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Geist: Philosophie und Wissenschaft.
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eBook120 Seiten1 Stunde

Geist: Philosophie und Wissenschaft.

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Über dieses E-Book

Auf dem Gebiet des Geistes gibt es seit Jahrtausenden den Streit, wer wessen (geistiger) Sklave ist. Ist die Wissenschaft die Sklavin der Religion und die Philosophie der Sklave von Wissenschaft und Religion? Es wird im vorliegenden Buch die Rangordnung zweifelsfrei festgestellt. Wahrheiten haben absoluten Vorrang vor Erkenntnissen und spirituellen Meinungen. Sie diktiert als "alles bestimmendes Subjekt" die Gesetze und Regeln für die Politik, die Religion und den Staat.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum21. Juli 2020
ISBN9783752909081
Geist: Philosophie und Wissenschaft.

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    Buchvorschau

    Geist - Anton Baumgartner

    ANMERKUNG.

    Geist kann man nicht habilitieren.

    Dieser Satz stammt von Erich Rothacker und steht in der philosophischen Zeitschrift TUMULT 1989. Das Problem Geist ist eigentlich ein Problem der Religion und wird im nächsten Buch „Gott" genauer erklärt. Aber es gibt eine Brücke von Philosophie und Religion. Sie ergibt sich aus der Formel von Gott.

    Gott = Geist, Geist = Vernunft, Vernunft ist Wahrheit.

    Was ist Wahrheit?

    Wahrheit ist das Thema der Philosophie. Philosophie ist nichts anderes als die „Wissenschaft von der Wahrheit. Philosophie beschäftigt sich mit irdischen Wahrheiten, die Religion mit transzendentalen. Wer aber genau hinsieht, erkennt, dass auch Gott (als Idee) ein Thema der Philosophie ist. Und somit der logische Satz gilt: Gott ist die Wahrheit, die Wahrheit ist göttlich. Also haben Metaphysik (Religion) und Philosophie (Dialektik) etwas gemeinsam. Sieht man noch genauer hin, ist zu erkennen, dass die dialektischen Wahrheiten der Philosophie alle aus höheren Prinzipien abgeleitet werden können.

    Der österreichische Philosoph Rothacker will mit seinem Satz sagen: „Genie kann man nicht habilitieren, denn Genie ist eine Gabe, vergleichbar dem Komponieren. Mozart kann man nicht „werden, man ist es. Niemand außer Mozart kann eine Oper komponieren, aber jeder versteht sie. Eine Wahrheit kann auch nur von einem Philosophen gefunden werden, aber verstanden wird sie sofort von jedem. Hat man sie verstanden, so hat sie den Intellekt verändert und ist zum Begriff geworden. In diesem Fall begreift man auch das Umfeld der Wahrheit. Die Summe aller Wahrheiten bezeichnen wir als Vernunft. Wie kommen wir zu Wahrheiten und zu Vernunft?

    Kap. Was ist VERNUNFT?

    Die ROLLE der VERNUNFT.

    Wer die Macht hat das Recht.

    Das galt bisher. Es gilt künftig:

    Wer die Wahrheit hat, hat das Recht, und wer das Recht hat, hat die Macht.

    Daraus folgt:

    Wenn die Vernunft die Summe von absoluten Wahrheiten ist, und die Vernunft das Recht und die Macht hat, kommt es zur Herrschaft der Vernunft. Bisher schuf sich (in den letzten 10.000 Jahren) die Macht die Herrschaft mit Gewalt. Und konnte gar nicht anders, weil sie keine Wahrheiten hatte.

    Es galt aber auch:

    „Dem Recht konnte man die Macht nicht geben, deshalb gab man der Macht den Anstrich der Gerechtigkeit". Dieser begann zu bröckeln, der Staat wurde zur Ruine.

    Die ZEITENWENDE.

    Was kommt danach?

