Chassidische Impulse für Christen
Von Andrea Pirringer
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Buchvorschau
Chassidische Impulse für Christen - Andrea Pirringer
Vorbemerkung
Quellgebend für dieses Buch ist - unter anderem - das Werk Der Chassidismus. Mysterium und spirituelle Lebenspraxis (Freiburg im Breisgau 1978, ISBN 359108056X) des international bekannten geisteswissenschaftlichen Schriftstellers und evangelischen Theologen Gerhard Wehr, welcher leider im April dieses Jahres verstorben ist.
Ich habe in der vorliegenden Abhandlung einzelne Gedanken und Textstellen des Autors aufgegriffen, welche ich in den nachfolgenden Ausführungen unter der Abkürzung „G.W." sowie mittels der Angabe der entsprechenden Seitenzahl zitiere.
Darüber hinaus beziehe ich mich auf das Buch von Martin Buber (Hrsg. Lothar Stiehm) Baal Schem Tow. Unterweisung im Umgang mit Gott (Heidelberg 1981, ISBN 3-7953-0912-3), aus welchem ich (unter Angabe der Seitenzahl) zitiere oder darauf verweise (Abkürzung „M.B.").
Weitere Quellen werden im fortlaufenden Text genannt.
Es ist mir ein persönliches Anliegen, die Gemeinsamkeiten von Christentum und Chassidismus herauszuarbeiten, aber auch bestehende Unterschiede im Denken und Glauben nicht zu verschweigen.
Kurze Einführung in den Chassidismus
Wenn man über diese Glaubensrichtung spricht, muss man gleich zu Beginn zwei Personen nennen: Baal Schem Tov (kurz „Baal Schem oder „Bescht
genannt), mit bürgerlichem Namen Israel ben Elieser, sowie Martin Buber.
Ersterer war der Gründer dieser Bewegung, letzterer ein österreichisch-jüdischer Religionsphilosoph, der es sich zu einer Lebensaufgabe gemacht hatte, den Chassidismus zu erforschen und seine Erkenntnisse darüber in umfangreichen Aufzeichnungen festzuhalten.
Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle der jüdische Religionshistoriker Gershom Scholem, der sich insbesondere mit der jüdischen Mystik auseinandergesetzt hat.
Als eine weitere wichtige Persönlichkeit muss in diesem Zusammenhang genannt werden: Rabbi Nachman von Bratzlaw (oder Breslev), der Urenkel des Baal Schem, dessen Weisheit und eigentümliche Frömmigkeit große Bekanntheit erlangt hat.
Der Gründer
Rabbi Israel ben Elieser lebte im 18. Jahrhundert und starb am 22. Mai 1760 (das genaue Geburtsdatum ist nicht bekannt). Sein Wirkungskreis erstreckte sich zunächst auf Podolien (ehemalige Adelsrepublik Polen-Litauen, heute ukrainisch) und später weit darüber hinaus.
Er selbst hat über seine Lehre - eine neue geistig-mystische Strömung des Judentums - nie schriftliche Aufzeichnungen geführt. Vieles wurde von seinen Schülern sowie deren Schüler mündlich überliefert. Buber nahm sich um die Sammlung und Sichtung der zahlreichen Fragmente an und entwickelte darin einen großen Eifer, sodass die Beschäftigung mit dem Chassidismus zu seinem Lebenswerk wurde.
Das Milieu
Das Alltagsleben der osteuropäischen Juden fand im sog. Schtetl (auch Stetl oder Städtel genannt) statt. Dabei handelte es sich um Dörfer, kleine Städte oder Stadtteile, welche Wohnstätte der jüdischen Bevölkerung waren. – Dieses besondere Umfeld, in dem sich Vergangenes konservierte, ein großes materielles Elend und häufig räumliche Enge herrschte, bestand bis zum Beginn des 2. Weltkriegs.
Einen sehr lebendigen Einblick in die damalige Zeit gewährt das Buch von Rachel Salamander, Die jüdische Welt von gestern (ISBN 3-423-30700-5) ab S. 60 ff.
Der qualitative Unterschied zu den Ghettos bestand darin, dass die Menschen im Schtetl keine diskriminierte, abgesonderte Minderheit waren, sondern sich dort zuhause fühlten, da sie unter sich sein sowie ihren Glauben und ihre Tradition pflegen konnten.
Heute wird das Bild des Schtetls oft romantisch-verklärt beschrieben, was der früher herrschenden nüchternen Realität (Leben ohne Gas, Strom, Kanalisation und fließendes Wasser) nicht gerecht wird. Vielmehr war es eine hohe Kunst, dem täglichen Mangel an den nötigsten Dingen mit Optimismus, Humor und unerschütterlichem Gottvertrauen zu begegnen.
(Anmerkung zur historischen Einordnung: Der Baal Schem lebte bereits 200 Jahre zuvor. Die Fotos aus dem 19. und 20. Jahrhundert können daher nur einen ungefähren Einblick in die damaligen Verhältnisse geben.)
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In diesem besonderen „Nährboden" konnte sich - gemäß dem Sprichwort „Wo die Not am größten, dort ist Gott am nächsten." - eine neue Form der Spiritualität etablieren, für die zwei Elemente charakteristisch sind: einerseits die mit dem Alltag verwobene Frömmigkeit und religiöse Begeisterung, andererseits der Hang zum Mystischen. - Dem Glaubenden wird alles zum Zeichen.
Vor dem Hintergrund einer in den Synagogengemeinden herrschenden religiösen und rituellen Erstarrung entstand so der Chassidismus. Er brachte eine spirituelle Begeisterung und Erneuerung, sowie eine „welt- und schöpfungszugewandte, werkfreudige Mystik" (G.W., S. 10).
Ein weiteres Merkmal des Chassidismus (G.W., S. 7 ff) ist die Überwindung der – scheinbaren – Gegensätze von „Oben und „Unten
, Diesseits und Jenseits, Gut und Böse, Geist und Materie, säkularem und geistlichem Leben. Gott wird – bildlich gesprochen – in das Alltagsleben des Menschen hereingeholt, sodass „der Himmel die Erde berührt". Der Ewige ist nicht „irgendwo da oben oder „weit weg
, sondern der Mensch ist eingebettet in die Schöpfung, ein „Funke Gottes". Diese göttlichen Funken stecken in allem. Dadurch ist auch alles mit Ihm verbunden.
Das Spannungsfeld zwischen West- und Ostjudentum
Die damalige jüdische Bevölkerung durchlebte eine immer mehr auseinanderdriftende Entwicklung. Während zahlreiche Juden in den östlichen Ländern (Polen, Ukraine etc.) ein Dasein in großem Elend führten, gelang vielen in den westlichen Ländern (Deutschland, Österreich) der Aufstieg in bürgerliches, manchmal sogar feudales Umfeld. Eine Anpassung bzw. Gleichstellung an das kulturell-gesellschaftliche Leben war erwünscht und wurde daher angestrebt. Dazu gehörte auch die Auseinandersetzung mit den modernen Wissenschaften.