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Achtsamkeit und Innovation in integrierten Organisationen: Ein Leitfaden für digitale Pioniere und bewusste Zukunftsgestalter
Achtsamkeit und Innovation in integrierten Organisationen: Ein Leitfaden für digitale Pioniere und bewusste Zukunftsgestalter
Achtsamkeit und Innovation in integrierten Organisationen: Ein Leitfaden für digitale Pioniere und bewusste Zukunftsgestalter
eBook269 Seiten2 Stunden

Achtsamkeit und Innovation in integrierten Organisationen: Ein Leitfaden für digitale Pioniere und bewusste Zukunftsgestalter

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Über dieses E-Book

Dieses Buch verbindet Methoden der Achtsamkeit mit Innovationsinstrumenten. Autorin Dr. Martina Dopfer demonstriert darin, wie Sie diese aktiv in den agilen Organisationsalltag integrieren können. Das Buch geht auf die VUCA-Welt ein, in dem es eine Übersicht über nötige digitale Skills liefert und beschreibt, wie diese gefördert werden können.
Das Werk greift zum Beispiel die Frage auf, wie in Zeiten der Digitalisierung und des Wandels Führung und Mitarbeiter gemeinsam unternehmerisch denken können. Anhand aktueller neurowissenschaftlicher Erkenntnisse, zeigt es Wege auf, mit Risiken umzugehen, Sinn als Wachstumschance zu nutzen und Scheitern als Lernerfahrung anzunehmen. Es eröffnet die Chance, im Unternehmen gemeinschaftlich und ganzheitlich eine Haltung von Agilität und Offenheit zu etablieren.
Indem sie die wissenschaftliche Forschung zu Achtsamkeit und Innovation in Verbindung zu über 1.000 Jahre alten Methoden bringt, verbindet die Autorin zwei Welten. Sie macht deutlich, warum achtsame Führung von morgen mehr beinhaltet als Methoden wie Scrum, Lean Management und Kanban einzuführen. Führung bedeutet, Mitarbeiter zur Selbstführung zu befähigen und Vertrauen auszudrücken. Erfolgreich führen heißt, Menschen darin zu unterstützen, gemäß ihrem Sinn unternehmerisch zu agieren und sie zu Offenheit und Innovation zu ermutigen. Das Buch zeigt auf, wie Fühlen und Führen in Prozessen der Transformation zusammen kommen und wie eine nachhaltige Wirkung aus dem Inneren des Unternehmens heraus entsteht.
Übungen für mehr Achtsamkeit, die leicht in den (Arbeits-)Alltag einzubauen sind und Tests zur Selbstreflexion machen das Buch zu einem wertvollen Leitfaden für Personalentwickler, Führungskräfte und Unternehmer, sowie für jeden, der persönlich und beruflich wachsen möchte. 
SpracheDeutsch
HerausgeberSpringer Gabler
Erscheinungsdatum10. Nov. 2019
ISBN9783658264826
Achtsamkeit und Innovation in integrierten Organisationen: Ein Leitfaden für digitale Pioniere und bewusste Zukunftsgestalter

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    Buchvorschau

    Achtsamkeit und Innovation in integrierten Organisationen - Martina Dopfer

    Martina Dopfer

    Achtsamkeit und Innovation in integrierten Organisationen

    Ein Leitfaden für digitale Pioniere und bewusste Zukunftsgestalter

    ../images/469485_1_De_BookFrontmatter_Figa_HTML.png

    Martina Dopfer

    Berlin, Deutschland

    ISBN 978-3-658-26481-9e-ISBN 978-3-658-26482-6

    https://doi.org/10.1007/978-3-658-26482-6

    © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019

    Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

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    Illustrationen: Peter Trio

    Springer Gabler ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature.

    Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany

    Danksagung

    Dieses Buch wäre ohne die Unterstützung vieler wunderbarer Menschen nicht möglich gewesen. Darum möchte ich die Gelegenheit nutzen, ihnen von ganzem Herzen zu danken.

    Ein Buch ist immer das Ergebnis von Gedankenprozessen, die man teilen darf. Jede Anregung, Frage oder Diskussion schärft das Verständnis.

