Kolosseum des Lebens: oder Gladiatoren auf dem Küchentisch
Von C. L. Larue
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Buchvorschau
Kolosseum des Lebens - C. L. Larue
Vorwort
Wie oft mag es wohl vorkommen, dass in einem stillen Augenblick die Gedanken beginnen um das eigene Leben zu kreisen? War es ein erfülltes und relativ angenehmes Leben oder doch eher ein nicht so erstrebenswertes gewesen?
Diese Frage dürfte man sich wohl eher selten stellen. Kommt es doch einmal vor, dann bestimmt wenn man in einem besinnlichen Augenblick, in einer entspannten Atmosphäre und vielleicht sogar, mit einem leicht überheblichem Gefühl in der Gewissheit die Antwort im Grunde schon zu kennen, zurück blickt.
Man genießt ein Glas Wein auf der Veranda, sieht den Enkeln zu wie sie im Garten spielen oder geht Hand in Hand mit seiner geliebten Frau spazieren. Man hatte das Leben gemeistert und war erfolgreich. Mit Freude erinnerte man sich noch einmal an einzelne Abschnitte wie beispielsweise jene, die zum wirtschaftlichen Erfolg führten oder wie man seinen Lebenspartner kennen lernte. Wie die Kinder geboren wurden, später die Enkelkinder und wie man erlebt hatte, dass sich ihr Leben ebenso positiv fortsetzte, wie bisher das Eigene. Ein schönes Leben war es, verknüpft mit wunderbaren Gefühlen, Erlebnissen und Augenblicke voller Freude.
Die weniger schönen Momente rücken in den Hintergrund und verblassen letztlich ohnehin. Man ist einfach nur zufrieden und erfreut sich an jedem Tag, den wohlverdienten Ruhestand genießend.
Nun, ich denke, dass es relativ wenig Menschen geben mag, die solch ein Leben gelebt haben oder es in dieser Weise empfinden würden. Häufiger dürfte sich die Frage nach dem Leben diejenigen stellen, die es nicht ganz so angenehm gestalten konnten, sofern man nicht bereits an einem Punkt angekommen war, der diese Frage schon sinnlos erscheinen ließ.
Dann, wenn man den Alltag als erbitterten Kampf empfand und heute nicht glaubt zu wissen, wie es morgen weiter gehen soll. Wenn die Schicksalsschläge so intensiv das Leben bestimmten, dass kein Raum mehr bleibt für den Gedanken an eine Recherche nach dem >Warum<.
Womöglich hat man sogar Angst, sich überhaupt dieser Frage zu stellen. Man ist bequem geworden, hat sich dem leichteren Weg ergeben, dem Weg der zur Überzeugung führte, dass alle anderen daran schuld seien, dass dieses Leben gerade so verlaufen ist, so wie es sich heute unbarmherzig darstellte.
Die Möglichkeiten sind vielfältig sich wie ein Ertrinkender einfach seinem Schicksal hinzugeben.
In Selbstmitleid badend, unfähig zu erkennen, dass dies unweigerlich der Weg in den Abgrund ist. Man will es ändern, das Ruder noch einmal herumreißen und dennoch nimmt niemand die Zügel in die Hand. Der Gedanke, selbst das letzte Quäntchen Kraft zu mobilisieren, ist einfach zu unbequem, womöglich sogar schon unmöglich geworden. Und so sägt man fleißig weiter am Ast auf dem man sitzt.
Der erste Schritt scheint doch zu sein, tief in sich hineinzuhören und sich die Frage zu stellen ob man wirklich so mutlos und Feige ist das Bild, so wie man es in diesem Augenblick schmerzlich wahrnimmt, von sich zu zeichnen. Ist man denn wirklich schon so weit, dass man nur das Leben verändern kann, wenn es andere für einen regeln? Nein, dieser Gedanke ist mir zuwider und ich weigere mich zu glauben, dass ich alleine mit dieser Überzeugung da stehe.
