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Deutschlands freier Fall: Zwischen infantiler Realitätsverdrängung und Ignoranz
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eBook489 Seiten4 Stunden

Deutschlands freier Fall: Zwischen infantiler Realitätsverdrängung und Ignoranz

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Über dieses E-Book

Dieses Buch (voll überarbeitete Version) behandelt unter Anderem die geplanten Energiewende Deutschlands.
Dazu wird zunächst eine Einführung in andere Bereichen gegeben, um dem Leser eine Möglichkeit zu geben, Dinge grundsätzlich zu bewerten. Es wird dargelegt, dass die meisten Dinge nicht funktionieren können.
Dazu werden "Ausflüge" in die Bereiche Naturgesetze, Wirkungsgrad, Energie, Leistung, Wasserstoff, Statistik und statistische Manipulation gemacht. Mit kleinen Multiplikationen werden die Konzepte bewertet und Visionäre ad Absurdum geführt. Nahezu alles wird anhand von Beispielen dargelegt, um es nachvollziehbar zu machen.

Alles wird in den Zusammenhang von Journalismus, Politik, Bildung, ökologischem Ablasshandel, etc. gesetzt.
Das Buch stellt dar, dass die Deutsche Energiepolitik ein Teil eines rapide erodierenden demokratischen Systems
ist, das zum Zwecke des Machterhalts und nicht zum Wohl des Bürgers entscheidet.
Vornehmlich wird das gute Gewissen einer selbsternannten intellektuellen Elite befriedigt, die in vielen Fällen narzisstische Züge an den Tag legt, indem sie sich selbst erhöht und Andere erniedrigt.

Weiterhin findet eine systematische Analyse von Pressemitteilungen statt, die ebendiese Themen bearbeiten, um den Leser grundsätzlich zu sensibilisieren.
An diesen wird exemplarisch dargestellt, welche extremen Ausmaße Manipulation bspw. durch Framing angenommen hat.
Anhand der vorangegangenen Beispiele werden Anti-Fake-News-Portale, in denen Journalisten ohne naturwissenschaftliches Hintergrundwissen berichten, im Bereich "Technik" auf ihren Realitätssinn beleuchtet.

Damit kann dargestellt werden, dass es in heutigen Debatten nicht mehr um die Sache geht, sondern nur noch um das Gewinnen der Diskussion mit ALLEN Mitteln, also um einen antidemokratischen Vorgang.
Dies wird anhand von echten Verschwörungstheorien gezeigt, da bei diesen exakt dieselben Methoden benutzt werden
wie in der aktuellen Diskussions(un)kultur.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum23. Jan. 2021
ISBN9783753153186
Deutschlands freier Fall: Zwischen infantiler Realitätsverdrängung und Ignoranz

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    Buchvorschau

    Deutschlands freier Fall - Hermann Rochholz

    Einführung

    Wie kann man eine Weltuntergangsstimmung verbreiten, wo alles prima läuft und die Quartalszahlen der Bundesregierung regelmäßig einen Überschuss versprechen? Schon die DDR hat nur positive Dinge über ihren Staat verbreitet. Umgekehrt erfuhr man im Westen der Republik hauptsächlich das, was im Osten schieflief. Weswegen soll das heutzutage anders sein? Die meisten Fakten sind frei zugänglich. Allerdings muss man sie interpretieren und in Zusammenhang bringen. Es ist nicht notwendig, viel Neues erzählen. Es war beispielsweise bekannt, dass alleine die Autoindustrie 2019 in Summe mindestens 50.000 Arbeiter in Deutschland entlassen wollte. „Sozialverträglich hieß es dann, damit es sich positiv anhört. Aber die Arbeitsplätze sind weg. „Volkswirtschaftserträglich ist es nicht. Die Volkswirtschaft muss nämlich das Sozialsystem tragen, das die Arbeitslosen bezahlt. Man muss Informationen kennen, interpretieren, verknüpfen und evtl. vergleichen. Erst dann kann man sie bewerten.

    Hellseher bin ich nicht – auch kein Zukunftsforscher. Wenn zwischendurch unter dem Yellowstone-Nationalpark in Kalifornien der Riesenvulkan ausbricht, werden die Vorhersagen, die in diesem Buch gemacht werden, falsch sein. Das ist aber unwahrscheinlich.

    Manche Leute meinen zu wissen, wie die Welt in 100 Jahren aussehen wird. Hier schwankt man zwischen Utopie und Dystopie. Zur Zeit, als ich aufwuchs, war eine Utopie das Buch „Die Grundlagen des 21. Jahrhunderts", der Autor hieß Gustav Schenk. Er extrapolierte die Technik bzw. Physik auf das jetzige Jahrhundert. Der Zugang war ein technisch-physikalischer. Für ihn als Naturwissenschaftler war klar: Die Entwicklung folgt logischen Gesichtspunkten. Was sie damals auch tat.

