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Derick Baegert und seine Maler-Dynastie: Die Hohe Zeit der Gotischen Malkunst und ihr Ende
Derick Baegert und seine Maler-Dynastie: Die Hohe Zeit der Gotischen Malkunst und ihr Ende
Derick Baegert und seine Maler-Dynastie: Die Hohe Zeit der Gotischen Malkunst und ihr Ende
eBook147 Seiten1 Stunde

Derick Baegert und seine Maler-Dynastie: Die Hohe Zeit der Gotischen Malkunst und ihr Ende

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Über dieses E-Book

Als im 15. Jahrhundert die Zeiten umbrechen entsteht, in der Schlussphase der Gotik im burgundischen Flandern, eine Malkunst von großer Schönheit und Kunstfertigkeit.
Sie wurde im Laufe der Zeit von der Wissenschaft aufgearbeitet und erforscht.
Die Geschichte des Nordens der Niederlande und des Niederrheins blieb dabei weitgehend im Dunkeln. Zu viele Kunstwerke gingen in der Zeit der Bilderstürmer verloren. Erst Historiker des 20. Jahrhunderts widmeten sich diesen Regionen und ihren Malern.
Dabei stieß man auf den Maler Derick Baegert aus Wesel, der als Gründer einer ganzen Maler-Dynastie gilt. Noch heute ranken sich viele Rätsel um die Baegert-Dynastie.
Dieses Buch schildert den aktuellen Stand der Wissenschaft und unternimmt gleichzeitig, in einem fiktiven Teil, den Versuch, bisher ungelöste Rätsel einer Lösung näher zu bringen. Dabei lädt es Sie ein, auf eine Reise in die mittelalterliche Hansestadt Wesel, den Spuren der Baegert-Dynastie zu folgen, die so berühmte Maler wie Jan Joest, Joos van Cleve und Barthel Bruyn d. Ä. hervorgebracht hat.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum4. Nov. 2020
ISBN9783752920949
Derick Baegert und seine Maler-Dynastie: Die Hohe Zeit der Gotischen Malkunst und ihr Ende

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    Buchvorschau

    Derick Baegert und seine Maler-Dynastie - Hans Scholten

    Vorwort

    „Das 15. und 16. Jahrhundert gelten als die Blütezeit der Stadt Wesel. Sie entwickelte sich zur beherrschenden Handelsmetropole am unteren Niederrhein und war als größte, volkreichste und mächtigste Stadt im Herzogtum Kleve Vorort der klevischen Städte in der Hanse. Begleitet wurde dieser wirtschaftliche Aufstieg von einer umfassenden Bautätigkeit im geistlichen wie profanen Bereich. Es bildete sich in dieser Zeit außerordentlicher wirtschaftlicher Prosperität in Wesel eine Gruppe namhafter Künstler aus Westfalen und dem Rheinland, dessen herausragender Vertreter der in Wesel um 1440 geborene Derick Baegert ist."²

    Dem Autor des vorliegenden Buches, Dr. Hans Scholten, war es stets ein Anliegen, den Weseler Bürgern ihre eigene Stadt und deren Geschichte näher zu bringen. Aus diesem Anlass verfasste Dr. Hans Scholten von 2018 bis 2019 die vorliegende Lektüre über die Maler-Dynastie rund um Derick Baegert. Leider verstarb der bekannte Weseler Autor im Dezember 2019 unerwartet, vor der Veröffentlichung des Buches.

    Wie in dem einleitenden Zitat aus den Weseler Mitteilungen zu lesen ist, war Wesel ab dem 15. Jahrhundert nicht nur die Handelsmetropole am Niederrhein, sie brachte zudem bedeutende Künstler hervor, die bis heute große Anerkennung finden. Weil dieses Buch Hans Scholten eine Herzensangelegenheit gewesen ist und wegen der weitreichenden Bedeutung der Künstler-Dynastie rund um Derick Baegert heute, wurde entschieden, das Werk posthum zu veröffentlichen.

    Dr. Hans Scholten, geboren 1935 in Dinslaken, aufge­wachsen in Wesel, promovierte 1966 im Fachbereich Rechtswissenschaften an der Universität Köln und wurde später Ministerialrat des Landes NRW. Der leidenschaftliche Naturschützer, der 1978 Landesvorsitzender des Deutschen Bundes für Vogelschutz in NRW wurde, und 1984 ihr Präsi­dent, gestaltete die Umorientierung des zunächst reinen Vo­gelschutzbundes DBV zum Naturschutzbund NABU aktiv mit.³

    Als Ministerialdirigent im NRW-Finanzministerium en­gagierte er sich neben dem Naturschutz auch für die Stadt Wesel - temperamentvoll und durchsetzungsfähig. Er ent­deckte zudem seine Liebe zum Schreiben, das ihm die Mög­lichkeit bot, seine zwei großen Leidenschaften, die Natur und das Leben der Menschen am Niederrhein, miteinander zu verbinden. Er veröffentlichte fortan zahlreiche Werke. Er gilt als Bodenbereiter für die Rekonstruktion der Fassade des spätgotisch-flämischen Rathauses von 1455 in Wesel auf dem Großen Markt. Zudem war er Motivator des Nieder­rhein-Museums. Indem er stetig auf die eigene bedeutsame Geschichte des Niederrheins hinwies, konnte er mit seinem großen Hintergrundwissen die öffentlichen Stellen in Düs­seldorf und Köln dazu motivieren, das vormalige Preußen­museum Wesel zum Niederrhein-Museum umzugestalten.

