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Watcher and Killer
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eBook162 Seiten2 Stunden

Watcher and Killer

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Über dieses E-Book

Elias ist schon länger als Watcher tätig. Nun muss er sich nur noch um einen Killer kümmern und seinem Chef die benötigten Informationen zukommen lassen, um in seinem Beruf endlich aufzusteigen und nicht mehr sein Leben riskieren zu müssen. Doch der Letzte macht es ihm unnötig schwer und schafft das, was noch keiner geschafft hat.

Er bemerkt ihn.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum15. März 2020
ISBN9783750293410
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    Buchvorschau

    Watcher and Killer - Marry HappySelection

    Watcher and Killer

    Watcher and Killer

    Watcher and Killer

    Prolog

    „Wir wollen, dass du dich ab heute um jemand anderes kümmerst. Unser letzter Watcher ist an ihm gescheitert, wir haben ihn in einer leeren Gasse finden können. Sein Bauch wurde mehrmals mit einem Messer durchbohrt und dann dort liegen gelassen. Momentan liegt er bei der Obduktion." Der hochgewachsene Mann legt ein paar Bilder auf den großen Schreibtisch, vor dem ich sitze. Emotionslos schaue ich mir die Aufnahmen von meinem Kollegen an. Ich kenne ihn nicht und das ist auch gut so, es hat keinen Sinn, sich mit meinen Kollegen anzufreunden, wenn sie doch eh‘ sterben, wie man sehen kann.

    „Wo finde ich ihn?" Ich erhebe sehr selten die Stimme gegen meine Vorgesetzten, denn Fragen werden hier nicht gerne gesehen. Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Ein Kollege von mir wurde gefeuert, da er gefragt hat, wozu die Informationen gebraucht werden, die wir ihnen liefern müssen. Ich warte einfach, bis ich befördert werde und nur noch die Informationen annehmen und weitergeben muss, dann weiß ich das, ohne jemals gefragt zu haben. Aber so Weit denken die meisten hier nicht. Neugier ist hier fehl am Platz. Es stört nicht nur die Vorgesetzten, sondern ist es auch Unvorteilhaft bei den Beobachtungen und Analysen, da es uns in große Gefahr bringen kann. Man wird überheblich und macht Fehler. Viele Fehler, die man sich nicht als Watcher erlauben darf, wenn man mit Menschen zu tun hat, die einen in wenigen Sekunden töten könnten.

    „Fast jede Nacht ist er in den Gassen hier tätig. Er hinterlässt keinerlei Spuren, außer den Leichen, welche er einfach zurücklässt. Wir haben keine Informationen über ihn aber es ist ja auch deine Aufgabe, dich darum zu kümmern", erzählt er, ohne mich anzusehen. Ohne zu zögern unterschreibe ich den Vertrag, den er mir gibt, der besagt, dass meine Organisation nicht dafür haften wird, sollte mir etwas passieren. Jeder muss ihn unterschreiben, bei jedem neuen Auftrag.

    Ein kurzes Nicken meinerseits, als Verabschiedung und ich verlasse den kleinen Raum, um zu meiner Wohnung zu fahren. Täglich muss ich durch die ganze Stadt aber das stört mich wenig, der Job wird dafür ordentlich bezahlt. Im Flur streife ich meine Schuhe ab und stelle sie in das dafür vorgesehene Regal, meine Jacke hänge ich an den Haken. Am Ende des Flures nehme ich die zweite Tür und komme in das einzige, große Zimmer meiner Wohnung. Es ist Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer zugleich, was auch von einer Einzimmerwohnung zu erwarten ist. Die einzigen anderen Räume, die es noch gibt, sind das Badezimmer und eine kleine Abstellkammer, in die man durch den Flur kommt. Weder Pflanzen noch andere jegliche Dekorationen schmücken meine vier Wände, ich habe es gern Schlicht. Wie gewohnt laufe ich über das helle Laminat und setze mich an meinen Laptop, um nach Verbrechen, die in der letzten Zeit in dem Umfeld hier begonnen worden sind, zu suchen und treffe tatsächlich auf zahlreiche Morde. Viele junge Frauen oder Männer wurden, erstochen, bis zum Tod verprügelt oder ihnen wurde die Kehle aufgeschlitzt. Jedoch hat keine der getöteten Personen jemals etwas Kriminelles getan. Also muss der Killer entweder einen Fetisch für Blut haben oder er liebt einfach das sinnlose Morden an unbeteiligten Personen.