    Insbesondere danke ich meinem besten Freund und Partner Tim Kuntze für seine Geduld, die er immer wieder bewiesen hat, wenn ich mit einem plötzlichen Gedanken vom Küchentisch aufgesprungen bin. Ich danke ihm für seine vielen Fragen und Gedanken, ohne welche das Buch nicht wäre, was es ist.

    Auch möchte ich Boris Behringer für die vielen Stunden des Austauschs, der Reflexion und Diskussion danken.

    Ich danke auch meinen Eltern für ihre immerwährende Unterstützung. Einen besonderen Dank möchte ich meinem Vater gegenüber ausdrücken, der mir seit meiner Kindheit immer wieder gesagt hat: „Man muss der Welt zehn Jahre voraus sein." Durch seinen weiten Blick auf die Welt hat er auch meinen geprägt. Ich bezweifle, dass ich auch nur in Ansätzen an seine Weitsicht, Weisheit und Geduld heran reiche. Vielen Dank für die vielen Perspektiven, die ich durch Dich von klein an erhalten habe.

    Vielen Dank meinen Freunden Dr. Deborah Jones, Christin Friedrich und Dr. Anna Gilles für ihre Gedanken zu Entrepreneurship, Transformation und Leadership. Ihr habt mir geholfen, immer wieder aus meinen Gedankenwegen heraus zu kommen und meine Thesen kritisch zu hinterfragen. Herzlichen Dank an Peter Trio für die kreative und lebendige Gestaltung dieses Buches.

    Mein letzter Dank geht an das Team von Springer Deutschland, insbesondere Frau Wiegmann, die mich während des Schreibens begleitet hat, stets antwortbereit war und mir doch nie einen großen Druck gemacht hat.

    Letzten Endes möchte ich Ihnen, lieber Leser und liebe Leserin, danken! Sie sind der Grund dafür, dass ich dieses Buch überhaupt schreiben konnte. Mich hat die Hoffnung motiviert, mit Ihnen gemeinsam Wandel und Veränderung bewusst und menschlich anzutreiben. Diese Motivation hat mich angetrieben, zwischen einer Unternehmensgründung, mehreren Umzügen und vielen weiteren Projekten stetig an diesem Buch zu arbeiten. Ich glaube fest daran, dass wir alle unseren Beitrag leisten können, die Welt von morgen positiv zu prägen. Wir alle sind Teil des weiten Netzwerks Erde, das uns trägt und verbindet.

    Inhaltsverzeichnis

    Teil I Digitaler Wandel: Eine Chance die Zukunft zu gestalten

    1 Digitaler Wandel und Achtsamkeit:​ Passt das zusammen?​ 3

    2 Achtsam die Offenheit für das Unbekannte wachsen lassen 7

    Teil II Organisation und Führung: Historie und Perspektiven

    3 Die historische Entwicklung von Organisationen 21

    4 Wandel in Organisation und Führung 35

    Teil III Achtsamkeit: Ein Tor zu neuen Pfaden

    5 Achtsamkeit im Kontext von Historie und Forschung 61

    6 Achtsamkeit in der heutigen Zeit 75

    7 Achtsamkeit in Unternehmen 89

    8 Achtsame Führungsverteilu​ng in integrierten Organisationen 117

    9 Ausblick 129

    Über die Autorin

    Martina Dopfer

    ist Vorreiterin in der kombinierten Betrachtung und Erforschung von Themen rund um Entrepreneurship, digitaler Innovation und Achtsamkeit.

    Sie promovierte an der Universität St. Gallen (CH) über die Entwicklung von Geschäftsmodellen digitaler Start-ups und leitete aus ihrer Forschung methodische Ansätze der unternehmerischen Geschäftsmodell-Innovation für bestehende Unternehmen ab. Um genauer zu verstehen, was das Silicon Valley und die Berliner Start-up-Szene unterscheidet, ging sie als Visiting Researcher an die UC Berkeley (Kalifornien).

