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Zyklische Veränderungen der modernen Zivilisation und Wirtschaft
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Zyklische Veränderungen der modernen Zivilisation und Wirtschaft
eBook239 Seiten1 Stunde

Zyklische Veränderungen der modernen Zivilisation und Wirtschaft

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Über dieses E-Book

Ab 2015 (1915, 1815...) erlebt die moderne Zivilisation jeweils eine Orientierungskrise: eine Zeit höchster geistiger und kultureller Produktivität, aber menschlich, gesellschaftlich und politisch belastend, mit einem stereotypen, strukturierten Verlauf von begrenzter Dauer. Diese Phase ist Teil eines zyklischen Wandels der modernen Zivilisation, in den auch die Wirtschaft eingebunden ist. Damit finden die großen Wirtschaftszyklen (Kondratieff-Zyklen) erstmals eine schlüssige Erklärung. Der Essay enthält umfassende prognostische Aussagen und Zeittafeln zu den bevorstehenden dramatischen Wendungen unseres Zeitalters.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum28. Juni 2016
ISBN9783741828232
Zyklische Veränderungen der modernen Zivilisation und Wirtschaft

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    Buchvorschau

    Zyklische Veränderungen der modernen Zivilisation und Wirtschaft - Christoph Obermaier

    Christoph Obermaier

    Zyklische Veränderungen

    der modernen Zivilisation und Wirtschaft

    Imprint

    Christoph Obermaier

    Zyklische Veränderungen der modernen Zivilisation und Wirtschaft

    published by: epubli GmbH, Berlin

    www.epubli.de

    Copyright: © Dr. Christoph Obermaier

    ISBN 978-3-7418-2823-2

    Lektorat: Dr. Stefanie Obermaier

    Konvertierung: sabine abels | www.e-book-erstellung.de

    www.zeitanalyse.de

    info@zeitanalyse.de

    Einleitung

    0.1. Zur Beobachtung großer Zyklen in der Wirtschaft

    Dass es im Prozess der Wirtschaft zyklische Veränderungen gibt – und zwar im großen Maßstab, mit Perioden von mehreren Jahrzehnten –, dieser Gedanke wurde erstmals 1926 von Nikolai Kondratieff auf Deutsch publiziert [1], also vor nun 90 Jahren, aber zeitnah auch auf Englisch, Russisch und Französisch [2]. Und bis heute hat er als Diskussionsgegenstand hohe Aktualität, ohne dass jedoch die – zumal prognostische – Belastbarkeit dieser Auffassungen geklärt wäre [3].

    Enorme Ausdehnung

    Und dabei geht es um zyklische Vorgänge, die offenbar 30 bis 60 Jahre überwölben – also nicht etwa nur um vorübergehende konjunkturelle Schwankungen von wenigen Jahren oder um bloße Störungen des ökonomischen Gleichgewichts durch Zufälle oder identifizierbare und korrigierbare Fehlentwicklungen.

    Fast möchte man, in Anlehnung an einen geschichtsphilosophischen Begriff, sagen, es handele sich um eine Theorie des ökonomischen Schicksals. Beispielsweise fänden junge Menschen zu unterschiedlichen Zeitaltern höchst verschiedene wirtschaftliche Bedingungen vor; nicht anders Menschen in ihren mittleren Jahren ebenso wie Ältere: immer je nach der gesamtwirtschaftlichen Situation, in die die Lebensphase der einzelnen fällt. – Und das läge nicht an äußeren Ereignissen oder am Unvermögen von Wirtschaftspolitikern, sondern entspräche der Natur der Wirtschaft selbst. Nicht zu jeder Zeit ließen sich in gleicher Weise Wachstum und Prosperität generieren.

    Potentielle prognostische Relevanz

    Kurz: Sofern sich derartige Zyklen der Wirtschaft analytisch „festmachen" lassen, sind sie von großer prognostischer, zeitanalytischer, wirtschaftspolitischer Relevanz. Diese erstreckt sich auf Unternehmensentscheidungen, öffentliche Investitionen, die Währungspolitik der Zentralbanken und nicht zuletzt die Zukunftsplanungen der privaten Haushalte. – Aber es ist bislang bei einer potentiellen Relevanz geblieben. Denn der bisherige Forschungsstand weist offene und ungeklärte Fragen auf.

    Offene und ungeklärte Fragen

    Diese offenen Fragen – man könnte auch sagen, dieser „Klärungsbedarf", diese wissenschaftlichen Desiderate –

    betreffen sowohl die genaue zeitliche Gestalt der Zyklen

    als auch ihre Erklärung durch stringente Ursachen.

    Beschleunigt sich die Abfolge der Zyklen möglicherweise? Wie gut trifft die Wellenform zu? Beginnt bereits ein weiterer Zyklus (wie von Leo Nefiodow postuliert)? [4] Überlagern sich verschiedene Zyklen? Fallen sie künftig ganz aus? Oder waren sie – auch das wird diskutiert – ohnehin eher ein theoretisches Konstrukt? [5]

    Zyklen über die Wirtschaft hinaus: Zivilisationszyklen

    Dazu möchte dieser Essay neue Aspekte beitragen: Im „Hintergrund" der Wirtschaftswelt vollzieht sich nämlich, wie zu zeigen ist, ein machtvoller Zivilisationswandel. Wer sich – wie der Autor – der Analyse dieses Vorgangs verschrieben hat, erkennt daran unschwer dessen partiell-zyklische Gestalt.

