Schmerz in Beethoven-Liedern. Keine Ode an die Freude.
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Wie aber gelang es dem Ausnahme-Musiker, seine Tätigkeit fortzusetzen? Wie war es möglich, dass ein Gehörloser Musik komponierte, die Menschen bis heute berührt? Beispielhaft stellt dieses Theaterstück drei Beethoven-Lieder mit der Silbe "Schmerz" im Liedtext vor: "Als die Geliebte sich trennen wollte", "Elegischer Gesang", "Gedenke mein": Adlatus, der schwärmerisch-jugendliche Gehilfe Beethovens und 'Fan' seiner Musik, interessiert sich brennend dafür, wie Beethoven die jeweilige Textstelle "Schmerz" in den Liedern musikalisch gestaltet: Steht dort ein (absichtlicher) Missklang, wie der Gehilfe vermutet? Wäre auch eine andere Musik möglich – anders als die, die Beethoven gewählt hat? Und kann es überhaupt eine 'Übersetzung' des Liedtexts in Musik geben, wie der junge Mann annimmt?
Das Theaterstück "Schmerz" bringt erstmals alltägliche Szenen aus Beethovens Arbeit auf die Bühne, Begegnungen mit Geldgebern, seiner Haushälterin und dem behandelnden Arzt Dr. Braunhofer. In Briefen und Tagebuchzitaten kommt der Meister selbst zu Wort: Ebenso sensibel wie willensstark zwischen Leiden und Aufbegehren erwarb Beethoven schließlich die verdiente Anerkennung seines Publikums.
Erleben Sie diesen eindrucksvollen Einblick in die Werkstatt des Komponisten. Erfahren Sie, wie Beethovens Musik Schmerz ausdrückt und heilt.
für 2 Schauspieler, Solo- und Chorgesang, Klavier, Streichquartett
Ähnlich wie Schmerz in Beethoven-Liedern. Keine Ode an die Freude.
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Buchvorschau
Schmerz in Beethoven-Liedern. Keine Ode an die Freude. - Anita-Mathilde Schrumpf
Anita-Mathilde Schrumpf
Schmerz
in Beethoven-Liedern. Keine Ode an die Freude.
Theaterstück mit Musik
Copyright: © 2020 Anita-Mathilde Schrumpf
www.epubli.de
Titelbild unter Verwendung eines Fotos von Jörg Möller, joerg-moeller-fotografie.de
Personen des Stücks
Beethoven
Adlatus, junger Mann mit musikalischem Forschungsinteresse
Erzherzog Rudolf, Wiener Mäzen Beethovens
Nanette von Streicher, Klavierbauerin, Pianistin, „werthe Freundin", zeitweise Haushälterin Beethovens
Dr. Braunhofer, behandelnder Arzt.
Wien, 1801 bis 1827.
1. Szene: Arbeit
Beethoven, Adlatus, Pianist.
Beethoven arbeitet still. Adlatus im Hintergrund, schaut. Pianist klappt Jahreszahlen um.
(ohne Jahr)
Beethoven: Immer von halb 6 bis zum Frühstück studiert.1
Nur in den seltensten Fällen anderer Menschen Rat folgen, in einer Sache, die schon überdacht ist. Wem können alle Umstände so gegenwärtig sein, als jemandem selbst?! –2
Das Beste, an dein Übel nicht zu denken, ist Beschäftigung.3 Der mit einem Übel behaftet wird, welches er nicht ändern kann, sondern welches ihn nach und nach dem Tode näher bringt und ohne welches sein Leben länger gedauert hätte, muss denken, dass er auch so durch Mord oder andere Ursachen hätte noch geschwinder umkommen können. O glücklich, wer nur für – – – – –4
horcht und schreibt, radiert, schreibt weiter: Ost Morgen – West Abend – Süd Mittag – Nord Mitternacht – –5 Dass man bestimmt schöner schreibt, sobald man für das Publikum schreibt, ist gewiss, ebenso, wenn man geschwind schreibt.6
Den ersten besten Satz in Kanons erfunden,
auf Harmonie gebaut.7
Nie wird eine Partitur so richtig abgeschrieben, wie der Autor selbst sie schreibt. –8
an den Pianisten gewandt:
Die Schottischen Lieder zeigen, wie ungezwungen die unordentlichste Melodie mit Hilfe der Harmonie behandelt werden kann.9
für sich:
Die Zeit vergeht geschwinder, rollt schneller um, als die wo wir unsern Geist oder ich mich mit meiner Muse beschäftige. –10 Immer im Italienischen übersetzen und bloß wegen Zweifels hier und da die Woche ein-, zweimal den Universitätslehrer der italienischen Sprache fragen.11
Nur wie vorhin wieder auf dem Klavier
in eignen Phantasien – trotz allem Gehör.12
Trochäen mit Daktylen, zuweilen der klopft _ oo13
Adlatus: In den Skizzen zu Vokalkompositionen bezeichnet Beethoven häufig das Metrum.14
Beethoven: Wie muss das Eleison im Griechischen ausgesprochen werden? e – le – ison ist recht.15
1801
Nichts von Ruhe – ich weiß von keiner anderen als dem Schlaf.16
1823
Ich danke nur oben dem über den Sternen, dass ich nun anfange