Auf dem Weg zum heutigen Menschen: Welche Mechanismen diese Entwicklung bewirkt haben
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Buchvorschau
Auf dem Weg zum heutigen Menschen - Wolfgang Weller, Prof. Dr.
Wolfgang Weller
Auf dem Weg zum
heutigen Menschen
Welche Mechanismen diese
Entwicklung bewirkt haben
Impressum
Copyright: © Text by Wolfgang Weller (2019)
Druck und Verlag: epubli GmbH. Berlin
www.epubli.de
ISBN 978-xxx-xxxx-x
Vorwort
Vor 2 ½ bis 2 Mrd. Jahren haben sich auf der Erde erstmals Zeichen des Lebens gezeigt. Daraus ist eine gigantische Entwicklung entstanden, in deren Folge eine Unzahl von Pflanzen- und Tierarten entstanden sind, die unserem Planeten besiedelten. Im Zuge der Entstehung so vieler Arten kam es später auch zur Herausbildung des Modernen Menschen. In neuerer Zeit schloss sich daran die Entwicklung zum heutigen Menschen an, so wie er sich derzeit darbietet.
Da kann in einer Mußestunde schon mal die Frage aufkommen, auf welche Weise es zu dieser Entwicklung gekommen ist.
Mit den folgenden Ausführungen wollen wir versuchen, auf diese Fragestellung eine Antwort zu geben. Bei diesem Bemühen wurde schnell klar, dass es sich hier um das Ergebnis von Entwicklungsprozessen handelt. Dies lenkte dann unser Interesse auf das Erkennen der dahinter stehenden Wirkmechanismen. Diese sollen erklären, auf welche Weise die Welt des Menschen, so wie wir sie jetzt vorfinden, entstanden ist und wie sich entfalten konnte.
Der Entwicklung zum Modernen Menschen zunächst nachgehend, stößt man auf das Wirken der biologischen Evolution. Dieses Prinzip hat offenbar während sehr langer Zeiträume zur Entwicklung dieser Unzahl verschiedenartigster Pflanzen und Tiere einschließlich des Menschen geführt und die bestmögliche Anpassung an ihren jeweiligen Lebensraum ermöglicht. Daraus resultiert sofort das Interesse, zu erfahren, wie dieses Prinzip funktioniert, welches solche Leistungen hervorbringt. Ergo werden wir besonders die Geschichte verfolgen müssen, in welcher Weise die biologische Evolution den Modernen Menschen hervorgebracht hat und was diese Spezies gegenüber den anderen Gattungen von Lebewesen auszeichnet.
Es ist unverkennbar, dass der Moderne Mensch nach seiner Herausbildung nochmals eine beträchtliche Entwicklung durchlaufen hat, die sein Dasein tiefgreifend veränderte. Da dieser Prozess in einer vergleichsweise geschichtlich kurzen Zeitspanne abgelaufen ist, müssen dafür andere Wirkprozesse verantwortlich sein. Da diese Mechanismen ebenfalls evolutive Züge tragen. werden wir dafür die Bezeichnung kulturelle Evolution wählen. Dennoch ist zu erwarten, dass diese Prinzipien auf völlig anderen Effekten beruhen. Dabei soll auch verdeutlicht werden, zu welch erstaunlichen Ergebnissen die im Laufe der Entwicklung zum heutigen Menschen erbrachten Leistungen bisher geführt haben.
Schließlich wollen wir auch – so gut es geht – einen Blick in die zukünftige Entwicklung der Menschheit wagen und dabei auf besondere Herausforderungen hinweisen.
Entsprechend dieser Vorschau scheinen die benötigten Zugangsmöglichkeiten gefunden zu sein, um die eingangs aufgeworfene Problemstellung mit einer gewissen Erfolgsaussicht behandeln zu können. Also machen wir uns getrost ans Werk.