    Vor 40 Jahren gab es noch große Hungersnöte; in den Medien gingen die „Biafra-Kinder um die Welt. Das wurde in der Dystopie „Soylent Green aufgegriffen, ein Kunstname aus Soja und Linsen – grün eingefärbt. Das war es nicht, sondern Menschenfleisch, wie sich herausstellte. Die Ernährung wird übrigens kein Problem darstellen, da eine kontinuierliche Ertragssteigerung und -sicherung der Nahrungsmittel über die Entwicklung hochspezifischer Hilfsmittel erreicht werden konnte. Das stellt man allerdings in Europa gerade wieder ab.

    Der Titel des Buches lautet „Deutschlands freier Fall. Wenn man vom 30. Stockwerk eines Hochhauses springt, passiert während des Fallens nichts, denn man ist in Schwerelosigkeit. Problematisch wird es beim Aufschlag. Als ich 2013 (2011 war geplant) die Eröffnung des Berliner Flughafens auf 2022/23 voraussagte, erntete ich nur Kopfschütteln. Leider lag ich ziemlich richtig. Wenn 2012 nur 4 % der Mängel abgestellt werden konnten, ist es unrealistisch, die restlichen 96 % 2013 zu schaffen. Mathematik ist reell und hat mit „Pessimismus nichts zu tun.

    „Die Welt titelte Mitte Mai 2019 „Warum die deutschen Untergangspropheten im Unrecht sind folgendes „Woher kommt diese Angstlust in Deutschland?. Der erste Satz des Beitrages ist: „Die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie nie.... Dies ist aber so nicht korrekt: Deutschland hat mehr als die Hälfte der Arbeitslosen in einem Gesetz umbenannt: Alle, die älter als 58 Jahre sind und ein Jahr lang kein Arbeitsangebot mehr bekamen, heißen „Unterbeschäftigte". Weswegen wurde ein solches Gesetz verabschiedet und weswegen leitet ein Artikel mit einer solchen Information ein? Genau dies zeigt, dass es bergab geht, denn normalerweise sind solche Zahlentricksereien nicht notwendig. In einem gesonderten Kapitel werde ich genau diese Statistik detailliert „aufdröseln", denn sie zeigt, mit welcher Sorgfalt manipuliert wird. Das scheint Deutschland übrigens am Besten zu beherrschen. Denn auch andere Statistiken zeigen, dass eminent viel Aufwand getrieben wurde, um Zahlen so darzustellen, wie man mit ihnen die optimal-manipulative Wirkung erreicht.

    Obige Berichten, die die aktuelle Politik mit „verbogenen Zahlen schönreden, wurden kurz vor der Europawahl veröffentlicht. Danach kräht kein Hahn. Im Gegensatz dazu lösen platte Parolen und Pseudobelege in Youtube-Videos („Rezo) [64] fast eine Regierungskrise aus.

    Wenn man Firmeninsolvenzen vorhersagt („Kassandra-Syndrom) und dies mit Fakten belegt (Millionenverluste verbunden mit technischer Inkompetenz), wird man nicht erst genommen. Ein Freund prophezeite eine andere Firmeninsolvenz mit dem Satz: „Der jettet nur noch mit dem Flugzeug in der Weltgeschichte herum – das kann nicht mehr lange gut gehen. Der Firmeninhaber erklärte später, „er hätte den falschen Leuten vertraut". Das hätte ich ihm vorher sagen können – sie kannte ich zum Teil persönlich: Manager, die hohle Luft bliesen.

    Deshalb kann man die Zukunft relativ sicher vorhersehen, wenn man sie neutral, kritisch und vorurteilslos zum gegenwärtigen Zeitpunkt betrachtet. Der Realitätssinn der involvierten Personen ändert sich nicht. Daraus kann man schließen, wie es weitergeht. Jetzt fängt dieser Firmeninhaber übrigens noch einmal an und vertraut blind Chinesen. Menschen ändern sich nicht und man kann ihnen offensichtlich nicht helfen.

    Bei der Vorhersage einer Firmeninsolvenz einer anderen Firma lag ich falsch (Sie trat 10 Jahre später ein). Sie hatte Millionenbeträge im dreistellige Bereich „versenkt. Das rächt sich, wenn die Firma nicht „Volkswagen heißt. Eine Insolvenz von VW könnte nämlich das Bundesland Niedersachsen in finanzielle Schwierigkeiten bringen, das Aktienpakete hält. Das ist ein ähnliches Risiko wie bei den Banken: Wenn es dieser Firma einmal richtig schlecht ginge, müssten Steuergelder nachgeschossen werden. Wie groß dieses Risiko ist – müsste man abwägen. Bis Dato geht man davon aus, dass so etwas nicht passiert. Was bei den Banken identisch war.

