Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

KAOTATU: Die Verlorenen - Syberian Cluster I
KAOTATU: Die Verlorenen - Syberian Cluster I
KAOTATU: Die Verlorenen - Syberian Cluster I
eBook428 Seiten5 Stunden

KAOTATU: Die Verlorenen - Syberian Cluster I

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Zwei vollkommen unterschiedliche Frauen wagen eine Flucht aus den Zwängen einer post-apokalyptischen Gesellschaft und entdecken nicht nur die erschreckende Wahrheit über den Hintergrund dieser Gesellschaft, sondern enthüllen auch ein über viele Jahrhunderte gehütetes Geheimnis. Gemeinsam mit neu gewonnenen Freunden suchen sie einen Weg in die Freiheit.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum9. Nov. 2020
ISBN9783347137370
KAOTATU: Die Verlorenen - Syberian Cluster I
Autor

Rainer Gellrich

Rainer Gellrich, Jahrgang 1964 ■ Begeisterter Science-Fiction-Leser, geprägt durch Werke von Christopher Samuel Youd, Stanislaw Lem, Robert A. Heinlein, Isaac Asimov und Frank Herbert. ■ Unter dem Titel „Syberian Cluster“ begann er ab 2018 damit, eine eigene Erzählreihe zu verfassen. Bisher erschienen: KAOTATU (die Verlorenen), No GAra (die Verbotene Zone), Schwestern der Ewigkeit (eine geheimnisvolle Hinterlassenschaft), Die Tempel von Tululu ■ Als der Elefant den Weihnachtsbaum gefressen hat (Kinderbuch) ■ Hafen ohne Wiederkehr (Birkenbock) ■ Infos unter https://SyberianCluster.de ■

Mehr von Rainer Gellrich lesen

Ähnlich wie KAOTATU

Titel in dieser Serie (4)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Fantasy für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für KAOTATU

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    KAOTATU - Rainer Gellrich

    1 – Erwachen

    Es mag Zeiten geben, an die sich zurück zu erinnern, jeden mit Schrecken erfüllt. Dennoch können wir nur aus der Erinnerung lernen, wie es zu verhindern gewesen wäre, dass es überhaupt dazu gekommen ist.

    Wäre es zu verhindern gewesen? War es wirklich unvermeidbar?

    So etwas wie eine unbedingte Vermeidbarkeit gibt es nicht. Selbst das Universum dreht sich unaufhaltsam. Und wenn es sich auch nur um sich selbst dreht. Es aufzuhalten, steht nicht in unserer Macht.

    Es sind die Menschen, die mit ihren Handlungen für das verantwortlich sind, was wir nun als unsere Vergangenheit betrachten müssen.

    Aus den Chroniken

    Was?

    SCHMERZ.

    … Schmerz …

    Was ist …?

    SCHMERZ.

    … Schmerz.

    Dunkelheit.

    Nur Dunkelheit?

    SCHMERZ.

    Nichts.

    Nur Dunkelheit.

    Wer bin ich?

    … wo bin ich?

    Ein schwebender Verstand in der Dunkelheit?

    So viele Fragen.

    Diese Dunkelheit, …

    Sie ist undurchdringlich.

    Was ist undurchdringlich? Die Dunkelheit?

    Was?

    Wer?

    Dunkelheit.

    Fragen. Nur Fragen.

    Bedrückende Dunkelheit.

    Ich denke, also bin ich. Eine uralte Wahrheit, aber dennoch ein Fakt. Logik? Ja, Logik, aber …

    Woher weiß ich … Wahrheit?

    Wer?

    SCHMERZ.

    … Schmerz.

    Immerhin. Sammeln wir mal die Fakten: Es gibt Schmerz und Dunkelheit. Wieso sammle ich Fakten? … Ich bin …?

    Nur noch mehr Fragen. Fragen und weitere Fragen in Fragen.

    Bewegung?

    Funktioniert Bewegung?

    Was ist Bewegung? Wieso denke ich an Bewegung?

    Wie kann ich mich bewegen?

    Was bin ich?

    Wo? … und warum?

    Nur keine Panik.

    Hören.

    Eine Sinneserfahrung.

    Man müsste etwas hören.

    Es ist nichts zu hören.

    Sprechen? …

    Nein. Sprechen geht nicht.

    Bewegen?

    Atmen. Ja, ich atme.

    Ein … aus. Das gilt als Bewegung. Bewegung ist möglich. Check.

    Augen öffnen?

    Nein, da passiert nichts.

    Dunkelheit und Stille bleiben. Habe ich die Augen geöffnet? Kann sein.

    SCHMERZ.

    Was war das?

    Ich bin da. In völliger Dunkelheit und Stille.

    Körpererfahrung.