    Diese Frage haben sich bedeutende Denker gestellt und kamen zu interessanten Ergebnissen. Wie sollte die „wahre Welt" aussehen? Darüber rätselte schon Platon, die Römer, Marx, Rousseau und Nietzsche. Nietzsche gehört zu den radikalsten Denkern. Er leugnete sowohl die Vernunft, wie auch die Möglichkeit einer wahren Welt. Hören wir vorerst einmal Nietzsche und seine Abneigung gegen jede Art von Wahrheit und seine Feindschaft gegen die Vernunft. Und vor allen Dingen seinen Hass gegen Sokrates, den Wahrheitssucher, der auf den Märkten Athens herumstrolchte und die Leute mit seinen Fragen nach der Wahrheit nervte. Bis die Eliten genug davon hatten, dass ihre Deutungshoheit in Frage gestellt wurde und ihm den Prozess machten.

    ROUSSEAU und die VERNUNFT in der POLITIK.

    „Der Gesellschaftsvertrag".

    Rousseau: „„Damit ein Volk (eine neue Gesellschaftsordnung) die noch im Entstehen ist, deren gesunden Prinzipien nachvollziehen kann, müsste die Wirkung zur Ursache werden. (a.v.m.: Die Menschen müssten schon vernünftig sein und nicht erst werden.) Der Gemeinsinn, der die Frucht der Verfassung sein soll, müsste bei der Erstellung schon die Feder führen; die Menschen müssten schon das sein, was sie durch diese erst werden sollen. Zwangsmaßnahmen verbieten sich, logische Argumentation verfängt nicht – da bleibt dem Gesetzgeber nur die Zuflucht zu einer Autorität anderer Ordnung, die mitzureißen vermag, ohne dass Gewalt im Spiel wäre, und zu überreden, ohne dass sie überzeugen...

    Genau diese Verlegenheit zwang zu allen Zeiten die Väter der Nationen, den Himmel als Vermittler zu bemühen und ihre eigene Wahrheit huldvoll den Göttern zu schenken. Nur so war gewährleistet, dass sich die Menschen den irdischen Gesetzen ebenso unterworfen haben, wie denen der Natur. In der Erschaffung der neuen Ordnung die gleiche Macht erkennen, wie in der Erschaffung des Menschen, und daher das Joch des neuen Glücks freiwillig und ohne Murren trugen. Die Entscheidung dieser erhabenen Vernunft, die das Fassungsvermögen des gewöhnlichen Menschen übersteigt, legt der Gesetzgeber den unsterblichen Göttern in den Mund, um durch die göttliche Autorität jene mitzureißen, die menschliche Klugheit nicht bewegt. Aber es ist nicht jedermanns Sache, die Götter sprechen zu lassen, oder Glauben zu finden, wenn er sich als ein Dolmetscher bezeichnet. Der Gesetzgeber braucht eine große Seele, in ihr liegt das eigentliche Wunder, das seine Sendung beweist. Jeder Mensch kann etwas in steinerne Tafeln meißeln, ein Orakel kaufen, geheime Kontakte mit irgendeiner Gottheit simulieren, einen Vogel abrichten, dass er einem ins Ohr spricht, oder andere Tricks benutzen. Wer nicht mehr zustande bringt als derlei, kann vielleicht durch die Gunst des Zufalls einen Haufen Irrsinniger um sich scharen, doch er wird niemals ein Reich gründen…"

    Die politischen TASCHENSPIEL-TRICKS.

    Rousseau erkennt durchaus die Wirkung der „erhabenen Vernunft", kann sich aber nicht vorstellen, dass sie irgendwo auf natürliche Art zustande kommt und transzendiert sie. Hören wir noch einmal hin:

    „Die Entscheidung dieser erhabenen Vernunft, die das Fassungsvermögen des gewöhnlichen Menschen übersteigt, legt der Gesetzgeber den unsterblichen Göttern in den Mund, um durch die göttliche Autorität jene mitzureißen, die menschliche Klugheit nicht bewegt".

    Wozu Götter, wenn auch Philosophie und eine Definition von Gott zugleich eine von Vernunft ist.

