Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

In der Falle: oder: Warum wir Menschen unsere Zukunft verspielen
In der Falle: oder: Warum wir Menschen unsere Zukunft verspielen
In der Falle: oder: Warum wir Menschen unsere Zukunft verspielen
eBook107 Seiten1 Stunde

In der Falle: oder: Warum wir Menschen unsere Zukunft verspielen

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

In einem relativ kurzen Zeitraum seiner Entwicklungsgeschichte hat der moderne Mensch weltweit seine natürliche Umwelt nicht nur vorrangig nach seinen Bedürfnissen verändert, sondern die natürliche Umwelt auch in großem Umfang zerstört. Hinzu kommt, dass für den größten Teil der Weltbevölkerung das Alltagsleben in den urbanen Regionen von hochentwickelter Technik abhängig ist. An diese von ihnen selbst geschaffenen neuen globalen Lebensbedingungen können sich die modernen Menschen allerdings körperlich und seelisch kaum anpassen. Der Grund dafür ist, dass die biologische Evolution des Menschen mit der von ihm eingeleiteten kulturellen Evolution schon lange nicht mehr Schritt halten kann. In einem Gespräch mit der Journalistin Lydia Emma Geisenbaum erläutert der Verhaltensökologe Frank Wilhelm Weitblick, wohin die Entwicklung für die moderne Zivilisation, vor allem unter den Bedingungen einer wirtschaftlichen Globalisierung, führen kann. Seine Kernthese lautet: Die Menschheit sitzt in einer Falle und läuft Gefahr, ihre Zukunft zu verspielen.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum6. Okt. 2020
ISBN9783753106250
In der Falle: oder: Warum wir Menschen unsere Zukunft verspielen

Mehr von Rolf W. Meyer lesen

Ähnlich wie In der Falle

Ähnliche E-Books

Politische Literatur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für In der Falle

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    In der Falle - Rolf W. Meyer

    Rolf W. Meyer

    In der Falle

    oder

    Warum wir Menschen

    unsere Zukunft verspielen

    Rolf W. Meyer

    In der Falle

    Copyright: © 2020 Rolf W. Meyer

    Umschlagfoto: Rolf W. Meyer

    Umschlag & Satz: Erik Kinting | www.buchlektorat.net

    Konvertierung: sabine abels | e-book-erstellung.de

    Die Namen der Interviewteilnehmer sind frei erfunden. Eventuelle Ähnlichkeiten mit den Namen von lebenden Personen sind daher rein zufällig.

    Druck: epubli, ein Service der neopubli GmbH, Berlin

    „Die meisten Menschen auf dem Planeten Erde sind nur noch Statisten in einem Schauspiel auf der Weltbühne, dessen Protagonisten durch eigennützige und aggressive Politik, globalen Warenverkehr, Vergnügungs- und Unterhaltungsindustrie sowie durch einen anthropogenen Klimawandel verkörpert werden. Schon seit langem lässt sich der Handlungsablauf dieser Inszenierung mit all seinen Konsequenzen für die Weltgemeinschaft nicht mehr überblicken und vor allem nicht begreifen."

    Rolf W. Meyer

    Das Interview

    Völlig unerwartet hatte sich für die Journalistin Lydia Emma Geisenbaum die Möglichkeit ergeben, den international renommierten Verhaltensökologen Frank Wilhelm Weitblick in seinem Forschungsinstitut interviewen zu können. Der Wissenschaftler war vor wenigen Tagen von einer mehrmonatigen Forschungsreise zurückgekehrt, die ihn zu allen Kontinenten der Erde, einschließlich der Arktis und Antarktis, geführt hatte. Schon in den 1960er und 1990er Jahren hatte er an zwei vergleichbaren Exkursionen teilgenommen.

    Geisenbaum: Herr Weitblick, ich bedanke mich vielmals dafür, dass Sie sich zu einem Interview bereit erklärt haben, obwohl Sie zeitlich doch immer sehr eingespannt sind.

    Weitblick: Nun, ein Zeitfenster lässt sich immer finden. In unserer schnelllebigen und von der Informationstechnologie beherrschten Lebenszeit ist es umso wichtiger, ein von Angesicht zu Angesicht geführtes Gespräch zu bevorzugen, zumal eine Unterhaltung mit Ihnen zur Entschleunigung beiträgt.

    Geisenbaum: Ihre wissenschaftliche Arbeit als Verhaltensökologe führt zu meiner ersten Frage: „Was versteht man unter Verhaltensökologie?"

    Weitblick: Die Verhaltensökologie, die innerhalb der Biologie als jüngster Zweig der Evolutionsforschung betrachtet werden kann, ist die Wissenschaft von der Angepasstheit von Verhaltensweisen, nicht nur des Sozialverhaltens, an die ökologischen Rahmenbedingungen. Dieser Fachbereich untersucht im weitesten Sinne die Wechselwirkungen von Verhalten und Umweltfaktoren. Man geht heute davon aus, dass sich ökologische Faktoren zwingend auf das Verhalten von tierlichen Organismen auswirken und in der Folge auch auf deren Erbanlagen, den so genannten Genen. Nur so ist das Überleben der Individuen und deren Fortpflanzungserfolg, die sogenannte Fitness, erklärbar.

    Geisenbaum: Womit beschäftigen Sie sich speziell als Verhaltensökologe?

    Weitblick: Ich möchte zur Klärung der Frage beitragen. „Wie ist eine heute zu beobachtende Verhaltensweise eines tierlichen Organismus als Ergebnis der Evolution, auf der Basis natürlicher Selektion, entstanden?" Weiterhin ist es interessant zu untersuchen, welche Rolle ein bestimmtes Verhalten in einer bestimmten Umwelt für das Überleben von Individuen und für deren Vermehrung und somit für die Ausbreitung ihrer Art spielt. Ich möchte hervorheben, dass die Verhaltensökologie ein interdisziplinäres Forschungsgebiet ist an der Schnittstelle von Verhaltensbiologie, Ökologie, Evolutionsbiologie, Genetik, Physiologie und Populationsbiologie.

