagt da der Löwe, tritt auf die Bremsen, die an den Spitzen der Seitenruderpedale angebracht sind und schiebt das Gas rein. Sofort heult der Motor auf und der Propeller zerrt am ganzen Flugzeug und will es vorwärts ziehen. Aber die Bremsen halten gut und der rote Doppeldecker verharrt zitternd am Platz. Das sieht ein bisschen aus wie wenn ein Hundertmeterläufer kurz vor dem Startschuss einen Schüttelfrost bekommt.

    „Was passiert, wenn ich jetzt die Bremsen ein wenig loslasse?" fragt der Löwe, ohne den Blick nach vorn durch die Windschutzscheibe abzuwenden. Nur für einen kurzen Moment geht er ein kleines bisschen von den Bremsen runter.

    Der rote Doppeldecker macht nur einen kurzen Hüpfer nach vorn, weil der Löwe sofort wieder auf die Bremse tritt. Die Krokodile, die immer noch im Weg liegen, sind erschrocken hochgefahren und tatsächlich ein wenig auf die Seite gewichen.

    „Also, funktioniert doch! strahlt der Löwe und freut sich über den kleinen Erfolg. „Dann wollen wir mal sehen, was ihr macht, wenn es richtig losgeht. Der Löwe schiebt die Zungenspitze auf der linken Seite vom Maul durch die zusammengepressten Lippen ein wenig heraus. Das macht er immer, wenn er eine knifflige Aufgabe zu lösen hat.

    „Was hast du vor?" will der Teddy wissen. Er kann nicht so recht glauben, dass der Löwe das machen will, was er, der Teddy, gerade befürchtet.

    „Pass auf, wir starten jetzt!" Der Löwe setzt sich auf seinem Sitz zurecht und spitzt die Lippen.

    Der Teddy will noch antworten, dass da doch noch die Krokodile auf dem Weg herumliegen, aber da lässt der Löwe schon die Bremsen los und der rote Doppeldecker stürmt mit Vollgas nach vorne.

    Der rasende Propeller wirbelt eine Wolke aus Sand hoch und kommt in Windeseile auf die Krokodile zu. So schnell können die gar nicht reagieren. Über das erste rollt der rote Doppeldecker einfach drüber, beim zweiten und dritten rollt er über den Schwanz.

    Und der Doppeldecker holt jetzt rasch Fahrt auf.

    „Na, ihr süßen Biester, ruft der Löwe triumphierend, „das hättet ihr nicht gedacht, dass euer Abendessen, das ihr euch schon im Geiste ausgemalt habt, davonfliegt. Dabei zieht er den Knüppel zu sich her und der Doppeldecker hebt ein paar Zentimeter vom Boden ab, sodass die Räder gerade ein wenig über die Köpfe von ein paar erschrockenen Krokodilen hinwegfegen.

    Der Teddy lacht und schüttelt bewundernd den Kopf. „Du bist schon ein Pfundskerl, Löwe!"

    Der dreht den Kopf zum Teddy und sagt: „Lieber Teddy, meine Erfahrung ist, und das kannst du dir ruhig hinter die Ohren schreiben, ob etwas funktioniert, das weißt du erst, wenn du es versucht hast."

    Die Lisa beugt sich von hinten nach vorne und schmunzelt. „Ich mag dich, wenn du so ein Draufgänger bist."

    Der Löwe lässt sich äußerlich nichts anmerken, aber innerlich ist er schon ein wenig stolz. Dann steuert er den Flieger in einem flachen Bogen über den Fluss. Unten blicken die Krokodile mit weit geöffneten Mäulern dem Doppeldecker nach. Die Freunde halten derweil Ausschau nach dem Geier Fridolin, der vorausgeflogen ist.

    „Da! Da ist er! ruft der Teddy. Er hat den Geier Fridolin entdeckt. „In 11 Uhr-Position! Teddy deutet schräg nach links vorne, wo tatsächlich der Fridolin zu sehen ist.

    Der Löwe fliegt immer noch mit Vollgas und ein paar Sekunden später haben sie Fridolin eingeholt und fliegen neben ihm her. Langsam zieht der Löwe den Gashebel heraus und reduziert die Motorleistung.

    Fridolin sieht grinsend zum Doppeldecker hinüber und winkt zuerst mit der Flügelspitze den Freunden zu, dann deutet er mit der Flügelspitze Richtung Boden. Und schon taucht er nach unten weg.

    „Ich glaub, er will, dass wir auch runter gehen", meint die Lisa.

    „Gut, antwortet der Löwe, zieht die Vergaservorwärmung heraus und den Gashebel ganz zurück. Nun läuft der Motor nur noch im Leerlauf. „Dann gehen wir ebenfalls runter, meint der Löwe und drückt den Steuerknüppel nach vorne, sodass sich die Schnauze des Fliegers nach unten neigt.

    Sie landen auf einer ungewöhnlich glatten, weißen, rechteckigen Hochfläche. Der Geier Fridolin wartet schon auf sie. Nach dem Aussteigen betrachten sie sich die Umgebung genauer. Die große, ebene Fläche ist mit einer Schicht aus feinstem Sand bedeckt.

    „Und?" fragt Fridolin die anderen. „Habe ich euch zu viel versprochen? Das ist

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