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Aus Sicht der Vierbeiner: 36 neue Fabeln
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eBook55 Seiten29 Minuten

Aus Sicht der Vierbeiner: 36 neue Fabeln

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Über dieses E-Book

Was denkt ein Fuchs, wenn ihm im Wald ein Walker begegnet? Wovon lässt sich eine Vogelversammlung beeindrucken? Wie in den klassischen Fabeln sind Tiere die Akteure, doch wir entdecken Verhaltensweisen, Einstellungen und Probleme heutiger Menschen. Im Unterschied zu den alten Fabeln, bleibt der erhobene moralische Zeigefinger unsichtbar; umso deutlicher wird der Anstoß zum eigenen Nachdenken. Die 36 kurze Geschichten in der alten literarischen Form der Fabel nehmen die Schwächen und Eigenarten unserer Zeitgenossen aufs Korn. Durch Bernd Kissels lebendige Illustrationen wird der Leser zum unmittelbaren Zuschauer am Ort des Geschehens.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum29. Jan. 2017
ISBN9783741887765
Aus Sicht der Vierbeiner: 36 neue Fabeln

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    Buchvorschau

    Aus Sicht der Vierbeiner - Horst Schiffler

    Der weise Reiher

    Einem Reiher, der nach höherer Erkenntnis strebte, wurde die Eule als Vogel der Weisheit gerühmt. Er beschloss, dass kein anderer Meister sein Lehrer sein solle. Als er sie fand, saß sie unbeweglich in der Öffnung eines hohlen Baumes. Der Reiher trug sein Anliegen vor, als ihr Schüler Weisheit zu lernen. Die Eule rührte sich nicht. Alle Vorstellungen und Bitten ließen sie stumm. Endlich dachte er, wenn sie mich nicht fortschickt, bin ich wohl als Schüler angenommen, ihr Verhalten ist Teil des Unterrichts. So stellte er sich still hin und schaute unverwandt zu ihr auf, damit ihm ja kein Wort oder Zeichen entgehen sollte. Abends war der Reiher so müde, dass er einschlief. Währenddessen genoss die Eule die nächtliche Mäusejagd. Am nächsten Morgen saß sie wieder reglos an ihrem Platz; ihr Schüler verharrte nach seinem Erwachen in stummer Erwartung der Weisheit. Dies wiederholte sich mehrere Tage. Der Reiher fühlte sich trotz seiner Mattigkeit dem Ziel recht nahe und war von den überragenden Fähigkeiten der Eule felsenfest überzeugt, auch wenn ihm die Lehrmethode außergewöhnlich erschien. Endlich bedankte er sich bei seiner Lehrerin und kehrte - innerlich erneuert - nach Hause zurück. Dort soll der Reiher später für einen großen Meister der Meditation gehalten worden sein, sogar von Fischen, die diesen Glauben nicht selten mit dem Leben bezahlten.

    Das schwarze Lamm und das Schaf

    Zwischen Weg und Bach weidete ein kleiner Trupp Schafe, ein paar alte und drei Lämmer, von denen eines schwarz war, dass man es für einen Pudel halten konnte. Es war lebhaft und fiel nicht nur durch seine Farbe, sondern auch durch seine wunderlichen Sprünge auf. Einmal, als sich die Vorübergehenden wieder an ihm belustigt hatten, sagte es zu seiner Mutter: „Ich bin richtig froh, dass ich anders bin als die anderen. Allen Leuten falle ich auf, du kannst eigentlich recht stolz auf mich sein. Die Mutter, ohne das emsige Graszupfen zu unterbrechen, blökte: „Aus dir spricht kindlicher Unverstand; warte, wenn du erst einmal ein Schaf sein wirst.

    Die Nachttiere

    In der späten Abenddämmerung begegneten sich auf dem Gartenpfad ein Igel und eine Kröte. Schon unterwegs, alte Warzenmuhme? Wie ihr seht, sagte die Kröte; die tapsigen Menschen sind jetzt im Haus und der dumme Kläffer scheint auch zu schlafen. Eigentlich haben wir Nachttiere es ganz gut. Ja, brummte der Igel, Nachttiere habens gut, und verspeiste die Schnecke, die in Richtung

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