Snørgl der Waldwicht: Das verlorene Licht
Von Betty Kamer
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Buchvorschau
Snørgl der Waldwicht - Betty Kamer
Über meine Schreiberline
Snørgl,
der Waldwicht
Grafik 27Das verlorene Licht
Teil III
für Kinder ab 8 Jahren und junggebliebene Erwachsene
Sie wurde 1965 in Berlin (a.B.) geboren, wo sie nach dem Realschulabschluss an einer Gesamtschule, erfolgreich eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notariats-fachangestellten absolvierte.
Bereits während der Schulzeit entdeckte sie ihre Vorliebe für das geschriebene Wort, doch als berufstätige Mutter von drei Kindern ruhte diese Leidenschaft für eine lange Zeit.
Schon vor über 25 Jahren dachte sie zum ersten Mal an mich und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sie mich und meine Freunde aufregende Traumreisen unternehmen ließ und uns in ihren Büchern Leben einhauchte.
Deutsche Erstveröffentlichung November 2020
Copyright © der Originalausgabe Betty Kamer
Impressum:
Betty Kamer
c/o Autorenservice Paessler
Benninger Str. 26
87700 Memmingen
Mail: kontakt@betty-kamer-schriftstellerin.com oder direkt an mich:
wichtenpost@gmail.com
Illustration & Covergestaltung: Betty Kamer
Druck: epubli, ein Service der
neopubli GmbH, Berlin
Printed in Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile und des Covers, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Die Figuren dieser Geschichte
Die Oberwichte:
Vegard (der Kluge), Dellingur (der Glänzende) und Dagbjartur (der Taghelle)
Die Waldwichte:
Snørgl (wird bei uns Snörgl ausgesprochen, der Lesewicht), Djarfur (der Mutige), Galdur (der Wilde), Vökull (der Wachsame), Tamin (der Schneider), Pokki (der Koch und Bäcker), Pegjandi (der alle Blumen kennt), Styggur (der Nachdenkliche), Stubbur (der Arzt), Reifur (der Kreative), Léttféti (der Kletterer), Svipdapur (der Dichter), Gulltoppur (der Maler) und Gosi (der Handwerker)
Die Elfen:
Lýsa (die Leuchtende), Elin (die Strahlende) und Sóla (die Sonnige) und diesmal mit dabei: Amiria (die Fleißige)
Die Tiere:
Kibuz der Kauz, das Glühwürmchen, Pauri der Papageitaucher, Mink der Marder, Halia und Sami die Seeadler, Betty die Hummel, Finy der Kakapo, Luis die Mandarinente, Isi - die Cousine des Pfeifhasen und Jala das Kiwi-Mädchen
Die verbannten Waldwichte:
Böggvir (einer der Schaden anrichtet), Amur (der Große) und Allsvartur (der die Farbe schwarz liebt)
Die Kobolde:
Varas (der Dieb), Gylfi (der Täuschende) und Ahne (der Gierige)
Die Glückskinder in diesem Buch:
Lia Isabell, Pius, Sophie, Timo und Lennie
Lieber Leserling
Du begleitest meine ‚wichtigen‘ Freunde und mich schon seit zwei Abenteuern, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte. Auch das besondere Büchlein ‚Meine wichtigen Freunde‘ hat inzwischen vielleicht schon deine Aufmerksamkeit bekommen. Als kleines ‚Dankeschön‘ kannst du oder ein liebes Familienmitglied mir gerne nach dem Lesen dieser Geschichte über meine Mailadresse
wichtenpost@gmail.com
schreiben, welcher Wicht, welches Tier oder welche Elfe dir besonders gefallen hat. Meine Schreiberline wird dir dann ein kleines Dankeschön-Geschenk zusenden. Vergiss bitte nicht, deinen Namen und deine Anschrift in der Mail mit anzugeben und wenn du magst kannst du mir gerne dein Geburtsdatum verraten. Ich weiß nämlich, dass meine Schreiberline ein Geburtstags-Buch hat, in dem sie all die ihr wichtigen Geburtstage notiert (und dann auch kleine Geschenke zu diesen Tagen verschickt… aber pst!... das ist eigentlich Geheimnis).
Nun wünsche ich dir beim Lesen dieser dritten Geschichte viel Spaß und eine gute Zeit… bleib bitte immer achtsam und gesund!
Dein
Snørgl
Grafik 5Ein aufgeregter Besucher
Bsssss… bsssss… bsssss…
„He, lass das!"
Bsss… bsss… bsssssssss… bsss… bsss…
„Also wirklich, was zum Wicht soll denn das?"
Wer auch immer mich da aus dem Schlaf reißen wollte, war schon sehr hartnäckig.
„Jetzt komm schon, werde endlich wach. Wie kann man denn so fest schlafen?" summte es mir erneut um die Ohren.
Meine Neugierde war inzwischen größer als das Verlangen, noch ein wenig weiter in meinem kuscheligen Bett zu liegen und von dem letzten Abenteuer zu träumen, das wir gerade überstanden hatten.
