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Virginie Pleindespoir - Les adieux à l`enfance: Ein Groschenroman
Virginie Pleindespoir - Les adieux à l`enfance: Ein Groschenroman
Virginie Pleindespoir - Les adieux à l`enfance: Ein Groschenroman
eBook50 Seiten40 Minuten

Virginie Pleindespoir - Les adieux à l`enfance: Ein Groschenroman

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Über dieses E-Book

Virginie Pleindespoir zieht von Paris nach Berlin, um sich selbst zu finden und zu verwirklichen. Schnell findet sie ein Stammlokal in Kreuzberg und Gefallen am Trinken. Doch die Unbeschwertheit wird durch einen Stalker getrübt. Wer mag der Eindringling in ihr Leben sein? Doch Ablenkung findet sie in einem jungen Mann, in den sie sich verliebt, das erste in ihrem Leben.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum19. Okt. 2019
ISBN9783750244993
Virginie Pleindespoir - Les adieux à l`enfance: Ein Groschenroman
Autor

Megumi Vindottir

Born and raised in Pacific Palisades Megumi moved to Nice, Côte d`Azur, to work as photographer. Due to her work she is part-time resident in Paris and Berlin. Travelling by train she discovered dime-novels as brainless amusement.

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    Buchvorschau

    Virginie Pleindespoir - Les adieux à l`enfance - Megumi Vindottir

    Virginie Pleindespoir

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    Les adieus à l´enfance

    von Megumi Vindottir

    Virginie ging ein letztes Mal durch die Straßen ihrer Kindheit. Ihr dichtes, rotblondes Haar wiegte schwer in der noch regennassen Luft. Ihre großen grünen Augen funkelten gegen das noch über der Stadt liegende Grau. Hier in Saint Germain des Près war ihr jeder Stein vertraut. Die Cafés der  Rue Saint-Benoit waren wie ihr Kinderzimmer. Das regennasse Kopfstein-pflaster spiegelte die Silhouette der Hausmannschen Bebauung. Die beigen Fassaden verströmten auch bei trübem Wetter ein angenehmes Gefühl der Behaglichkeit. Es sei wohl der schönste Ort auf Erden, dachte Virginie verträumt.

    Ihr Vater, der in eben dieser Straße eine Galerie führte, saß und trank dort die meiste Zeit in den Cafés, die Virginie zum Kinderzimmer wurden, diskutierte mit den letzten Philosophen des quartiér und führte seine geliebte Tochter ganz zwanglos in die Welt der Künstler ein. Die Philosophen waren längst zu einem Teil der Inszenierung des Viertels geworden, die das verschwundene Lebensgefühl noch versuchte zu erhalten. Cedric Pleindespoir war sich bewusst, dass er, seine Freunde und auch seine Galerie längst den Zeitpunkt überwunden hatten, in dem es noch um seiner Willen funktionierte. Menschen mit zu viel Geld und zu wenig Esprit machten den größten Teil der Bewohner und Besucher aus, die begierig nach dem Mythos Saint Germain lechzten und ihn dabei selbst zugrunde richteten. Die, die das Bild von Saint Germain prägten, waren zur Staffage verkommen. Doch Virginies Vater war damit im Reinen, hatte er doch längst erkannt, dass ihm nur seine Tochter Virginie von Bedeutung war. Ihr würde er alles geben was er zu geben vermochte.

    Virginie hatte nun mit ihren 27 Jahren an der Sorbonne ein Studium der Kunstgeschichte abgeschlossen. Ihren Vaters sehnlichsten Wunsch, dass sie eines Tages seine Galerie übernehmen würde, wollte sie aber nicht erfüllen. Sie wollte die Welt erkunden, aus ihrem schönen und komfortablen Leben ausbrechen, wie es ihre Mutter getan hatte. Zu oft hatte sie die Freunde ihres Vaters klagen gehört, um den Verlust der Seele des Quartiers. Virginie, der diese Seele von Kindheit an vertraut war, sah keinen Grund diesem Gefühl nachzuhängen. Die Geborgenheit der Familie könnte sie leichter in ihrem Herzen weiter tragen.

    Sie liebte ihren Papan sehr, doch er erdrückte sie, nahm ihr die Luft zu atmen, ohne es zu merken. Virginie musste sich frei schwimmen, doch war ihr das in dieser Stadt unmöglich. Sie brauchte einen Neuanfang, die Loslösung von ihrem in Bequemlichkeit erstarrendem Leben. Sie hatte entschieden nach Berlin zu gehen, einer Stadt, die ihr als unangepasst und hässlich vermittelt wurde. Viele ihrer Kommilitonen hatten die Stadt besucht und schwärmten davon, von der Freiheit Ideen noch leben zu können. Genau das wollte Virginie auch erleben, war sie doch immer bei ihrem Papan geblieben, der die Sommerfrische mit ihr an der Cote d´Azur verbrachte, im Winter eine Woche Ski laufen in Chamonix. Virginie hatte Frankreich noch nie verlassen und sie hatte nie etwas vermisst, kam die Welt doch zu ihnen nach Hause.

    Doch nun war es an der Zeit, ein eigenes Leben zu führen. Sie hatte den Entschluss gefasst Abschied zu nehmen und war sehr erleichtert. Noch ein Tag blieb ihr in der Geborgenheit und Vertrautheit von Saint Germain, danach würde sie mit zitternden Knien ihren Papan umarmen und mit einem Taxi zum Flughafen

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