Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Isabella
Isabella
Isabella
eBook224 Seiten3 Stunden

Isabella

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Sulzbach: Die junge Isabella wird über Wochen von ihrem Freund und dessen drei Freunden auf schrecklichste Weise vergewaltigt und gefoltert, bis sie schließlich einen grauenhaften Tod erleidet.
20 Jahre später begeht einer der Täter einen mysteriösen Selbstmord, der den Kommissaren Sturz und Schäfer Rätsel aufgibt.
Die Kinder der Täter haben plötzlich eine imaginäre Freundin, die der damaligen Isabella sehr ähnelt. Das Blatt wendet sich und aus den Tätern von damals werden die Opfer von heute.
Sascha Ruppenthal überschreitet die Grenzen des Vorstellbaren und nimmt Sie mit auf eine Reise, die Sie fesseln wird. Eine Reise in seine Heimatstadt Sulzbach und zeigt Ihnen auf, wozu Menschen fähig sind. Sein nun drittes Werk ist nichts für schwache Nerven.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum1. Apr. 2022
ISBN9783754965184
Isabella

Ähnlich wie Isabella

Ähnliche E-Books

Darstellende Künste für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Isabella

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Isabella - Sascha Ruppenthal

    1. Der Leichenfund

    Kommissar Sturz betritt die Wohnung, ein unangenehmer Leichenduft dringt ihm in die Nase. Er befindet sich in einem langen Gang, rechts und links befindet sich eine Küche und zwei Zimmer, deren Türen weit geöffnet sind. Sturz geht durch diesen Gang, am Ende befindet sich ein großes Zimmer, das Wohnzimmer indem sich bereits mehrere Polizisten befinden. Während er durch den Gang, in Richtung Wohnzimmer geht, hascht er hier und da einen Blick in die anderen Zimmerräume, die sehr unordentlich sind, dabei hält er sich ein weißes Taschentuch vor die Nase. Nie wird er sich an diesen Leichengeruch gewöhnen können.

    Sturz arbeitet seit zwölf Jahren bei der Polizei in Sulzbach, seit drei Jahren ist er Kommissar und bisher hat er jeden Fall gelöst. Er ist ein langer, dünner Mann, etwa 1,90m groß, hat dunkle Augen und schwarzes Haar, dass er meistens nach hinten kämmt. Es besteht eine Ähnlichkeit mit seinem Idol Falco, dessen Kleidungsstil er versucht nachzuahmen. Immer dunkel gekleidet, mit einer schwarzen Lederjacke, die ihm eigentlich eine Nummer zu klein ist. Je näher er nun dem Wohnzimmer kommt, umso stärker und unerträglicher wird der Leichengeruch.

    „Ah, der Kommissar ist da", so die Bemerkung von Kommissar Schäfer, dem Kollegen von Sturz, der sich immer wieder darüber lustig macht, dass sein Partner aussieht wie Falco.

    „Lass die Scherze, die Situation ist zu Ernst. Was haben wir hier? Schäfer schaut auf den Boden, auf der sich eine Leiche befindet, danach blickt er in den Raum zu drei anderen Polizisten, die sich Notizen machen. „Wir haben hier eine Leiche, gibt er Sturz als Antwort.

    Schäfer ist bekannt für seinen Humor, er bringt alle auf der Dienststelle zum Lachen, egal wie ernst die Lage ist, er hat immer einen Witz auf Lager. Vielleicht liegt es auch daran, dass er eher witzig aussieht. Er ist klein, hat leichtes Übergewicht, eine Glatze und trägt eine Brille deren Gläser seine Augen stark vergrößern. Sein Kleidungsstil ist der, dass er keinen hat. Er trägt unterschiedliche Kleidung, die oft nicht zusammenpassen. Wie heute, eine blaue Jeans und ein buntes gestreiftes Hemd mit einem grünen Schlips, dazu eine blaue Jeansjacke, fast wie ein Clown. Doch seine Begabung, zur Lösung der Kriminalfälle beizutragen, ist legendär, er erkennt Dinge, Zusammenhänge, die vielen seiner Kollegen durch die Lappen gehen würden. Und mit Sturz arbeitet er sehr gerne zusammen, sie sind seit drei Jahren ein Team, es reichen manchmal nur Blicke umeinander zu verstehen, die primitive linguistische Kommunikation ist da nicht nötig.