    „Bei ihm muss ich wohl noch besser aufpassen, der könnte wirklich gefährlich sein", murmele ich vor mir hin, während ich mir die zahlreichen Namen ansehe, die in der Zeit ermordet wurden. Der Kerl muss wirklich Spaß daran haben, unbeteiligte, unschuldige Menschen zu ermorden.

    Meine Augen brennen schon seit ein paar Stunden und meine Kehle ist trocken, da ich nichts getrunken habe. Ich starre schon so lange auf diesen grellen Bildschirm und lese mir Berichte, Zeitungsartikel und Fragen aus Foren durch, um eventuell mehr über meine neue Zielperson zu erfahren. Ich habe mir schon ein paar Notizen gemacht, die vielleicht sogar von Nutzen sein könnten.

    Der Killer tötet nur junge Menschen, überwiegend Männer, die ungefähr im Alter von 18 – 23 sind. Kinder oder ältere Menschen wurden in dieser Gegend noch nie umgebracht. Dies könnte entweder nützlich sein oder totaler Schrott, weil mir nicht bekannt ist, ob er auch in anderen Gegenden Morde begeht. Außerdem habe ich durch die Internetseiten der Zeitschriften erfahren, dass jeder kurz nach Mitternacht gestorben ist und das seine ‚Mordzeit‘ sein muss.

    Seufzend lege ich den Stift parallel zum Block und lehne mich nach hinten, streiche mir durch die blonden Haare und sehe auf meine Notizen. Ich habe noch nie so wenig über einen Killer gewusst, den ich analysieren soll und dann ist es auch noch einer der gefährlichsten in dieser Stadt. Vielleicht sogar in ganz Deutschland, wer weiß. Müde schließe ich meinen Laptop, was den Raum mit Dunkelheit erfüllt.  Mein Kopf pocht wie verrückt und trotzdem will ich noch mehr über ihn erfahren. Mache ich aber einen kleinen Fehler, wäre es für mich vorbei. Das darf nicht passieren.

    „Reiß' dich zusammen", sage ich zu mir selbst und schließe dabei meine Augen. Ich darf mich nicht aus der Ruhe bringen lassen, nur weil ich zu wenig Vorwissen besitze. Ich darf später nicht nervös oder überheblich werden, das wäre mein sofortiger Tod und das ist nicht mein Ziel. Mein Ziel ist es, in meinem Beruf aufzusteigen und dieser Kerl wird mir keinen Strich durch die Rechnung machen, nur weil er sehr talentiert darin ist, unerkannt zu bleiben. Ich werde seine Identität aufdecken, seine Absichten in Erfahrung bringen und seine Art zu töten analysieren, egal was ich dafür tun muss.

    Langsam erhebe ich mich und wage einen Blick auf die Uhr, die fast Mitternacht anzeigt. Ich sollte mich beeilen, damit ich ihn noch rechtzeitig erwische. Also ziehe ich mir hastig einen schwarzen Pullover über, schwarze Schuhe und meine Jacke. Schnell durchdenke ich meinen Plan, ziehe die Jacke dann wieder aus und stecke den Block und den Stift in meine Hosentasche. Die Jacke würde mich nur nerven und mich vielleicht sogar verraten, mit ihrer hellblauen Farbe.

    Meinen Schlüssel stecke ich, nachdem ich die Tür abgeschlossen habe, ebenfalls in meine Hosentasche und mache mich dann auf den Weg zu den Gassen.

    Dort angekommen bleibe ich stehen und höre achtsam meiner Umgebung zu. Alles ist ruhig, was es mir einfach machen wird, den Killer anhand von seinen Geräuschen zu orten. Ein Gespräch zwischen ihm und dem Opfer wird es mit Sicherheit geben und da es hier windstill ist, werde ich es definitiv hören können. Ein Vorteil für mich und ein Nachteil für ihn.