    Gott = Geist; Geist = Vernunft; Vernunft = Wahrheit. Was ist Wahrheit? –

    Daraus folgt: Gott ist die Wahrheit, die Wahrheit ist göttlich. Die Vernunft ist deshalb „erhaben, weil es über der Wahrheit nichts mehr Höheres gibt. Es bedarf keines Schwindels. Wahrheiten genügen. Sie finden sich mühelos im Intellekt des Menschen, müssen nur entdeckt werden. Sobald sie entdeckt worden sind, formen sie ein neues Bewusstsein und machen den Menschen zu dem, was er nach Gottes Wille sein soll. Es muss dann Gott nur noch mit Geist identifiziert werden. Beweisen lässt sich die Gottheit leicht. In der Natur. Die „kreative Vernunft schafft zum göttlichen Wissen noch eine „wahre Welt". Friedrich Nietzsche erkennt die Gefährlichkeit dieser Idee.

    NIETZSCHE und die „wahre Welt".

    Für Nietzsche ist die Vernunft der exakte Gegensatz zum Willen. Er träumt vom „Willen zur Macht". Der Mensch soll mit Gewalt herrschen, nicht Gott in Form von Wahrheiten. Deshalb polemisiert er ein Werk-lang gegen die Vernunft und ihren Vertreter Sokrates. Hören wir uns Nietzsches geniale, sophistische Polemik an:

    Die Unmöglichkeit einer wahren Welt.

    Den FEIND der „wahren WELT". Nietzsche:

    1. „Die wahre Welt, erreichbar für den Weisen, den Frommen, den Tugendhaften, - er lebt in ihr, er ist sie, (Ältere Form der Idee, relativ klug, simpel, überzeugend. Umschreibung des Satzes: „ich, Plato bin die Wahrheit")

    2. Die andere Welt, unerreichbar für jetzt, aber versprochen für den Weisen, den Frommen, den Tugendhaften („für den Sünder, der Buße tut")- (Fortschritt der Idee: sie wird feiner, verfänglicher, unfasslicher, - sie wird Weib, sie wird christlich…)

    3. Die wahre Welt, unerreichbar, unbeweisbar, unversprechbar, aber schon als gedachter Trost, eine Verpflichtung, ein Imperativ. (Die alte Sonne im Grunde, aber durch Nebel und Skepsis hindurch: die Idee sublim geworden, bleich, nordisch, königsbergerisch.)

    4. Die wahre Welt – unerreichbar? Jedenfalls unerreicht. Und als unerreicht auch unbekannt. Folglich auch nicht tröstend, erlösend, verpflichtend: wozu könnte uns etwas Unbekanntes verpflichten? (Graue Morgen. Erstes Gähnen der Vernunft. Hahnenschrei des Positivismus.)

    5. Die „wahre Welt" – eine Idee, die zu nichts mehr nütze ist, nicht einmal mehr verpflichtend, - eine unnütz, eine überflüssig gewordene Idee, folglich eine widerlegte Idee: schaffen wir sie ab! (Heller Tag: Frühstück: Rückkehr des bon sens und der Heiterkeit, Schamröte Platos; Teufelslärm aller freien Geister.)

    6. Die wahre Welt haben wir abgeschafft: welche Welt blieb übrig? die scheinbare vielleicht? … Aber nein! mit der wahren Welt haben wir auch die scheinbare abgeschafft! Augenblick des kürzesten Schattens; Ende des längsten Irrtums; Höhepunkt der Menschheit; INCIPIT ZARATHUSTRA.) „

    Nun, so einfach ist das nicht. Nietzsche verwechselt Schein mit Erscheinen und Erscheinen mit Erscheinung. Wenn sich die „wahre Welt" materialisiert, so erscheint sie im Laufe der Zeit als Produkt der Evolution. Sie ist dann weder ein Schein, noch ist sie eine Erscheinung. Sie entsteht, wenn eine alte

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