Dillingen: Sehenswürdigkeiten des Landkreises Dillingen/Donau
Von Martin Klonnek
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Dillingen - Martin Klonnek
Wissenswertes über den Landkreis Dillingen
Der Landkreis Dillingen liegt im östlichen Schwaben, unmittelbar an der bayerisch-würtembergischen Landesgrenze und ist von den Landkreisen Donau-Ries im Nordosten sowie Augsburg im Südosten und Günzburg im Süden umgeben.
Er erstreckt sich von West nach Ost in einer Länge von ca. 35 km und von Süd nach Nord mit ca. 30 km.
Auf einer Größe von 792 km2 wohnen ca. 94.000 Einwohner in 27 Gemeinden und Städten.
Kreisstadt ist die ehemalige fürstbischöfliche Residenz- und Universitätsstadt Dillingen/Donau.
Verkehrstechnisch erschlossen ist der Landkreis Dillingen durch die Bundesstraße B16, die in Ost-West-Achse das Landkreisgebiet durchzieht, sowie die Bahnlinie Ulm-Donauwörth, die wie die B16, die an der Donau gelegenen Städte Gundelfingen, Lauingen, Dillingen und Höchstädt verbindet.
In einer Länge von ca. 30 km durchzieht die Donau den Landkreis von Südwesten nach Nordosten.
Das Donautal, an seiner breitesten Stelle bei Lauingen und Dillingen bis zu 15 km breit, gliedert den Landkreis landschaftlich und geologisch in die Donau-Iller-Lechplatte mit dem Donautal und teritärem Hügelland im Süden sowie den Ausläufern der Schwäbischen Alb im Nordwesten.
Die Flüsse Brenz, Egau und Kessel entwässern das Gebiet von Norden und Glött, Zusam und Laugna von Süden.
Die höchste Erhebung im Landkreis, mit 570 m über NN liegt im Gemeindegebiet Syrgenstein, die Höhenlage nimmt im Donautal von 440 m bei Gundelfingen bis auf 410 m im Gebiet Schwenningen ab.
Die industriell geprägten Orte sind neben den Donaustädten Dillingen, Lauingen, Gundelfingen und Höchstädt noch Bissingen im Norden und Wertingen im Osten des Landkreises.
Daneben nimmt die Land- und Forstwirtschaft einen sehr wichtigen Stellenwert ein.
Der Landkreis Dillingen a.d.Donau ist in seiner heutigen Form durch die Eingliederung der früheren kreisfreien Stadt Dillingen a.d. Donau und der westlichen Hälfte des früheren Landkreises Wertingen in den Altlandkreis Dillingen a.d.Donau am 1. Juli 1972 neu gebildet worden.
Dem so geschaffenen Landkreis wurde am 19. Oktober 1973 ein neues Landkreiswappen verliehen.
Die amtliche Beschreibung des Wappens lautet: Unter blauem Schildhaupt, darin ein schreitender goldener Löwe, geteilt von Gold und Blau; oben ein schreitender, herschauender, rotbewehrter schwarzer Löwe, unten eine goldene Lilie.
Das Wappen nimmt so in sinnreicher Weise Bezug auf die Landkreisgeschichte.
Das obere, blaue Feld ist mit einem goldenen Löwen belegt und symbolisiert die ehemalige Grafschaft Dillingen, die Landvogtei Höchstädt und zugleich den früheren Landkreis Dillingen a.d.Donau.
Im goldenen Mittelfeld schreitet der schwarze, rotbewehrte Stauferlöwe als Hinweis auf das hinzugekommene Gebiet des ehemaligen Landkreises Wertingen und im unteren blauen Feld deutet die goldene Lilie aus dem Dillinger Stadtwappen an, dass die bisher kreisfreie Stadt dem Landkreis eingegliedert ist und ihm ihren Namen gegeben hat.
Geschichte des Landkreises Dillingen
um 5000 v.Chr.
Urgeschichtliche Funde reichen im Landkreisgebiet bis in die Altsteinzeit zurück
um 15 v.Chr.
Die Römer besetzen das Alpenvorland bis zur Donau und errichten auf den südlichen Rändern des Donautales eine Reihe von Kastellen zum Schutz des eroberten Gebietes.
1. Jh. n.Chr.
Die römische Siedlung Phoebiana (heute Faimingen) wird errichtet.
Es ist ein Vicius
mit einem Kastell als Brückenkopf über die Donau.
2. Jh. n.Chr.
In Faimingen wird ein Tempel des keltoromanisches Heilgottes Apollo Granus errichtet, der zu den größten römischen Tempelbauten nördlich der Alpen zählt.
