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Polyneuropathie: So überwinden Sie quälende Nervenschmerzen
Polyneuropathie: So überwinden Sie quälende Nervenschmerzen
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eBook325 Seiten2 Stunden

Polyneuropathie: So überwinden Sie quälende Nervenschmerzen

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Über dieses E-Book

Der Ratgeber erklärt in einer zweiten aktualisierten Auflage einfach und verständlich das Krankheitsbild, deutet mögliche Frühwarnsignale oder Symptome anhand von Beispielen, und zeigt den Weg zur gesicherten Diagnose mit Vorstellung der unterschiedlichen medizinischen Verfahren. Zudem werden die therapeutischen Möglichkeiten samt Selbsthilfe der Patienten vorgestellt. Kribbeln und Stechen, brennende Schmerzen, aber auch Taubheit in bestimmten Körperteilen können erste Anzeichen für eine Polyneuropathie sein. Gerade in den letzten Jahren konnten in der Polyneuropathie-Forschung große Fortschritte erzielt werden, die in diesem Buch hautnah weitergegeben werden. Vorgestellt  werden nicht nur ein breites Spektrum an erfolgsversprechenden Behandlungen, sondern auch eine Reihe von Selbsthilfemaßnahmen. Ergänzt wird das Buch mit praxisnahen Fallbeispielen, einem umfangreichen Serviceteil mit hilfreichen Adressen sowie Antworten auf häufige Patientenfragen.Die Neuauflage wurde erweitert mit aktuellen Informationen zu den Cannabinoiden, zum Schmerzpflaster sowie zu komplementären therapeutischen Methoden und Ernährungstipps. Das Buch richtet sich in erster Linie an alle Betroffene und deren Angehörigen, bietet aber auch für Allgemeinmediziner oder Vertreter anderer Gesundheitsberufen einen guten Überblick zum Krankheitsbild und den therapeutischen Ansätzen. 

SpracheDeutsch
HerausgeberSpringer
Erscheinungsdatum18. Okt. 2019
ISBN9783662590324
Polyneuropathie: So überwinden Sie quälende Nervenschmerzen

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    Buchvorschau

    Polyneuropathie - Udo Zifko

    © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019

    U. ZifkoPolyneuropathiehttps://doi.org/10.1007/978-3-662-59032-4_1

    1. Einleitung

    Udo Zifko¹ 

    (1)

    Wien, Österreich

    Literatur

    Warum ist dieses Buch entstanden? Dafür gab es fünf gute Gründe: Grund 1: Polyneuropathie ist alles andere als selten. Grund 2: Viele leiden, da die Ursache ihrer Beschwerden oft nicht richtig erkannt wird. Grund 3: Beschwerden und Ängste könnte man aber vielen Patienten ersparen. Grund 4: Die durch Nervenfunktionsstörungen entstehenden Symptome sind anderen Krankheitsbildern oft – scheinbar – zum Verwechseln ähnlich. Grund 5: Die gute Nachricht: Gerade in den letzten Jahren konnten in der Polyneuropathie-Forschung große Fortschritte erzielt werden.

    Warum ist dieses Buch entstanden? Dafür gab es fünf gute Gründe:

    Grund 1: Polyneuropathie ist alles andere als selten. Chronische Nervenschmerzen treten laut europäischen Untersuchungen bei 7–8 % der Gesamtbevölkerung auf (Bouhassira et al. 2008; Torrance et al. 2006). Da Polyneuropathie so viele unterschiedliche Ausprägungen und zahlreiche mögliche Auslöser haben kann, wird die Anzahl der betroffenen Österreicher auf rund 900.000 geschätzt.

    Grund 2: Viele leiden, da die Ursache ihrer Beschwerden oft nicht richtig erkannt wird. Genau aus dem Grund räumt dieses Buch den Diagnosemethoden viel Platz ein. Es soll Betroffene motivieren, hartnäckiger dem Arzt gegenüber aufzutreten und auf gründlicheren Untersuchungen zu bestehen. Denn oft dauert es Jahre, bis die richtige Diagnose erstellt und eine gezielte Therapie in die Wege geleitet wird. Neuropathische Schmerzen stellen daher häufig eine besonders starke Belastung für betroffene Patienten dar. Schließlich sind Lebensqualität und Leistungsfähigkeit durch getrübte Stimmung und schlaflose Nächte oft massiv eingeschränkt. Bei unzureichend behandelten Patienten mit zunehmenden Bewegungsstörungen gesellt sich zu den Gehproblemen auch noch der seelische Stress: „Lande ich jetzt bald im Rollstuhl?" Gute Information über die Erkrankung kann Befürchtungen relativieren.