    Atmung geschieht durch Muskelbewegung. Also müssten auch andere Muskeln reagieren.

    Herzschlag? Vermutlich, ist aber nicht spürbar.

    Denken und Bewusstsein. Check.

    Zeit. Vergeht die Zeit?

    Vermutlich.

    Wir haben Vermutungen und Fakten.

    Wie viel Zeit mag vergehen … vergangen sein, seit …?

    Seit wann?

    Wie lange besteht dieser Zustand bereits?

    Wo bin ich?

    Neue Fragen, aber keine Antworten.

    … Schmerz.

    Ich muss mich bewegen. Ich muss meine Umgebung wahrnehmen können, aber wie?

    Wo bin ich?

    SCHMERZ.

    Dor‘El war in völliger Hochstimmung.

    Noch vor einigen Zyklen, nachdem sie ihre Erste Bildung erhalten hatte, war sie sich unsicher gewesen, ob es richtig war, den Job als Medi-Technikerin anzunehmen. Naja, „anzunehmen war der falsche Begriff. Es war eher ein „nicht zurückweisen als eine Annahme.

    Genau genommen war es eine verbindliche Zuweisung. Sie wurde zwar gefragt, ob sie die Zuweisung annehmen würde, aber es war einfach undenkbar, eine Entscheidung der Älteren in Frage zu stellen.

    Sie war eine Aspirantin gewesen und durch die Bildung hatte man in ihr die Anlagen für eine MTech gefunden und verstärkt. Danach wurde ihr eine Tätigkeit als MTech in der Klinik zugewiesen.

    Die MTech waren wichtig für die Gemeinschaft.

    Man hatte natürlich immer das Recht, eine Zuweisung abzuweisen, aber Dor’El war nicht bekannt, dass dies jemals geschehen war. Außerdem war es eine schöne Zeremonie. Man trat in den Saal der Älteren und alle anderen Aspiranten waren anwesend. Dann wurde die Große Auswahl verkündet.

    Man unterzog sich der Prozedur der finalen Bildung und wenn man daraus erwachte, erhielt man eine Schärpe mit dem Muster der zugewiesenen Tätigkeit.

    Diese Schärpe hing jetzt bei Dor’El über dem Bett in der Unterkunft. Sie war blau mit einem silbrigen Rand und sie hatte sie seit diesem Tag nie wieder getragen.

    Das war weder notwendig noch möglich, denn die Vorschriften besagten, dass Dor’El ihren Dienst in einem weißen Kittel mit blauen Rändern auszuüben hatte, wie ihn jede der MTech trug.

    Weiß war die vorherrschende Farbe. Alle Wände waren weiß, die Decken und Böden grau und mit den Leitstreifen zur Orientierung bemalt. Alles in allem wirkte die Klinik sehr steril, aber das sollte sie ja auch sein. „Sauber und ordentlich, wie es sich gehört" - pflegte man den neuen MTech in der Phase der Eingewöhnung nach der Zuweisung einzuprägen. Das Betrachten der Schärpe bewirkte in ihr immer eine gewisse Hochstimmung und gab ihr die notwendige Sicherheit zurück, wenn sie einmal wieder das Gefühl hatte, die tägliche Routine würde sie überfordern. Sie erinnerte sich dann daran, mit welcher wichtigen Tätigkeit die Älteren sie betraut hatten. Dann ging es ihr wieder besser.

    „Die Kaste der MTech garantiert das Überleben der Menschheit" - so stand es in großen Buchstaben über der Eingangstür zur Klinik, aber im Gegensatz zu den anderen MTech dachte sie immer noch viel an die anderen Aspirantinnen, die mit ihr im gleichen Durchgang gewesen waren. Sie würde selbst die ATech oder die KTech ihres Durchganges nie verachten, denn ohne Nahrungsanbau oder Techniker … nein, schnell schüttelte Dor’El den Kopf. Solche Gedanken gehörten weder ausgesprochen noch in die Zeit ihrer Tätigkeit, die sie in der Klinik verbrachte.

    Einmal hatte sie versucht, ihre Gedanken mit einer anderen MTech zu teilen, aber nur Unverständnis zurückerhalten. Danach hatte sie ihre Ansichten und Fragen stets für sich behalten.

    Viel gab es nicht zu tun und Dor’El dachte oft an die ersten Schichten ihrer Eingewöhnung zurück, als sie noch jung und unerfahren war, aber voller Stolz, zu einer Elite zu gehören, von der man in den Unterkünften immer mit einer gewissen Ehrfurcht sprach. Sie hatte sich vorgenommen, dies niemals anderen gegenüber zu zeigen.

    Nach nur wenigen Zyklen kam dann ihre große Chance. Sie erhielt eine besondere Zuweisung: Einen eigenen Patienten.

