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Erziehung ist Krieg: Wie Eltern überleben - in sieben Schritten
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eBook128 Seiten1 Stunde

Erziehung ist Krieg: Wie Eltern überleben - in sieben Schritten

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Über dieses E-Book

"Dustin-Justin, du machst mich Irrenhaus!"
Keine Frage, Kinder sind das größte Geschenk auf Erden. Ein Geschenk allerdings, das man nicht umtauschen kann und auf das es auch keine Garantie gibt. Das letzte Geschenk mit einem derart mangelhaften Verbraucherschutz war wohl das Trojanische Pferd, die Folgen sind bekannt. Kein Wunder also, dass Fachleute zum Gegenschlag ausholen. Hinter vorgehaltener Hand flüstern sie sich zu, wie man mit schmutzigen Tricks einen Familienstreit sauber für sich entscheidet.
Die Satire Erziehung ist Krieg enthüllt mit viel schwarzem Humor genau jenes Expertenwissen, das Ihnen auf Elternseminaren bislang vorenthalten wurde. Sie erhalten eine pädagogische Grundausbildung, lernen, wie sie unangenehme Aufgaben an kampferprobte Fachleute abgeben und erfahren, wie sie den Trojanischen Gaul zurück ins Kinderzimmer treiben, bevor er seinen Inhalt über ihrem Flokati Teppich entleert.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum28. Aug. 2016
ISBN9783738081817
Erziehung ist Krieg: Wie Eltern überleben - in sieben Schritten

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    Buchvorschau

    Erziehung ist Krieg - O. Stifter

    Vorwort

    Erziehst du einen Leoparden, dann bricht er dir das Genick.

    Aus Afrika

    Sie haben Zeit, ein Vorwort zu lesen? Dann geht es Ihnen noch nicht schlecht genug. Besuchen Sie einen Yoga Kurs oder trinken Sie eine Tasse Tee aus fairem Handel. Dieser Ratgeber ist nur für Eltern, die ganz unten angekommen sind.

    Im Ausnahmezustand

    Natürlich können Sie gut mit Kindern umgehen. Sie sind die Ruhe selbst, in Ihrer Wohnung herrscht Ordnung, alles ist sauber. Sie haben Ihre Kinder heute noch kein einziges Mal angeschrien oder die Hand gegen sie erhoben. Sie haben auch noch nicht vor Verzweiflung in die Tischplatte gebissen. Heimunterbringung oder Auswandern – heute kein Thema. Aber in wenigen Minuten werden diese kleinen Biester aufwachen, und dann können Sie für nichts mehr garantieren.

    Ziehen Sie also noch einmal die Bettdecke über den Kopf, gleich ist es fünf Uhr morgens, gleich beginnt der Wahnsinn. Sie haben Kinder! Vorbei die Zeiten, in denen Sie sich um Ihre Karriere, Ihre Partnerschaft oder einfach nur um eine angenehme Freizeitgestaltung mit Freunden gekümmert haben. Jetzt können Sie froh sein, wenn Sie - übermüdet und dünnhäutig wie Sie herumlaufen - noch nicht von Ihrem Chef gefeuert worden sind. Und das wäre eine Katastrophe, denn Sie brauchen das Geld. Kinder sind wie Bausparverträge. Erst lässt man sie sich aufschwatzen, dann muss man sie jahrzehntelang abbezahlen. Ein Kind kostet bis zum 18. Geburtstag gut 120.000 €. Das wäre eine ansprechende Immobilie oder ein Sportwagen der Oberklasse. Aber Sie besitzen keine Immobilie und auch keinen Sportwagen. Sie drücken sich in einer kleinen Mietwohnung herum und wer Ihr Auto heute klaut, der bringt es morgen wieder zurück. Ihre Partnerschaft ist schon lange im Eimer, weil Sie sich gegenseitig für Ihre fatale Lage verantwortlich machen. Und zur Hälfte hat schließlich jeder von Ihnen beiden Recht. Ihr letztes sexuelles Großereignis fand statt, als Sie sich nach dem Duschen aus Versehen auf die Bob der Baumeisterfigur gesetzt hatten. Ihnen klingt noch heute in den Ohren, wie sich die schnell herbeigerufenen Sanitäter über Ihren nackten Hintern beugten, sich gegenseitig abklatschten und johlten: „Ja, wir schaffen das!"

