Klaska und die Anwältin: Der Fall Anna K.
Von Jörg Przystow
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Über dieses E-Book
Der Fall Anna K. ist der erste Krimi des Autoren, der weitere Ausgaben des neuen Ermittlerteams "Ben Klaska & Julia Richter" plant. Es wird eine Krimiserie. Das zweite Buch ist bereits in Arbeit, mit spannenden Aufgaben und Ermittlungen für das Duo, u.a. wieder im Ausland. Es handelt sich diesmal um ein Kapitalverbrechen. Eltern vermissen ihren volljährigen Sohn, der offenbar in der Drogenszene unterwegs ist. Der Autor gibt dem Krimi eine neue Form, lebensnah und authentisch, mit spürbarem Sinn für Gerechtigkeit und immer dieser Wille, seinen Auftraggebern zu helfen. Ben Klaska zeigt Gefühl, ihn interessiert die Geschichte hinter der Geschichte, ihn interessieren Menschen...
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Buchvorschau
Klaska und die Anwältin - Jörg Przystow
Klaska und die Anwältin
Klaska und die Anwältin
Impressum
Das Buchteam
Vorwort
Liebe, Hochzeit, Beruf und Leben
Die Veränderungen
Die Wahrheit kommt ans Licht
Ernst Kiesmann verstirbt und die kriminellen Machenschaften beginnen
Wenn ein Rädchen ins andere greift
Frauen und der Kuchen aus Geld
Detektiv Klaska wird erneut beauftragt
Zahlen, Menschen, Absprachen, Betrug und neue Erkenntnisse
Der Irrsinn einer Vollmacht. Ein kleines, aber sehr wichtiges Kapitel
Die Begegnung und erste gemeinsame Schritte
Die Veränderung
Erste gemeinsame Ermittlungen
Eine zufällige Entdeckung
Der Fall muss geklärt werden
Berlin und Hamburg
Berlin, Hamburg, Freiburg, lauter neue Informationen
Die Suche nach dem Weingut
Ermittlungen verlagern sich nach Bayern in den Chiemgau
Klarheit in den Bergen
Wie geht es nun weiter?
Die Nachricht
Der Showdown der Justizbehörden oder besser: Recht muss Recht bleiben
Buchteam: Amelie Hauptstock
Buchteam: Simone Hilgers
Buchteam: Sabine Deifuß
Klaska und die Anwältin
Der Fall Anna K.
- Ein romantischer Kriminalroman -
von Jörg Przystow
Impressum
Alle in diesem Buch geschilderten Handlungen und Personen sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, Unternehmen und Vereinigungen sind
zufällig und nicht beabsichtigt.
In Deutschland gibt es eine sehr große Zahl von Opfern aus Straftaten, die keinen
finanziellen Ausgleich und keine Unterstützung erfahren. Dabei geht es nicht nur
um Kriminalität, sondern auch um die Anwendung von Gewalt. Um diese Menschen
kümmert sich der „WEISSER RING e.V." und genau für diese Organisation möchten wir einen Teil des Verkaufserlöses des Buches spenden. Weitere Informationen finden Sie auf:
www.weisser-ring.de
2. Auflage März 2021
Alle Rechte vorbehalten.
Das Buchteam
Autor: Jörg Przystow
Schwerte (www.klaska-buecher.de)
Lektorat, Korrektorat:
Amelie Hauptstock, hauptwort,
Dortmund (www.hauptwort.com)
Grafikdesign, Umschlaggestaltungt:
Simone Hilgers ArtWork,
Dortmund (www.simonehilgers.de)
Rechtliche Beratung:
Kanzlei Sabine Deifuß,
Schwerte (www.kanzlei-deifuss.de)
Vorwort
Jörg Przystow meinen Freund nennen zu können, bedeutet mir sehr viel. Viele Jahre lang haben wir als Künstler und Moderator zusammen bei Veranstaltungen auf der Bühne gestanden. Jörg bereicherte diese Momente nicht nur durch seine spontanen und eloquenten Moderationen, sondern ab und zu auch durch seine anrührenden Gedichte, was mir immer sehr imponierte.