    Das „stupid german money" macht die internationale Runde. Deutschen kann man jeden Schrott verkaufen. Denn wenn der Sachverstand fehlt, muss man sich auf Andere verlassen. Deshalb wird Deutschland auch immer mehr zum Beraterstaat [33]. Dumm ist an der Situation, dass sich Berater verkaufen müssen und in den meisten Fällen (Beratungs)-Ergebnisse liefern, die ein Auftraggeber genau so hören will.

    Der „Fall" schreitet folgendermaßen voran: Europa und Asien tauschen die Plätze. Die Asiaten werden den Europäern vorschreiben, was zu tun ist. Das tun sie schon heute, was jeder bemerkt, aber noch niemand realisiert hat. Deshalb werden auch die asiatischen und europäischen Systeme analysiert. China wird übrigens das zweite Land sein, bei dem Menschen auf dem Mond stehen. Auf der Mondrückseite sind sie bereits mit Robotern gelandet. Das ist ein Novum, denn zur Datenübertragung benötigt man einen Satelliten, der um den Mond kreist.

    Fasst man die Erkenntnisse zusammen, erkennt man, dass das System instabil geworden ist. Die lokalen Systeme sind jedoch stabil, sodass der Tausch zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr aufzuhalten ist.

    Bei den Fakten greift die deutsche postfaktische und weltfremde Anschauung und die Politik in Verbindung mit der Industrie zum Zwecke des Machterhaltes Hand in Hand. Die Presse lenkt mit pseudokompetenter Berichterstattung den Fokus auf die falschen Dinge. Dies ist offensichtlich die übliche berufliche Verfahrensweise und ein Ausdruck der „Political Correctness bzw. „Moral.

    Die Presse muss sich verkaufen, und Probleme verkaufen sich nicht. Dieses Wort darf man sowieso nicht mehr benutzen; es ist ein „No-Go". Pressestrategie ist es, eine goldene Zukunft vorherzusagen und gleichzeitig empört über die „Idioten zu berichten, die dieser goldenen Zukunft entgegenstehen. Damit können sich die Leser „gebildet fühlen.

    Es folgt eine kurze Analyse der Bildungssysteme. Denn auf qualifizierter Bildung baut der Wohlstand einer Industriegesellschaft auf. Dies scheint noch niemand richtig verstanden zu haben. Obwohl man insbesondere an China erkennt, dass sich deren Wohlstand und die Versorgung mit Nahrungsmitteln trotz des rasanten Bevölkerungsanstieges deutlich durch Bildung verbessert hat. Parallel dazu die Bezüge zu unserem politischen System, der parlamentarischen Demokratie, einer offenen, neutral informierten Gesellschaft und wie Denker unserer Zeit annehmen, dass dies auf Dauer funktionieren würde.

    Zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte wie in heutigen Tagen häufen sich die Herausforderungen, die sich aus dem technischen und wissenschaftlichen Fortschritt und der damit verbundenen Globalisierung resultieren.

    Die Themen sind vielfältig: Es ist die Bildung (dieser Mangel ist ursächlich), die deutschen Umwelt-Vorstellungen (diese werden über die Energiepolitik und die Ernährung Deutschland in größte Schwierigkeiten bringen), das liberale Gutmenschentum (dies spaltet über die Migrationsfrage derzeit die Gesellschaft über den Glaube an die Überlegenheit der eigenen ethischen Ansichten und Wirtschaftskraft). Es greift alles ineinander (ein System) und es ist ein Circulus Vitiosus, ein sich selbst verstärkender, eskalierender Effekt.

    Die Themen sind unterschiedlich komplex und so wird mit einem relativ einfachen Thema begonnen, das die Denkweisen und paradoxen Auswirkungen zeigt. Der Deutsche lässt sich gerne jahrelang mit ökologischen Diskussion beschäftigen. Im alten Rom gab es Brot und Spiele, mit dem man die Bevölkerung bei Laune hielt. Der Deutsche ist mit Diskussionen über Dosenpfand, Glyphosat, Bienen, Spritzgifte, Acrylamid und Stickoxiden anspruchsvoller. Trickreich wird es, wenn Windkraftanlagen zuerst als „Retter des Systems" angepriesen werden, dann aber als Gefahr für Vögel, Fledermäuse und zuletzt Insekten thematisiert werden. Jahrelange Diskussionen sind die Folge. Die perfekte Beschäftigungstherapie.