    Das brachte ihr bei den anderen MTech bewundernde oder vielleicht auch abschätzende Blicke ein. Dor’El konnte das manchmal nicht genau unterscheiden. Sie konnte ihr Glück jedenfalls kaum fassen und freute sich von da an jeden Tag auf den Schichtbeginn, sodass die anderen MTech sie schon damit aufzogen.

    Eine MTech, die nach so kurzer Zeit schon eine Sonderaufgabe erhielt und es kaum erwarten konnte, sie anzutreten, das war außergewöhnlich und brachte ihr einen gewissen Abstand ein.

    Ein eigener Patient.

    Das war ab jetzt der einzige Zweck ihrer Tätigkeit und Dor’El konnte an nichts anderes denken, als an ihre Schicht und die darauffolgende Ruhezeit. Dieser Ablauf würde sich von jetzt an nicht mehr ändern.

    Dor’El machte das nichts aus. Sie ging völlig auf in der neuen Rolle, in der sie sich immer sicherer fühlte. Ja, sie war eine MTech und trug nichts anderes mehr als ihren Kittel mit allen ID Clips daran, die sie für diese Tätigkeit benötigte. Sie hatte sogar einen Clip mehr, als die anderen, denn sie hatte ja eine besondere Zuweisung erhalten.

    Zunächst hatte sie sich gewundert: ein „eigener" Patient. Was mochte das bedeuten?

    Das kannte sie aus der Bildung so noch nicht: Nur CMTech kümmerten sich um besondere Patienten. Die MTech waren ihnen dabei behilflich. Die Sorge der MTech galt den allgemeinen Aufgaben in der Klinik. Besondere Aufgaben wurden von den CMTech erledigt. Jetzt hatte man allerdings sie – kurz nach Abschluss ihrer Bildung - mit der Aufsicht über einen einzelnen Patienten beauftragt.

    Immer noch wurde Dor’El heiß in ihrem Kittel, wenn sie darüber nachdachte, und sie musste sich am Rücken kratzen, als ihr dort der Schweiß herunterlief. Ein eigener Patient. Was für eine anspruchsvolle Aufgabe für eine junge MTech wie sie.

    Sie teilte sich den Patienten zwar mit einer Kollegin, aber Bor’sha war das offenbar nicht so wichtig wie ihr.

    Bor’sha war ganz ihr Gegenteil: gedrungen, dunkle Haare, immer schlecht gelaunt und niemand mit dem man sich gern lange allein in einem Raum aufhielt. Aber vermutlich beruhte das ja auf Gegenseitigkeit. Dor’El verbrachte gern den Großteil ihrer Schicht allein. Es machte ihr nichts aus, allein zu sein. Warum auch?

    Die Tätigkeit, die man ihr mit dem Patienten zugeteilt hatte, war nur grob umrissen worden: beobachten und Veränderungen melden. Mehr nicht. Vermutlich war das der Grund, warum man sie einer noch unerfahrenen MTech zuweisen konnte. Dor’El war gut darin, Anweisungen auszuführen, also tat sie genau das: beobachten und Meldungen machen. Und es machte ihr Freude, so eine Tätigkeit auszuführen.

    Ein eigener Patient.

    Immer wieder ging ihr Blick durch das Beobachtungsfenster in den Behandlungsraum. Dort lag „Sie - oder doch „Es?

    Nein, Dor’El war sich sicher: das Objekt war weiblich. „Objekt Dor’El schüttelte den Kopf. Niemals würde sie in den Berichten ein „Objekt erwähnen. Nicht in den Berichten, die sie anfertigen durfte. Warum auch? Immerhin gehört es zur Ausbildung einer MTech, den menschlichen Körper in allen seinen Teilen zu kennen und seine Teile …

    Dor’El brach den Gedanken ab und lachte leise.

    Ein eigener Patient. Das war die richtige Ausdrucksweise, auch wenn es im Log so nicht stand. „Objekt". Das klang irgendwie falsch, fand Dor’El.

    Sie hatte die Eintragungen ihrer Vorgängerinnen gelesen und sich nicht viel dabei gedacht. Erst jetzt war es ihr aufgefallen: die anderen kümmerten sich um ein Objekt mit einer Vorgangsnummer. Sie hingegen hatte einen Patienten. Einen Patienten, allerdings einen Patienten ohne Namen. Eine Patientin.

    Im Log war kein Name eingetragen.

    Dor’El setzte sich auf den Hocker vor dem Beobachtungsfenster. Was war mit ihr los? Sie stellte damit bereits die Ziele und Lerninhalte der Bildung einer MTech infrage, wenn sie nur über das nachdachte, was ihr jetzt gerade in den Sinn kam.

