So nah: Sehnsucht in 26 Miniaturen mit Fotografien von Benno Wagner
Von Robert Wolfgang Segel und Benno Wagner
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Über dieses E-Book
Sie lässt uns träumen, verängstigt uns und treibt uns zu immer neuen Zielen.
In zahlreichen Prosa-Miniaturen spürt Robert Wolfgang Segel diesem Urgefühl mit Hilfe verschiedenster Figuren nach:
Da ist die Frage nach der Heimat und die Bedenken, ihr jemals wieder so nah kommen zu können wie einst.
Da ist ein roter Seestern, der so fern von unserem Lebenselement existiert, dass man ihm nur künstlich nahekommen kann.
Da ist ein abgebrannter Dachstuhl, der den Tod zu den so abgekämpften Dorfbewohnern bringt.
Da ist die junge Nachbarin, deren Musik so schön ist, dass sie nie von ihrem größten Bewunderer erfahren wird.
Da ist der Briefkasten, der ohne Postkarten der Kinder so leer ist, dass das Leben eine Pause einlegt.
Begleitet wird jede Miniatur von einer außergewöhnlichen analogen Farbfotografie.
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Buchvorschau
So nah - Robert Wolfgang Segel
So nah
Bald werden die grauen Schallschutzwände kommen und mit ihnen die Graffitis, die nach Heimat und Freiheit zugleich schreien.
Sie sieht aus dem Fenster, sieht die Landschaften, die neben den Gleisen vorbeihuschen.
Austauschbar und oft gesehen.
Und mit ihnen erscheinen bald Stationen, deren Namen ihre Erinnerungen wecken wie schlafende Hunde.
Wann kommst du wieder nach Hause? In die alte Heimat?
Als Ende vieler Telefonate mit ihrem Vater.
Für immer oder zu Besuch?
Fragt sie sich, sagt sie nie.
Man redet oft von Heimat, so als ob man sie fassen und in großen Dosen erwerben könnte.
Und übersieht dabei, dass es Menschen gibt, die ihre Heimat herschenken, die gehen, die nicht wiederkommen.
Doch Verschenktes bekommt man nur zurück, wenn es der Beschenkte selbst nicht mehr haben mag.
Ein erstes Herzklopfen beim alten Schild des Fürther Hauptbahnhofes. Hier hatten sie auf dem Schulweg umsteigen müssen, jeden Tag,
eine ganze Jugend lang.
Dort, wo sie schließlich aussteigt, in ihrem Heimatort im Fürther Norden, trägt der Bahnhof den falschen Namen.
Du brauchst mich nicht holen kommen, Papa.
Sie wollte laufen, eine Art Abschiedsrunde zum Ankommen.
Die Firma, die so vielen Arbeit gab, liegt in Schutt und Asche. Schweres Gerät lädt die Trümmer auf.
In dieser Straße hatte sie Zeitungen ausgetragen, jedes Wochenende, ein erster Schritt in die Unabhängigkeit.
Ein Fußgänger mit Hund grüßt sie,
man kennt sich nicht und kennt sich doch, hier, wie früher.
Ihre Erinnerungen bellen.
Sie wird langsamer, bleibt stehen,
versucht, all die Erlebnisse, die Enttäuschungen, die Wünsche und die Triumphe ihrer Jugend an der kurzen Leine zu lassen.
Die Enttäuschung, in keine Heimat hineingeboren worden zu sein. Den Wunsch, in die Landeshauptstadt zu gehen, sobald wie möglich. Der Triumph, heute den Ort auswählen zu können.
Und geht doch weiter.
Weiter durch die Kulisse ihrer Jugend, in der die Vorstellung seither weiterging, immer weiter, und sie nur noch als Statistin taugt.
Bis sie vor dem Klingelschild steht, auf dem auch ihr Name steht. Bevor sie drückt, hält sie inne.
Wo warst du denn? Hab mir Sorgen gemacht!
Ihre Erinnerungen werden bissig.
Sie drückt.
Wir müssen uns so vieles sagen, denkt sie,
aber wir sind noch nicht weit genug voneinander entfernt.
So schutzlos
Das Wetter eine erste Zumutung,
die Endhaltestelle als Zufluchtsort,
am Tag der Anreise in Torri.
Ungewöhnlich für diese Gegend am großen See, im Süden Europas. Ein Warten unter dem einzig verfügbaren Dach, als die Wolken bereits brechen. Ein Hasten zur Unterkunft, als die Tropfen etwas kleiner werden. Ein Verbarrikadieren im gemieteten Zimmer, als es erneut beginnt. Ein Verfluchen der eigenen Gutgläubigkeit, als