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Angst, Schrecken und Terror der Psyche
Angst, Schrecken und Terror der Psyche
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eBook235 Seiten3 Stunden

Angst, Schrecken und Terror der Psyche

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Über dieses E-Book

Das vorliegende Werk umfasst die Möglichkeit, dass man für sich ein ganz normales Leben führen kann und nicht entdeckt, dass man geisteskrank ist. Pepe ist Psycholge und behandelt fünf Charaktere. Je näher er ihnen kommt, desto stärker ist der Verdacht, dass er diese Menschen ist. Im letzten Teil des Werkes wird dann die Lösung dageboten, welche sich intuitiv schnell einstellt. Man stellt sich nicht die Frage warum etwas passiert, sondern wie es passiert.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum5. Apr. 2013
ISBN9783738055733
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    Buchvorschau

    Angst, Schrecken und Terror der Psyche - Chris Dyke

    Chapter One

    Simone

    Blink, blink, blink… Wie oft wurde das wohl schon geschrieben? Wie oft hat sich wohl schon jemand gefragt, wie oft das geschrieben wurde? Wie oft hat sich wohl schon jemand gefragt… Ich lösche alles. Mir fällt nichts ein. Ich muss diesen Bericht unbedingt fertig bekommen und es kommt einfach nichts. Im Kurs wurde gesagt „Schreiben Sie einfach drauf los und dann haben sie zumindest Material, womit Sie arbeiten können!. Nervt diese Fotze in meinem Kopf. Nein. Ich habe nichts davon, wenn ich so eine Scheiße schreibe, wie blink, blink, blink und auch nicht, wenn ich dazu schreibe, wie oft jemand über das wie oft nachgedacht hat. Wir sind einfach am Ende. Es gab schon alles. Die ollen Griechen haben schon über Sachen nachgedacht, die heute Aktuell sind. Just in time ist vorbei. Wir sind vollkommen in der Vergangenheit und fordern die Zukunft. Nein, nein, nein. So kann es nicht sein. Wir wollen voran und bleiben einfach stehen. Es nervt. Hammer. Wie das einfach nur nervt. Wir wollen viel zu viel. Es sollte niemand etwas wollen sollen. Scheiße. Rosenstolz? Zweiraumwohnung? Dressierte Affen. Wir sind Helden. Müssen nur wollen. Shit. Ich klaue unbewusst von anderen Quellen. Nichts ist mehr mit Innovation - und Inventionen sind schon lange vergessen. Alles ist geklaut und alles gab es schon. Die Leute wundern sich, wenn sie Bücher kaufen und glauben, dass sie Autoren danach beurteilen, wie blöd die doch sind, weil diese von Sachen schreiben, die es bereits gab. Meine Fresse, ja. Ein Krimi ist immer gleich und wenn es mal jemanden gibt, der es irgendwie anders macht, interessiert sich niemand dafür. Wir wollen doch immer wieder den gleichen Mist auf den Tisch gestellt bekommen. Bloß soll es immer ein kleines winziges bisschen anders sein, weil wir ja nicht wollen, dass unser dämliches Gehirn schrumpft. Wir kaufen nur die Musik, die ist, wie sie jedes Jahr ist – nur ein wenig anders. Wir bleiben bei einem Stil, bis ein Meteor in unser Leben kracht und wir uns komplett ändern. Und ich schaffe diesen verfickten Bericht nicht. Simone. Sie ist echt kein leichter Patient. Ohne diese Berichte verliere ich einfach noch den Überblick. Sie sind alle verdammt ähnlich. Sie verfolgen Muster und ich erkenne einfach darin, dass es eine Verbindung gibt. Früher habe ich mir immer vorgemacht „Wenn du etwas bei einer Person feststellst, was nur bei dieser einen Person auftritt, liegt es an ihr und wenn es bei allen auftritt, liegt es an dir.. Natürlich. Irgendwer muss ja die Schuld tragen und das geht nur, wenn man sie jemanden gibt. Logisch. Mir selber musste ich sie verdammt selten geben, weil ich all meine Patienten gesondert behandelt habe. Dadurch war nie ein Muster zu erkennen. Jetzt gibt es das Muster auf einmal und ich weiß gar nicht, ob nicht vielleicht ich verrückt bin und glaube schon beinahe, dass meine Patienten verschiedene Psychiater und Psychologen sind. Nein. Das kann doch nicht sein. Ich stehe aus meinem Ledersessel auf und gehe zu meinen Diplomen. Sie hängen sauber aufgereiht, gerahmt an der Wand. Eins nehme ich ab. Das kann nicht fiktiv sein. Meine Patienten machen mich noch verrückt. Ich darf den Verstand einfach nicht verlieren. Ich rekonstruiere mal lieber den Ablauf mit Simone, damit ich besser in den Bericht einsteigen kann.