    Und weiter: In vielfältiger Weise unterliegt die Welt der Wirtschaft diesen Einflüssen des Zivilisationswandels – ohne dass es sich um deterministische Einflüsse handeln würde (nicht anders als in der Kultur, der Politik, der Religion). Eine ganze Reihe von Wirtschaftsphänomenen lassen sich, wie zu argumentieren ist, auf diese Weise besser – oder überhaupt – verstehen. Auch solche, die Konjunkturverläufe betreffen. Doch genauer:

    0.2. Zyklen in vielen anderen Zivilisationsbereichen – koextensiv

    Neuer breiterer Ansatz

    Von Anfang an – bereits von Kondratieff selbst – wurde der gewissermaßen „interdisziplinäre" Charakter der Konjunkturzyklen bemerkt, gehen sie doch mit kulturellen, wertmäßigen, strukturellen und offenbar selbst politischen Veränderungen einher. [6] D.h., das Thema der großen Zyklen in der Wirtschaft

    weist von Anfang an über die wirtschaftliche Konjunktur

    und sogar über die Wirtschaft hinaus.

    Wie im ersten Teil zu zeigen ist, kennzeichnet dies den Erklärungsbedarf: nämlich den an sinnvolle Erklärungen gestellten Anspruch. Entsprechende Anstöße gab es bereits. [7] D.h., die Zivilisationsforschung wäre schon seit langem am Zug; doch es ist die Aufgabe unserer Zeit, dass man interdisziplinäre Ansätze entwickelt.

    Zyklen auch in vielen weiteren Zivilisationsbereichen zu beobachten

    Der Autor möchte zu dieser Diskussion auf der Basis eigener – qualitativer, interdisziplinärer – Forschungen, beitragen. Denn wer andere Zivilisationsbereiche auf ihre „Prozesseigenschaften" hin analysiert – von der Kultur über die Ideengeschichte bis zur Politik – macht frappierende Beobachtungen:

    Auch dort gibt es zyklische Vorgänge (die natürlich in eine „lineare" Entwicklung einbeschrieben sind).

    Und legt man diese „Geschichtsstränge gewissermaßen „übereinander (= Abgleichungsforschung), so zeigt sich, dass sie eine verwandte Gestalt besitzen: In den unterschiedlichsten Bereichen treten, jeweils zeitnah, charakteristische Brüche (Neuerungen, Wendungen) ein.

    Folglich ist die Wirtschaft in einen übergreifenden, in Zyklen strukturierten Zivilisationswandel einbezogen.

    Zyklen des menschlichen Wandels

    Der Gedanke liegt nahe, dass hier eine gemeinsame Ursache – für diesen gesamten Zivilisationswandel – am Werk sein muss. Doch die „üblichen" Erklärungsmuster – politische, ökonomische, kulturelle, soziologische – greifen nicht wirklich. Sie sind rasch widerlegbar.

    Schließlich führen weitere Analysen zu folgender Ursache: Man wird gewahr, dass in den unterschiedlichsten Zivilisationsbereichen ein verwandter Stand des Menschen zum Ausdruck und zur Auswirkung kommt. Aus forschungsgeschichtlicher Sicht sei an dieser Stelle angemerkt, dass dies bereits von der entstehenden Geschichtsforschung des 19. Jahrhunderts bemerkt worden war (Hippolyte Taine) – die oft noch einen wacheren Sinn für interdisziplinäre Zusammenhänge besaß als spätere Zeiten; wir heutigen AnalytikerInnen sind gerade dabei, uns diese interdisziplinäre Sicht wieder anzueignen – nun jedoch mit neuen, besseren Methoden.

    U. a. regelmäßige Orientierungskrisen

    Und weiter: Durch geeignete (diachronische) Analysen stellt man fest, dass dieser Stand des Menschen einem zyklischen Wandel unterliegt:

    So zeigt sich, dass unterschiedliche Zeiten ein ganz verschiedenes Lebensgefühl aufweisen. Es gibt Zeiten eines verzagten, krisenhaften – und Zeiten eines selbstbewussten, beflügelten, zuversichtlichen Menschseins.

    Viele weitere Merkmale des Menschseins sind davon ebenfalls betroffen: Bedürfnisse, Verhaltensweisen, die Neigung zu Kooperation oder Konflikt.

    Diese Veränderungen des Menschseins folgen einem festen Schema: Sie sind zyklischer Natur.

    Und sie strahlen machtvoll auf Gesellschaft, Wirtschaft, Politik aus.