    Grund 3: Beschwerden und Ängste könnte man aber vielen Patienten ersparen. Das zeigt eine Studie unter 100 Polyneuropathie-Patienten meiner Praxis auf, die eine ärztliche Zweitmeinung einholten. Die Ergebnisse machten mich betroffen: Jeder dritte Patient hatte keine ausreichende diagnostische Abklärung seiner Beschwerden erhalten. Bei einer Überprüfung der Plausibilität der Diagnosen zeigte sich, dass jeder fünfte Patient keine vollständige oder eine falsche Diagnose bekommen hatte. Das Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten war nur rund 70 % der Betroffenen angeboten worden. Gleichzeitig war die nötige Dosisanpassung der Nervenschmerz-Medikamente unterblieben, wodurch zwei Drittel meiner neuen Patienten zuvor schmerztherapeutisch unterdosiert und somit ihren Beschwerden ausgeliefert waren. Besonderen Anlass zur Besorgnis gab auch ein weiteres Detailergebnis:

    Vier von fünf (!) Nervenschmerz-Patienten erhielten keine spezielle Physiotherapie oder Rehabilitation zur Verbesserung von Motorik und Gangbild. Informieren Sie sich in diesem Buch, welche Möglichkeiten Ihnen als Patient offen stehen!

    Grund 4: Die durch Nervenfunktionsstörungen entstehenden Symptome sind anderen Krankheitsbildern oft – scheinbar – zum Verwechseln ähnlich. Daher weise ich in den nächsten Kapiteln wiederholt darauf hin, wie wichtig und unverzichtbar es ist, dass sich der Arzt Zeit für den Patienten nimmt und alle erforderlichen Untersuchungen macht bzw. den Patienten zu weiterführenden Untersuchungen überweist.

    Grund 5: Die gute Nachricht: Gerade in den letzten Jahren konnten in der Polyneuropathie-Forschung große Fortschritte erzielt werden. Dies betrifft ganz besonders die erblich bedingten Formen, also die sogenannten hereditären Polyneuropathien. Hier werden nahezu jährlich neue Gendefekte festgestellt und die Genauigkeit der Blutuntersuchungen wird laufend verbessert. Auch viele neue Erkenntnisse zu immunologisch bedingten Polyneuropathien führten zu einer deutlichen Verbesserung der Heilungschancen für den Patienten. Mittlerweile sind auch einige Behandlungen aus der physikalischen Medizin studienmäßig schon gut dokumentiert. Sie bereichern das therapeutische Spektrum für den Betroffenen. Heute sind Behandlungserfolge möglich, die vor 10–15 Jahren noch undenkbar schienen.

    Polyneuropathie – bei wem löst diese Diagnose nicht Verunsicherung, Angst oder gar Verzweiflung aus? Zugegeben: Die Krankheit ist ernst, sehr ernst. Doch es gibt viel Grund zur Zuversicht! Und dazu sollen die folgenden Kapitel durch umfassende, nützliche Informationen und mithilfe von 18 plakativen Patientengeschichten ihren Beitrag leisten.

    Aus Gründen der Lesefreundlichkeit verzichten wir in diesem Ratgeber auf das Gendern von Substantiven. Selbstverständlich wenden wir uns mit dieser Publikation gleichermaßen an Damen und Herren.

    Literatur

    Bouhassira D et al (2008) Prevalence of chronic pain with neuropathic characteristics in the general population. Pain 136(3):380–387Crossref

    Torrance N et al (2006) The epidemiology of chronic pain of predominantly neuropathic origin. Results from a general population survey. J Pain 7(4):281–289Crossref

    © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019

    U. ZifkoPolyneuropathiehttps://doi.org/10.1007/978-3-662-59032-4_2

    2. Was versteht man unter Polyneuropathie?

    Udo Zifko¹ 

    (1)

    Wien, Österreich

    2.1 Unser Nervensystem: Anatomie und Physiologie

    2.2 Arten der Polyneuropathie

    2.3 Möglicher Verlauf

    2.4 Begleit- bzw. Folgeerkrankungen

    Literatur

    Wie sind Nerven aufgebaut? Welche Funktion haben sie in unserem Organismus? Wie kann es überhaupt zu schmerzhaften Missempfindungen kommen? Um Nervenerkrankungen, insbesondere Polyneuropathie, besser nachvollziehen zu können, ist es hilfreich, einige grundlegende, interessante Fakten über die Anatomie des menschlichen Nervensystems zu erfahren. Dies erleichtert es Betroffenen und deren Angehörigen, die vielfältigen Arten und Ursachen von Polyneuropathien, ihre merkbaren Symptome sowie den möglichen weiteren Verlauf der Erkrankung besser zu verstehen. Daher eröffnet Ihnen das folgende Kapitel in kompakter Form die wichtigsten Einblicke in unser Nervensystem und ins Krankheitsbild der Polyneuropathie.