    Als Simone zu mir kam, war sie neunzehn. Sie fing gerade ein Studium an. Ihr Leben war von Ängsten geprägt. Ich fand es schon etwas belustigend, wie viele Ängste man haben kann. Als hätte sie die Liste bei sämtlichen Online-Phobie-Erklär-Seiten auswendig gelernt. Als Therapeut muss man natürlich ernst bleiben und authentisch rüber bringen, dass man mitfühlt. Jedoch war Simone schon ein Spezialfall. Sie hatte einfach vor allem Angst, so dass es wirklich wie eine Aufmerksamkeitsstörung aussah. Leider stellte sich das nicht heraus, so dass ich tiefer graben musste. Sie war sehr überzeugend. Einen Tag brachte sie mir ein Buch über EFT mit. Ich blätterte drin rum, ich wusste natürlich, worum es sich dabei handelt. Eine alternative Form der Therapie, die man selbst ausführen kann. Es ist eine Klopftechnik, die beruhigend wirkt, weil sie einen unbewusst von der Aufmerksamkeit des aktuellen Gegenstandes ablenkt und gedanklich beruhigt. Wirklich herausragend ist die Technik daher nicht, weil sie einfach nur eine Stimulation ist, die von dem aktuellen Stress ablenkt. Das nennt man in manchen Kreisen auch Hokuspokus. Soweit will ich nicht gehen, weil es den Patienten wirklich hilft. Nur sollte man sich dann nicht hinstellen, als wäre man ein Wunderheiler, wenn man das kann. Simone praktiziert also diese Technik. Zudem fing sie an von der Spiegeltechnik zu berichten. Mir ist zu Ohren gekommen, dass wir Spiegelneuronen haben, die uns dazu in die Lage versetzen uns intuitiv in die Gefühlswelt anderer Menschen zu denken, weil wir diese für einen kurzen Augenblick kopieren und somit selbst fühlen. Wir sind nicht in der Lage unsere eigenen Gefühle zu übertragen oder diejenige anderer Menschen zu fühlen, jedoch merken wir alles, was in unserem Körper vor sich geht und somit ist das eine biologische Meisterleistung, dass wir mit so etwas ausgestattet sind. Die von Simone vorgestellte Technik ist hingegen etwas irrsinnig, weil sie wieder nur die halbe Wahrheit aufdeckt. Sie glaubt stark an die Esoterik, die manche Phänomene beschreibt, die auch wirklich Gegenstand aktueller Forschungen sind, allerdings ist die Esoterik keine Wissenschaft als solches und daher ergründet sie auch zu wenig. Der Glaube ist richtig, dass diese Techniken ihr sagen wollen, dass sie sich beruhigen soll, weil die Angst völlig überflüssig ist und die Angst vor einfach allem ihr beschreibt, dass sie vielmehr Angst vor sich selbst hat, jedoch komme ich nicht an sie heran. Sie ist zu steif und vertieft in diese esoterischen Erkenntnisse, als der Wissenschaft zu glauben. Obwohl sie zu mir kommt und auf den Rat eines Arztes hören will, schafft sie es nicht, diesen anzunehmen. Anscheinend ist eine verdeckte Art von einem Mangel an Anerkennung von Autoritäten zu spüren?