    Sie dachte über ihren Auftrag nach. Ihr war das Wohl ihres Patienten ein Anliegen? Ja, sie war wirklich eine geborene MTech, auch, wenn es das eigentlich so gar nicht gab. Dor’El wunderte sich erneut über ihre eigenen Gedanken.

    Sie schüttelte den Kopf, stand wieder auf und strich sich den Kittel glatt.

    Da lag sie also. Eine stumme Gestalt in einem seltsamen grauen Anzug, der eng am Körper anlag und nur das Gesicht freigab. In einem abgesonderten Raum voller Geräte mit blinkenden Anzeigen. Einen solchen Anzug, wie die Gestalt ihn anhatte, hatte Dor’El noch nie gesehen. Was könnte das für ein Stoff sein? Gern hätte sie ihn einmal berührt, aber die Frau - Dor’El beschloss, sie fortan immer nur so zu benennen - war durch die dicke Scheibe des Beobachtungsfensters von ihr getrennt.

    Dor’El war sich sicher, dass das eine Frau war. In den Daten des Log war nur von einem „Objekt die Rede, aber auch der CMTech sprach von einem „Patienten. Bor’sha hatte überhaupt kein Wort für die Frau, aber Bor’sha sprach sowieso nur wenig.

    Doch Dor’El konnte nicht anders. Sie war sich vollkommen sicher: Die Patientin im Beobachtungsraum war eine Frau.

    War ihr das heute erst aufgefallen?

    Einige Tage lang hatte sie jetzt schon diese Körperformen betrachtet und jede Rundung war ihr so vertraut, dass sich Dor’El fragte, warum diese Frau hier in der Klinik unter ständiger Beobachtung lag. Die Frau, die sich nicht bewegte, zu der man aber auch niemanden in den Raum ließ. Dor’El konnte zwar nur wenig von der liegenden Gestalt erkennen, aber schon das Profil ließ sie oft an die Scheibe treten. Die Frau hatte sehr ausgeprägte Gesichtszüge – jedenfalls von der Seite her, die Dor’El betrachten konnte.

    Warum lag sie hier nur?

    Dor’El stand so dicht am Beobachtungsfenster, dass ihr Atem an der Scheibe kondensierte.

    Sie wischte die Scheibe wieder trocken und trat einen Schritt zurück. Sie überlegte: „Seit wann habe ich diese Aufgabe?"

    Obwohl das Chrono ihr nicht antworten würde, blickte sie auf die Anzeige und sprach halblaut vor sich hin: „Warum denke ich gerade heute darüber nach? Was war denn gestern?"

    Die Tür wurde aufgeschoben und rastete in die Halterung.

    Bor’sha hatte sie aufgerissen, wie es ihre Art war und war in den Raum gestürzt.

    Dor’El zuckte zusammen.

    Hatte Bor’sha etwas von ihrem Selbstgespräch mitbekommen?

    Doch Bor’sha kümmerte sich nicht um sie. Sie hatte sich das Log gegrabscht und ging die letzten Einträge durch.

    „Is‘ was?", Bor’sha blickte kurz auf.

    Dor’El wollte gerade ansetzen, den Übergabebericht zu formulieren, aber irgendwas störte sie, heute.

    Heute? Ja, heute.

    Sie steckte ihre Hände in die Taschen ihres Kittels und blickte Bor’sha an, die noch im Log stöberte.

    „Nein, alles in Ordnung."

    „Gut", brummelte Bor’sha.

    Sie schob das Log auf den Tisch und lümmelte sich auf den Hocker.

    Dor’El fühlte sich überflüssig, aber im Grunde genommen war sie es auch. Ihre Schicht war beendet, aber irgendetwas war heute anders.

    Sie drehte sich um und blickte durch die Scheibe auf die schlafende Frau. Aufgrund der liegenden Position fiel es ihr schwer, die Größe genau zu schätzen, aber sie musste relativ groß sein.

    Groß und schlank.

    Ganz das Gegenteil von Bor’sha, die damit begonnen hatte, mit den Fingernägeln irgendwelche Reste aus ihren Zähnen zu puhlen.

    Dor’El blickte noch einmal zurück, drehte sich dann um und schob die Tür zum Raum von außen zu.

    2 – Veränderung

    Wenn wir die uns vorgegebene Autorität infrage stellen, gefährden wir die Stabilität der Ordnung, die in der Vergangenheit die Ursache für das Versagen der herrschenden Klassen war.

    Nur durch das ständige Bestreben der Gemeinschaft nach Einhaltung dieser Ordnung im Gedenken an die Fehler aus der Vergangenheit ist das Überleben der Menschheit gesichert.

    Die Ordnung ist im Kodex festgehalten.

    Abweichungen von den darin enthaltenen Regeln gefährden die Gemeinschaft und damit das Überleben der Menschheit.