5-7. Jh.
Germanen siedeln im Kreisgebiet
um 950
Bau der ersten Dillinger Burg
973
Die Grafschaft Dillingen wird zum ersten Mal genannt.
um 990
Erste Erwähnung des Ortsnamens Dilinga in der Ulrichsvita.
1081
Erste Erwähnung von Höchstädt in mehreren Geschichtsquellen anläßlich der Schlacht zwischen dem Heer des Königs Heinrich IV. und jenem des Gegenkönigs Graf Hermann von Salm.
um 1180
Kaiser Friedrich Barbarossa lässt den vermutlich bereits befestigten Ort Lauingen zur Stadt ausbauen.
1258
Graf Hartmann IV. von Dillingen, Bischof von Augsburg, übereignet Burg und Stadt Dillingen dem Hochstift Augsburg.
1264
Dillingen wird erstmals als Stadt
genannt.
1268
Die Städte Gundelfingen, Lauingen und Höchstädt kommen an das Herzogtum Bayern. Die Erwerbungen bilden das Landvogtamt und Landgericht Höchstädt, das als Keimzelle des heutigen Landkreises Dillingen gilt.
1286
Der Rest der Grafschaft Dillingen kommt durch Graf Hartmann V. ebenfalls an das Hochstift Augsburg.
1291
Die Bürgerschaft von Lauingen verweigert dem bayerischen Landesherrn die Steuern. Herzog Ludwig der Strenge zieht vor die Stadt und zwingt sie zur Unterwerfung.
1329
Im Vertrag von Pavia wird Kaiser Ludwig dem Bayern das Landgericht Höchstädt zugeteilt.
1342
Die Pfandschaft von Burg und Stadt Höchstädt fällt wieder an Bayern zurück. Kaiser Ludwig der Bayer bestätigt dem Rat und der Bürgerschaft zu Höchstädt die Rechte und Gesetze, die sie von seinen Vorfahren verliehen bekommen haben.
1349
Bei der Teilung der wittelsbachischen Lande gelangen die Städte Höchstädt und Lauingen an Herzog Ludwig den Brandenburger.
In Schwaben wütet die Pest.
1362
Kaiser Karl IV. bestätigt den bayerischen Herzögen das Landgericht zu Höchstädt. Es wird als Heiratsgut an König Ludwigs Tochter Elisabeth, die mit Graf Ulrich von Württemberg verheiratet ist, verpfändet.
1374
Der Herzog von Bayern schließt in Höchstädt Frieden mit der Stadt Augsburg.
1388
Die bayerische Besatzung von Höchstädt brennt die Stadt Wertingen nieder.
1392
Bei der dritten großen bayerischen Landesteilung wird die Stadt Höchstädt dem Herzogtum Bayern-Ingolstadt zugeteilt.
1405
Lauingen wird von Herzog Ludwig dem Bärtigen von Bayern-Ingolstadt an die Königin Isabeau von Frankreich verkauft
1420
König Sigmund hebt das Landgericht Höchstädt auf und macht sie zwei Jahre später wieder rückgängig.
1469
Kardinal Peter von Schaumburg baut die Burg Dillingen zum spätgotischen Burgschloss um und richtet in ihr die Regierung des Hochstifts ein.
15 Jh.
Die Bischöfe von Augsburg erwählen Dillingen, neben Augsburg, zur Residenzstadt.
1504
Herzog Albrecht IV. von Bayern besetzt Lauingen
1505
Der bayerische Teil des heutigen Landkreises wird nach dem Landshuter Erbfolgekrieg Teil des Fürstentums Pfalz-Neuburg, Lauingen wird dessen zweite Residenz.
1542
Pfalzgraf Ottheinrich führt die Reformation ein.
1546
Im Schmalkaldischen Krieg wird Lauingen und Höchstädt von Kaiser Karl V. eingenommen.
1549
Kardinal Otto Truchsess von Waldburg gründet in Dillingen eine Universität, die der Stadt für Jahrhunderte eine geistige Vorrangstellung sicherte.
1597
Die Pest wütet in Lauingen
1627
Die Pest wütet erneut im Landkreis
1632
Die Schweden besetzen die Stadt Lauingen
1634
Höchstädt wird von den Kroaten und dann von den Bayern geplündert; der Landvogt Ottheinrich von Grafenegg, der Bürgermeister und einige Magistratspersonen werden ermordet.
Kaiserliche Truppen rücken nach der Schlacht bei Nördlingen in die Stadt Lauingen ein.