    So ist es dann auch, nicht weit von mir entfernt höre ich eine flehende Stimme, die gerade um ihr Leben bangt. Eine Frau. Tief atme ich durch und gehe dann an der Wand entlang, in Richtung der Geräusche. Zu meinem Glück steht in unmittelbarer Nähe eine große Mülltonne, hinter die ich mich verstecke und einen guten Blick auf ihn und das Opfer habe. Meine Körpergröße ist ein weiterer Vorteil, wäre ich größer, könnte ich mich hier nicht verstecken. Der Killer ist komplett in schwarz, trägt Handschuhe und eine Mütze, dazu hält er ein Messer in der Hand. Mit der anderen drückt er die Frau an die Wand. Seinen Gesichtsausdruck kann ich aus dieser Perspektive nicht erkennen, verdammt. Ein Nachteil, was mich aber nicht davon abhält, dem Gespräch zuzuhören.

    Schon zwei Seiten habe ich vollgeschrieben, mit Drohungen, die er dem Opfer fast ununterbrochen an den Kopf wirft. Seine markante, dunkle Stimme hat sich schon in mein Gehirn gebrannt, ich würde sie von tausend anderen Stimmen sofort erkennen können. Unheimlich. Die Frau schreit, zittert, hört nicht auf zu weinen und murmelt immer wieder, dass er sie doch am Leben lassen solle. Jedes Mal lacht er darüber, fragt, wieso er es tun sollte, wenn sie doch für die Welt komplett unnütz ist. Er zeigt damit keinen Respekt gegenüber anderen Menschen, was ein wichtiger Charakterzug ist- denn das heißt, wenn er mich erwischt, habe ich keine Chance, ihm irgendwie zu entkommen.

    „Dein Geheule geht mir langsam auf den Sack, Miststück."

    Ein Schnitt, ein letztes Schreien und eine Leiche mehr, im Bruchteil von fünf Sekunden. Er hat nicht gezögert, er musste mit dem Messer nicht mal ansetzen, um den Schnitt perfekt zu setzen. Wie viele Morde er schon begangen haben muss, um diese Bewegung zu perfektionieren? Wenn er jeden so tötet, wieso wurde mein Kollege dann anders ermordet? Oder hat er verschiedene Tötungsarten, damit er mehr Auswahl hat? Ich denke, selbst dieses ‚Hobby‘ wird nach einiger Zeit keinen Spaß mehr machen, wenn man immer nur das Selbe macht.

    Schnell schreibe ich diese Vermutung auf und bleibe in Deckung, bis er den Tatort verlassen hat. Wieder zu meinem Glück dreht er sich nicht um und geht summend und das Messer in seiner Hand drehend von mir weg. Erst, als er nicht mehr in Sichtweite ist, verlasse ich mein Versteck und gehe langsam auf die Leiche zu. Selbst ich muss sagen, dass ihr Geschreie ein wenig an meinen Nerven gezogen hat. Ich stecke meinen Block und den Stift zurück in meine Hosentasche, bevor ich mir die frische Leiche genauer ansehe, natürlich ohne in ihr Blut zu treten.

    Er hat sie nicht beklaut und sich nicht an ihr vergangen. Das bestätigt meine Vermutung, dass er eine pure Mordlust haben muss, erheblich. Das Gespräch von eben kam auch nicht so rüber, als wolle er ihr Geld. Er hat sie nur töten wollen.

    Nachdem ich die Frau, so gut es ohne Handschuhe geht, untersucht habe, schreibe ich mir noch ein paar Dinge auf, bevor ich den Mord anonym melde und mich wieder nach Hause begebe. Dort schreibe ich einen ausführlichen Bericht, den ich dann ausdrucke und in einen Umschlag stecke. Diesen muss ich dann morgen an einen meiner Vorgesetzten übergeben. Ein täglicher Bericht ist Pflicht, egal wie viel man an dem einen Tag in Erfahrung gebracht hat. Wenn man nichts Neues zu bieten hat, muss man wenigstens Spekulationen berichten, die man später belegen oder wiederlegen kann. Sonst ist man seinen Job sofort los.

