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Spieler Johnny: G.F. Barner 212 – Western
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eBook128 Seiten1 Stunde

Spieler Johnny: G.F. Barner 212 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

John Sardis sieht die großen Baumwollstauden, und seine Gedanken wandern zurück in jene Zeit, in der Kansas seine Heimat war. Er beobachtet drei Männer, die die Brücke der »Enterprise« herunterlassen und die Leute, die wartend auf dem mittleren Deck stehen. Die Enterprise ist ein kleiner Flußdampfer, der recht und schlecht den Arkansas heraufgedampft ist. Die Reihe der Bäume an der Anlegestelle von Wichita erinnern ihn an den Ausspruch des alten James Sardis: »In Kansas gibt es keine großen Bäume.« Zwischen den Bäumen steht ein Zweispänner, in dem ein Mädchen mit lackschwarzen Haaren sitzt und neugierig die Ankunft des Schiffes beobachtet. Die Trossen der »Enterprise« liegen fest, das Schiff schwankt leicht, und eine Menge Leute drängt über den Ufersteg an Land. Nun setzt sich auch John Sardis in Bewegung. Als er geht, da erinnert er in nichts mehr an den Mann, der er noch vor weniger als einer Woche gewesen war, als er New Orleans verlassen hat. Er tastet einmal nach seiner Tasche und hört das Knistern des Papiers. Und nun setzt die Erinnerung an Salem ein. Salem Sardis, ein Mann, der ein Hufeisen zerbrechen konnte. Konnte, denkt John bitter. Nun kann er gar nichts mehr, sein Bruder. Ich wünschte, diese Nachricht hätte mich nicht getroffen. Er geht langsam über den Steg und sieht jenen Mann wieder, der sein Interesse geweckt hat. Ein Mann, der in graues, altes Leder gekleidet ist, dem man den Pelzjäger und Waldläufer auf 100 Yards ansieht und der nicht in das hektische Treiben am Anlegeplatz vor der Stadt zu passen scheint. Das Mädel mit dem lackschwarzen Haar winkt nun. Und jener Fremde, auf dessen Fellpaketen der Name Morgan steht, winkt zurück.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum7. Okt. 2021
ISBN9783740995058
Spieler Johnny: G.F. Barner 212 – Western

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    Buchvorschau

    Spieler Johnny - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 212 –

    Spieler Johnny

    G.F. Barner

    John Sardis sieht die großen Baumwollstauden, und seine Gedanken wandern zurück in jene Zeit, in der Kansas seine Heimat war.

    Er beobachtet drei Männer, die die Brücke der »Enterprise« herunterlassen und die Leute, die wartend auf dem mittleren Deck stehen.

    Die Enterprise ist ein kleiner Flußdampfer, der recht und schlecht den Arkansas heraufgedampft ist.

    Die Reihe der Bäume an der Anlegestelle von Wichita erinnern ihn an den Ausspruch des alten James Sardis: »In Kansas gibt es keine großen Bäume.«

    Zwischen den Bäumen steht ein Zweispänner, in dem ein Mädchen mit lackschwarzen Haaren sitzt und neugierig die Ankunft des Schiffes beobachtet.

    Die Trossen der »Enterprise« liegen fest, das Schiff schwankt leicht, und eine Menge Leute drängt über den Ufersteg an Land.

    Nun setzt sich auch John Sardis in Bewegung. Als er geht, da erinnert er in nichts mehr an den Mann, der er noch vor weniger als einer Woche gewesen war, als er New Orleans verlassen hat.

    Er tastet einmal nach seiner Tasche und hört das Knistern des Papiers.

    Und nun setzt die Erinnerung an Salem ein. Salem Sardis, ein Mann, der ein Hufeisen zerbrechen konnte.

    Konnte, denkt John bitter. Nun kann er gar nichts mehr, sein Bruder. Ich wünschte, diese Nachricht hätte mich nicht getroffen.

    Er geht langsam über den Steg und sieht jenen Mann wieder, der sein Interesse geweckt hat. Ein Mann, der in graues, altes Leder gekleidet ist, dem man den Pelzjäger und Waldläufer auf 100 Yards ansieht und der nicht in das hektische Treiben am Anlegeplatz vor der Stadt zu passen scheint.

    Das Mädel mit dem lackschwarzen Haar winkt nun. Und jener Fremde, auf dessen Fellpaketen der Name Morgan steht, winkt zurück.

    Dieser Fremde hat genau dasselbe schwarze Haar, sieht kühl aus und etwas unbeholfen, aber er ist ein Mann, der einen Peacemaker trägt und zwei Gewehre bei sich hat.