    Auch wenn man in der Schulzeit mit Freude den naturwissenschaftlichen Unterricht so früh wie möglich „abgegeben hat will man mitreden und den Unmut über die „Böse Deutsche Industrie kundtun. Einige davon sind zwar böse, ohne Frage, aber erfreut über Argumente auf diesem Niveau: Sie kann man leicht „aushebeln". So erweisen Umweltschützer echten Umweltsündern einen Bärendienst. Nebeneffekt ist, dass es sich bspw. für Bauern nicht mehr lohnt, umweltschützend zu arbeiten: Sie werden sowieso pauschal an den medialen Pranger gestellt.

    Die Logik großer Teile der Bevölkerung erscheint bedenklich: Man besticht den Betriebsrat über Damen des Rotlichtmilieus, verkauft Spar-Autos mit Magnesiumheckklappe und Blei an der Hinterachse, betrügt gewerbsmäßig ganze Staaten, lässt bei Serien falsch konstruierter kleiner Motoren, die im Winter kaputtgingen, die komplette deutsche (und nur die deutsche) Kundschaft im Regen stehen und fährt ein volles Jahrzehnt einen Irrweg bei der Dieselmotorentechnologie. Danach bekennt man sich zu 100 % zur Elektromobilität und – schwupps – schon sind es wieder „die Guten bzw. die, die alles richtig machen. Das dann, wenn Kfz mit einer elektrischen Leistung von 350 kW geladen werden sollen. Das „schaffen selbst die Amerikaner nicht.

    Das gibt Deutschland im Ausland der Lächerlichkeit preis. „Baizuo („bei-tswaw) ist der chinesische Spottbegriff für diesen weißen Menschen, der sich in seiner naiven Arroganz moralisch überlegen fühlt.

    Hinweise in eigener Sache:

    Das Buch behandelt primär nicht das Klima und den Klimawandel. Bei diesem ist sicher, dass der Mensch zumindest beim Verlauf seine Finger im Spiel hat, da er so schnell voranschreitet. Oft wird aber durch die Existenz des Klimawandels nachgewiesen, dass die Energiewende funktionieren wird. Eine Kausalität, also dass die Energiewende funktioniert, nur weil der Klimawandel existiert, ist aber nicht gegeben. Scheinbar geht man naiver Weise davon aus, dass es grundsätzlich für jedes Problem eine Lösung gibt. Das ist gesichert falsch. Zudem kostet Umweltschutz primär Geld und muss mit viel technischem Wissen vorangetrieben werden. „Patentlösungen" gibt es dies hier keine. In diesem Buch wird man somit naturwissenschaftlich bewertbare Themen finden.

    Vermutlich stehen in diesem Buch auch (einige wenige) falsche Fakten. Wenn der Autor wüsste, wo sie sind, würde er sie vermeiden. Dies ist aber kein Beleg dafür, dass in diesem Buch nur Unsinn steht. Wenn man so argumentiere würde, wie es heutzutage gang und gäbe ist, wäre Kant als Philosoph heutzutage verschwunden: Er hatte die Idee, durch das Abdunkeln seines Zimmers Ungeziefer fernzuhalten, das früher in jeder Ritze herumschwirrte. Niemand käme auf die Idee, Kant wegen einer einzigen Fehlbeurteilung zu verurteilen. Zumal er den Kategorischen Imperativ schuf, nach dem wir handeln (vgl. Ref. 123) (möchten).

    Wenn beispielsweise von „den Journalisten" gesprochen wird, meint der Autor den überwiegenden Anteil bzw. den Durchschnitt dieser. Es existieren auch vernünftige. Welche es sind, kann der Leser bewerten, wenn er dieses Buch gelesen hat. Die Welt ist nicht so einfach, wie sie gerne dargestellt wird. Deshalb zunächst einige Kapitel über Strategien, wie man die uns umgebenden Systeme bewerten kann.

    Die Bewertung der Systeme

    Wie kann man auf die Idee kommen, dieses Buch zu schreiben? Es wird sich wahrscheinlich nicht gut verkaufen, denn Menschen lieben positive Nachrichten. Der Volksmund sagt dazu: „Der Überbringer der schlechten Nachricht wird erschossen!. „Irgendwie muss der Autor die Systeme, die ihn umgeben, bewerten können und sich gleichzeitig sicher sein, dass es stimmt, was er behauptet. Das ist doch auch Arroganz, oder?