    2.1 Unser Nervensystem: Anatomie und Physiologie

    Zentrales und peripheres Nervensystem

    Nervenfasern durchziehen jeden Quadratmillimeter unseres Körpers – vom Scheitel bis zu den Finger- und Zehenspitzen. Eingeteilt wird das menschliche Nervensystem in ein zentrales und in ein peripheres. Das zentrale Nervensystem umfasst Gehirn und Rückenmark. Das periphere (= am Rande befindliche) Nervensystem umfasst im Wesentlichen drei Teile: Die peripheren Nerven, die Muskulatur und die dazwischen gelegene, neuromuskuläre Synapse. Letztere ist jener Teil, der die Information vom Nerv an den Muskel weitergibt.

    Die Nerven selbst nehmen ihren Ursprung knapp nach dem Rückenmark in der sogenannten alpha-motorischen Vorderhornzelle, die der Ursprung aller unserer Bewegungen ist. In jedem Rückenmarksegment treten Nervenbündel aus, die sich dann im weiteren Verlauf zu verschiedenen Nervenfasern formieren. Im Bereich der oberen Extremitäten ist dies das Armnervengeflecht (med.: Plexus cervicobrachialis) und im Bereich der unteren Extremitäten das Beinnervengeflecht (med.: Plexus lumbosacralis). Von dort aus zieht eine Vielzahl einzelner Nervenfasern in alle Teile des Körpers. Der Rumpf wird von zahlreichen Einzelnerven aus Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule versorgt (◘ Abb. 2.1).

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    Abb. 2.1

    Periphere Nerven durchziehen unseren Körper bis in die Finger- und Zehenspitzen. © grafik-design Angelika Kramer

    2.1.1 Länge des Nervs

    Nerven können bis über einen Meter lang sein

    Die Länge des Nervs ist je nach zu versorgender Extremität und individuellen anatomischen Gegebenheiten unterschiedlich. „Nervenkabel, die etwa bis in die Zehenspitzen führen, können bis zu über einen Meter betragen. Während der Zellkern ganz am Ursprung des Nervs sitzt, kann der Zellausläufer die gesamte Nervenstrecke bis zur anatomischen „Peripherie laufen, also beispielsweise bis zur Spitze der Zehen oder der Finger.

    Würde man alle Nerven eines einzigen Menschen aneinanderfügen, könnte man mit dieser „Schnur" 20-mal (!) den Äquator umwickeln (◘ Abb. 2.2).

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    Abb. 2.2

    Die Länge der Nervenfasern eines einzigen Menschen erreicht in Summe 780.000 km. © grafik-design Angelika Kramer

    2.1.2 Dicke des Nervs

    Je mehr „Engstellen", desto mehr Druck auf den Nerv

    Nerven weisen einen Durchmesser zwischen 2 cm und wenigen Millimetern auf. Sie nehmen in ihrem Verlauf kontinuierlich vom Durchmesser her ab und können zu dünnsten Nervenfasern werden. Die meisten Nerven teilen sich in ihrem Verlauf in unterschiedliche, feine Äste auf.

    Manche Nerven verlaufen durch anatomische Engstellen (z. B. Wirbelsäule, Gelenke, Schienbein), an welchen sie besonders wenig Platz haben und durch diesen Druck auch häufiger geschädigt werden können. Daher treten Nervenschmerzen so häufig an den Extremitäten, also an Zehen oder Fingern, auf (◘ Abb. 2.3).

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    Abb. 2.3

    Nervenschmerzen beginnen zumeist, wie in der Mitte dargestellt, an beiden Händen und Füßen; in selteneren Fällen treten sie anfangs einseitig (links) oder in den Oberschenkeln (rechts) auf. © grafik-design Angelika Kramer

    An diesen Stellen sind sie schon besonders dünn und verästelt und mussten auf dem langen Weg dorthin auch schon die eine oder andere Engstelle passieren (◘ Abb. 2.4). Sie schaffen eine Verbindung zu anderen Nervenzellen oder leiten Reize an Muskeln oder Drüsen weiter.