    Die – für das menschliche Selbstverständnis – ungünstigen Zeiten lassen sich auf Orientierungskrisen zurückführen, die günstigen Zeiten hingegen auf deren Bewältigung (durch eine Neuorientierung). Im Übrigen befinden wir uns derzeit (seit 2015) am Beginn einer solchen Krisenphase. – Krisenphasen münden immer – nach einer Abfolge von festen Stadien – in eine Neuorientierung.

    0.3. Thesen und Folgerungen

    Neue Befunde: Wandel der Zivilisation, des Menschen, seiner Orientierung

    Ich fasse dies nochmals thesenartig zusammen: Der entscheidende Befund besteht darin,

    dass zeitlich-koextensive – Zyklen in vielen weiteren Zivilisationsbereichen festzumachen sind.

    Als dessen Ursache lassen sich Veränderungen unseres kollektiven Menschseins in der westlichen Zivilisation feststellen. – Hinweise auf diesen im Verborgenen wirkenden „Megafaktor" menschlicher Wandel reichen bis zur beginnenden Geschichtsforschung des 19. Jahrhunderts zurück.

    Was den menschlichen Wandel seinerseits auslöst, sind – höchst lapidare, immer gleich strukturierte – Veränderungen unserer Orientierungsgrundlagen: Orientierungszyklen.

    Die Wirtschaft ist also in einen umfassenden, zyklisch strukturierten Zivilisationswandel eingebettet. Diese Einbettung ist allerdings differenziert zu beurteilen. Beispielsweise sind Krisenphasen des Menschen gleichzeitig Hochphasen der Innovation – also keineswegs als wirtschaftlich ungünstig einzuschätzen.

    Erst die Logik des Orientierungswandels erklärt viele jener Verläufe und Strukturen des Wandels, die uns in so vielen Zivilisationsbereichen begegnen – von der Wirtschaft über die Politik bis zu den Kulturgattungen.

    Folgerungen für das Bild der Wirtschaft

    Dem Autor entgeht nicht, dass sich damit das Bild der Wirtschaft selbst verändert:

    Der Prozess der Wirtschaft hat einen hochwirksamen (weil auf das Gesamte der Zivilisation wirkenden) Impulsgeber: den menschlichen Wandel (Orientierungswandel).

    Und kaum ein anderer Zivilisationsbereich erscheint dessen prägendem Einfluss gegenüber derart offen zu sein wie die Wirtschaft; denn sie ist mit nahezu allen anderen Lebensbereichen vernetzt, ist „multidisziplinär", ist allen Facetten des Menschseins ausgesetzt.

    Von hier aus eröffnen sich neue Perspektiven der Erforschung der Konjunkturzyklen. Möglicherweise rücken diese – bislang ein eher randständiges Thema – näher ins Zentrum des Faches.

    Prognostische Anwendung

    Damit verbindet sich auch ein prognostischer Wert. Die am Ende dieses E-Books dargestellten Zeittafeln (für die kommenden Jahre wie Dekaden) stellen – wirtschaftsbezogen – Anhaltspunkte zum menschlichen Wandel und Zivilisationswandel zusammen. Sie mögen sowohl zur Orientierung als auch zur kritischen Überprüfung dienen.

    Dieser Aufsatz ist insofern der Beginn eines nie endenden Projekts: um die vorgebrachten Modelle mit dem Zukunftsverlauf, so wie er eintritt, abzugleichen. Oder anders gewendet: um diese heranzuziehen, um seine Zeitsituation zu analysieren.

    Kurzer Überblick

    Einleitung

    1. Kapitel: Zum bisherigen Modell der großen Zyklen in der Wirtschaft und dessen Klärungsbedarf

    2. Kapitel: Zyklischer Wandel der menschlichen Orientierung – regelmäßig und machtvoll

    3. Kapitel: Ausstrahlung des menschlichen Wandels auf die Zivilisation und die Wirtschaft

    4. Kapitel: Zyklische Einflüsse auf das Wirtschaftsgeschehen

    5. Kapitel: Für ein neues Bild unserer Zukunft: Einflüsse auf Zivilisation und Wirtschaft

    1. Zum bisherigen Modell der großen Zyklen in der Wirtschaft und dessen Klärungsbedarf

    1.1. Zusammengesetzt aus Befunden und Erklärungen

    Warum kommt es im Wirtschaftsgeschehen zu Einbrüchen, Störungen, Schwankungen? Bis heute wird über die Theorie der großen Konjunkturzyklen diskutiert (der sog. Kondratieff-Zyklen, Kondratieff-Wellen). Demnach gibt es unterschiedlich günstige Zeiten, für die man plastisch die Begriffe „Kondratieff-Sommer und „Kondratieff-Winter geprägt hat: einen Wechsel von Expansion und Kontraktion. [8]

    Kondratieffs elementare Beobachtungen

    Die Theorie der großen Zyklen erhielt ihre Gestalt durch Kondratieff und Schumpeter. Erstmals hatte vor 90 Jahren Nikolai Kondratieff seine Beobachtungen bekannt gemacht: In verschiedenen Aufsätzen (davon zwei auf Deutsch) veröffentlichte er sein seither vieldiskutiertes Konjunkturmodell. [9] Gegründet auf statistische Forschungen, war er zu einem

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