    Fakten werden hier anhand von Naturgesetzen bewertet. Wenn man versucht, gegen sie zu verstoßen, geht es schief. Es ist somit nicht arrogant, sondern pragmatisch. Naturgesetze scheren sich nämlich nicht um Politik, sie sind für alle Gesellschaftsformen gleich, sowohl für Demokratien als auch für Diktaturen. Viele Gesetze, Regeln und Richtlinien sind übrigens auf diesen Naturgesetzen aufgebaut.

    Am Beispiel der Elektroroller, die mittlerweile für den Straßenverkehr zugelassen sind, möchte ich darstellen, auf welche Weise man Systeme bewerten kann: Zuallererst schaut man sie sich sorgfältig an. Bei einem Roller ist der Schwerpunkt hoch und der Radstand kurz. Weiterhin sollte man Systeme übertragen können: Vom Fahrrad weiß man, dass man beim Ziehen der Vorderbremse, die am wirkungsvollsten ist, einen Überschlag macht. Hier spielen Geometrie und Physik die wichtige Rolle. Eine konkrete Bewertung ist dann möglich, wenn man Dinge berechnet, um sie vergleichbar zu machen: Dies ist die „Verzögerung" von 3,9 m/s². Ein Fahrrad bremst mit 6 – 7 m/s² nahezu doppelt so gut. Schlussfolgerung ist also, dass die Roller nicht ins aktuelle Verkehrsgeschehen passen.

    Es nutzt also wenig, dass diese Roller als „innovativ" gelten und man mit ihnen die Welt retten will. Sie wurden für den Verkehr zugelassen, obwohl sie schlechter als andere Verkehrsmittel bremsen und somit nicht dem Stand der Technik entsprechen. Roller mit Motor gab es übrigens schon vor 100 Jahren. Das ist aber ist kein Argument: Damals waren die Bremsen aller Verkehrsmittel gegenüber heutigen Standards miserabel. Fahrräder hatten „Stempelbremsen", heutzutage haben sie Scheibenbremsen, die teilweise so gut wie bei einem Motorrad sind.

    Für die Bewertung von Systemen (Dies machen wir dauernd: Ist das gut? Ist das schlecht?) ist die Fähigkeit bzw. Kunst, bei beschränkten Informationen und wenig Zeit plausible Schlüsse zu ziehen, von Bedeutung. Dies bezeichnet man als „Heuristik".

    Bei einer Bewertung sind alle Argumente wesentlich. Insbesondere

    diejenigen, die unangenehm sind – dies sind die Wichtigsten.

    Denn bei diesen muss man überlegen, wie man sie widerlegen kann.¹

    Auch Texte ohne Informationen (gibt es) geben Hinweise: Vor Jahren „stolperte" ich über einen Zeitungsartikel, bei dem ein Millionär über einen Flughafen berichtete, wie wichtig dieser sei. Suchte man im Artikel nach Belegen, stellte man fest, dass auf der halben Zeitungsseite kein einziges Argument vorhanden war. So etwas macht stutzig: Eine halbe Seite Text ohne Fakten und nur Behauptungen. Das war ein Hinweis, dass er ein persönliches Interesse hatte, sonst hätte er den Artikel gar nicht verfasst. Recherchierte man, wusste man, wie der Hase läuft: Der Autor ist Pilot und besitzt eine kleine Fluglinie mit Business-Jets, die auf einem anderen Flughafen stationiert ist, der geschlossen werden sollte. Denn russische Oligarchen wollen mit einem Privatjet in Situationen maximaler Entspannung geflogen werden.

    Viele Dinge muss man (leider) „nur" wissen. Wenn man aber etwas wissen müsste, kann man nicht wissen, dass man es wissen müsste: Wenn man beispielsweise nicht weiß, dass es „Pyrophyten" gibt und dass diese in Australien besonders häufig sind, kann man nicht auf die Idee kommen, sich über diese auf dem Internet zu informieren. Dazu später mehr.

    Wenn jemand versucht, Knieschoner aus einem kohlefaserverstärkten Kunststoff herzustellen, muss man wissen, dass dieser Werkstoff „schlagempfindlich" ist. Auch muss man wissen, dass das Argument, Kohlefasern seien „stabil, ein Unsinnsargument ist, denn in der Technik ist das Umgangsdeutsch-Wort „stabil unbekannt. Es gibt zugfest, druckfest, schlagzäh,... - aber „stabil" nicht. Argumentiert jemand damit, kann man schließen, dass die Person von Technik ahnungslos ist.

    In „innovative Fluggeräte werden Millionen investiert: Triebwerke von Verkehrsflugzeugen wurden immer größer. Der „Vortriebswirkungsgrad macht die Sache noch schlimmer. Das müssen Sie nicht verstehen, denn dafür muss man das Fach studiert haben. Einfacher: Alle, Boeing und Airbus, verbauen über Jahrzehnte immer größere Triebwerke. Dann kommt einer, der Minitriebwerke verwendet und diese elektrisch antreiben will. Ist da jemand schlauer als die gesamte restliche Welt?

