Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Das Haushaltsbuch: So ein Kühlschrank ist auch nur ein Mensch!
Das Haushaltsbuch: So ein Kühlschrank ist auch nur ein Mensch!
Das Haushaltsbuch: So ein Kühlschrank ist auch nur ein Mensch!
eBook62 Seiten53 Minuten

Das Haushaltsbuch: So ein Kühlschrank ist auch nur ein Mensch!

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Unsere Haushaltsgegenstände sind vielfältig, erfüllen nützliche Funktionen oder sind einfach nur da, um uns mit ihrem Anblick zu erfreuen. Wenn diese Dinge und (Haus-)Tiere sich unterhalten könnten, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist... In diesem Büchlein können sie das, tauschen sich über ihre Alltagserlebnisse aus und stellen Sprichwörtliches in Frage.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum29. März 2019
ISBN9783748525141
Das Haushaltsbuch: So ein Kühlschrank ist auch nur ein Mensch!
Autor

Birgit Kretzschmar

Ein ganz normaler Lebenslauf...bis die Geschichten kamen und aufs Papier wollten... Hauptberuflich "seit der Wende" selbständige Reisebüroinhaberin. Seit 2020 Mitglied im Team Gedichtezauber Seit 2021 Inhaberin der Arbeitsgruppe "Poesiewerkstatt"

Ähnlich wie Das Haushaltsbuch

Ähnliche E-Books

Humor & Satire für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Das Haushaltsbuch

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Das Haushaltsbuch - Birgit Kretzschmar

    Das Haushaltsbuch oder So ein Kühlschrank ist doch auch nur ein Mensch!

    Inhalt

    Impressum

    Inhalt

    Tischmanieren und andere (Un)Sitten

    Herzlichen Glückwunsch und alles Gute zum 100. Geburtstag! knarrten die alten Holzstühle wie auf Kommando und grüßten damit den großen Ausziehtisch. Klar, der Tisch wurde nicht geboren, sondern gebaut und der angesprochene Jubilar sogar ausgesprochen gut, aber da er nun seit rund 100 Jahren im Besitz der Familie war, durfte man doch wohl sowas wie Geburtstag dazu sagen. Herstellungsjahrestag oder so etwas klingt eben nicht so schön. Das gute alte Möbelstück hat schon so manches mitgemacht und miterlebt, war aber noch gut in Form und konnte es in punkto Stabilität mit jedem neuen aufnehmen, auch wenn es im Laufe der Jahre an den geschwungenen Beinen ein paar Holzwurmstiche ertragen musste und das Furnier an manchen Stellen Kratzer abbekommen hatte. Seiner würdevollen Ausstrahlung tat dies keinen Abbruch. Und die vier Gratulanten passten gut zu ihm, auch wenn sie ursprünglich um einen anderen Tisch gruppiert waren. Viel jünger als er waren sie ja auch nicht, zumindest ihr Holz war noch das alte. Die Polsterung allerdings nicht mehr, die täuschte das Alter nur vor. Der alte Tisch freute sich darüber, dass er bei den Stühlen so viel Anerkennung fand. Seine Besitzer machten sich darüber eher keine Gedanken. Für sie war es wohl selbstverständlich, dass er dort stand und alles ertrug, was man auf ihm abstellte und was er zu hören bekam, wenn man an ihm Platz nahm. Ganz zu schweigen von den gelegentlichen Tritten gegen seine Beine, wenn die Leute beim Essen ihre Füße nicht still halten konnten, oder die Stöße vom Staubsauger, wenn bei der Reinigung des Teppichs nicht aufgepasst wurde. Und es kam auch schon mal vor, dass sich jemand auf ihn stellte, wohl um sich das holen einer Leiter zu sparen. Viel besser ging es den Stühlen da auch nicht dachte er sich, und die Armen müssen manchmal ganz ordentliche Gewichte aushalten, dabei sind ihre Beine viel kleiner und dünner als seine. Wie Frauen es lieben, ihre Haut nach dem Bade oder der Dusche mit duftender Lotion oder kostbarem Öl zu verwöhnen, so sehnte sich der Tisch nach einer sanften Massage mit Möbelpolitur. Das wäre doch was, heute, an seinem Geburtstag... Darüber würde er sich sehr freuen und, wäre er ein Kater,  man würde ihn bestimmt schnurren hören. Die Stühle hätten es sicherlich auch gerne, wenngleich sie sich auch immer Sorgen machten, dass nur ja kein Fleck auf  ihre roten Samtpolster kommt. Aber bisher war es so, wie es im Kölschen Grundgesetz heißt: „Et hätt noch immer jot jejange!  Doch so sehr er es sich auch wünschte, nichts dergleichen tat sich. Stattdessen kam die Frau mit etlichem Papierkram, legte diesen auf ihm ab, setzte sich auf einen der Stühle, verschränkte ihre Beine darunter, stützte dann ihre Ellenbogen auf dem Tisch ab und bildete mit den Händen ein Kissen für ihr Kinn. Gedankenverloren blickte sie auf den Papierkram und grübelte. Der Tisch wusste nicht richtig, ob er sich darüber amüsieren oder ärgern sollte. Was waren das für Manieren? Es ist eine Unsitte, die Ellenbogen auf den Tisch zu legen! Eine Respektlosigkeit! Deshalb ärgerte ihn das. Dann erinnerte er sich an die Tochter der Frau, die, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war, eines Tages aus dem Kindergarten den Spruch mitgebracht hatte: Ellenbogen, Ellenbogen! Seid doch nicht so ungezogen! Auf dem Tisch dürft ihr nicht sein, sonst passt nichts in den Mund hinein!" Über den altklugen, die Älteren belehrenden Gesichtsausdruck, den die Kleine dabei mit erhobenem Zeigefinger machte, amüsierte er sich auch heute, nach so vielen Jahren noch. Ach ja, die Kleine... Wie oft hatte sie später an ihm gesessen und halb verzweifelt über ihren Hausaufgaben gesessen. Da waren sie dann doch wieder, die aufgestützten Ellenbogen... Zu blöd, dass er ihr nicht helfen konnte. Weil schon vor ihr Generationen an diesem Tisch ihre Hausaufgaben erledigt und sich die Grundregeln der Mathematik nicht geändert haben, kannte der Tisch meist die Lösungen schon auswendig und hätte siezu gern vorgesagt. Aber auch wenn Kinder eine blühende Fantasie haben, können sie es leider nicht wahrnehmen, wenn Tische ihnen etwas vorsagen. Das wäre ja auch zu praktisch! Kein Kind bräuchte mehr einen Spickzettel in der Schule, sondern könnte einfach lauschen, was die Tische vorsagen. Ja ja ...  Jedenfalls war und ist es eine Unsitte, die Ellenbogen auf den Tisch zu bringen! Während die Frau sich über ihren Papierkram hermachte, spazierte

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1