    Er kommt mit einem Mann der Schiffsbesatzung auf den Steg zu und muß an John vorbei.

    Die beiden Männer sehen sich einen Augenblick an, und John lächelt leicht.

    »Nun, am Ziel, mein Freund?«

    »Ja«, erwidert der große schwarzhaarige Mister. »Ich werde erwartet. Kaufen Sie Felle, mein Freund?«

    John hat die Pakete mit Fellen gesehen, und die Weißfuchsfelle stachen ihm ins Auge, aber er ist alles andere als ein Fellaufkäufer.

    »Nein«, antwortet John bedauernd. »Aber wenn Sie verkaufen wollen, Mister, wüßte ich jemand, der Felle kauft.«

    »Owen Morgan«, sagt der Schwarzhaarige förmlich und geht dann weiter, weil sie beide den Steg versperren. Erst am Ufer bleibt er stehen und lächelt unsicher zu John hin. »Ich komme aus den Ozarks, Mister…«

    »Sardis«, sagt John träge. »John Sardis. Gehen Sie zu Timber Rubeland, er hat eine Fellhandlung. Sagen Sie ihm, daß ich Sie geschickt habe.«

    »Danke. Sehen wir uns, dann sind Sie zu einem Drink eingeladen, Sardis«, erwidert Morgan hastig, denn das Mädel kommt auf ihn zu. »Ich kann eine Empfehlung gebrauchen.«

    Das Mädel ist groß und schlank, sie reicht Morgan die Hände und lächelt.

    »Hallo, Owen«, sagt sie atemlos. »Du kommst spät, ich fürchtete schon, du würdest uns nicht mehr antreffen. Ist es wahr, daß du Jesse besuchen willst?«

    »Ich denke«, murmelt Morgan. »Sardis, das hier ist meine Cousine Suzan.«

    »Sehr erfreut«, sagt Sardis lächelnd. »Gehen Sie nur zu Timber Rubeland, Morgan.«

    Er nickt ihnen zu und sieht den seltsam erschrockenen Blick des Mädels. Dann dreht er sich um und geht langsam, die schwere Reisetasche in der linken Hand, auf den Weg zu.

    »Owen, kennst du ihn?« fragt das Mädchen. »Das ist ein Sardis, oder habe ich mich verhört?«

    John Sardis bleibt hinter Fässern und Kisten stehen, lehnt sich an das rauhe Holz und lächelt nicht mehr. Er steht hier gut, um sie reden zu hören.

    »Ich kenne ihn weiter nicht«, antwortet Owen Morgan. »Warum sagst du so seltsam, daß er ein Sardis ist?«

    »Es kann nur John Sardis sein. Du hast nie von Johnny Sardis gehört, Vetter?«

    »Nein«, antwortet nun Morgan leicht unruhig. »Was ist daran, daß du erschrocken bist, Suzan?«

    »Johnny, der Spieler, das ist John Sardis. Und du hast noch nichts von ihm gehört, Vetter? Ich wette hundert Dollar, daß heute hier jemand sterben wird. Und der, der ihn umbringt, wird Johnny Sardis sein, Spieler-Johnny.«

    John Sardis stößt sich ab, er hat genug gehört und geht weiter. Und sein von der Sonne gebräuntes Gesicht mit den dunklen Augen und dem schmalen Mund bleibt ausdruckslos.

    In seiner großen Reisetasche ist sein Spieleranzug, sind seine beiden Revolver und liegt der Derringer. Und in dem grauen Tuchanzug und dem steifen Hut, den er trägt, hat ihn niemand erkannt. Es ist ein dummer Zufall, daß das Mädel ihn kennt, weiter nichts, aber er wollte nicht erkannt werden.

    Spieler-Johnny, denkt Sardis bitter und sieht sich um. Dann muß Salem über mich geredet haben. Vielleicht auch Timber Rubeland. Sie sind die einzigen Männer, die mich hier kennen. Mann, Teufel, daß dieses Mädel mich kennt, verdirbt mir einige Dinge.

    Er sieht die Häuser, die beiden großen Holzschuppen der Wells & Fargo Company und erinnert sich an die Zeit, in der Salem für diese Gesellschaft fuhr und er ihn begleitete.

    Die Dämmerung ist da, ehe er an den beiden Schuppen ganz vorbei ist. Die Nacht kommt hier schnell, und die Laternen vor den Häusern brennen zum Teil schon.