    Bevor Sturz antworten kann, fährt Schäfer fort:

    „Der Tote liegt ungefähr seit zehn Tage hier, die Nachbarn beschwerten sich über den Gestank. Der Hausmeister öffnete die Tür, die von innen abgesperrt gewesen ist und fand schließlich das hier vor. Er hat sich mit einem Messer selbst die Kehle aufgeschnitten, von einem Ohr zum nächsten Ohr. Das jedenfalls müsste die Todesursache sein. Merkwürdig ist nur, er nahm vorher noch ein Mahl".

    „Ein Mahl?" so Sturz, der darüber etwas überrascht ist. Schäfer lächelt und zeigt mit seinem rechten Zeigefinger auf einen Tisch in der Mitte des Raumes, darauf befindet sich ein weißer Teller mit Überresten von Fleisch, die bereits von mehreren Mücken belagert werden. Schäfer überlegt kurz, seine rechte Hand an seinem Kinn und antwortet: „Ja, das Opfer hat sich vorher am linken Arm den unteren Muskel abgeschnitten, diesen in der Küche gebraten und anschließend verspeist und mit einem Glas Rotwein runtergespült. Und dabei war Fleisch diese Woche bei Lidl im Angebot. Sturz kann über diesen Satz nicht lachen, blickt seinen Kollegen mit ernster Miene an und erwidert: „Meinst du nicht, dass ist etwas unangebracht? Hier liegt ein Mensch, er ist tot, bitte etwas mehr Achtung vor dem Toten. Schäfer senkt seinen Kopf, petzt seine Lippen zusammen und antwortet: „Wir müssen auf die Autopsie warten, der Doc ist schon auf dem Weg, am besten sehen wir uns noch etwas hier um, vielleicht gibt es ja irgendwo einen Abschiedsbrief." Sturz beugt sich zur Leiche hinunter, fasst sich dabei ans Kinn und überlegt, warum sich wohl jemand so umbringt?

    „Er wohnt im achten Stock, warum geht er nicht auf den Balkon und springt einfach runter? Warum diese Schmerzen ertragen? Das ergibt keinen Sinn. Es gibt so viele Methoden sich das Leben zu nehmen, doch kein Selbstmörder hat vorher probiert, wie er schmeckt."

    „Der Tote ist kein Unbekannter, sein Name ist Tobias Maurer, er ist bereits polizeilich aufgefallen. Einbrüche, Diebstähle und sogar versuchte Vergewaltigung. Vielleicht konnte er mit seiner Schuld nicht mehr leben? Sturz überlegt kurz, steht wieder auf und geht auf den geöffneten Balkon. „War der Balkon schon offen? fragt er die Polizisten, die dies bejahen. Schäfer folgt ihm und Beide lehnen sich nach vorne zum Geländer. „Sieh mal, man kann dort hinten den Schwarzenberg-Turm erkennen, was eine Aussicht Sturz erwidert: „Ja, richtig schön hier und hinter dem Haus der schöne Wald mit dem Fischweiher. Mein Vater angelte hier früher, ich bin hier groß geworden. Schäfer schaut ihn verdutzt an und antwortet: „Echt, hier auf der Goldenen Au? Wusste gar nicht, dass du gebürtiger Sulzbacher bist. Sturz lacht leicht und mit seiner Gestik bestätigt er, dass er in Sulzbach aufgewachsen ist. „Der Doc ist da, so eine Stimme aus dem Wohnzimmer. Sturz und Schäfer gehen daraufhin wieder zurück in das Wohnzimmer, die frische Luft tat gut, denkt sich Sturz, bevor der Leichengeruch wieder in seiner Nase die Oberhand gewinnt. „Ach Harry, grüß dich, so Sturz zu dem Arzt, der sich gerade die Leiche anschaut und erwidert: „Martin, du hast den Fall? Na Glückwunsch, da bist du schnell fertig damit. Da die Tür von innen verschlossen gewesen ist, wir hier im achten Stock sind, denke ich, dass es Selbstmord gewesen ist. Dieser Mann muss irgendwelche Drogen genommen haben, genaueres kann ich erst nach der Autopsie sagen. Sturz und Schäfer nicken leicht und notieren sich die Einzelheiten auf einen kleinen Schreibblock, den sie immer bei sich haben. Auf einmal fängt Schäfer leicht an zu lachen und dies führt zur Verwunderung der anderen Personen im Raum. „Warum lachst du? so die Frage von Sturz. Schäfer holt Luft und antwortet: „Na zum Glück war es Selbstmord, dachte schon, dass es sich um einen Geist handelt und wir Hafner aus Saarbrücken herbeirufen müssen. Sturz schüttelt den Kopf, der Doc hakt nach: „Wer ist Hafner? Bevor Schäfer mit seiner Art darauf antworten kann, fällt ihm Sturz schon ins Wort: „Das ist ein Kommissar aus Saarbrücken, sein letzter Fall handelte von irgendwelchen Geistern, steht jedenfalls in seinem Bericht. Dieser Typ wird kaum noch ernst genommen, nicht wichtig während dieses Satzes winkt Sturz mit seiner rechten Hand ab und schüttelt den Kopf. Der Doc überlegt kurz und gibt zur Antwort: „Ach so, ich dachte schon gerade an diesen Fing aus Merzig, der fand irgendwelche Leichenteile in einem verlassenen Tunnel, dem Tor zur Hölle…bei ihm war es ein Geisterzug." Nun lachen selbst die anderen Polizisten im Raum und fast hätte Sturz diesen penetranten Leichengeruch vergessen, aber nur fast.