Umso interessierter war ich, als ich eines Tages von ihm erfuhr, dass er ein Buch geschrieben hatte. Einen Roman, eine Art Krimi mit einer großen Liebesgeschichte. Mit großer Neugier tauchte ich bei „Klaska und die Anwältin" ab in die Gefühlswelt der beiden Hauptfiguren, einem Privatermittler und einer Anwältin, die gemeinsam den Betrugsfall einer durch eiskalte Abzocker in eine bedauerliche Lebenslage geratene Industriellenwitwe aufklären. Menschliche Werte wie Zwischenmenschlichkeit und Respekt spielen dabei eine wichtige Rolle, wie ich es auch aus dem Leben des Autors kenne. Authentisch, echt und mit unbestechlichem Auge fürs ermittlerische Detail entwickelt Jörg den Fall Anna K. Das Buch ist dabei nicht nur ein Krimi, sondern auch eine Geschichte über die Beziehung zweier Menschen, die sich auf wundervolle Weise ergänzen und ihr gemeinsames Ziel nie aus den Augen verlieren.
„Klaska und die Anwältin" ist ein realistischer Roman, bei dem Liebhaber vieler verschiedener Genre auf ihre Kosten kommen werden. Das Erstlingswerk von Jörg Przystow lässt dabei direkt auf eine Fortsetzung hoffen. Der gemeinsame Weg des perfekten Teams von Polizist Ben Klaska und Anwältin Julia Richter scheint unausweichlich vorprogrammiert. Ich freue mich bereits, die beiden bei ihren kommenden Fällen weiter kennenlernen zu können!
Gunther Gerke
Unterhaltungskünstler
Liebe, Hochzeit, Beruf und Leben
Anna Kiesmann, im Mai 1941 geboren, kam als Tochter eines Kaufmanns in Castrop-Rauxel zur Welt. Den Krieg erlebte sie entsprechend als Kind. Wie es in diesen Jahren so war, hieß es lernen, mit den wenigen Dingen im Leben klar zu kommen. Es reichte für das normale Leben, Luxusgüter waren Träumerei. Wer es schaffte, eine Schulbildung zu bekommen und es verstand, die Wichtigkeit einer abgeschlossenen Ausbildung zu erkennen, der konnte etwas werden.
Anna ging ihren Weg. Mit Fleiß absolvierte sie die Schule und merkte bereits da, dass ihre Neigung darin bestand, anderen Menschen etwas auf liebevolle Weise beibringen zu wollen. So war der Berufsweg, auch eine Form von Berufung, schnell vorgezeichnet und Anna schloss ihre Ausbildung zur Lehrerin für höhere Schulbildungen an der Universität in Freiburg erfolgreich ab. Bereits in dieser Zeit lernte sie Ernst kennen, ihren späteren Mann.
Für Anna, die schnell ein festes Arbeitsverhältnis hatte und somit über ein regelmäßiges Einkommen aus der Staatskasse verfügte, war es eine Selbstverständlichkeit, ihren zukünftigen Ehemann während seines Studiums zu unterstützen. Die Hochzeit fand im Februar 1961 statt. Zu dieser Zeit hatte Ernst sein Studium als Ingenieur der Agrarwissenschaft gerade beendet. Nach dem Studium in Düsseldorf und einigen Jahren Berufserfahrung in anderen Unternehmen seiner Branche hatte Ernst extra den Chefposten bei der Spezialfirma für Industrieanlagen in Castrop-Rauxel übernommen. Ein Unternehmen mit großen Wachstumsgedanken, welches auf dem Weg zum Branchenführer war, spezialisier u. a. auf besondere Schweißnähte. Er hatte sich sicher auch mit Mühe und sehr viel persönlichem Engagement für diese Position empfohlen.
Finanziell waren Anna und Ernst mit der Zeit absolut unabhängig geworden und hätten ein sorgenfreies Leben führen können, denn auch Anna war erfolgreich und mittlerweile zur Schuldirektorin befördert worden.