Es kann nur einen Weg geben, man muss die Zügel selbst in die Hand nehmen. Was fehlt ist lediglich der Anstoß, der Tritt in den Hintern der erkennen lässt, dass gerade eine kritische Betrachtungsweise des eigenen Lebens das Tor für eine neue Sichtweise öffnen kann und so zumindest eine realistische Chance geschaffen wird, dann doch noch wesentlich den Weg vom Abgrund zu lenken. Einen Versuch ist es allemal wert …
Gladiatoren auf dem Küchentisch
Stünde er vor einem Spiegel, würde er dann wohl noch einen jungen Mann in einem alten Körper sehen, so wie er es in den letzten Jahren empfand? Oder sähe er das, was von ihm übrig blieb, das was das Leben hinterließ … nur noch einen alten Mann, der seine innere Jugend verloren hatte, gebrochen, kraftlos, grau und müde, sich nach Ruhe sehnend und das schon mit schlappen 57 Jahren?
Die Badewanne war bisher der letzte Ort um seine Gedanken zur Ruhe zu bringen, sehnsüchtig dahin dämmernd, gleich einem leichten erholsamen Schlaf die sanfte Wärme genießend. Versunken in friedlicher Stille hintreibend, um doch noch einen Hauch Energie zu sammeln, gerade genug für den nächsten Tag. Doch es hatte seine magische Kraft verloren und diente jetzt nur noch einem Zweck, der Körperpflege. Atlantis war versunken, Eden hinter dem Horizont verschwunden. Was für ein Ergebnis eines Lebens, was für ein Jammertal das ihn zwang sich jeden Tag aufs Neue über die alltäglichen Hürden zu hangeln in dem Bewusstsein, dass nur noch seine drei „Mädchen", Kira, Morgaine und Nana, ihn von dem Schritt abhielten, der ihm immer öfter unausweichlich schien. Die drei Collie Hündinnen, Strohhalme auf vier Beinen, klammern an das, was ihm das Leben noch übrig und lebenswert erscheinen ließ, denn nur sie waren übrig von all den Träumen, Zielen, Wünschen und Sehnsüchten, die er sich so ersehnte und die sein Leben bereichern sollten.
Gedanken, die sein ganzes Dasein ad absurdum führten, Gedanken, die ihn ständig im eisernen Griff hielten. Das Ergebnis eines Lebens, geprüft, gewogen und für zu leicht befunden. Und er stellte sich wieder einmal die Frage, machte es überhaupt Sinn darüber nachzudenken? Machte es Sinn, sich die große Frage zu stellen, wie konnte es soweit kommen?
Woran lag es, sich statt seinen Zielen zu nähern oder sie gar zu erreichen, eben genau das Gegenteil bewirkt zu haben? Machte es Sinn das Risiko einzugehen vielleicht doch zu erkennen, dass er zu schwach für dieses Leben war oder gar psychisch zu labil, um die Zusammenhänge des Lebens zu verstehen? Wäre es vielleicht nicht doch besser gewesen sich jetzt, an dieser Gabelung seines beschissenen Lebens ohne Gegenwehr weiter treiben zu lassen, sich seinem vermeintlichen Schicksal zu beugen und nichts mehr zu hinterfragen, es hinzunehmen so wie es nun mal war und still auf das unausweichliche zu warten?
Oder lag es an den Äußeren, nicht beeinflussbaren Umständen die ihn an diesen Scheidepunkt brachten, an die Weggabelung vor der er jetzt mit gerade mal 57 Jahren stand? Alles nur eine Vermutung oder gar Ausreden, womöglich doch eine Erkenntnis, dass wir unser Leben nicht oder nur zu einem verschwindend kleinen Teil selbst lenken können? Die Aussage, „es gibt keine Zufälle", nicht mystischer Natur, sondern mehr die logische Konsequenz dessen war, was uns im Leben mitgegeben wurde und daraus resultierend, Entscheidungen immer eine Wirkung hatten, die oft kurzzeitig aber auch viele Jahre auf sich warten ließ, so dass man nicht mehr in der Lage war, gegebenen Falls korrigierend einzugreifen?