    2. Familie Schott

    Die Nacht nach dem Leichenfund

    Es ist finstere Nacht, der Vollmond strahlt am Himmel und es weht ein leichter Wind. Es ist mitten in der Nacht und nur sehr wenige Automobile fahren auf den Straßen. Hier und da hört man eines, dann ein Güterzug in der Ferne. Im Schlafzimmer der Familie Schott öffnet sich leicht die Schlafzimmertür, Markus und Manja schlafen fest und bemerken dies nicht. Plötzlich kommt eine kleine Gestalt auf das Bett gerannt, Markus und Manja werden langsam wach. „Ich kann nicht schlafen Mama, ich habe Angst, so Lea zu ihren Eltern. Markus reibt sich die Augen, schaut auf den Wecker und meckert leicht: „Es ist drei Uhr, ich muss in zwei Stunden aufstehen und bevor er weiterreden kann, fällt ihm bereits seine Frau Manja ins Wort: „Komm Lea, leg dich in die Mitte und versuche zu schlafen, wir sind bei dir." Markus schüttelt den Kopf und denkt sich dabei, dass Lea schon zwölf Jahre alt ist und das es langsam nervt, dass sie Nacht für Nacht ins Schlafzimmer stürmt. Ohne Kommentar legt er sich zur Seite und schläft wieder ein, wie auch Lea und Manja.

    Als um fünf Uhr plötzlich der Wecker geht, ist Markus alles andere als ausgeschlafen. Am liebsten würde er heute von der Arbeit zu Hause bleiben, aber er hatte erst einen Krankenschein und deshalb überwindet er sich, aufzustehen. Damit seine Tochter und seine Frau nicht wach werden, macht er sehr leise, denn das kann er am frühen Morgen nicht gebrauchen. Morgens benötigt er seine Ruhe und hat keine große Lust auf irgendwelche Diskussionen. Er nimmt sein Smartphone, das sich am Ladegerät an der Seite des Bettes befindet, schaut kurz mit verschlafenen Augen darauf. Drei Nachrichten, die er sich auf der Toilette ansehen möchte. Zuerst geht er an seine Senseo-Kaffeemaschine und macht sich einen Kaffee, er trinkt ihn schwarz mit drei Zucker. Mit seinem Kaffee und dem Smartphone in der Hand geht er leicht bekleidet auf die Toilette. Er nutzt die wenige Zeit morgens sinnvoll, daher hat er kein Problem damit, während seines Stuhlganges auch den Kaffee zu trinken. Während der Verrichtung seines Geschäftes schaut er sich nun die Nachrichten auf dem Smartphone an, eine von seiner Mutter, eine von seinem Arbeitskollegen Roland und eine von einem alten, sehr guten Freund, namens Norman. Als er diese liest, fällt ihm fast das Smartphone auf den Boden. „Ruf mich dringend an, ist wichtig," so die Nachricht. Norman hat sich schon seit Monaten nicht mehr gemeldet, es muss was Wichtiges sein, denkt sich Markus. Die Nachricht wurde vor zwei Stunden verschickt, daher entschließt sich Markus direkt zu antworten. Weiterhin trinkt er seinen Kaffee und surft noch etwas im Internet, immer mit einem kurzen Blick auf die Uhr, denn es bleibt ihm nicht mehr viel Zeit, rasieren, duschen, anziehen und los geht es.

    Als Markus sich gerade seine Kleidung anzieht, schaut er noch einmal auf sein Smartphone, keine Nachrichten. Er hofft einfach, dass sich Norman im Laufe des Tages meldet. Es ist einfach schon Jahre her, dass sie miteinander Kontakt hatten, früher waren sie oft unterwegs, eine typische Männerbande. Norman, Tobias, Carsten und eben Markus. Doch nicht nur ihre Freundschaft verbindet diese Personen, auch ein Geheimnis über das nie gesprochen wird, auch der Grund für die Trennung.