    Der Niederrhein war seine Gefühlsgrundlage, die durch Reisen und Leben im Ausland immer wieder gestärkt wurde und der er sich mit großem persönlichen Engagement gewid­met hat. So verfasste er zahlreiche Werke mit historischen Bezügen zu Wesel und seinen Bürgern. Aber auch über be­deutende historische Persönlichkeiten, deren Denkweise zu Umbrüchen und zur Reformation ihrer Zeit geführt haben, wie zum Beispiel: Andreas Vesalius, Francesco Petrarca und Leonardo da Vinci.⁴ Scholtens Werke zeichnen sich aus durch die gelungene Verbindung historischer Fakten mit le­serfreundlichen, fiktiven Handlungssträngen aus dem Leben und Wirken der Hauptcharaktere. Dem Leser wird so eine zugängliche Lektüre mit umfassenden Hintergrundfakten ge­boten, die auch zum Weiterdenken anregt.

    Für das Buch über die Weseler Künstler-Dynastie leistete Scholten eine lange, umfassende Recherchearbeit mit vielen Besuchen der heute noch bestehenden Hochaltäre vor Ort, in den Niederlanden, Belgien und Deutschland, und zahlrei­chen Diskussionen mit Kunstwissenschaftlern und Pfarreien. Es war ihm ein wichtiges Buch, und er wollte vor allem den großen Einfluss der Weseler Künstler-Dynastie rund um De­rick Baegert damit herausstellen und unterstreichen - denn die Werke Baegerts wurden ursprünglich einer modernen Generation von Künstlern zugeordnet. Dabei handelt es sich um eine zwischenzeitlich in Vergessenheit geratene große Künstler-Dynastie, deren Wirken und Erbe noch immer An­erkennung findet – die Werke von Jan Joest und Joos van Cleve bewundert man heute in den großen Nationalgalerien der Welt. Auch Barthel Bruyns d. Ä. Werke sind weit über die Grenzen der Niederrheinlande bekannt.

    Wie in vielen seiner Werke verbindet Hans Scholten auch in dieser Lektüre historische Fakten rund um die Hauptcha­raktere mit möglichen Erlebnissen aus deren Leben, die rein fiktiv sind, aber durchaus so geschehen sein könnten. So hal­ten wir ein Buch in Händen, welches sich unterhaltsam lesen lässt und dennoch die wichtigsten historischen Eckpunkte seiner Zeit korrekt darstellt. Der Lesende taucht ein, in die alte Hansestadt Wesel zu ihrer Hochzeit und in die Fertigkeit der hohen Kunst der Malerei von Altargemälden mit „viel zuschauendem Volk", einer, zu der Zeit neuartigen, rea­listischen Darstellung von Menschen und deren Charakter­zügen. Auch die Art des Reisens im Mittelalter, die Schwie­rigkeiten und Herausforderungen des Lebens in mittelalterli­chen Städten sowie deren Freuden werden kunstvoll in den Text verwoben. Einige, der im Buch beschriebenen Retabel, sind noch heute in der Weseler Umgebung zu bestaunen. Dazu finden Sie Links und weitere Hinweise am Ende dieses Buches.

    Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und Entdecken!

    Herausgeberin:

    Ruth Schäfer M.A., Literatur- und Sprachwissenschaftlerin der Anglistik und Germanistik, Lektorin und literarische Be­raterin Dr. Scholtens.

    Beraterin:

    Dagmar Ewert-Kruse, langjährige gute Freundin und Mit­streiterin des Autors.

    Cover und Gestaltung:

    Gudrun Bröckerhoff, kreative Gestalterin der Buchcover für Dr. Scholtens Bücher seit 2017.

    Warum dieses Buch?

    Im 15. Jahrhundert brechen die Zeiten um. Der Hu­manismus löst das Zeitalter der Scholastik ab, die Re­naissance tritt an die Stelle der Gotik. Religionsstifter treten auf den Plan, sie wollen das Christentum verändern. Im 16. Jahrhundert haben sie Erfolg. Sie spalten die Kirche, weil die Kirche sich nicht ändern will. In dieser Schlussphase einer Epoche entsteht im Norden des Heiligen Römischen Reiches und im niederländischen Burgund eine Malkunst von großer Schönheit und Kunstfertigkeit.

    Im burgundischen Flandern liegen die Kunstzentren Tournai, Brügge, Gent und Brüssel. Dort geben die Maler Robert Campin, Hubert und Jan van Eyck sowie Rogier van der Weyden den Ton an.

