Vineta oder die Seekönige der Jomsburg
Von Wilhelm Dönniges
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Über dieses E-Book
Es heißt, die Stadt sei eines Tages, als Bestrafung für ihre Sünden, den moralischen Verfall und die Verschwendungssucht der Bewohner, bei einem Sturmhochwasser zerstört worden und untergegangen. Die Bewohner sollen zuvor durch Himmelszeichen gewarnt worden sein, haben die Zeichen aber ignoriert. Der Sage nach soll noch heute zu besonderen Zeiten Glockenläuten aus den Tiefen des Meeres zu hören sein.
Im hier vorliegenden, Mitte des 19. Jahrhunderts erschienenen Buch werden die Geschichte und der Untergang Vinetas anhand der historischen Quellen dichterisch nacherzählt.
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Buchvorschau
Vineta oder die Seekönige der Jomsburg - Wilhelm Dönniges
Verzeih mir, große Göttin der Geschichte,
Daß ich der Sage faltenreich Gewand
Im buntgewebten Teppich der Gedichte
Dir um die wahrheitskeuschen Glieder band,
Daß ich die menschlich-schwächlichen Gesichte
Zum Blumenkranze mir zusammenwand,
Daß ich’s gewagt, ins reine Bild der Sagen
Den Ton der Phantasie hineinzutragen.
Doch Du, mein Vaterland, nimm Deinem Sohne
Die Erstlingfrüchte, die er zagend bringt,
Wohlwollend ab; und wenn Du darfst, belohne
Mit Deinem Beifall ihn, wonach er ringt.
Und wenn auch nicht die hohe Dichterkrone
Dem schwachen Sänger von Vineta winkt,
So bin ich gern und übergern zufrieden,
Wenn nur der Dank der Pommern mir beschieden. —
Inhaltsverzeichnis
I. Vineta
II. Der Traum
III. Palnatokis Heerfahrt nach Britenland
IV. Palnatoki und Björn werden Waffenbrüder
V. Palnatoki freit
VI. König Harald und Panatoki
VII. Die erste Rache
VIII. Die zweite Rache
IX. Dritte Rache. Palnatoki bekennt sich zu seinem Pfeil
X. Palnatoki und Odin
XI. Vineta und die Jomsburg
XII. Palnatokis Tod
XIII. Die Rache Svens
XIV. Die letzte Schlacht
XV. Die Sage von Vineta
Schlußbemerkung
I.
Vineta.
Golden glüht der volle Mond hernieder,
Auf der Welle hüpft der Sterne Schimmer,
Rauschend singt das Meer die alten Lieder,
Es erheben sich Vinetas Trümmer.
Aus dem Wasser her mit trübem Blicke
Schauen sie zum einst’gen Heimatland,
Träumen von dem hingeschwundnen Glücke,
Sehnen sich zurück zum grünen Strand.
Doch die Brandung schäumet rasch hinüber,
Und die Woge kommt mit ihrem Graus,
Und der Sturmwind braust vom Land herüber,
Löscht das goldne Träumen wieder aus.
Nur wenn müde Wind und Welle schweigen,
Nur wenn Friede zwischen Meer und Land,
Darf das Bild der Heidenstadt sich zeigen,
Wie es einst als Nordens Zierde stand.
Damals winkten Tempel und Paläste
Himmelstrebend über Land und Meer,
Damals schifften weitgefahrne Gäste
Stets willkommen zu dem Julfest¹ her.
Und im wellenweichen Wasserbette
Ruht des Vikings² Haus vom weiten Gang
Hier im Hafen aus, um den die Kette
Goldgeschmiedet sich als Gürtel schlang.
Und die Jomsburg stand als Riesenwache
Drohend an des Hafens eh’rnem Tor,
Wie beim Golde liegt der hörne Drache,
Streckt den feuersprüh’nden Rachen vor.
Oft erklang in blut’ger Kriegessache
Erzerdröhnen und der Feinde Weh;
War doch das allein Jomsburger Sprache,
Sprachen so zu Lande wie zur See.