    Aus den Chroniken

    Zwei Tage lang war nichts passiert, aber heute … Dor’El hatte es mit zittrigen Fingern im Log vermerkt: Sie atmet.

    Hatte die Frau zuvor denn nicht geatmet?

    Was für eine Frage. Aber sie war berechtigt, diese Frage.

    Dor’El war sich dessen nicht sicher und hatte sich schon gefragt, ob es gut war, das so ins Log zu schreiben, aber bisher hatte sie alle angezeigten Werte immer ins Log eingetragen.

    Sie atmet.

    Ein solcher Eintrag war in den älteren Einträgen des Log nicht zu finden gewesen. Egal. Dor’El hatte diese Beobachtung jetzt gemacht und im Log verzeichnet. Alles andere wäre nicht korrekt gewesen. Also war es vollkommen richtig, das jetzt so einzutragen.

    Bei der Visite nahm der CMTech das Log, überflog die Einträge und schaute durch das Beobachtungsfenster, ohne Dor’El nur ein Wort der Aufklärung über diese Frau zu gönnen. Aber das musste der CMTech ja auch nicht. Das tat er nie.

    Heute störte sich Dor’El jedoch daran. Warum gerade heute? Sollte sie ihn fragen?

    Welcher MTech stand es zu, dem CMTech ungefragt selbst eine Frage zu stellen? Das war in den Vorschriften doch ganz klar festgelegt und Dor’El tat immer das, was man ihr in der Bildung beigebracht hatte: so schwieg sie und wartete. Jeden Tag. So auch heute, auch wenn es ihr heute irgendwie schwerfiel.

    Der CMTech gab ihr das Log zurück und sie steckte es in die Halterung. Hatte er heute gezögert? Hatte auch er bemerkt, dass die Frau atmete? Hatte er den Eintrag im Log gesehen? Dor’El wunderte sich: Was war denn seit heute anders? War sie es?

    Die Klinik hatte sich nicht geändert. Die Gänge auch nicht. Ihre Schicht nicht. Ihre Pflichten nicht. Die Anzeigen schon, aber das sollte doch auch so sein – oder etwa nicht? Was war der Unterschied zwischen dieser Frau und den anderen Patienten in der Klinik? Ihr fehlte natürlich die Möglichkeit eines Vergleichs.

    War denn ein Vergleich wirklich notwendig? Das Leben in der Klinik verlief doch genau nach dem Kodex, dessen Inhalte sie mit der Bildung erhalten hatte, wie jede andere MTech in den anderen Stationen der Klinik auch.

    In Dor’El kam der Gedanke auf, dass diese Frau vielleicht etwas Besonderes sein könnte, wenngleich sie keine Vorstellung hatte, warum. Sicher, so eine Kleidung hatte sie noch nie gesehen, aber sie war ja auch noch nie aus Komplex C6 herausgekommen. Wer mochte diese fremde, schöne Frau nur sein? Und … warum war sie hier?

    Ja, soweit Dor’El es durch das Fenster sehen konnte, war diese Frau eine Schönheit: keine offensichtlichen Verletzungen, eine schlanke Erscheinung mit fein gezeichneter Muskulatur und filigranen Fingern. Der Kopf wurde größtenteils von einer Kapuze bedeckt, die nur das Gesicht frei ließ. Der graue Anzug der Frau ging an den Armen bis an die Handgelenke. Die Füße hingegen wurden vollkommen vom Anzug bedeckt. Dor’El fragte sich, ob die Füße ebenfalls „normal" aussehen würden oder ob die Frau … nein. Abweichende Gedanken waren nicht zulässig. Überhaupt über die Frau nachzudenken, verstieß gegen den Kodex. Schnell beendete sie diese Gedanken.

    Sie schüttelte den Kopf und schloss dabei die Augen, als würde sie damit alles löschen, an das sie soeben gedacht hatte.

    Dor’El drückte ihre Nase an die Scheibe des Beobachtungsfensters. So konnte sie dem Gesicht der Frau etwas näherkommen.

    Immer wieder hatte sie in den letzten Tagen dieses Gesicht bewundert, obwohl sie es nur im Profil erkennen konnte: Diese sanften Augenbrauen, die langen Wimpern, die sanft geschwungene Nase, die Abzeichnung der Wangenknochen, die Lippen, das markante Kinn und der schmale Hals, der in die Wölbungen der Brust überging … und jetzt kam dazu noch eine leichte Bewegung im Brustbereich dazu: die Frau atmete. Sie atmete – und es war ihre Entdeckung gewesen.

    Sie hatte es entdeckt.