    Am Niederrhein und im Norden der heutigen Niederlande sind Wesel und Utrecht die Kunstzentren. In Wesel wirkt der Maler Derick Baegert. Die Wissenschaft hat die Geschichte der flandrischen Maler vielfach aufgearbeitet. Allerdings blieben die Hintergründe der Malerei im Norden der Nieder­lande und des Niederrheins dabei weitestgehend im Dun­keln. Erst Historiker des 20. Jahrhunderts widmeten sich in­tensiver diesen Regionen und ihren Malern. Vieles wurde er­forscht, Maler und Gemälde aufgespürt. Vieles blieb unent­deckt. Was herausgefunden wurde, stellt eine großartige Künstlerlandschaft mit herausragenden Gemälden und Ma­lern dar. Nicht immer gelang es, alle Gemälden ihren Ma­lern zuzuordnen. Viele Rätsel blieben.

    Dieses Buch unternimmt den Versuch, den Stand des Wissens darzustellen und ungelöste Rätsel der Lösung näher zu bringen. In einem zweiten Schritt möchte der Autor das Leben jener Zeit und Kunstwelt schildern. Dieses Buch soll keine trockene Schrift über ein Zeitalter werden, sondern etwas, das den Leser an Wissen bereichert und unterhält, das man gerne am Kamin liest.

    Einstieg

    Derick Baegert hing seinen Gedanken nach. Er saß vorne auf einem Händlerkarren, dieser würde bald Geldern errei­chen. Er musste an seinen Vater denken. Der hatte ihn nicht gerne ziehen lassen.

    „Und du möchtest nach Flandern, weil es dort die größten Maler gibt?", hatte er gefragt.

    „Ja. In Flandern gibt es die besten Malerwerkstätten. Sie arbeiten in der Tradition Robert Campins in Tournai und der Brüder van Eyck in Gent und Brügge. Ein großer, der auch bei Robert Campin gearbeitet hat, ist Rogier von der Weyden, er lebt noch. In Brüssel. Ihn möchte ich kennenlernen, vielleicht bei ihm arbeiten."

    Sein Vater hatte ihn ziehen lassen, ihm auch Geld für die Reisekosten gegeben, nicht ohne zu bemerken: „Am besten, du reist mit den Fuhrleuten und bietest deine Hilfe an. Dann kostet es weniger."

    So hatte Derick in den nächsten Tagen über den Rhein gesetzt. Schon auf der Fähre hatte er einen Händler ange­sprochen, der Waren aller Art auf der Reise in Richtung Geldern verkaufen wollte. Ja, er werde ihn gerne ohne Be­zahlung mitnehmen, wenn er helfe, Waren vom Fuhrwerk zu den Kunden zu tragen.

    In Geldern angekommen, fand Derick alsbald einen Händler, der ihn weiter mitnahm. Am vierten Tage war er in Venlo, nach weiteren drei Tagen in Eindhoven und weiteren sechs Tagen in Antwerpen.

    So beginnt der Roman. Wenn der Leser ihn nun weiterlä­se, würden ihm einige Hintergründe zum rechten Verständnis fehlen. Der Roman schildert ein Geschehen um das Jahr 1500. Vieles über die Akteure und ihr Handeln ist bekannt, vieles nicht.

    Um den Leser in die damalige Zeit und ihre großartige Kunst einzuführen und um Bekanntes und Erdachtes zu tren­nen, hat der Autor Bekanntes jedem Kapitel in Kursivschrift voran gesetzt. Er ist auch selbst vielen ungelösten Fragen nachgegangen und glaubt, vieles einer Lösung näher ge­bracht zu haben. Auch dieses findet der Leser in kursiv ge­schriebenen Teilen innerhalb des Romans.

    Das Phänomen Derick Baegert und seine Sippe

    Zur Klärung des Phänomens Derick Baegert - einem großen Maler, der plötzlich auf der Bühne der Zeitgeschich­te erscheint, weitab von den großen Kunstzentren der Zeit, Köln und Flandern - hat in neuerer Zeit der Stadtarchivar von Wesel, Dr. Martin Roelen⁵, einen wesentlichen Beitrag geleistet. Er ist in den Archiven der Stadt fündig geworden.

    Dort fand er den Namen Derick Baegert in den Resten des Stadtarchivs, die dem Bombenkrieg des Zweiten Welt­krieges nicht zum Opfer gefallen waren. Auch auf die Namen Jan Baegert, Jan Joest und Barthel Bruyn stieß er dort. Sie wurden als Bürger der Stadt Wesel geboren und waren De­rick Baegerts Schüler. Ebenso konnte Roelen die Verwandt­schaftsbeziehungen klären. Dass Jan Baegert, Schöpfer vie­ler bedeutender Hochaltargemälde in Westfalen, wie in Cap­penberg, Herzebrock und Liesborn, ein Sohn Derick Bae­gerts

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