Fragen über Fragen, die seine Gedankenwelt füllten, kaum noch Raum lassend für anderes, für schönes, für liebenswertes. Was würde sein, wenn die letzte Bastion gefallen war, der letzte Faden gerissen und auch seine „Mädchen" von dieser Welt gegangen sind? Reichte die verbliebene Kraft überhaupt noch aus darauf zu warten? Reichte die Kraft danach weiter zu gehen durch diesen Lebens-Dschungel, sich erneut den unerträglichen Schmerz geliebte Wesen gehen zu sehen, aus?
Es würde wohl seine letzte tragende Entscheidung sein, die unaufhörlich näher zu rücken schien und um letztlich doch noch ein wenig Klarheit zu schaffen, keinen Aufschub mehr duldete. Die Entscheidung über Kampf oder Resignation, die Entscheidung endlich zu verstehen, was ihn an diesen Punkt brachte.
Wie also unschwer zu vermuten ist, war sein Lebensweg einer, den man nicht gerade als erstrebenswert erachten möchte. Vielmehr war es ein steiniger und beschwerlicher Weg, der kein Ende absehen ließ. Er stützte diesen Gedanken nicht nur auf Äußerlichkeiten, vielmehr auf das, was ihn letztlich als Individuum ausmachte, sein Seelenleben, das was er fühlte, tief im Inneren. Zum wievielten male schon stellte er sich die Frage, gab es das überhaupt noch, Seelenleben?
War er im Grunde schon lange tot oder bestand Hoffnung und es lichtete sich doch noch einmal der Nebel und das Ende des Weges würde in fahlem Licht am Horizont erscheinen? Dennoch, trotz seiner gefühlten Hoffnungslosigkeit, irgendetwas trieb ihn voran, irgendetwas ließ ihn vermuten, dass es womöglich doch ein wichtiger Abschnitt sein könnte, all seine Gedanken aufzuschreiben. Selbst wenn es letztlich nur für ihn alleine von Bedeutung sein mochte. Die Hoffnung endlich zu verstehen, hinter die Kulissen zu schauen , die Zusammenhänge greifbarer zu machen schien diese Mühe, die Qual der Erinnerungen Wert zu sein. Gab es vielleicht im letzten Moment doch noch einen tieferen Sinn zu erkennen und das letzte Quäntchen Lebenskraft das in ihm gerade noch glimmte, würde womöglich noch einmal neue Nahrung finden? War ein weiterer Strohhalm in Sicht, der leise, kaum hörbare Aufschrei, hoffend auf einen neuen Weg? War die Kraft ausreichend und greifbar, den großen Schritt zu wagen sich seiner Vergangenheit zu stellen, auf der Suche nach dem Warum?
Die Weichen seines doch wohl eher nichtalltäglichen oder vielleicht sogar außergewöhnlichen Lebens, wurden nicht erst im Augenblick der Geburt, sondern mit den pränatalen Ereignissen die sein Leben bestimmen sollten, gestellt. Ihm ging durch den Sinn, dass er womöglich der erste Adrenalin Junkie aller Zeiten gewesen sein musste oder zumindest der jüngste, wohl durch Adrenalin geschädigte.
Ein wahrhaft makabrer Gedanke und er entdeckte den leichten Ansatz eines Lächelns auf seinen Lippen. Was diese Form des Sarkasmus bei ihm zu Tage förderte, der sich immer mal wieder an die Oberfläche drängte, waren Ereignisse die 1957 seine Mutter ereilten. Der Tod ihres Vaters und ebenso der unverhoffte Tod der jüngeren Schwester, während sie mit ihm im 6. Monat schwanger war, ließ unzweifelhaft vermuten, dass sie permanentem Dauerstress, Seelenqualen und unerträglichem Leid ausgesetzt war und ihn somit ungewollt buchstäblich im Adrenalin baden ließ.