    Aussagen von Personen muss man im Zusammenhang sehen: Ein Politiker erklärt „unter Freunden spioniert man nicht" bei Spionagevorwürfen gegen die NSA. Man muss wissen: 23 Jahre vorher hatte Frankreich über eine neue (französische) Telefonanlage alle Telefongespräche der Bundesregierung und des Auswärtigen Amtes mitgeschnitten (mit einem sogenannten „Backdoor). Helmut Kohl rastete im Meeting aus. Konsequenz ist, dass Aussagen wie „wir schaffen das zur Bauchschmerzaktion werden. Denn man will offensichtlich Probleme nur aussitzen und nie an der Wurzel angehen.

    Bisweilen reicht ein Vergleich aus: Wenn zwei Dinge gleich aussehen müssen, es aber nicht tun, muss ein Fehler vorliegen.

    Heutzutage werden Bewertungen dadurch erschwert, indem alles international ist. Eine der schwierigsten Fragen ist diesbezüglich, wie sinnvoll es ist, etwas zu tun, wenn es alle Nachbarn nicht tun.

    Ein Hinweis auf die Gültigkeit von Argumenten gibt auch, wenn man überprüft, wie Dinge früher gehandhabt wurden und warum dies damals so gemacht wurde. Rudolf Steiner, Gründer der Waldorfschulen, war konsequent gegen das Spritzen von Giften. Zu seiner Zeit existierten keine selektiven Gifte. Man benutzte Schwermetalle, mit denen man Böden verseucht, da sie grundsätzlich nicht chemisch abgebaut werden können. Gleichzeitig enthielt Gemüse selbst viel mehr Fraßgifte (vgl. Ref. 37), die schon lange herausgezüchtet sind. Somit hatte er vor 100 Jahren Recht, wenn er den Einsatz von Spritzgiften ablehnte. Die Frage ist, inwieweit dies auf die heutige Zeit übertragbar ist.

    Man benötigt also einen neutralen Vergleich, um zu bewerten,

    ob und wie der Fortschritt oder auch Rückschritt aussieht.

    Ähnlich verhält es sich mit technischen Systemen: Ein Wasserstoffauto ist gut, wenn flüssiger Wasserstoff vorhanden ist. Wasserstoffantrieb wurde vor 35 Jahren propagiert. Zu dieser Zeit schien durch Atomkraft Energie unbegrenzt verfügbar. Die Zeiten haben sich aber geändert. Japan geht den Weg mit Atomkraft und fördert deshalb den Elektroantrieb.

    Elektroautos sind ein wunderbares Fortbewegungsmittel in Schweden und Norwegen. Dort fahren sie fast CO2-frei. Denn dort gibt es reichlich Atom- und Wasserkraft. Nun stellt sich die Frage, ob sich diese Bedingungen auch auf Deutschland übertragen lassen.

    Last but not least sollte man prüfen, mit welchem Realitätssinn Menschen ihre Aufgaben bewältigen: Jemand, der weder Fregatten zum schwimmen, Flugzeuge zum Fliegen noch Gewehre zum Schießen bringt, ist sicherlich nicht geeignet, zukünftige Herausforderungen zu bewältigen.

    Meinung versus Fakten

    Meinungsfreiheit ist Grundrecht in einer Demokratie. Man kann also der Meinung sein, dass, wenn man zwei Bier trank und dann noch einmal zwei Bier trinkt, es in Summe drei Bier sind. Somit haben Meinungen mit Fakten nichts zu tun. Trotzdem wird bei technischen Dingen häufig argumentiert: „Das ist deine Meinung, ich habe ein andere!". Das ist eine Begriffsverwirrung: Meist ist es die Physik: Wenn man mit dieser (meist mit Hilfe der Mathematik) darlegen kann, dass etwas nicht funktioniert, kann man noch so viele Meinungen haben: Sie sind irrelevant.

    Die andere Sicht

    Deutschland gilt als „Hochtechnologieland. Jeder Mensch hat eine eigene Sicht der Dinge, auch der Autor, denn er ist Ingenieur und jeder Beruf hat eine spezifische Sichtweise. Wenn ein Nicht-Ingenieur über eine Pressemitteilung „stolpert, in der berichtet wird, dass etwas nicht funktionierte oder der Zeitplan 13 Jahre hinterherhinkt, so nimmt er es hin. Insbesondere kann er oder sie es nicht bewerten – wie auch?