    Ihr Glücksgefühl über die Entdeckung ließ sie mit einem Mal innehalten: Hatte die Frau früher wirklich nicht geatmet? Das wäre doch unmöglich. Erst jetzt kam ihr die Absurdität ihrer Beobachtung in den Sinn und sie dachte intensiver darüber nach.

    Das Stundensignal ließ Dor’El aufschrecken. Wie lange mochte sie in die Betrachtung der Frau und ihren Gedanken schon versunken sein? Bald war Wachwechsel und Dor’El musste noch die Daten des heutigen Tages ins Log eintragen. Aber … die Frau atmete. Kein Zweifel.

    Dor’El stieß sich die Nase an die Scheibe des Beobachtungsfensters. War da noch eine andere Bewegung gewesen?

    Schnell wischte sie den Fettfleck von der Scheibe, damit Bor’sha keinen Grund für eine Rüge hatte. Schon einmal hatte man ihr vorgeworfen, im Dienst eingenickt zu sein, dabei hatte sie nur die Linien auf dem Fußboden betrachtet, weil es sonst gerade nichts anderes zu tun gab.

    Doch. Da war es wieder. Dor’El war sich ganz sicher: Der Nasenflügel hatte sich bewegt. War das normal? Angestrengt blickte sie durch die Scheibe auf den Brustkorb. Gab es hier auch eine Bewegung? Gleichzeitig kramte sie in ihrem Gedächtnis. Sie atmet. Warum sollte die Frau auch nicht atmen? Jeder Mensch atmet. Wenn die Frau ein Mensch war, musste sie atmen. Das war doch ganz natürlich.

    Die Frau ist war Mensch – oder nicht?

    Was sollte sie sonst sein?

    Natürlich war sie ein Mensch und Menschen atmen.

    Hatte die Frau gestern geatmet? Vorgestern? Die Tage davor?

    Gab es zuvor schon andere Bewegungen?

    Dor’El überkam ein Anflug von Panik.

    Hatte sie das die ganze Zeit übersehen? Warum fiel es ihr jetzt auf? Warum nur ihr? Warum jetzt?

    Hastig griff sie nach dem Kontroll-Pad und aktivierte die Übersicht.

    Eindeutig blinkte die Anzeige im Feld für die Atmung. Auch „Herzschlag" zeigte einen normal anmutenden Verlauf.

    Dor’El wurde seltsam zumute.

    Mit zittrigen Fingern überflog sie die Logs der letzten Tage.

    Hier war ihr Eintrag. Sie suchte weiter.

    Es gab davor keine früheren Einträge für „Atmung oder „Herzschlag. Sie hatte sich nicht geirrt. Aber ihr war es auch noch nie aufgefallen.

    Wie konnte das sein?

    War die Frau im Nebenraum eben erst zum Leben erwacht?

    Eben erst?

    Was war die Tage zuvor? … die letzten Zyklen? die Zeit, bevor …?

    Sie hatte das bisher nicht bemerkt? Ihr Magen zog sich zusammen.

    Da war nur dieser eine Eintrag von ihr: Atmung. Sonst gab es keine. Warum hatte man das früher nicht eingetragen? Warum hatte sie es jetzt eingetragen?

    Der CMTech hatte den Eintrag doch gesehen – oder nicht? Gesagt hatte er nichts. Und Bor’sha?

    Dor’El dachte nach.

    Kaum vermochte sie sich zu erinnern, seit wie vielen Tagen sie schon die Nachtschicht innehatte. Seit ihrer Zuweisung? Was hatte sie eigentlich davor gemacht? An irgendetwas vor ihrer Bildung konnte sie sich nicht mehr erinnern.

    Sie hatte die Bildung erhalten und kurz darauf die Zuweisung zu dieser Patientin.

    Dor’El kam sich vor, als wäre sie zu schnell aus einem Traum erwacht und sortierte jetzt Traum und Realität.

    Ihre Finger flogen über das Pad. Sie musste den Übergabebericht schnell auf den aktuellen Stand bringen, ohne dass die nächste Schicht Verdacht schöpfte.

    Gerade als sie den letzten Eintrag speichern konnte, krachte die Tür zum Flur in die Halterung und Bor’sha stolperte missmutig herein.

    Dor’El zuckte zusammen und konnte das Pad gerade noch vor einem Sturz auf den Boden bewahren.

    „Wünsche einen schönen Dienstbeginn …"

    „Hmm? Ja, … Isso." Bor’sha war vermutlich nie guter Laune. Am Morgen schon gar nicht, aber Dor’El hatte sich daran gewöhnt.

    „Irgendwas … los gewesen?" Wirkliches Interesse war von Bor’sha nicht zu erwarten, aber die Frage gehörte ansatzweise zum Protokoll.

    „Alles gut, keine Veränderungen. Atmung und Puls innerhalb der Norm." Dor’El hätte sich beinahe an ihren eigenen Worten verschluckt. Nur nichts anmerken lassen.