Im Bauch seiner Mutter dümpelnd, gleich einem Wurm im Einmachglas gefüllt mit Alkohol zur Konservierung, hielt er trotz aller Widrigkeiten weitere drei Monate unerschütterlich durch, bis er schließlich im Dezember 1957 das Licht der Welt erblickte. Nichts ließ vermuten, dass dies der Anfang eines nicht enden wollenden Martyriums werden sollte, denn alles schien in bester Ordnung. Ein kleines Bündel Mensch, gesund und kräftig bereit für das große Abenteuer Leben, hinein geboren in eine kleine Familie, die bereits mit drei Kindern „gesegnet war. Und doch, so könnte man vermuten, waren sowohl die Mutter wie auch alle weiteren Anwesenden nicht wirklich auf seine Geburt vorbereitet. So schien es zumindest aus heutiger Sicht, denn niemand konnte auf die Frage des Hausarztes nach einem Namen für dieses Würmchen, wirklich eine Antwort geben. Welch denkwürdige Situation, die im Grunde tief blicken ließ, dachte er. War diese Tatsache denn nicht schon ein Hinweis darauf, dass diese Schwangerschaft kein freudiges Ereignis, sondern eher das Ergebnis eines „Unfalls
darstellte und die Geburt letztlich nur dem Umstand zu verdanken war, dass zu jener Zeit eine Abtreibung in diesem gesellschaftlichen Umfeld keine Option darstellte? Schließlich war seine Mutter bereits 37 Jahre alt und zu jener Zeit wohl eher eine spätgebärende. Nun wie auch immer, wofür hatte man einen Landarzt zur Stelle, der kurzerhand dieses Manko aus der Welt schaffte. Klaus sollte er heißen, schließlich war der sechste Dezember und somit Nikolaustag.
Sein Schicksal war besiegelt, zumindest was den Namen betraf und um all dem noch eins draufzusetzen, regte sich bei Vater und Mutter ein Hauch von Kreativität. Also dichtete man dem Namen schnell noch zwei weitere hinzu. Klaus Rudolf Johann, … na wenn dies kein Name war! Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, der Kleine hatte seinen Stempel, Großvater und Patenonkel waren namentlich in der nächsten Generation verewigt und somit war jedem Genüge getan.
Die ersten zwei Jahre verliefen ohne nennenswerte Zwischenfälle, wenn man davon absah, dass seine Schwester Ursula, sie war die Älteste seiner Geschwister, bereits schon 16 Jahre und „flügge", den Kleinen des Öfteren aufgedrückt bekam, besonders wenn sie sich mit einem Bewerber um ihre Gunst buhlend, treffen wollte. Und so kam es wohl auch hin und wieder vor, dass sie auf der Straße darauf angesprochen wurde, ob sie selbst schon die Mutter dieses kleinen Schreihalses sei, was sie wiederum sehr empörte. Immerhin schien diese Situation derart prägend für sie gewesen zu sein, dass sie selbst noch nach 50 Jahren immer wieder und bei jeder scheinbar passenden Gelegenheit dies zur Sprache bringen sollte.
Die eigenen Erinnerungen an seine früheste Kindheit begannen etwa im Alter von drei Jahren, denn in diesem Alter wurden unfreiwillig die ersten wirklich entscheidenden Weichen für sein zukünftiges Leben gestellt.
1960; ein Jahr das in den schemenhaften Erinnerungen mit unsäglichen Schmerzen verknüpft war. Es gab nicht viele Erinnerungen, doch sie sollten bis zum heutigen Tag spürbar bleiben. Und so waren immer wieder Momente der Hypersensibilität in Bezug auf schmerzhafte Geschehnisse, sein ständiger Begleiter. Alles begann in jener Zeit damit, dass seine Mutter eines Nachts aus ihrem erholsamen Schlummer gerissen wurde. (Ja, ja... er war schon ein Quälgeist, könnte man vermuten).