    Während Simone mit mir redet, male ich oft Bilder. Sie erzählt so ausschweifend, dass man schwer die Aufmerksamkeit nur bei ihr halten kann. Als wollte sie einem immer in die tiefsten Winkel ihrer Person lassen. Stichpunktartig vermerke ich mir dann gewisse individuelle Probleme. Irgendwo gibt es die Psychologie ja auch nur, weil wir Menschen alle sehr ähnlich sind und man wissenschaftlich belegen kann, dass definitive Aussagen aufgrund von definitiven Krankheiten getroffen werden. Natürlich will niemand die Wahrheit hören und so glauben die meisten Menschen, dass sie wirklich individuell und originell sind. Das treibt sie an. Die Wirklichkeit wird nur von Menschen aufgedeckt, die nicht wirklich verstehen, dass ein Leben in der blühenden Phantasie viel schöner ist. Wen interessiert es schon, was wir denken? Es kann doch niemand nachvollziehen. Man stelle sich nur einmal vor, wieso manche Menschen gewisse Handlungen ausführen. Als würde die Natur sie steuern. Zombiewalk. Was für ein Schwachsinn. Nachher gibt es noch Geisteskranke, die Angst haben und diese vermeintlichen Zombies abschlachten. Ich schweife ab. Simone erzählt gerade wieder so ausgiebig, dass ich mich in meinen Gedanken verirre. Ich will den Spieß nicht umgedreht wissen wollen, wie anstrengend für Simone es wäre, wenn sie mir zuhören müsste. Ich denke, dass ich viel anstrengender wäre.

    Wie kann ich nur die ganzen Ängste durchdringen? Wenn sie auf meine Worte nicht reagiert, kann ich ihr nur Honig aufs Gemüse schmieren. Man weiß, was die Patienten wollen und kann es ihnen nicht geben, weil es pathologisch ist. Ein Kind will auch Süßigkeiten und man weiß als Elternteil, dass dies schädlich ist. Also erscheint man als schlechter Mensch, weil man zeigt, dass man ein Kind nicht versteht. Ist es nicht sinnvoller zu denken, dass man einen Menschen so gut versteht, dass man ihm nicht gibt, was er will, weil es schädlich ist? Wer kennt einen Menschen wohl besser? Die Person die versteht, was eine Person braucht und es ihr gibt, oder die Person, die versteht, dass das eigentliche Ich der Person gar nicht danach verlangt und man mit einem Abbild der Persönlichkeit redet, was sich nach außen präsentiert und man also der Person nur das gibt, was sie eigentlich verlangt? Die pathologische Person würde natürlich den ersten Menschen als wahren Freund ansehen, weil die zweite Person nur auf den eigenen Vorteil besticht. So wird geglaubt, dass aus dem Therapeuten ein Alptraum wird und diese Person, die sich die Mühe macht einen Menschen kennen zu lernen und ihm das zu geben, was man als Mensch braucht und nicht den Wahn nährt, verachtet. Es gibt immer einen Menschen, der hinter einem steht. Es geht in der Welt nicht darum, dass man wahre Freunde findet. In Wirklichkeit haben wir nämlich fast alle einen Schatten. Wir sind einfach überfordert und ohne irgendwelche Nebenwirkungen kann man das einfach nicht ertragen, dass überall auf der Welt Chaos herrscht. Simone erkläre ich immer wieder, dass es normal ist, dass sie Ängste entwickelt. Einfach ist das nicht. Wir Menschen glauben einer Autorität zwar, jedoch müssen wir verschiedene Quellen haben. Ich empfehle ihr ein wenig weiter in der Literatur zu suchen und sie kommt mir mit dem Buch über Fröschen auf Butter. NLP ist eine wirklich wirkungsvolle Technik, um jemanden von seinen Ängsten zu befreien. Bei Simone will ich dies noch nicht anwenden, weil ich noch nicht auf den Grund gekommen bin, wieso sie so viele Ängste hat. Von heute auf morgen entwickelt sie wahllos Phobien, die sie immer mehr daran hindert an der Welt teilzunehmen. Vielleicht ist es ja der Humor von Gott, dass er uns nicht in willenlose Zombies verwandelt, sondern uns allen eines Psycho-Krankheit aufbrummt, die uns zur Isolation zwingt und wir somit verkümmern. Das wäre eine ethnische Reinigung der Bevölkerung. Vielleicht sind auch so die ganzen Moorleichen entstanden, die keinen erkennbaren Grund für den Tod aufweisen. Wie dem auch sei. Ich schweife zu sehr ab. Simone hat heute auch einfach viel zu berichten. Meine Gedanken kreisen viel zu sehr um alles Mögliche. Wir Psychologen sind auch nur Menschen und auch wenn wir uns gerne als tugendhafte Menschen sehen, die fleißig daran arbeiten wenige Fehler zu machen, weil in unserer Branche ein Fehler gleich den Suizid eines Mitmenschen bedeuten könnte, so wollen wir auch mal Anerkennung dafür finden, dass ein Fehler menschlich ist. Leider geht das in unserer Gesellschaft nicht. Sie toleriert keine Fehler mehr. Zu schnell ist jemand ersetzt, der Fehler gemacht hat. Wozu sollten wir auch einen Menschen wertschätzen? Es gibt sieben Milliarden Menschen in Großstädten sterben am Tag mehr Menschen, als in manchen Landkreisen überhaupt leben. Selbst wenn heute Seuchen auftreten, die schlimmer sind, als aus sämtlichen Filmen, solange es Adam und Eva gibt, können wir als Rasse weiter existieren.