Es gehörte sich aber, auf eine glückliche Ehe mit angesehenen Berufen Kinder zu planen, um den Status einer glücklichen Familie auch nach außen hin zu zeigen. Nach mehreren Versuchen wurde Anna schwanger und die Freude war zunächst groß, denn nun war das gemeinsame Leben nahezu perfekt.
Dieser Zustand sollte allerdings nicht lange anhalten.
Nach nur wenigen Wochen der Vorfreude auf ein gemeinsames Kind kam es bei Anna zu einer Fehlgeburt, die die medizinische Diagnose zur Folge hatte, dass sie nie mehr eine Schwangerschaft erleben würde. Erschütternd, Spuren hinterlassend, ein Einbruch in das bisher so sorgfältig geplante Leben von Anna und Ernst. Was nützte da das gerade vor einigen Monaten neu bezogene Heim am Sorpesee im schönen Sauerland? Was nützte ihnen da noch das mit Liebe gestaltete Kinderzimmer? Aufgrund der Größe des Hauses waren weitere Zimmer vorhanden, in denen Geschwister aufwachsen sollten. Alles geplatzte Träume, von jetzt auf gleich unmöglich geworden.
Anna flüchtete sich in ihren Beruf. Auch Ernst hatte sich auf Familienzuwachs sehr gefreut. Die Gründung einer richtigen Familie, eben mit Kindern, war auch sein Traum vom erfüllten Leben. Ernst wollte aber auch seine sexuellen Neigungen ausleben. Mit seiner Frau hatte er nie darüber gesprochen. Die Liebe, die beide damals zusammengebracht hatte, veränderte sich nun Tag für Tag und Anna erkannte für sich schnell den Grund. Es waren die fehlenden Kinder. Diesen Wunsch konnte sie weder sich selbst noch ihrem Mann erfüllen.
Die Veränderungen
Die ersten Veränderungen in ihrer Beziehung traten ein, der Weg führte sie voneinander weg, weil beide in der Ehe nicht mehr das finden konnten, was sie sich gewünscht hatten. Sie sprachen nicht offen miteinander und suchten keine gemeinsamen Lösungen. Anna und Ernst nahmen getrennte Wege und verloren sich dabei. Gespräche führten sie kaum noch und wenn, dann aneinander vorbei. Es fehlte dieser Kick, dieses Gefühl von Geborgenheit, Nähe, sich auf den Partner freuen, wenn dieser von der Arbeit oder einer Reise zurückkehrte. In einer Zeit, wo das Thema Trennung/Scheidung noch verpönt war, musste so eine Lebensveränderung möglichst lange für Außenstehende unbemerkt bleiben.
Versuchen wir doch, zum besseren Verständnis, Ernst ein wenig zu beschreiben. Er war ein gutaussehender Mann, etwas stabiler, von großer Statur, dunkle Haare und einem Kinnbart, den er immer mindestens zweimal in der Woche bei seinem Stammfrisör formen und schneiden ließ. Makellos kam Ernst daher; maßgeschneiderte Kleidung und Parfüm gehörten zu seinem Markenzeichen, wobei er die Düfte an jedem Wochentag wechselte. War es dieses gesamte Erscheinungsbild, was ihn auch für andere Frauen interessant machte?
Natürlich merkt ein Mann in den besten Jahren und einer Führungsposition, wenn Frauen in seinem beruflichen und privaten Umfeld ihm Offerten machen. So war es wohl nur eine Folge aus der unglücklich gewordenen Ehe mit Anna und dem versagten Kinderwunsch, dass Ernst sich auf seine Sekretärin einließ. Bei ihr fand er Nähe, Streicheleinheiten, die er von Anna nicht mehr bekam. Seine Lust wurde wieder befriedigt und es war ihm nach ersten, leichten Gewissensbissen auch egal, ob Anna sein Tun bemerken würde. Wie in Trance flüchtete sich Ernst in weitere
Beziehungen, teilweise zeitgleich, mit anderen Frauen, von denen natürlich keine von der jeweils anderen wusste.