    Neben ihrer jahrelangen Tätigkeit als Start-up-Coach, hat sich Frau Dopfer nach ihrer Promotion mit Plattform-Ökosystemen und ihren innovativen Potentialen für die Digitalisierung befasst. In engem Austausch mit der deutschen Automobilindustrie diskutierte Frau Dopfer als Head of Research am Alexander von Humboldt Institut in Berlin neue Möglichkeiten der Geschäftsmodell-Transformation etablierter Unternehmen in Kollaboration mit bestehenden Plattformen.

    Heute unterstützt die promovierte Wirtschaftwissenschaftlerin und Yogalehrerin Unternehmen dabei, bewusste Führungskompetenzen aufzubauen und Achtsamkeit in Organisationen zu verankern. Sie ist davon überzeugt, dass Achtsamkeit ein Weg ist, die Herausforderungen der Digitalisierung anzugehen und dadurch nachhaltige Offenheit für radikale Innovation zu schaffen.

    Teil IDigitaler Wandel: Eine Chance die Zukunft zu gestalten

    © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019

    M. DopferAchtsamkeit und Innovation in integrierten Organisationenhttps://doi.org/10.1007/978-3-658-26482-6_1

    1. Digitaler Wandel und Achtsamkeit: Passt das zusammen?

    Martina Dopfer¹ 

    (1)

    Berlin, Deutschland

    Zusammenfassung

    Achtsamkeit wurde lange mit alternativen Lebensansätzen assoziiert. Doch in den vergangenen Jahren beobachten wir, wie Achtsamkeit Einzug in unsere Alltagswelten findet. Yogastudios und Meditationszentren sind zunehmend präsenter. Große Unternehmen wie BMW, SAP und Google bieten ihren Mitarbeitern Achtsamkeitsprogramme aus Meditation und Yoga an, um mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu schaffen. Unterstützt werden diese Ansätze von positiven Forschungsergebnissen, die seit den 1980er-Jahren nachweisen, dass regelmäßige Meditation zu einem höheren Level an Glück, Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit führt (Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird im vorliegenden Buch weitestgehend die gewohnte männliche Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet. Dies impliziert jedoch keine Benachteiligung des weiblichen Geschlechts, sondern soll im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen sein).

    Während die Achtsamkeit ihren Einzug in die Gesellschaft und Arbeitswelt feiert, wird sie bislang vorwiegend als „Wellnessprogramm" für Menschen und Mitarbeiter angesehen. Dabei erhöht Achtsamkeit die Kollaborationsfähigkeit und Offenheit für Neues. Aufgrund neurowissenschaftlicher Studien mit buddhistischen Mönchen wissen wir, dass die Gehirnareale für Mitgefühl nach der Meditation höchst aktiv sind. Dies wirkt sich positiv auf das Empfinden von Mitgefühl, Verständnis für andere und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit aus. In Kombination mit der erhöhten Fähigkeit zu lernen, neue Zusammenhänge zu verstehen und sich zu konzentrieren, stoßen wir durch Achtsamkeitspraktiken auf ganz neue Potentiale der Innovation.

    Innovation und Digitalisierung sind zu zentralen Schlagworten geworden. Politik, Wissenschaft und Wirtschaft debattieren seitdem, wie sie den technologischen Wandel begleiten und fördern können. Unterstützt von der Forschung befasst sich der Gesetzgeber mit Fragen wie der Netzpolitik, der digitalen Gesellschaft und der gesetzlichen Rahmengebung für Big Data. Damit ist es aber noch lange nicht getan. Mit dem fortschreitenden digitalen Wandel geht auch eine erhöhte Geschwindigkeit der Technologisierung hervor.

    Seit 2009 hat sich die Anzahl der Smartphone Nutzer in Deutschland nahezu verzehnfacht und von sechs auf 57 Millionen erhöht (Statista, 2018). Wenn fast 70 Prozent der gesamten deutschen Bevölkerung täglich bis zu sieben Stunden und mehr über ihr Smartphone und andere Medien wie Tablets und Computer mit dem Internet verbunden sind, zeigt das deutlich, es besteht eine große Bereitschaft digitale Lösungen wie Apps, Games etc. anzunehmen (EY Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, 2017). Dies verändert schon jetzt Industrien radikal. Beispielsweise verwalten 45 Prozent der Deutschen heute ihre Finanzen online, was sich auch nachhaltig auf ihre Ansprüche bezüglich der digitalen Kundenberatung der Banken auswirkt.