    1

    Schweißgebadet wache ich auf und sitze Kerzengerade im Bett. Ohne einen Gedanken an den Traum zu verschwenden, den ich gerade hatte und eher Albtraum nennen sollte, stehe ich auf und begebe mich in das Badezimmer.

    Ich schalte den Wasserhahn an, forme meine Hände zu einer Schüssel und kippe mir das Wasser, welches sich in ihr sammelt, in mein Gesicht, um wach zu werden. Kurz schließe ich meine Augen, um mich wieder zu fangen- ich sollte aufhören abends an die Vergangenheit zu denken, sonst hören diese Träume nie auf…

    „Reiß‘ dich zusammen, Elias", sage ich zu mir selbst und blicke dabei in den großen Spiegel, der über dem Waschbecken hängt. Dunkle Augenringe sind unter meinen hellblauen Augen zu sehen, meine blonden Haare stehen in alle Richtungen ab und ich sehe einfach nur müde aus. Müde, kaputt und erschöpft, fast schon armselig.

    Nachdem ich mich noch frisch gemacht und mich angezogen habe, schnappe ich den Umschlag mit meinem Bericht und mache mich auf den Weg zu meinen Vorgesetzten. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem ich befördert werde und nicht mehr mein Leben aufs Spiel setzen muss, sondern anderen dabei zusehen kann. Wie sie versagen, weil sie nicht die nötige Intelligenz besitzen oder zu naiv sind und umgebracht werden. Wenn ich endlich erfahre, wozu die Informationen gebraucht werden und ich es endlich verstehen kann. Unwissend zu sein ist für mich eine Qual.

    „Hunter, hast du deinen Bericht dabei?" Ertönt die raue Stimme meines Vorgesetzten, dessen Namen ich nicht wissen darf. Stumm halte ich ihm den Umschlag hin, den er sofort ergreift und die Blätter heraus nimmt, um sich alles durchzulesen. Jeden Tag um zehn Uhr müssen alle Watcher, die momentan im Dienst sind, ihren Bericht abgeben. Wir sind auch nicht wirklich viele, maximal fünf sind in unserer Stadt gleichzeitig tätig. Trotzdem wird nur einer von uns befördert und das werde wohl ich sein, denn ich mache im Gegensatz zu den anderen alles perfekt.

    „Vorbildlich" Ist das Einzige, was er dazu zu sagen hat, während er die Papiere wieder in den Umschlag steckt und es einem anderen Mitarbeiter in die Hände drückt, der alles aus dem Raum bringt.

    „Du bist auf einem guten Weg, Hunter. Mach‘ weiter so und du wirst mit Sicherheit vom Chef befördert. Ich soll dir übrigens von ihm ausrichten, dass ihm deine Vermutungen gefallen, besonders, wenn sie sich dann auch bestätigen lassen." Ein leichtes Grinsen ziert meine Lippen, als er mir das sagt und anschließend den Raum verlässt. Lob gibt es in dieser Branche selten.

    „Angeber", brummt ein anderer, der ebenfalls Watcher ist und schon immer neidisch auf mich war. Lob ist hier zwar selten, trotzdem bekomme ich recht häufig Lob vom Chef, denn wie gesagt, ich mache alles perfekt.

    Bis zum Abend vertreibe ich mir meine Zeit mit einkaufen, denn der Kühlschrank füllt sich nicht von alleine. Auch wenn ich mich hauptsächlich von Fertiggerichten ernähre, brauche ich manchmal Obst, Gemüse und natürlich auch Wasser. Ich trinke nur welches mit Kohlensäure, das aus der Leitung schmeckt mir irgendwie nicht. Komisch, ich weiß, aber es ist so.

    Erschöpft von der Schlepperei stelle ich die Tüte mit dem Obst und die Wasserflaschen ab, um eine kleine Pause zu machen. Die vielen, blinkenden

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