    Dann gibt es Leute, die wissen wollen, was zum Scheitern oder zur Kostenexplosion beigetragen hat. Denn Fehler haben normalerweise den Vorteil, dass man aus ihnen lernen kann. Sowohl die eigenen als auch die anderer Leute. Nichts ist dümmer, als einen Fehler zu wiederholen. Leider kann man heutzutage meist nichts lernen, denn es wurde im Studium gelehrt, wie man es korrekt gemacht hätte. Oder man lernte es im Beruf. Festzustellen ist: Überall wird Hightech herausgekehrt, aber gravierende Fehler in den Grundlagen gemacht. Dies ist bedenklich, denn Grundlagenfehler sind vor Allem eins: extrem teuer.

    Das rächte sich bei meinem ehemaligen Arbeitgeber: In verschiedensten Bereichen hörte man nur von Millionenverlusten. Für Werbung wurde viel Geld ausgegeben. In oberen Positionen waren Personen involviert, die fachlich durch Inkompetenz glänzten und auf Rattenfänger hereinfielen, die ihnen ihre Visionen verkauften. Es wurden Parolen herausgegeben, wie toll es der Firma geht und wie toll die Produkte sind. Kritiker wurden kaltgestellt. „Wir haben den bayrischen Staat als Bürgen – uns kann nichts passieren!" wurde erklärt. Nachträglich scheiterte die Firma an der Summe aller Kleinigkeiten. Wenige Tage vor der Insolvenz wollte man 0,8 mm Stahlblech auf die Tragflächen nieten, da deren Torsionssteifigkeit² nicht ausreichte. Die Probleme kannte man lange vorher, aber sie wurden jahrelang unter den Teppich gekehrt und keines an der Wurzel gelöst. Man „bastelte" nur an den Symptomen herum. Zuletzt kam dann alles zusammen.

    Die Politik Deutschlands ist nichts anderes als ein „Flashback".

    Statistik

    „Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast" – so der Konsens vieler Leute, die keine gute Meinung von Statistik haben. Dies ist auch deshalb nicht verwunderlich, da Statistik ein Teil der Mathematik ist und sie ist nicht beliebt. Was man nicht versteht, lehnt man eher ab, was ein menschlicher Zug ist. Gleichzeitig sucht man Argumente für diese Einstellung, um die persönlichen Vorurteile zu bestätigen. Auch das ist menschlich, aber nicht zielführend.

    Was aber nicht sinnvoll ist, denn Statistik schafft Fakten, mit denen man Beweise führen kann. Vielmehr ist man in unserer Gesellschaft bei jedem Gebrauchsgegenstand mit Statistik umgeben, denn sie sind aus Materialien gebaut, für die es zur Feststellung der Materialeigenschaften Statistiken gibt.

    Die Gültigkeit von DNA-Gutachten ist reine Statistik. Eine Übereinstimmung zweier DNA-Proben kann damit niemals 100 % ig sein, sondern liegt je nach Fall in der Größenordnung von 99,999995 %. Dies bedeutet eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 20 Millionen. Lehnt man statistische Beweise ab und „argumentiert" polemisch, wie zu Beginn des Kapitels, ist man zwangsläufig dafür, DNA-Beweise abzuschaffen und insbesondere Sexualstraftäter freizulassen. Will das jemand wirklich?

    Alle wissenschaftlichen Studien müssen statistisch ausgewertet werden. Das ist notwendig, um zu zeigen, inwieweit die Ergebnisse der Studie valide Ergebnisse bringt. Zeigt eine Studie ein statistisch signifikantes Ergebnis, so bedeutet dies, dass das Ergebnis nicht zufällig ist, sondern als „Beweis" gewertet werden kann.

    Der Biostatistiker Bruce Weir zeigt in der Einleitung in einem seiner Biostatistik-Bücher, dass die Statistiken des Entdeckers der Vererbungslehre, Gregor Mendel zu gut sind: Er ließ einige „unpassende" Ergebnisse unter den Tisch fallen. Man kann Statistiken mit Statistik validieren.

    Statistische Fehler und statistischer Missbrauch

    Statistik liefert nur valide Ergebnisse, wenn sie keinen systematischen Fehler und keine falsche Grundannahme enthält. Das wiederum bezieht sich auf die „selbst gefälschten Statistiken" (vgl. voriges Kapitel).

    Damit ist durch Statistik Tür und Tor für Manipulationen geöffnet: Wenn man eine Kleinigkeit falsch annimmt, ist die Statistik falsch. Wenn man sie vorsätzlich falsch ansetzt, kann man mittels Statistik nahezu jedes beliebige Ergebnis „erzeugen".