    Und nicht genug damit, dass Ihr Kind Sie einen Haufen Geld kostet und Ihre untere Körperhälfte seit Jahren im Offline Modus klemmt. Auch sozial sind Sie isoliert. Kinder sollen in unserer Gesellschaft angeblich das höchste Gut sein. Dumm nur, dass man mit diesem höchsten Gut keine Wohnung mehr findet, und in die meisten Hotels kommen Sie eher mit einem Hund, als mit einem Kind. Natürlich dürfen Sie auch Mal abends weggehen, wenn Sie sich den Babysitter leisten können. Aber die spontanen Partys mit offenem Ende finden für Sie in einem anderen Universum statt. Sie stehen ständig unter Beobachtung. Bei einem Kratzer ruft der Kindergarten an, bei schlechten Noten fragt die Schule, ob der Bengel zu spät ins Bett geht oder Hardcore Videos anschaut. Wenn es mal etwas lauter wird, bewegen sich die Gardinen in der Nachbarschaft. Der Kinderarzt wird zum TÜV-Prüfer und einmal die Vorsorgeuntersuchung vergessen, schon klingelt das Jugendamt an der Tür. Die Bekanntschaft mit diesen Herrschaften kann Ihnen auch dann blühen, wenn Ihr Kind einen eigenen Kopf besitzt, sich gerne bewegt oder die Welt nach dem „Try and Error Prinzip erkundet. Mein Nachbar Matthias wird in ein paar Tagen nicht mehr mein Nachbar sein, weil er mit seiner Familie ausziehen muss. In unserem Viertel bekommt der Mann einfach keinen Fuß mehr auf den Boden und seine Frau wird beim Bäcker nicht bedient. Und das alles, obwohl Matthias ein angesehener Anwalt mit gutem Einkommen und gepflegten Manieren ist. Leider ist er auch mit einem wissbegierigen Söhnchen gestraft. Als dieser mit vier Jahren aufgeschnappt hatte, dass manche Menschen ins Gefängnis gesperrt werden, konnte mein Nachbar natürlich durch seine Treffen mit Mandanten den Wissensdurst seines Sohnes stillen. Ausführlich beschrieb er die verschiedenen Gefängnistypen, die baulichen Eigenarten, die Unterschiede zwischen Justizvollzugsanstalten für Jugendliche und für Erwachsene, die Eisenstäbe in manchen Innenhöfen, mit denen ein Fluchtversuch mit dem Hubschrauber vereitelt werden soll und so weiter und so fort. Über ein Jahr lang war der Kleine mit diesen Informationen zufrieden. Als mein Nachbar neulich mit Frau und Sohn in einem Restaurant zwei Straßen weiter zu Mittag gegessen hatte und er sich gerade den Mantel anzog, muss dem Sprössling die lange zurückliegende Unterhaltung wieder in den Sinn gekommen sein. Ohne Vorwarnung rief er von der Tür aus quer durchs vollbesetzte Lokal: „Papa, wo warst du schon überall im Gefängnis? Das war's dann. Das Ende einer wunderbaren Nachbarschaft.

    Aber wenn Kinder ihre Eltern in den finanziellen Ruin, in die gesellschaftliche Isolation und vor den Scheidungsrichter treiben, warum wird man dann nicht vor ihnen gewarnt? Vor jeder Operation muss man sich einem Beratungsgespräch unterziehen, von dem man Alpträume bekommt. In jeder Medikamentenschachtel findet man auf dem Beipackzettel die Risiken und Nebenwirkungen, und auf jeder Zigarettenschachtel steht ein Warnhinweis, der in seiner Brutalität unter das Jugendschutzgesetz fallen müsste. Warum aber fehlt diese Warnung bei Kindern? Für Kinder gibt es noch nicht einmal ein Rückgaberecht nach 14 Tagen, so wie bei Haustürgeschäften oder Internetkäufen. Bringt sowieso nichts, meinen Sie? In den ersten 14 Tagen wäre das Baby noch süß, meinen Sie? Unsinn! Das Baby ist gleich ab der Geburt laut, stinkt und raubt uns nachts den Schlaf. Es zeigt also schon alle Verhaltensweisen, mit denen es uns als Teenager nervt. Eltern werden aus einem einzigen Grund nicht gewarnt. Die Warnung ist überflüssig, weil sie eine selbstverständliche Gefahr betrifft. Oder haben Sie schon einmal den Warnhinweis auf einem Panzer gesehen: Achtung, kann Schäden verursachen!