    Markus nimmt seinen Schlüssel aus der Schublade und als er gerade gehen möchte, klingelt sein Smartphone, es ist ein Anruf. Er blickt auf das Display, auf dem der Name Norman angezeigt wird. Markus holt tief Luft und entschließt sich das Telefongespräch anzunehmen.

    „Schott hier kurze Stille. „Markus, bist du es? Wieder kurze Stille, wieder holt Markus tief Luft und antwortet: „Ja ich bin es, es ist lange her. Was willst du? Es dauert ein bis zwei Sekunden bevor geantwortet wird. „Ich bin es, Norman, hast du nicht gehört was passiert ist? Markus überlegt kurz und verneint dies, er wird sichtlich nervös, denn so kennt er Norman nicht. „Los erzähl, was ist denn passiert? Seine Aufforderung an Norman, der daraufhin mit ruhiger Stimme antwortet: „Tobias ist tot, man fand ihn gestern in seiner Wohnung. Die Pupillen von Markus weiten sich, seine Hand mit dem Smartphone in der Hand zittert leicht und vor seinen Augen läuft ein geistiger Kurzfilm ab. Die Kindheit mit seinen Freunden und eine kurze Sequenz einer dunklen Vergangenheit, die nie ans Licht kommen soll. Markus fragt aufgeregt: „Wie ist er gestorben, was weißt du? Hast du Carsten auch schon informiert? Markus wird von Norman unterbrochen. „Mach mal langsam, ja ich habe mit Carsten schon gestern Abend telefoniert, er ist ebenfalls sehr erschüttert. Wir wollen uns am Wochenende in Monis Bistro treffen, unsere frühere Stammkneipe. Kommst du? Dann können wir über alles reden. Wie Tobias gestorben ist, weiß ich leider nicht. Die Polizei sagt nichts, da Ermittlungen noch am Laufen sind.

    Markus stimmt dem Treffen zu, obwohl er schon sehr lange nicht mehr in Sulzbach gewesen ist, aber der Tod seines Freundes verlangt es. Sie reden noch einige Minuten miteinander, bevor Markus das Haus verlässt, in sein Auto steigt und zur Arbeit fährt.

    2 Stunden später

    Manja wird durch ein Flüstern wach, ein Flüstern, das aus dem Kinderzimmer kommt, welches sich direkt neben dem Schlafzimmer befindet. Verträumt schaut sie sich im Bett um, Lea liegt nicht mehr darin. Draußen ist es immer noch dunkel, schließlich ist es Winterzeit und somit ist es auch in der Wohnung noch stockfinster. Manja wundert sich, dass Lea allein im Dunkeln in einem anderen Zimmer zu sein scheint. „Lea Schatz, ist alles in Ordnung? Keine Antwort, immer noch hört sie das Flüstern. Sie steht langsam aus dem Bett auf und schleicht sich in das Kinderzimmer. Sie erkennt in der Dunkelheit ihre kleine Tochter, die auf dem Boden sitzt und mit jemandem spricht, es ist aber keiner sonst im Zimmer. Manja wundert sich, denn Lea führte noch nie Selbstgespräche. „Lea, mit wem redest du da? Lea reagiert erschrocken, steht schnell auf und schaut Manja direkt in die Augen. „Mama, ich rede mit Isabella. Manja gähnt, lächelt und erwidert: „Wer ist denn Isabella? Lea schaut kurz auf den Boden, dann schaut sie hinter sich und flüstert wieder in die Dunkelheit, als ob sie nach Erlaubnis fragen würde. Danach dreht sie sich wieder zu Manja um und antwortet: „Das ist meine Freundin. Manja drückt mit ihrer rechten Hand auf einen Lichtschalter an der Wand und das Licht flutet das Kinderzimmer. Außer Lea ist niemand zu erkennen. Danach gibt sie zur Antwort: „Verstehe, deine Freundin. Lea, mach dich bitte fertig, deine Mama hat etwas verschlafen, ich fahre dich zur Schule. Du kannst im ausnahmsweise im Auto dein Brötchen essen. Manja schenkt der seltsamen Aussage von Lea keine weitere Aufmerksamkeit. Lea ist gerade einmal zwölf Jahre alt und jetzt scheint sie eine imaginäre Freundin zu haben, Manja macht sich darüber keine weiteren Gedanken. Sie geht in die Küche, macht ihrer Tochter ein Frühstück und geht danach ins Badezimmer, um sich fertig zu machen. Lea sitzt noch eine kurze Zeit in ihrem Zimmer und unterhält sich mit Isabella, aus dem Flüstern ist nun ein hörbares Gespräch geworden, dass Manja sogar unter der Dusche hören kann.