    Ich verabschiede Simone. Interessant, was ich heute über sie erfahren habe. Sie ist eine wirklich süße Frau. Mit ihren ein Meter fünfundsechzig und den blonden gelockten Haar, hüpft sie andauernd wie ein Gummiball herum und quickt ganz viel. Egal wie nervig man das auch finden könnte, so herzergreifend ist ihre Art auch. Ich kann mich schnell in sie hinein versetzen und das liegt wohl daran, dass wir uns gegeneinander gut spiegeln können.

    Gut gelaunt kommt Simone wieder zu mir. „Herr Dr. Polatek. Ich habe etwas geträumt., „Dann schießen Sie mal los..

    Ich habe einen Preis gewonnen und durfte den einflussreichsten Menschen der Welt treffen. Er war kurz davor eine Rede vor einer Milliarde Menschen zu halten. Dazu gab es eine Halle oder Palast oder Ähnliches, wo er in der Mitte stand und ich ihn kurz traf. Er war einen kurzen Moment davor die Rede zu proben und dann kam ich. Hinter mir standen noch Freunde, die ich nur gefühlt habe. Meine Konzentration lag auf diesen einflussreichsten Menschen dieser Welt. Ich sah ihn mit voller Liebe an und er sah mich ebenso an und ich fragte ihn: „Bist du wirklich glücklich?. Da meinte so ein Bodyguard zu ihm, dass er nun dran sei, weil gerade die ersten Gäste eingetroffen sein. Anscheinend war er eine Art Diktator oder hatte einfach so viel Geld, dass er zum alleinigen Besitzer der Welt wurde. Er schaute mich an, wies den Bodyguard zurück. Wie mit einer riesen Faszination blickte er mich an, dass es mich schauderte und obwohl alles so riesig war, machte es mir keine Angst. Mir war wichtig, dass dieser Mensch die Sonne sieht. Ich ging auf ihn zu und drückte ihn. Dann ließ ich los und sagte ihm „Ich hab dich lieb.. Der Bodyguard wollte ihn auf die Bühne zerren, doch sein Interesse an mir war größer. Es war, als würde ich beide Personen sein und die Liebe gewonnen hat.