    Wichita ist eine Rinderstadt, sie war einmal wilder, aber den wilden Hauch, den Rinderherden mitbringen, hat sie noch immer nicht verloren. Einmal ging hier Wyatt Earp als Townmarshal seine Runden, das ist erst ein paar Jahre her. Nun ist Lester Baldham hier Sheriff und Marshal in einer Person. Und Baldham war es, der nach New Orleans schrieb. Sicher fand Baldham die Adresse unter Salems Papieren.

    Es wird dunkler, und aus einem Saloon ertönt das helle Gehämmer eines Orchestrions.

    Vor dem Office, unterhalb des schmalen Fensters, steht ein verlassener Stuhl. Die Tür ist halb offen.

    John stößt die Tür mit dem Fuß ganz auf. Er kann den Mann an seinem Tisch sitzen sehen. Der Mann raucht, sein brauner Schnurrbart zuckt hoch, und Baldham blickt John seltsam forschend an.

    »Nun, mein Freund, was gibt es?«

    Baldham nimmt die Pfeife aus dem Mund und deutet mit ihr auf Johns Brust.

    »Du hast mir einen Brief geschrieben«, sagt John leise und zieht die Tür hinter sich zu. »Das ist doch hier richtig, Lester Baldham?«

    »Einen Brief?« sagt Baldham nachdenklich. »Dann bist du McPharson? Wie ein Bahnmann siehst du nicht gerade aus, mein Freund.«

    John zuckt einmal leicht mit dem linken Augenlid, das ist eine Gewohnheit, die er schon Jahre hat. Baldham verwechselt ihn also.

    Ruhig zieht sich John einen Stuhl herum, setzt sich und stellt die Tasche neben sich.

    »Ich bin nicht McPharson«, erwidert er kühl. »Mein Name ist John Sardis.«

    Baldham starrt ihn wie einen Geist an und legt die Pfeife mit einem Ruck auf die Tischplatte.

    »John Sardis?« fragt er und blickt zu Johns Anzug.

    »Man sagt nur, daß ich ein Spieler bin«, murmelt John leise. »Baldham, manchmal brauche ich keinen dunklen Anzug und keinen Derringer. Du hast mir geschrieben. Und hier bin ich. Ich möchte wissen, wie es passiert ist. Und das möglichst schnell.«

    Baldhams Gesicht hat sich gerötet. Er greift wieder nach der Pfeife, brummt kurz, denn sie ist erloschen, und nimmt einen Streichholz.

    »Ich hatte nicht erwartet, daß du selber kommen würdest«, sagt er dann stockheiser. »Immerhin, ich dachte, du hättest größere Geschäfte und…«

    »Ich kann Geschäfte machen, soviel ich nur will, aber ich habe jetzt nur ein Geschäft, mein Freund«, sagt John eiskalt. »Und dieses Geschäft wird daraus bestehen, den Mann zu finden, der meinen Bruder umgebracht hat. Oder soll ich sagen, wie einen Hund von hinten erschossen?«

    Baldham faßt sich an den Hals und wird langsam bleich. Die Farbe weicht aus seinem Gesicht, und sein Atem geht kurz und schnaufend.

    »Sardis, hör zu«, sagt er dann beschwörend. »Niemand weiß genau, wer der Mörder war. Ich schrieb dir, daß ihn keiner erkannt hat. Und das ist die Wahrheit. Wir haben Salem beerdigt. Sein Saloon ist geschlossen, und… Teufel, bist du wegen des Saloons gekommen?«

    Er sieht John nun mit einem Ausdruck der Überraschung an, aber er weiß nicht, daß sein Gedanke vollkommen falsch ist.

    John Sardis ist nicht wegen des Sa­loons gekommen, der zur Hinterlassenschaft Salems gehört. Er hat nur einen Grund für sein Kommen, und dieser Grund ist einfach: John Sardis will den Mörder seines Bruders haben.

    »Ich habe selber genug Geld, mein Freund«, antwortet John kühl. »Ich hörte, daß Salem hier ein Mädel hatte, das er heiraten wollte. Nun gut, wer ist das, Baldham?«

    »Cherryl Bloome«, sagt Baldham heiser. »Sie will dieses Land verlassen, das ihr nur Unglück brachte. Sardis, sei kein Narr. Wer immer Salem umbrachte, aber ihn kennt niemand. Es war hinten in der Gasse am Little Arkansas River. Und zu der Zeit, es war weit nach Mitternacht, war dort niemand zu sehen.

    Ich habe alle Leute, die dafür in Frage kamen, überprüft, aber ich fand keine Spur des Täters. Einer allein kann es nicht gewesen sein, ich fand drei Spuren. Es waren drei Männer, das ist ziemlich sicher. Sie nahmen ihm die Geldkasse ab, die er zu Timber bringen

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