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    Abb. 2.4

    Im Bereich der Wirbelsäule kann es für den Nerv besonders eng werden. © grafik-design Angelika Kramer

    2.1.3 Struktur des Nervs

    Je dicker die Nervenhülle, desto besser die Nervenleitung

    Jeder Nerv selbst besteht aus einem Nerveninneren, dem sogenannten Nervenkabel, und der sogenannten Nervenhülle. Das Nerveninnere, auch Axon genannt, ist anfällig für eine Vielzahl von Störungsmechanismen im Körper und kann zu unterschiedlichen neurologischen Symptomen führen. Die Nervenhülle, Myelinscheide genannt, besteht aus verschiedenen Eiweißfragmenten, die das Nerveninnere wie eine schützende „Fettschicht" umhüllen (◘ Abb. 2.5). Wird diese fettreiche Hülle aus irgendeinem Grund geschädigt, verlangsamt sich die Nervenleitung manchmal sehr drastisch und kann bei bestimmten Krankheiten in kürzester Zeit zu einer schweren Lähmung führen.

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    Abb. 2.5

    Aus dem Nervenstrang heraus suchen sich einzelne Fasern ihren eigenen Weg (Bild oben links, Pfeil). Die Darstellung unten links zeigt einen Längsschnitt, die Darstellung rechts einen Querschnitt eines einzelnen Nervs. Rot kennzeichnet das Innere, also das Nervenkabel (Axon). Die eiweißreiche, isolierende Nervenhülle, also der Kabelmantel (Myelinscheide), ist gelb gekennzeichnet. © grafik-design Angelika Kramer

    Sensible, motorische und vegetative Nervenfasern

    Die einzelnen Nervenfasern weisen eine sehr unterschiedliche Struktur auf und sind für die Übertragung ganz unterschiedlicher Informationen verantwortlich. So sind einzelne nur für die Weiterleitung von Temperaturempfinden und Schmerzen zuständig, andere fürs Wahrnehmen einer Oberflächenberührung. Wiederum andere Nervenfasern sind „Steuermänner" der Muskelfunktion oder regulieren automatisch zahlreiche Organe wie Gefäße, Harnblase, Haut etc. Daher unterscheidet man zwischen sogenannten

    a.

    sensiblen Nervenfasern, also Nervenfasern, welche für die verschiedenen Qualitäten der Hautberührung zuständig sind,

    b.

    motorischen Nervenfasern, die nur für die Muskelbeweglichkeit verantwortlich sind, und

    c.

    vegetativen/autonomen Nervenfasern, welche die automatische Steuerung von verschiedenen Organen zu verantworten haben, wie z. B. die Weite der Einstellung von Gefäßen, die Wahrnehmung der Blasenfüllung, der Darmfüllung etc.

    Die Fähigkeit zu fühlen ermöglicht uns das Vorhandensein zahlreicher, unterschiedlich spezialisierter Sensoren in der Haut für Tastsinn, Wärme-, Kälte- und Schmerzmessung sowie die Weiterleitung dieser Informationen über das Nervensystem. Dieses perfekte Zusammenspiel, das die Qualität unserer Sinneswahrnehmungen ausmacht, ist bei einem Nervenleiden gestört.

    2.2 Arten der Polyneuropathie

    Bei Polyneuropathie können alle drei Arten von Nervenfasern betroffen sein

    Polyneuropathie ist ein Überbegriff für Erkrankungen mehrerer (poly = viele) peripherer Nerven. Diese verbinden das Zentralnervensystem mit den Gliedmaßen, den inneren Organen, den Sinnesorganen und dem Gesicht. Beeinträchtigt können bei Polyneuropathie sowohl die motorischen, die sensiblen als auch die autonomen Nerven mit all ihren Zellen und Bindegewebsstrukturen sowie die versorgenden Blut- und Lymphgefäße sein. Manche peripheren Nerven befehlen etwa den Muskeln, sich zu strecken oder zusammenzuziehen. Andere wiederum sitzen in der Haut und geben Empfindungen wie Berührungen, Kälte oder Hitze sowie Vibrationen sensibel weiter. Wiederum andere periphere Nerven kontrollieren lebenswichtige Körperfunktionen wie etwa Atmung oder Verdauung.

    Bei Polyneuropathie entstehen die Schmerzen nicht durch einen Reiz von außen, sondern durch eine gestörte Reizweiterleitung. Die peripheren Nerven tun sich immer schwerer, Nachrichten zu Rückenmark und Gehirn zu transportieren. Sinnesreize werden entweder gar nicht, vermindert oder verstärkt an das Gehirn gemeldet.

    Handelt es sich bei den geschädigten Nerven um motorische, so beeinträchtigt dies Kraft und Beweglichkeit der betroffenen Muskelpartien und kann bis zu schweren Lähmungserscheinungen und Gehbehinderungen führen. Handelt es sich um sensible Nerven, sind Missempfindungen wie etwa Kribbeln, Taubheitsgefühle sowie nicht von außen verursachte Kälte- oder Hitzegefühle und manchmal auch unerträgliche Schmerzen oder Brennen die Folge (◘ Abb. 2.6a, b). Das kann so weit führen, dass bereits die nächtliche Berührung

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