    Vor ca. 7 Jahren wurde ein Artikel veröffentlicht, der berichtete, dass sich bei TÜV-Inspektionen der Anteil der „gravierenden Mängel" an Kfz drastisch erhöht hätte. Ein Aufschrei ging durch die Automobilwelt. Bei solchen Pressemeldungen sollte man aufhorchen, denn wenn über Jahrzehnte 1/4 der Autos „gravierende Mängel hatten und im Jahr später 1/3 (dies sind theoretisierte Zahlen), dann entspräche dies einer Erhöhung von 32 %. Schon das ist statistisch unwahrscheinlich. Die „Ursache war an anderer Stelle: Der TÜV unterschied vorher zwischen „Mangel und „gravierendem Mangel. Eine neue Regelung besagte, dass alle Mängel, die der TÜV feststellt, „gravierende Mängel seien.

    Bei der Bahn gibt es Anweisungen, schnelle Züge gegenüber Pendlerzügen zu priorisieren. Damit werden ICEs in der Statistik pünktlicher, Pendlerzüge werden nicht von der Presse thematisiert. So etwas muss man wissen. Man erfährt es vom „kleinen" Bahnbeamten. Vermutlich ist das Gehalt des Bahnvorstandes mit der Pünktlichkeit der ICEs verknüpft: Im Vertrag steht dann beispielsweise eine Klausel, dass jedes Prozent Unpünktlichkeit der ICE ½ Mio. Jahresgehalt bzw. Boni kostet. Damit werden ICEs pünktlicher.

    Etwas Aktuelles [76]? Die Tagesschau (ARD) berichtet Mitte April im „Corona-Live-Blog über „überdurchschnittlich viele Todesfälle in Deutschland. Sie vergleichen den Durchschnitt der letzten fünf Jahre mit dem Jahr 2020. Als Beleg werteten sie Daten zwischen dem 23. März und dem 12. April aus. Richtig: die Sterblichkeitsrate ist in diesem Zeitraum höher als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Heißt das zwangsläufig, dass die Sterblichkeitsrate in Deutschland durch Corona höher ist? Umgekehrt: kann man auch mit korrekten Statistiken manipulieren? Selbstverständlich. Man muss sich nur den richtigen Zeitraum aussuchen: Vor dem 23. März war die Sterblichkeitsrate 2020 geringer. Wenn man diese vom 1. Januar bis zum 12. April betrachtet (der 1. Januar ist natürlich auch beliebig), so starben bis zum 12. April 8300 Personen weniger(!) als im Durchschnitt der Jahre zuvor.³ In einem ganz normalen Jahr sterben in Deutschland ziemlich genau 1 Mio. Menschen. Anfang Juni sind es weniger als 9000 Tote, die durch oder mit Corona starben, also weniger als 1 % bzw. weniger, als in 2 Tagen ganz normal sterben. Damit lässt sich keine valide statistische Aussage treffen.

    Die Presse berichtet weiterhin, dass im Juni 2020 ein hoher Anteil des Stroms durch erneuerbare Energien gedeckt wurde. In Corona-Zeiten ist der Stromverbrauch zurückgegangen. Da muss es nicht verwundern, wenn der Anteil der erneuerbaren Energien steigt.

    Über „besonders empfindliche medizinischen Nachweismethoden mit einer „hohen Trefferquote wird berichtet. Das Problem liegt bei den „falsch Positiven: Da sie „besonders empfindlich sind, treffen sie auch bei besonders vielen, bei denen sie gar nicht treffen dürften. Überspitzt erklärt: Würde die Nachweismethode alle überprüften Personen als „positiv identifizieren, hätte sie eine Trefferrate von 100 %. Dies nutzt aber wenig, denn in diesem Fall hätte sie Niemand als „negativ identifiziert.

    Ein weiteres Beispiel sind die bereits erwähnten Arbeitslosenstatistiken. Wie genau dies gehandhabt wird, ist ab Ref. 153 gezeigt.

    Mit Einzelfällen ist grundsätzlich kein positiver Beweis möglich. Beispielsweise werden in Talkrunden Jugendliche vorgestellt, die nie die Schule besuchten, aber dennoch ihren Weg fanden. Daraus kann geschlossen werden, dass so etwas funktionieren kann. Mehr nicht. Wenn man in die Talkshow die 100 Personen einladen würde, die nie die Schule besuchten und dadurch bspw. an der Nadel hängen oder sich als Kleinkriminelle durchs Leben schlagen, würde sofort klar, dass hier statistisch manipuliert wird. Schüler nehmen solche Beiträge dankend entgegen. Deren naheliegende Interpretation ist: „Schule ist überflüssig". Die Bildung einer

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