    „Ohkee." Bor’sha war nicht wirklich interessiert, was die jüngere Kollegin zu melden hatte, sondern seufzte und lümmelte sich auf den Beobachtungssitz.

    Sie hatte es nicht bemerkt? Dor’El wurde schwindelig. Sie hielt sich schnell an der Tischkante fest. Bor’sha schien auch das nicht zu bemerken, denn sie hatte sich schon herumgedreht.

    „Was ist mit … hier?"

    „Was?" Dor’El hatte die Tür zum Gang schon beinahe aufgeschoben und zuckte zurück.

    „Na, die Hübsche hier." Bor’sha wies auf das Fenster.

    „Na, das habe ich doch gesagt. Steht doch im Bericht", stammelte Dor’El.

    „Hmm. Nagut", brummelte Bor’sha und brachte den Sitz in eine halb liegende Position.

    „Dann tummel dich und sei pünktlich wieder da", ließ sie noch von sich hören und drehte sich wieder um.

    Dor’El beeilte sich, den Raum zu verlassen. Fast wäre sie im Flur mit einer anderen MTech zusammengestoßen. Mit einer gemurmelten Entschuldigung reihte sie sich in den Strom des Schichtwechsels ein und konzentrierte sich darauf, in der Menge nicht weiter aufzufallen.

    SCHMERZ.

    Sie fühlte sich „zurückgekehrt".

    Zurück, an einen Ort. An diesen Ort.

    Zurück aus einem Universum der Dunkelheit. Zurück aus der Dunkelheit. Nur Dunkelheit?

    Was mache ich hier? Wo bin ich? … wer bin ich?

    Ach ja. Fragen ohne Antworten.

    Was war zuletzt?

    Richtig: Bewegung.

    Check - ich atme.

    Sie konzentrierte sich auf die Atmung und spürte, wie ihre Lungen sich immer wieder füllten und leerten.

    Ich atme durch die Nase. Check.

    Auch das konnte sie nach einigen Atemzügen deutlich spüren. Check.

    Atmung als Methode der Zeitmessung?

    Es amüsierte sie, trotz dieser sonderbaren Situation.

    Zeit schreitet voran. Unter „normalen" Umständen ist das ganz natürlich. Wie kam sie jetzt darauf, das hier anzuwenden? Egal. Jetzt gab es wichtigere Fragen, die zu klären waren.

    Sie zählte einige Atemzüge ab und lauschte dann auf die Geräusche in ihrer Umgebung, dann wandte sie sich wieder anderen Punkten zu:

    Kann ich mich irgendwie bewegen? Was geht – was nicht?

    Sie versuchte, sich zu konzentrieren. Stellte sich ihren Körper vor und versuchte, ihre Konzentration auf etwas Kleines - einen Finger - zu fokussieren.

    Mehrere Atemzüge lang passierte nichts.

    Dann plötzlich - SCHMERZ.

    Dor’El schreckte auf.

    Sie legte das Log beiseite, in dem sie gerade die Eintragungen der letzten Schicht durchlas. Wie immer, hatte Bor’sha nur wenig über den Verlauf der letzten Schicht zu berichten und Dor’El hatte es sich angewöhnt, selbst im Log die automatischen Meldungseinträge zu lesen. Bor’sha schrieb nie viel ins Log, aber immerhin füllte sie alle notwendigen Eintragungen von den Anzeigen aus.

    Dor’Els Blick wanderte vom Log zu den Anzeigen.

    Sie war sich sicher gewesen, dass sich die Frau bewegt hatte. Im Log fand sie nichts, aber …

    Irgendetwas war jetzt anders als noch wenige Cents zuvor.

    Sie hielt eine Hand an das Fenster und fokussierte den Blick über den Handrücken hinweg. Tatsächlich: es war deutlich zu erkennen, wie sich der Brustkorb hob und senkte. Keine Frage: Die Frau atmete. Das war ihr gestern schon aufgefallen, aber …

    Aber was war es, was Dor’El gerade jetzt aufgefallen war? Ihr Blick ging zwischen den Anzeigen und der Frau hin und her.

    „Irgendwas ist anders." Dor’El ertappte sich bei einem Selbstgespräch.

    Einige Cents lang starrte sie durch das Fenster auf den liegenden Körper dieser Frau, dann glaubte sie, etwas gefunden zu haben: Lag die Hand schon immer auf der Handkantenseite?

    Sie vermochte den Blick kaum vom Fenster abzuwenden, als sie das Log suchte, öffnete und nach Aufnahmen der liegenden Frau durchblätterte. Deutlich waren sie nicht und viele zeigten nur wenig Details, aber dann fand Dor’El eine Aufnahme von der Seite. Es war genau die Seite, die durch das Fenster zu erkennen war. Und auf dieser Aufnahme lag die Hand mit dem Handrücken auf dem Tisch.