    Anfang 2018 nutzten zwei Millionen Deutsche in den großen Metropolen wie Berlin, Hamburg und München Car Sharing Angebote. Diese Art des Mietens eines Autos per App rein für die Fahrdauer verändert seit 2012 die Automobilbranche. Dazu kommen neue Möglichkeiten der Taxifahrt wie sie bereits in den USA durch Uber durchgesetzt wurde. Das Wort „Taxifahren ist dort heute durch „ubern ersetzt und wer schnell von A nach B kommen möchte, bestellt und bezahlt per App einen der vielen privaten Uber-Fahrer. Der Vorteil liegt nicht nur in der digitalen Abwicklung, sondern auch in einem von Auslastungshöhe der Uber-Taxis abhängigem, flexiblen Preismodell. Es wird deutlich, wie sehr sich große Industrien im digitalen Wandel befinden. Seit 2019 unterhält sich auch die deutsche Politik darüber, den Taxi-Markt für Uber und weitere Anbieter zu öffnen.

    Obwohl sich für die privaten Nutzer viele Möglichkeiten zur digitalen Lebensgestaltung eröffnen, löst der technologische Wandel und seine möglichen Konsequenzen in der Gesellschaft und Unternehmen auch Unsicherheit aus.

    Unzählige Forschungsgruppen arbeiten an Lösungen. Das Digitale ist zu einem Treiber der Informations-, Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaften geworden. Wie digitale Geschäftsmodelle entstehen und wie der innovative Unternehmergeist in Start-ups, Mittelstand und großen Unternehmen gefördert werden kann, hat mich selbst in meiner Forschung vier Jahre lang beschäftigt. Darum bin ich tief in die Analyse von Innovationsmethoden eingestiegen und habe diese mit Unternehmen diverser Größen getestet. Als Start-up-Coach und Forscherin hatte ich die Chance neue, digitale Geschäftsmodelle mit zu gestalten. Agile Innovations-Instrumente wie das Lean Start-up Management, die Business Model Canvas oder Design Thinking waren Teil meiner täglichen Arbeit mit diesen jungen Digitalunternehmen. Darüber hinaus habe ich mit großen Unternehmen ihre bestehenden Geschäftslogiken hinterfragt und anhand von Markt-, Kunden- und Business-Analysen mit diesen Firmen an möglichen Geschäftsmodell-Prototypen gearbeitet.

    In der engen und vertrauten Atmosphäre dieser Zusammenarbeit wurden auch die großen Hemmnisse für Innovationen im digitalen Kontext deutlich. Ein zentrales Ergebnis meiner Forschungsarbeit ist: Innovation steht und fällt mit der Offenheit für Veränderung. Egal ob Start-up, Mittelstand oder Konzern, Veränderung und Wachstum heißt, dass der Mensch in die Verantwortung treten muss zu handeln. Dieses Handeln passiert zunehmend mehr im Raum des Unbekannten – in einem Raum, der geprägt ist von Unsicherheit über die Konsequenzen und den Erfolg. Digitale Geschäftsmodelle haben ein deutlich schnelleres Verfallsdatum als erfolgreiche Geschäftsmodelle von einst. Neue Märkte entstehen schneller und können schneller erobert werden. Gleichzeitig ist es günstiger geworden, mal eben einen Prototypen wie beispielsweise eine Webseite online zu stellen, um neue Produkte zu testen und Kundenfeedback zu generieren. Neue Datenschutzrichtlinien haben diesen Vorgang zwar etwas komplizierter gemacht, doch ein schneller Start ist nach wie vor möglich. Entgegen dieser Vorteile steht der erhöhte Wettbewerbsdruck und der Zwang, immer wieder das bestehende Geschäft zu hinterfragen bzw. das Geschäftsmodell anzupassen. Im Grunde wird so jedes bestehende Unternehmen selbst wieder zu einem Start-up, das in jedem Mitarbeiter ein wenig den Funken des Entrepreneurs entzünden darf. Die Anpassung des Geschäftsmodells rein von der Produkt- oder Technologie-Seite reicht längst nicht mehr aus.