    Geisenbaum: Auffallend ist, dass Sie im Hinblick auf Ihre wissenschaftlichen Untersuchungen verstärkt das Verhalten des Menschen mit einbeziehen. Welche Gründe gibt es dafür?

    Weitblick: Innerhalb der Verhaltensökologie hat sich die Sozialökologie entwickelt, die beispielsweise in der Primatenforschung die Gruppenstrukturen untersucht. Biologisch betrachtet sind wir Menschen tierliche Lebewesen. Zusammen mit den Affen gehören wir in die Ordnung der Primaten. Und der Mensch ist nur als ein Produkt der Primatenevolution zu begreifen. Hinzu kommt, dass wir als anatomisch moderne Menschen, deren Entwicklungsgeschichte vor 300.000 Jahren in Afrika begann („Wir alle sind vom genetischen Ursprung her Afrikaner.), in einem relativ kurzen Zeitraum weltweit seine natürliche Umwelt nicht nur vorrangig nach seinen Ansprüchen verändert hat, sondern er hat sie auch in großem Umfang zerstört. Beide Vorgehensweisen haben für die Erdbevölkerung weitreichende, nachteilige Folgen. Außerdem wird das Alltagsleben der heutigen Menschen von hochentwickelter Technik und zunehmend von „megaurbanen Regionen beeinflusst. Allerdings können sich die Menschen der Weltgemeinschaft an diese von ihnen selbst generierten Veränderungen körperlich und seelisch kaum anpassen. Man kann auch sagen: „Mit der Evolution des Gehirns haben unser archaischer Körper und unsere archaische Seele nicht Schritt halten können."

    Geisenbaum: Wie lässt sich diese „Nichtanpassung" begründen?

    Weitblick: Dazu müssen wir uns kurz mit dem Begriff Epigenetik beschäftigen. Dieser Teilbereich der Genetik befasst sich mit der Frage, welche Faktoren die Aktivität eines Gens und damit die Entwicklung einer Zelle zeitweilig festlegen. Untersucht werden die Änderungen der Genfunktion, die nicht auf Veränderungen der Sequenz der DNA, etwa durch Mutation oder Rekombination, beruhen und dennoch an Tochterzellen weitergegeben werden. Der Genpool des Menschen kann normalerweise über epigenetische Veränderungen relativ schnell an geänderte Umweltbedingungen angepasst werden. Dazu muss man wissen, dass nur 5% der Gene faktisch aktiv sind, während die restlichen Gene sich in einer „Warteposition" befinden und jederzeit abgerufen werden können. Diese genetische Anpassungsfähigkeit an neue Umweltbedingungen hat sich im Laufe der stammesgeschichtlichen Entwicklung des Menschen als vorteilhaft erwiesen. Epigenetische Veränderungen am Genpool des Menschen finden laufend statt und sie werden an die nachfolgenden Generationen vererbt.

    Geisenbaum: Dann bräuchte man doch nur lange genug warten, bis sich die ursprünglichen „Jäger- und Sammler-Gene" im menschlichen Körper an die neuen Lebensbedingungen angepasst haben.

    Weitblick: So einfach funktioniert das nicht. In den letzten Jahrzehnten, es ist noch nicht einmal ein Wimpernschlag in der Evolution, haben tiefgreifende Veränderungen in den Lebensbedingungen der Jetztzeitmenschen stattgefunden. Mit dieser schnellen Entwicklung konnten epigenetische Anpassungen nicht Schritt halten.

    ***

    Geisenbaum: Kommen wir auf Ihre Forschungsreise zu sprechen, auf der die Verhaltensökologie der Mitmenschen weltweit in Ihrem Fokus stand. Zu welchen Erkenntnissen sind Sie gekommen?

    Weitblick: Meine Untersuchungen und Beobachtungen haben, wie schon bei meinen Exkursionen in den 1960er und 1990er Jahren, wieder bestätigt, dass die Evolution den Menschen nicht befähigt hat, das System „Planet Erde" durch Selbstkontrolle, durch Selbsteinschränkung oder sogar durch eine umfassende Verantwortung der Biosphäre gegenüber zu steuern. Nach meiner Erkenntnis sind es hauptsächlich neun Problembereiche, die eine Krisensituation für die Weltbevölkerung bewirken:

    Die Überbevölkerung auf dem Planeten Erde

    Die fortschreitende Entwicklung von Megastädten

    Der anthropogene Klimawandel

    Die Ungleichheit bei der Nutzbarkeit lebensnotwendiger Ressourcen und die unkontrollierbaren Konflikte durch globale Völkerwanderungen

    Terroristische Anschläge und Kriege

    Ein Weltmodell, das auf Metaphysik, Religionen, Idealen oder politischen Ideologien beruht und ein entsprechend ideologisch ausgerichtetes Menschenbild vertritt.

    Die Tatsache, dass keine Bildungsmöglichkeiten für große Bevölkerungsteile weltweit bestehen.

    Die Anfälligkeit des menschlichen Immunsystems

    Die größte Gefahr für die Menschheit sind allerdings die Dummheit und Manipulierbarkeit zahlreicher Mitmenschen.

    Geisenbaum: Zum Problembereich Überbevölkerung, der von Ihnen angesprochen wurde, würde ich gern wissen, wie viele Menschen denn gegenwärtig auf unserer Erde leben.

    Weitblick: Zurzeit leben 7,8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten. Pro Sekunde nimmt die

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1