    Die Aufnahme war vor zwei Tagen dem Log hinzugefügt worden. Die Hand war klar zu erkennen und es gab keinen Zweifel: Die Hand, die jetzt mit der Handkante auf dem Tisch lag, lag auf der Aufnahme noch flach auf dem Tisch.

    Dor’El überprüfte die Sicherungen und alle Anzeigen des Raumes, in dem die Frau lag. Alles normal. Niemand hätte den Raum unbemerkt betreten und die Hand drehen können. Die Anzeigen bestätigten das: niemand hatte die versiegelte Tür geöffnet, den Raum betreten und die Hand gedreht. Das ließ nur den Schluss zu, dass die Frau das selbst gemacht haben musste, aber allen Berichten nach lag die Frau hier schon sehr lange Zeit in tiefer Stasis und immerhin war dieser Raum nur deshalb so eingerichtet worden, um … ja, warum eigentlich?

    Um die Frau zu beobachten.

    Dor’El dachte nach: Das war die Erklärung, die sie in der Einweisung vom CMTech erhalten hatte. Sie hatte bisher noch nie in Frage gestellt, welche Aufgabe - außer der lückenlosen Beobachtung der hier liegenden Frau - sie und Bor’sha hier eigentlich hatten.

    Sie wusste auch nicht, seit wann genau diese Beobachtungen an der Frau hier in der Klinik durchgeführt wurden. Im Log ging sie die Einträge durch und versuchte, den Anfang zu finden. Das Log begann kurz vor ihrer Zuweisung zu dieser Tätigkeit. Die ersten Einträge ließen Dor’El erkennen, dass sie nicht die erste MTech war, die mit dieser Tätigkeit betraut wurde, aber seit wann die Frau hier wirklich lag, das stand hier nicht. Sie hatte keinen Zugriff auf die Logs vor Beginn ihrer Tätigkeit.

    Dor’El sah vom Log auf. Noch nie zuvor hatte sie sich darüber Gedanken gemacht. War das überhaupt zulässig?

    Sie fuhr sich mit der Hand durch ihr kurzes Haar. Hatte sie geträumt? War sie gerade erst aufgewacht? Ihr kam plötzlich alles so unwirklich vor.

    Deutlich spürte sie, dass ihr warm wurde. Ja, sie schwitzte mit einem Mal regelrecht. Sie spürte die Tropfen, die ihr den Rücken herunter rannen und es juckte zunehmend. Der Juckreiz war unangenehm und Dor’El rieb sich den Rücken an der Stuhllehne.

    Was sollte sie nur tun? Sollte sie ihre aktuelle Beobachtung im Log vermerken? Was, wenn sie sich irrte? War das ein Anzeichen von Überarbeitung?

    Man hatte sie gewarnt: so etwas könnte vorkommen. Ihre Vorgängerin war nicht ohne Grund nicht mehr in der Tätigkeit. Näheres wusste sie natürlich nicht, aber es musste einfach einen Grund gegeben haben. Alles hatte einen Grund. Bor’sha hatte nie nähere Auskunft gegeben und Dor’El wusste, dass sie nicht weiter nachfragen durfte.

    Wieder nahm sie das Log in die Hand, suchte das zuvor schon betrachtete Bild und wieder verglich sie das Bild mit dem, was sie durch das Fenster beobachten konnte. Kein Zweifel: Die Hand der Frau lag jetzt anders als auf der Aufnahme. Das war eine unumstößliche Tatsache.

    Sie atmete und sie bewegte sich.

    Was würde der CMTech sagen, wenn sie das im Log erwähnte? War das überhaupt etwas, was sie ihm zusätzlich noch sagen sollte? Musste sie jetzt etwas machen? Gab es eine Vorschrift für diesen Vorgang? Gab es eine Meldepflicht, die sie erfüllen musste? Gehörte das ins Log?

    Oder besser nicht?

    Sie sank auf ihrem Stuhl zusammen. Was jetzt? Sie wünschte, sie hätte jemanden, mit dem sie darüber sprechen könnte, aber … warum dachte sie jetzt daran?

    Was war nur mit ihr los?

    Seit einigen Tagen fühlte sie sich seltsam unsicher. Seit ihrer Beobachtung, dass die Frau atmete, war ihr Leben nicht mehr im Gleichgewicht. Sie fürchtete sich und sank auf dem Beobachtungssitz zusammen.

    SCHMERZ

    Schmerz, … Dunkelheit

    Flackernde Lichter?

    Sie war sich nicht sicher, ob es etwas zu bedeuten hatte, … natürlich musste es etwas

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1