    Für schnelle Iterationen braucht es diverse fachliche Hintergründe. Ein Geschäftsmodell ändert sich nur nachhaltig, wenn die Produktentwicklung mit dem Vertrieb und dem Marketing zusammenarbeitet. Kollaboration ist gefragt und wieder entstehen Fragezeichen und Unsicherheit. Denn der IT-Entwickler spricht nicht selten eine andere Sprache als der Marketing-Experte. Noch schwieriger wird es, wenn das Unternehmen beschließt, sich mit seinen Geschäftsmodell-Ideen aus den eigenen Grenzen hinaus zu bewegen und eine Crowd über eine Plattform zu integrieren. Das Feedback das hier zu Prototypen gewonnen werden kann, ist oft schnell, nachhaltig und kreativ. Allerdings stellt die Interaktion mit einer Crowd aus möglichen zukünftigen Kunden, produktinteressierten Nutzern und einer neuen Generation der Millennials, die bereitwillig ihr Wissen teilen, auch eine Herausforderung dar. Denn die Crowd erwartet Antworten. Nun sind wir fast schon an der „Königsdisziplin" der offenen Kollaboration angekommen, die doch wieder zu der Herausforderung führt, wie das zentrale Unternehmen nun wirklich mit externen Experten, Nutzern und eigenen, diversifizierten Teams arbeitet.

    Es entstehen viele Fragen:

    Wie ermuntert die Führung die Mitarbeiter im Unternehmen, unternehmerisch zu denken und zu handeln?

    Reicht ein klassisches Führungsverständnis dafür?

    Wie stellt das Unternehmen sicher, dass sich die Menschen im Kontext der digitalen Innovation verstehen?

    Wie stellt die Führungskraft sicher, dass ein Team mit Mitgliedern verschiedener Disziplinen und Expertisen funktioniert?

    Wie befähigt man diese Teams gezielt?

    Wie bringt man Mitarbeiter und Führungskräfte dazu, ins Risiko zu treten und Scheitern als Lernerfahrung anzunehmen?

    Aufbau des Buchs

    Das vorliegende Buch greift diese Fragen auf und verbindet Methoden der Achtsamkeit mit neuen Innovationsinstrumenten. Die zentrale These ist: Offenheit entsteht in den Köpfen der Menschen. Damit das aber keine Hypothese bleibt, gilt es zu erkennen, wie Offenheit gefördert werden kann und handlungsfähig macht. Darum greift das Buch zunächst aktuelle Trends des technologischen Wandels auf und beleuchtet gängige Innovationsmethoden. Dieses Kapitel wird auch der Frage auf den Grund gehen, inwieweit die Digitalisierung eine Revolution oder Evolution ist. Klar ist schon jetzt: Es bestehen Herausforderungen im Kontext dieser Entwicklungen und sie führen zu Unsicherheiten.

    Seit jeher ist die Menschheit auf ganz verschiedene Weisen mit Veränderungen und Herausforderungen umgegangen. Während die industrielle Revolution von einer archaischen Führungsriege getrieben wurde, die anhand straffer Zielsetzungen Akkord-Arbeit ermöglichte und so Führung von oben nach unten in vielen Industrien verankert hat, scheint der digitale Wandel andere Formen der Führung zu fordern.

    Vielleicht können Mitarbeiter und Führungskräfte hier von achtsamen Gurus lernen? Doch was zeichnet einen achtsamen Meister eigentlich aus? Noch wichtiger: Wie können wir daraus neue Handlungsmotive für Unternehmen der Zukunft ableiten?

    Eines ist bereits heute klar: Führung anhand fixer Strukturen, die von oben nach unten (top-down) durchgesetzt werden, funktioniert nicht länger. Menschen, die heute und zukünftig in das Arbeitsleben eintreten – Generation X, Y und die Millennials – streben nach Sinn

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