    Nach der Dusche zieht sich Manja schnell an, die Uhr tickt und als sie ins Wohnzimmer geht, ist sie auf einmal überrascht. Lea steht vor ihr, komplett fertig angezogen. Sie wundert sich sehr darüber, denn Lea ist für ihr Alter etwas unbeholfen, daher ist es schon verwunderlich, dass sie nun vor Manja schon fertig ist. „Schatz, wir haben Mathe vergessen. Dein Papa wollte dir doch damit helfen, hast du heute Mathe? Lea lächelt und bejaht dies: „Mama, kein Problem. Ich habe eben Mathe mit Isabella fertig gemacht, sieh nur… Lea nimmt aus ihrer Schultasche das Matheheft heraus und zeigt es ihrer Mutter, die sich verwundert die Seiten anschaut. Auf den ersten Blick scheinen die Aufgaben alle richtig gelöst zu sein. Lea hat wohl doch keine Probleme mit dem Thema, denkt sich Manja, schlägt das Heft zu, gibt es Lea und geht in den Flur die Jacken holen. „Komm, wir müssen los."

    Während der Autofahrt in die Schule fällt Manja auf, dass ihre Tochter immer neben sich schaut und etwas flüstert, sie versteht allerdings nichts. „Mit wem redest du da? Lea bricht ihr Flüstern ab, schaut nach vorne und antwortet: „Mit Isabella. Manja schaut in den Rückspiegel, lächelt leicht und antwortet: „Ah, Isabella. Sag mal Schatz, wie alt ist denn Isabella? Lea schweigt kurz, als ob sie nicht antworten dürfte, dann schaut sie wieder nach rechts neben sich und dann wieder nach vorne und gibt Manja die Antwort. „Sie ist vierzehn Jahre alt. Mama, ich darf dir aber jetzt nicht mehr sagen, sonst wird Isabella wütend. Manja schüttelt leicht den Kopf. „Dann sag deiner neuen Freundin, sie soll dich ja nicht von den Aufgaben abhalten."

    An der Schule angekommen, parkt Manja das Auto und steigt mit ihrer Tochter aus. „Komm Schatzi, ich möchte noch kurz mit deiner Lehrerin sprechen. Als sie im Schulgebäude sind, müssen sich die Beiden durch die ganzen Schüler drängeln. Ein Gong ertönt, zweimal. Als sie endlich an der Klasse ankommen, steht auch schon Frau Stang, die Klassenlehrerin von Lea, davor und unterhält sich noch mit einem Kollegen. Lea gibt ihrer Mutter noch einen Kuss auf die rechte Wange und verschwindet in der Klasse. Lautes Kinderlachen hört man. „Seid ihr bald leiser, ruft Frau Stang in die Klasse, die danach verstummt. Der Kollege verabschiedet sich, als er Manja bemerkt und verschwindet in der Klasse, die sich direkt daneben befindet. „Guten Morgen Frau Schott. Was verschafft mir die Ehre? Manja reicht der Lehrerin die rechte Hand, die angenommen wird. „Guten Morgen Frau Stang, ich würde gerne mit ihnen über Lea sprechen. Haben Sie kurz Zeit? Frau Stang blickt in die Klasse, mustert ihre Schüler und widmet sich dann Manja zu. „Selbstverständlich, gibt es ein Problem?, möchte Frau Stang wissen. „Nein. Nun ja, ich weiß es nicht. Lea hat wohl seit gestern eine imaginäre Freundin. Sie wird von Frau Stang unterbrochen. „Ach Sie meinen sicherlich Isabella? Manja ist überrascht und bejaht dies. „Nun, Frau Schott, das ist ganz normal für ein Kind. Allerdings muss ich sagen, dass sich die Leistungen von Lea dadurch sehr stark verbessert haben. Isabella ist nun seit ungefähr drei Wochen die Freundin von Lea. Als sich die Leistungen von Lea verbessert hatten, dachte ich schon, dass Sie ihre Aufgaben erledigen. Manja ist überrascht. „Ich? Wie kommen Sie den bitte darauf?" Die Lehrerin schaut noch einmal in die Klasse, dann wieder zu Manja. „Sie oder Ihr Mann. Es liegt an der Schrift. Die Schrift von Lea hat sich stark geändert. Daher haben wir gestern ein Diktat geschrieben, ich wollte das überprüfen. Nun ja, es

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1