Der Einfluss der biologischen Evolution auf die
Entwicklung zum Menschen
1.1 Abriss der biologischen Entwicklung zum heutigen Men schen
Schaut man sich in der Natur um, so ist es im Verlauf eines überaus langen Zeitraums zur Entstehung einer ungeheuren Vielzahl und Verschiedenartigkeit vorhandenen Pflanzen oder Lebewesen, gleichgültig, ob an Land oder im Wasser lebend, gekommen, die an ihren jeweiligen Lebensraum perfekt angepasst sind. Verantwortlich dafür muss also ein Wirkprinzip sein, das diese Artenvielfalt generiert und die Adaption an den jeweiligen Lebensraum ermöglicht. Diesem Problem ist schon Charles Darwin nachgegangen und hat im Ergebnis seiner vielseitigen Forschungen die Evolution als Ursache erkannt. Die wissenschaftliche Welt würdigte seine außerordentlichen Verdienste des Schöpfers der Evolutionstheorie vor wenigen Jahren aus Anlass der 200-jährigen Wiederkehr des Geburtsjahres mit einer Fülle von Beiträgen zu seinem Lebenswerk.
Dank dieser Leistung Darwins ist mit der Evolution nun der Weg gefunden, um bei der Problembehandlung ein Stück voranzukommen. Diese Art der Evolution ist biologischer Natur, weshalb wir diese zwecks späterer Unterscheidung die biologische Evolution nennen wollen.
1.2 Mechanismus der biologischen Evolution
Im Sinne der beabsichtigten Aufklärung soll zunächst der Mechanismus der biologischen Evolution dargelegt werden. Dazu ist auf die grundlegenden Arbeiten von Ingo Rechenberg [1] und später auch seines Mitarbeiters Paul Schwefel zu verweisen. Bei der Beschreibung des inhärenten Mechanismus bedienten sie sich weithin geläufiger biologischer Metaphern, die die Verständlichkeit unterstützen. Später folgte dann eine algorithmische Fassung.
In Kurzform lässt sich das Evolutionsprinzip wie folgt erläutern. Die Evolution wirkt auf eine Folge von Generationen und hat rekursiven Charakter. Die Merkmale des auf evolutionärem Weg erreichten Entwicklungszustandes der Individuen der jeweiligen Generation sind in deren Genen verankert (gespeichert). Diese Gene werden durch Vererbung von den Eltern auf die Nachkommen (Kinder) weitergegeben. Diese Übertragung unterliegt zugleich aber auch einem Zufallseinfluss, was als Mutation bezeichnet wird. Dieser überlagerte Prozess variiert in zufälliger Weise, welche Anteile (Gene) der jeweiligen Elternteile auf die einzelnen Nachkommen vererbt werden, und führt zur Variation des ererbten Gensatzes. Dies ist der entscheidende Schritt, bei dem Neues generiert wird. Die Nachkommen bzw. deren Gene sind somit keine exakten Kopien (Klone) der Eltern, sondern verfügen sowohl gegenüber ihren Eltern als auch untereinander über etwas differierende Merkmale. Der Anteil des Zufallseinflusses kann in weiten Grenzen variieren, wovon die Entwicklungsdynamik beeinflusst wird. Im nächsten Schritt treten die gentechnisch etwas unterschiedlich ausgestatteten Nachkommen, ggfs. zusammen mit ihren Eltern, gemeinsam in einen Wettbewerb, indem sie sich den Bedingungen ihrer Umwelt stellen. Dabei kommt es zu einer natürlichen Auslese, die Selektion genannt wird. Am Ende überleben also in jedem Zyklus nur diejenigen, die mit der jeweiligen Umgebung vergleichsweise am besten zurechtkommen. Das sind dann die auf dieser Entwicklungsstufe Erfolgreichsten, was mit dem Slogan Survival of the fittest zum Ausdruck gebracht wird. Diese werden dann zu Eltern der neuen Generation bestimmt, worauf ein neuer Zyklus durchlaufen wird. Es ist noch darauf hinzuweisen, dass die Fittesten nicht notwendigerweise die Stärksten sind, wie von manchen Ideologen behauptet wird, sondern es sind die momentan am besten Angepassten. Durch wiederholten