    Am nächsten Tag hatte ich einen weiteren Traum. Ich war Soldat und Ich stand in der Stube vor dem Spint. Dann gingen wir aus und wir waren in Italien oder so. Da haben wir getrunken und redeten über einen Schatz. Ich erinnerte mich an ein Versteck unter meinem Spint. Dann rannte ich zurück und musste dafür immer über einen zugefrorenen See rennen. Mit jedem Lauf schmolz das Eis und er wurde wunderschön blau-türkis. Jedoch versank ich auch fast in ihm und wäre fast gestorben. Konnte mich immer retten. Dann öffnete sich ein Geheimversteck und ich fühlte dort rein zu fallen, jedoch fand ich dort nur eine Leiche und keinen Schatz. Zurück bei den Jungs und dann klingelte mein Wecker.

    Was will mir mein Unterbewusstsein sagen?

    Auch wenn Freud der Überzeugung war, dass die Träume uns etwas sagen wollen und entschlüsselte einige Bilder. Jedoch ist das in meinen Sinne etwas für den Fall Esoterik und so wunderschön auch die Geschichten sind, die wir Träumen, so leben diese Geschichten doch nur aus der Verarbeitung unseres Lebens. Das ist einfach nur eine Vermischung der Filme und Serien die wir sehen. Früher waren es die Bücher und Geschichten, die man sich im Wirtshaus erzählt hat. Wir leben von Geschichten und darum sind Träume auch nicht unbedingt als Deutung für die Welt zu betrachten. Jedoch möchte ich Sie nicht abhalten an so etwas zu glauben.

    Wieder einmal verabschiedete ich sie und wurde ein wenig schlauer. Simone ist ein Mensch, der sich hinter einer Fassade einer Illusion verbirgt, die ihr dazu Kraft gibt, dass sie richtig liegt und die Welt daran scheitert, dass sie nicht ist, wie sie es für richtig hält.