Das blieb der eigenen Frau irgendwann nicht mehr verborgen und um keine Ausrede gelten zu lassen, suchte Anna nach einem Detektiv. Sie vertraute sich einer Freundin an und bat um Hilfe. Ihr selbst fehlten die Erfahrungen. Woher sollte sie wissen, ob der Detektiv sich nicht direkt an ihren Mann wenden würde, um auf diese Art mehr Geld rauszuschlagen? Ihre Freundin Elisabeth hatte einen Bekannten bei der Polizei, der den Namen eines zuverlässigen Ermittlers für solche Fälle in Erfahrung bringen konnte.
Es kam der Tag, den Anna wohl nicht mehr vergessen würde. In einem Café in Castrop-Rauxel traf sie sich mit Ben Klaska, dem empfohlenen Detektiv aus Dortmund. Noch vor dem Café überlegte Anna umzukehren und die Sache fallen zu lassen. Tausend Gedanken gingen ihr durch den Kopf, doch schließlich war der Mann doch auf ihren Wunsch extra nach Castrop gekommen. In ihrem Haus an der Sorpe war es ihr zu auffällig, denn Nachbarn reden ja bekanntlich, meistens hinter vorgehaltener Hand.
Soll ich Ernst selbst zur Rede stellen? Was wird, wenn ich Bestätigung bekomme? Wie wird Ernst reagieren, wenn er von meinem Vorgehen erfährt und durch die Ermittlungen in die Enge getrieben wird? Was wird überhaupt aus meinem Leben? Ist vielleicht auch alles nur meine Einbildung? Nach kurzem Zögern betrat sie das Café und erkannte Klaska sofort. Er saß bereits an einem kleinen Tisch am Fenster, von dem aus man auf die Straße blicken konnte. Er trank einen Kaffee und dazu ein Glas Wasser, sah gepflegt aus, erfüllte also so gar nicht das Bild, was Anna vorher von so einem Menschen gehabt hatte. Höflich stand er auf, begrüßte sie und bot ihr einen Platz an.
Das Eis war gebrochen. Die Schwere, die Anna in sich vorher noch verspürt hatte, war wie weggeflogen. Anna ließ sich kurz seinen beruflichen Werdegang erklären und erfuhr, dass Klaska viele Jahre als Hauptkommissar bei der Polizei gearbeitet hatte.
Wenn es einer verstand, vertrauliche Atmosphäre zu schaffen, dann war es dieser Detektiv. Er machte sich keine Notizen, nein, er hörte sich in aller Ruhe an, welche Gedanken Anna zu diesem Schritt veranlasst hatten. Klaska fiel ihr nicht ins Wort und sie genoss es, frei erzählen zu können, senkte dabei häufig den Blick zum Boden, weil es ihr doch ein wenig peinlich war, diesen Schritt zu gehen.
„Frau Kiesmann, es ist völlig in Ordnung, wenn sie Ihre Gefühle mir gegenüber zeigen, ich merke doch, wie sehr Ihre Schilderungen Sie mitnehmen", reagierte Klaska auf die Blicke.
Anna versuchte, sich zu erklären. „Verzeihen Sie mir bitte meine Gefühlsausbrüche, aber mein Leben zieht gerade im Schnelldurchlauf an mir vorbei."
Am Ende des etwa 1,5-stündigen Gesprächs sagte Privatermittler Klaska zu, den Auftrag zu übernehmen. „Ich wickele meine Aufträge gerne professionell ab, mit schriftlicher Bestätigung an Sie und natürlich einer ordentlichen Rechnung." Anna fand das offensichtlich sehr gut und es gab ihr das Gefühl, an den richtigen Ermittler geraten zu sein.
„Das ist mir angenehm so, aber wenn Sie einen Vorschuss benötigen, wäre das für mich auch in Ordnung."
„Bei Ihnen sicher nicht, Frau Kiesmann", antwortete Klaska.
Draußen vor dem Café verabschiedeten sich die beiden und man vereinbarte ein nächstes Treffen in einer Woche, wieder an einem Freitag, aber dann an einem anderen Treffpunkt. Ein kleines Bistro in Schwerte, einer kleinen Stadt an der