    Aber jetzt ist es ohnehin zu spät. Die Kinder sind da. Sie müssen sich keine Gedanken mehr darüber machen, wie Sie die Tragödie hätten verhindern können. Sie befinden sich im Krieg. Im Krieg? Ist das nicht etwas zu hart in der Wortwahl? Ein Krieg ist doch nur dann gerechtfertigt, wenn Sie ein Mandat der UNO erhalten (damit ist bei aller Brisanz ihrer Lage nicht zu rechnen), oder wenn der Verteidigungsfall eintritt. Genau hier erklärt sich der Titel dieses Buches. Der Verteidigungsfall tritt nämlich bereits mit der Geburt Ihres Kindes ein. Ab diesem Zeitpunkt sind Ihre Ressourcen wie Geld, Lebensraum und Gesundheit in Gefahr. Also Sirenen an und Helm auf den Kopf. Ihr Ziel muss es nun sein, den Angriff abzuwehren und den Zustand wiederherzustellen, der vor der Geburt Ihres Nachwuchses bestanden hatte. Die soziale Aufwertung als Eltern und die steuerlichen Vergünstigungen nehmen Sie natürlich mit, aber den Lebenswandel umstellen, nur weil man jetzt Kinder hat, das ist wirklich zu viel verlangt.

    Sie müssen kein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie mit diesem Buch lernen, gegen Ihr eigenes Kind in den Krieg zu ziehen. Schauen Sie sich doch um, das machen die anderen Eltern auch. Überall leben Eltern so weiter, als hätten sie nie ein Kind bekommen. Überall werden Kinder zu Sündenböcken für das Versagen der Gesellschaft abgestempelt und die neueste Mode unserer Zeit ist es, Kinder mit Hilfe von Psychopharmaka für neu erfundene Krankheiten kaltzustellen. Überall treffen Sie auf Eltern, die sich ihr Leben nicht von ihren Kindern versauen lassen – nur Sie hier haben mal wieder keine Ahnung. Aber dafür gibt es ja nun dieses Buch. Die seriösen Erziehungsratgeber helfen Ihnen nicht weiter, die sind wie Kochbücher. Man bekommt nie alle nötigen Zutaten zusammen, die Beschreibungen sind in einem seltsamen Fachchinesisch gehalten und zum Schluss haben die hübschen Hochglanzfotos im Kochbuch nicht die geringste Ähnlichkeit mit der verhunzten Pampe in ihrem Topf.

    Im Ratgeber Erziehung ist Krieg erfahren Sie dagegen, wie Sie Ihrem Nachwuchs den Stempel „Problemkind" auf die Stirn drücken und damit von Ihren eigenen erfolglosen Erziehungsversuchen ablenken. Sie erfahren, wie Sie sich professionelle Helfer im Kampf gegen Ihr Kind holen und welchen dubiosen Stellenwert die körperliche Bestrafung in unserer Gesellschaft einnimmt. Sie lernen, Ihr Kind so mit Förderprogrammen zuzuscheißen, dass Sie wieder Zeit für Ihr eigenes Leben haben, und Sie bekommen ein Nahkampftraining für Konflikte. Ausgerüstet mit einer Sammlung der wichtigsten Erziehungsstile können Sie auf Partys selbst den größten erzieherischen Murks schönreden und im Kapitel über Aufklärung erfahren Sie schließlich, wie Sie in fünfzehn Jahren nicht auch noch zu Großeltern werden.

    Versuchen Sie also gar nicht erst, zu dieser weltfremden Minderheit zu gehören, die ihre Kinder in einem harmonischen Klima zu liebevollen, eigenständigen Persönlichkeiten erziehen will. Sie werden mit diesem Anspruch scheitern. Egal wie sehr Sie sich engagieren, in ein paar Jahren kennt Ihr Kind Sie nicht mehr. Nachdem Sie Ihr eigenes Leben die Toilette hinunter gespült haben, erhalten Sie von Ihrem erwachsenen Kind die Antwort, die Sie bereits vom Ausloggen aus dem Internet kennen: „Sie wurden erfolgreich abgemeldet."

    Machen Sie sich also nichts vor. Sie brauchen kein intelligentes, durchsetzungsstarkes Kind, das Ihnen auf der Nase herumtanzt. Sie wollen doch keinen selbstbewussten Neunmalklugen zuhause, der ständig neue Impulse von Ihnen benötigt, Sie kritisiert und seine Rechte kennt. Sie brauchen in ihrer schwierigen Lage ein Kind, das nicht stört. Sie brauchen ein Kind mit den Bedürfnissen eines Bandwurmes, den man, wenn die Zeit gekommen ist, nur über einen Weg wieder loswird. Und hierbei hilft ihnen dieser Ratgeber.

    Sie sind noch immer nicht überzeugt? Sie glauben, sie hätten das Zeug dazu, aus Ihrem Kind doch noch einen überragenden Wissenschaftler oder den Bewahrer des Weltfriedens zu machen? Vielleicht glauben Sie ja, Sie gehören zur intellektuellen Oberschicht, nur weil Sie einmal besoffen

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