1646
Wiedereinnahme der Stadt Lauingn durch die Schweden.
1688
Brandschatzung der Landvogtei Höchstädt durch die Franzosen.
1690
Dillingen wird Sitz einer Garnison
1700
Die Stadt Wertingen gelangt an das Kurfüstentum Bayern.
1704
In der Schlacht bei Höchstädt-Blindheim, während des Spanischen Erbfolgekrieges, siegen der englische Heerführer Herzog von Marlborough und der kaiserliche Heerführer Prinz Eugen von Savoyen über das vereinigte französisch-bayerische Heer, unter Marschall Tallard und Kurfürst Max Emanuel von Bayern.
1742
Die Stadt Lauingen gelangt auf dem Erbfolgeweg an die wittelsbachische Linie Pfalz-Sulzbach
In Wertingen wird ein Landgericht errichtet.
1777
Mit dem Erlöschen der altbayerischen Wittelsbacher und der Erbfolge des Kurfürsten Karl Theodor, gelangen Höchstädt und Lauingen an das Kurfürstentum Bayern.
1800
General Moreaus Armee erzwingt am 19. Juni den Donauübergang bei Gremheim nach Norden. Westlich von Höchstädt kesselt sie mehrere tausend Österreicher ein.
1802
Nach dem Auflösen der kirchlichen Güter wird das Landkreisgebiet neu geordnet. Die einzelnen Herrschaften werden aufgehoben und Bayern zugeschlagen. Dillingen wird neben Höchstädt Landgericht.
1808
Die Landgerichte Höchstädt, Dillingen und Lauingen kommen zum Oberdonaukreis.
1837
Höchstädt und Dillingen werden in den neu gebildeten Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg eingegliedert.
1862
Die Landgerichtsbezirke Dillingen, Lauingen und Höchstädt werden verwaltungsmäßig als Bezirksamt Dillingen a.d. Donau zusammen-gefasst. Aus dem Landgericht Wertingen entsteht das Bezirksamt, der Vorläufter des Landratsamtes.
1876
Eröffnung der Donautalbahn.
1. Januar 1939
Das Bezirksamt Dillingen wird in das Landratsamt umbenannt.
1941
Bombenangriff auf Lauingen.
1. Juli 1972
Der heutige Landkreis Dillingen an der Donau entsteht durch die Eingliederung der früheren kreisfreien Stadt Dillingen und der westlichen Hälfte des früheren Landkreises Wertingen in den Altlandkreis Dillingen.
1. Mai 1978
Die Gemeindegebietsreform gliedert die ehem. selbständigen Gemeinden Donaualtheim, Fristingen, Kicklingen, Schretzheim und Steinheim in das Stadtgebiet Dillingen ein.
Plan des Landkreises Dillingen
Studienkirche, Dillingen
00000301 - Studienkirche, Dillingen
Maria Himmelfahrt
Geschichte:
Im Jahr 1549 gründete der Augsburger Fürstbischof Kardinal Otto Truchsess von Waldburg in Dillingen eine Schule zur Heranbildung von Priestern.
Anfangs wurden die Gottesdienste für die Kleriker in einer Kapelle abgehalten, 1582 bauten die Jesuiten eine Marienkapelle und 1584 eine Michaelskapelle.
Da die Kapellen Anfang des 17. Jh. für die Studenten nicht mehr ausreichend Platz boten, entschied man sich zu einem Kirchenneubau.
1610 erfolgte die Grundsteinlegung, 1617 die Kirchenweihe.
Baumeister war der in Dillingen ansässige Graubündner Johann Alberthal.
In den Jahren 1750-1765 wurde die Innenausstattung der Studienkirche im Stil des Rokoko umgestaltet.
Äußeres:
Die ehemalige Jesuitenkirche Maria Himmelfahrt gehört neben der Münchener Michaelskirche zu den ältesten barocken Wandpfeilerkirchen in Bayern.
Es ist eine einschiffige, rechteckige Anlage, deren Chor in den Raum einbezogen ist.
Das Langhaus zu 4 Jochen ist durch ein weitgespanntes Tonnengewölbe mit dem zentralen Hauptfresko gedeckt.
Die zweigeschossige, oben offene Choranlage mit gerunderter Apsis hat eine Stichkappentonne. Beiderseits des Chorraumes befinden sich unten Sakristeiräume, darüber Oratorien.
Außen hat die Studienkirche den frühbarocken Charakter der Erbauungszeit bewahrt, obwohl die Fassade 1738 an das angrenzende Gebäude des Jesuitenkollegs angepasst wurde.