    Sie haben Recht. Ich habe da noch einmal drüber nachgedacht. Sie haben irgendwie Recht. Die Welt ist eins und wir müssen alle darauf leben und daher gibt es nur diese eine Welt. Trotzdem nehmen wir sie unterschiedlich wahr. Wenn wir zusammen dieses Sofa betrachten, dann sehen wir beide ein Sofa, doch wir sind nicht zur selben Zeit an einem Ort und dadurch nehme ich das Sofa ganz anders wahr, weil ich doch eine ganz andere Reflektion des Lichtes wahrnehme. Dadurch können wir doch niemals gleich empfinden und wie sollen wir da die Welt identisch wahrnehmen. Das ist doch der Beweis dafür, dass wir Menschen alle unterschiedlich sind und ihr Bild mit dem Baum ist total der Scheiß. Natürlich sind wir alle Menschen, doch das bedeutet doch nicht, dass wir uns alle ähneln. Ein Baum, der im Herbst die Blätter bunt färbt. Das ist Natur. Das wir Menschen alle ein Produkt konsumieren, weil es einfach gut ist, ist einfach Mode. Das ist normal. Sie kommen andauernd mit Vergleichen an, die irgendwie nicht verbindbar sind. Wir Menschen sind so facettenreiche Wesen, die aufgrund verschiedener Erfahrungen, immer wieder einen anderen Weg wählen und am Ende sind wir alle unterschiedlich. Sie vergleichen dagegen die Erfahrungen von Westeuropa mit Osteuropa, Indien und oder Amerika. Und nur weil wir beide ein Mensch sind und wir nicht in der Lage sind die Welt gleich zu erfahren, können wir uns nicht identisch entwickeln. Das geht einfach nicht. Nur weil wir beide einen ähnlichen Körperbau haben, empfinden wir es trotzdem anders, wenn wir uns auf das Sofa setzen. Was für ein Problem ich mit diesem Sofa habe? Es ist einfach unbequem. Sie meinen immer Ihre Unzufriedenheit auf mich zu projizieren. Das geht einfach nicht, dass Sie immer so pauschalisieren. Das gefällt mir an Ihnen einfach nicht. Sie kommen mir immer blöde und ich weiß gar nicht, womit ich das verdient habe. Sie verstören mich einfach mit Ihren Ausführungen. Ich werde noch total verrückt. Sie kommen mir nie entgegen und irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass Sie sich in mich hinein denken können. Das macht mich echt wirr. Sie verknoten meine Probleme noch mehr, als ich sie schon selber verknotet sehe. Andauernd kommen meine Mitmenschen mit mir in den Konflikt und dabei will ich das ja nicht und ich versuche das ewig zu vermeiden. Deswegen rede ich ja immer ein wenig mit dem Menschen ohne wirklich meinen Standpunkt zu behalten, doch das sage ich niemanden, weil ich keinem zeigen möchte, dass ich mir im Unklaren bin, welche Identität ich verfolge. Ob ich mehrere Identitäten in mir habe oder nur eine in mir trage und diese definieren muss. Manchmal fühle ich mich einfach wenig abgegrenzt und dann weiß ich einfach nicht, wie sehr sich jemand von mir abgrenzt. Ich fühle mich dann einfach diffus und wandle durch einen Nebel, dabei weiß ich gar nicht mehr, wer hier klar denkt und jeder der mit mir redet, scheint ja mit mir in diesem Nebel zu sein und dann verwirre ich meine Freunde und ich will ja gar nicht so sein, sondern möchte klar denken, damit ich meine Aufgaben erfülle, die ich natürlich nicht sehe, während ich so im Leben umher laufe und geblendet von der weißen Nebelwand bin. Verstehen Sie das Doktor? Das finde ich sehr schwierig zu beschreiben und daher können mir viele Menschen nicht folgen, zumindest glaube ich, dass sie mir nicht folgen können und wenn sie es doch tun, meine ich, dass ich in einem Moor bin und um uns herum der Nebel und nur ich weiß, wie man aus meinen Gedanken heraus kommt, weil ja nur ich verstehe, wie dieses Moor gestrickt ist. Immerhin bin ich mein eigenes Individuum und darum muss ich auch sagen, dass niemand wirklich so nah kommt, dass er mir folgen kann und ich fühle mich dadurch einsam. Auch wenn meine Freunde sagen, dass sie mit mir klar kommen, so beneble ich sie doch nur. Das verwirrt mich alles. Wie ich darauf komme, dass ich in einem Nebel gefangen bin? Es fühlt sich einfach so an. Es sieht auch so aus. Das Leben erschöpft mich und meine Augen sehen so einen grauen Schleier. Ich fühle mich ermüdet und dann kommt dieser Schleier, der sich vor meine Augen legt.

    Nach diesem Tag weiß ich nun, dass Simone keine Grenzen zwischen ihren physischen und psychischen Wahrnehmungen macht. Sie weiß nicht, wie der Körper reagiert und differenziert ihre Diagnosen nicht. Dadurch fühlt sie sich verwirrt und vermischt alle möglichen Tatsachen. Das Leben scheint für sie wie ein Memory zu sein. Sie nimmt alle Spielkarten auf, vermischt sie jedoch und weiß dann nicht mehr, wo welche Karten liegen.

    Manchmal hört sich es in meinen Kopf so an, als würden verschieden Stimmen reden und dann glaube ich verrückt zu werden. Es ist schon merkwürdig, dass diese Stimmen alle nacheinander reden. Irgendwie gibt es in all dem Chaos eine Ordnung und diese Ordnung erschließt sich mir nicht. Welche Schulbildung ich habe? Glauben Sie etwa, dass ich doof bin? Ich denke nicht, dass ich zu dumm bin, weil es keine wirkliche Dummheit gibt. Jeder Mensch ist auf seine Weise klug. Sie glauben, dass es Wissen gibt und dass man dann nur schlau ist, wenn man dieses Wissen wiedergibt. Jedoch gibt es so viel Wissen, dass wir es uns eben aufgeteilt haben und somit jeder nur einen

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