Doch nun ist die Sprache längst verklungen,
Hingesunken sind die Heldenhallen,
Alles hat das Meer hineingeschlungen,
Und man hört nur dumpf die Woge schallen. –
***
Und der Wandrer sitzt am fahlen Strande
Träumend, da erzählt im feuchten Ried
Ihm der Sturm vom alten Riesenlande,
Und beschließt das trotzdurchtönte Lied:
„Die Rache tötet immer! Wahngeboren
Lebt sie, der Leidenschaften lieblos Kind,
So lange nur, bis sie in Troß verloren
Sich gärend selbst verdirbt, und wütendblind
Den Strudel ihrer Lüste sich erkoren
Zum Grabe hat; denn ihre Keime sind.
Vernichtung, Haß, verkannter Pflicht Gebot,
Und wer den Tod gesät, der erntet Tod."
„Die Liebe schaffet ewig! Gottgeboren
Spricht sie zu uns im heilgen Lebenswort:
„Gott ist das Wort und licht, und auserkoren
Hat er den Menschensohn zum Felsenhort
Der wahren Lehre. – Drum in Nacht verloren
Schwand Odins Stern vom dunklen Himmel fort,
Seitdem der Offenbarung Helle Sonne
Aufging, und uns umstrahlt mit Tageswonne."
¹ Großes Opferfest, wovon Julin seinen Namen haben soll.
² Seekönig.
II.
Der Traum.
Toki hieß ein Mann zu Fünen in der alten Heldenzeit,
Hatte sich ein edles Mädchen, Namens Thorvdr, angefreit,
Hat mit ihr gezeugt den Aki und den Palnir, stark und gut,
Außerdem mit einer Fremden Fjölnirn, falsches Katzenblut.
Toki starb, die Söhne teilen nach dem Trauermahl die Hab’;
Fjdinirn gaben sie vom fahr’nden Gute auch ein Dritteil ab;
Aber dieser meint, es sei ein Dritteil wohl von allem sein,
Doch dazu sprach jeder Bruder sein gewichtig rechtlich „Nein."
Fjdinirn will das übel dünken; drum geht er zum König hin,
Wird sein Dienstmann, und verleumdet Aki mit boshaftem Sinn.
Und der Fuchs besiegt den Bären, und die Zunge bricht das Schwert,
Armer Akt! Sterben mußt du fern von deiner Väter Herd.
Reich beschenkt kam Aki ruhig auf dem ebnen Meerespfad
Her von Gotland, von dem Jarle³, der ihn so entlassen hat;
Wie er schlief mit seinen Kämpen kam ein Königsschiff heran,
Und die Roskildleute⁴ schlugen tot den schlafgeschützten Mann.
Traurig ward der Bruder Palnir; stand er nun doch ganz allein,
Wie vom hehren Stammeshause liegt der letzte Säulenstein.
Nirgends sieht er Rach’ am König; mächtig ist der Herrschermann,
Wie die feste Felsburg steht er, die man nicht erstürmen kann.
Da trat einst sein Waffenbruder Sigurd zu ihm: „Höre Freund!
Laß das Trauern, hör? ein Wörtchen, wahrlich! es ist treu gemeint.
Ottars, Jarl von Gotlands Tochter, nun? Du kennst die holde Maid,
Nimm zum Weib sie, ob dich die nicht schnell von allem Gram befreit?"
Und die Segel schwellen sehnend, Sigurd fährt gen Gotland fort,
Und der Jarl wird überredet, gibt dem Sigurd, bald sein Wort;
Ingeborg ist auch zufrieden, Ottar reicht den Abschiedstrank,
Und nach Fünen geht’s hinüber bei der Wellen Brautgesang.
Nach der Hochzeit lauter Feier kam die stille Liebesnacht,
Dunkelblau schmückt sich der Himmel, ruhig glänzt der Sterne Pracht,
Ruhig liegt das Feld des Meeres, nur das ferne Nordlicht glüht,
Und die Brandung rauschet höher, singt ein altes Rachelied.
Palnir schläft, doch schwere Träume legen sich auf Ing’borgs Herz;
In der ersten Nacht schon seufzt sie; fühlt sie wohl der Reue Schmerz?