Das Weinen und Jammern konnte ja nur eine feuchte Windel sein und so machte sie sich daran, besagte Windel zu wechseln. Weit zu gehen hatte sie nicht, denn das Kinderbett stand im Schlafzimmer der Eltern direkt am Fußende des Bettes und für schnelle Ruhe musste gesorgt werden, so dass Vater weiterschlafen konnte. Immerhin musste er sehr früh aufstehen, um zur Arbeit zu fahren. Gesagt getan, und nach schneller Überprüfung war die Verwunderung seiner Mutter scheinbar groß, denn der Stofffetzen, genannt Windel, war trocken und sauber so dass man sie hätte als Platzdeckchen benutzen können. Dennoch stellte sich keine Ruhe ein und aus dem Wimmern und Jammern wurde ein Weinen und Schreien. Tja, da stimmte doch was nicht und sogleich stellte sich eine gewisse Unruhe ein, die letztlich zu dem Schluss führen sollte, womöglich doch Rat bei einem Arzt zu suchen. So wurde also sein Namensgeber gerufen.
Schnell wurde der Winzling aus dem Bettchen gehievt und nach unten in der Küche auf den Küchentisch verfrachtet. Im Nachhinein eine wirklich merkwürdige Vorgehensweise, die jedoch im Laufe der Zeit zu einer festen Institution werden sollte. Der Arzt rückte an und nach einer kurzen Untersuchung hieß es, man solle sofort ein Krankenhaus aufsuchen, denn der Landarzt war ebenso ratlos wie der Rest der Familie. Jetzt waren alle Beteiligte wach und kurzer Hand wurde der Kleine in Decken eingepackt und schnellstmöglich in das 14km entfernte Krankenhaus verbracht.
Dort angekommen waren die Fachleute nach der Untersuchung des „Delinquenten" ebenso ratlos wie auch in der misslichen Lage, sich ihre Ratlosigkeit nicht anmerken zu lassen. Demnach war die Lösung des Problems, Eltern samt Mysterium Namens Klaus Rudolf Johann wieder einzupacken und in das 50km entfernte Kinderkrankenhaus nach Gießen zu überstellen. Um dieser Situation den würdigen Rahmen zu verleihen, schließlich hatten seine kleinen Nierchen ja auch nichts Besseres zu tun, produzierten sie während dessen fleißig weiter Urin, der wiederum das Bäuchlein anwachsen ließ. Damit die besorgten Eltern auch ein wenig mehr Enthusiasmus an den Tag legten, entschloss sich klein Klaus Rudolf Johann den Geräuschpegel noch ein kleines Stückchen zu erhöhen.
Nach einer weiteren guten Stunde kam das Trio schließlich im Krankenhaus an. Die Götter in Weiß waren vorab schon informiert und so wurde hektisch der Kleine in ihre heiligen Hallen gebracht. Wohl nach relativ kurzer Zeit, (in späteren Erzählungen aber erst nach einer gefühlten Ewigkeit), kam schließlich ein Arzt zu seinen Eltern und bereitete sie auf das scheinbar Unvermeidliche vor. »Es scheint ein fast Kinderkopf großer Tumor im Bauchraum zu sein und die Prognose ist eher endlich. er sei wohl schon sehr apathisch aber es würde alles getan was noch möglich wäre «, meinte sinngemäß der Arzt, um sich sogleich umzudrehen und sich wieder dem schreienden kleinen Wurm im Behandlungsraum zu widmen.
Frei übersetzt, …. der Kleine hat wohl ausgeschissen, bereiten sie sich darauf vor, dass er die Nacht nicht überstehen wird. Diese Formulierung mag nun etwas unangemessen erscheinen, doch sie dürfte der unsensiblen Art und Gleichgültigkeit dieses Arztes gegenüber dem Ergebnis seiner Worte wie sie wohl aufgenommen wurden, angemessen sein.
Mit dieser Information ließ man Vater und Mutter zunächst erst mal sitzen, so dass sich die entstehenden Emotionen auch richtig und ungestört entwickeln konnten. Nach einer weiteren guten Stunde dann doch noch einmal ein bahnbrechender Gedanke eines eiligst herbeigerufenen Kollegen, der experimentell auf die Idee kam, es mal mit einem Katheter zu versuchen, denn es könne statt eines Tumors womöglich doch etwas anderes sein, wie beispielsweise eine Verkrampfung des Schließmuskels der Blase. So interessant diese Idee wohl auch gewesen sein mag, verursachte sie erneut ein weiteres Problem, denn es gab keinen