Herrje, wie schlecht es mir ging als mir bewusst wurde, dass ich meinen Freunden das Bild des falschen Flughafens gezeigt hatte. Wegen meines Irrtums waren wir mit dem letzten verbliebenen magischen Pulver auf der verkehrten Insel gelandet. Aber meine Freunde haben so großartig reagiert: Das hätte jedem passieren können, haben sie gesagt. Na, das sah ich aber ganz anders. Ich hatte doch die Verantwortung – irgendwie.
Doch die Rettung der Xanthis und das Kennenlernen unserer neuen tierischen Freunde überstrahlte letztendlich alle meine traurigen Gedanken. Zwar konnten wir die Orchideen nicht wieder zurückbringen, doch hatten wir es einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass wir eine Nebenhöhle in der Tropfsteinhöhle im Tal der Tsingys entdeckten. Dort, so stellte sich heraus, wollten Böggvir, Allsvartur und Amur zusammen mit den Kobolden wohl versuchen, magisches Glas herzustellen. Wozu genau, blieb ein Rätsel. Derzeit gehen wir aber davon aus, dass sie nicht alle geheimen Zutaten kennen, die zur Herstellung notwendig sind. Aber zu wissen, dass die Kobolde so etwas vorhaben, konnte den Elfen sicherlich helfen, sich und ihr Geheimnis noch besser zu schützen. Und wir haben den Kobolden wieder einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht!
Bsss… bsss… bsssss… bsss…
„Ist ja schon gut. Wer zum Wicht noch einmal bist du denn?" fragte ich erstaunt das kleine Geschöpf, welches unablässig um meinen Kopf herumsauste. Er oder sie hatte es also wirklich geschafft, dass ich mich in meinem Bett aufsetzte und mit umschlungenen Knien darauf wartete, meinen Gast näher betrachten zu können.
Nun flog dieses Wesen direkt auf mich zu und setzte sich wie selbstverständlich auf meinen Arm. Bevor ich jedoch eine Antwort erhielt, wurde ich eingehend betrachtet.
„Du siehst ganz anders aus, als ich dachte. Viel netter und nicht so wie ein oller verschrumpelter Wicht."
„Na hör mal, wieso sollte ich denn verschrumpelt sein? Wie kommst du denn auf so etwas?" fragte ich verwundert und entdeckte nun ihre langen Wimpern.
„Und was soll das heißen, du hast mich dir anders vorgestellt? Wieso kennst du mich denn?"
„Meine Güte, bsssss, so viele Fragen auf einmal, da schwirrt mir ja mein Köpflein", brummte dieses flauschige und (bitte verzeihe mir diesen Ausdruck) etwas rundliche Wesen und flog tatsächlich rückwärts ein Stückchen von mir weg.
„He, wie hast du das denn gemacht? Bist du etwa gerade rückwärts geflogen?" Fasziniert beobachtete ich sie dabei, wie sie sich auf meiner Bettdecke, die ich mir über die Knie gezogen hatte, niederließ.
„Du weißt wirklich nicht, welches Tier ich bin. Na, da bin ich aber enttäuscht. Über dich wird erzählt, dass du ja soooooooo belesen bist. Da hätte ich aber erwartet, dass du mich auf den ersten Blick erkennst", schmollte sie nun.
Puh, dass hatte gesessen. Nun hatte ich aber ein schlechtes Gewissen.
„Ich bin Betty, die Hummel."
Grafik 24Betty
(Die Hummel)
Oh ha. Von so nahem hatte ich noch nie eine Hummel gesehen und umso länger ich sie mir ansah, desto schöner erschien sie mir. Bienen hatte ich schon des Öfteren dabei beobachtet, wie sie den Nektar aus den Blüten aufsogen. Doch im Vergleich zur Honigbiene war diese Hummel deutlich größer und dicker. Sie hatte mehr und längere Haare. Nun erinnerte ich mich auch wieder, was ich einmal über sie gelesen hatte… Hummeln haben ca. drei Millionen Haare auf dem ganzen Körper, genauso viele wie bei einem Eichhörnchen - obwohl das Eichhörnchen viel größer ist. Manche Hummelarten haben vor allem schwarze Haare, bei vielen kommt aber noch orange dazu. Bei Betty wirkte diese Farbe eher golden. Das wird dem Gulltoppur sicherlich gut gefallen, dachte ich mir und musste schmunzeln.
„Warum lächelst du?" fragte sie mich und neigte ihr Köpflein etwas zur Seite.
Täuschte ich mich, oder wurde das Brummen etwas leiser?
„Ist alles gut bei dir? Fühlst du dich nicht wohl? Du wirkst plötzlich so müde!" fragte ich sie besorgt. Schlaff hingen die Flügelchen an ihrem Körper herab.
Bss… bss… bss…
„Ich… habe… keine Energie… mehr. Ich… brauche… deine… Hilfe…" summte sie nur noch leise und schloss ihre Äuglein.
Rettung im letzten Augenblick
Mir blieb fast das Herz stehen.
„Betty? Um Himmels willen, Betty? So sag doch etwas. Öffne bitte wieder deine Augen. Was soll ich denn tun?" bettelte ich sie an, doch sie rührte sich nicht.
So behutsam ich konnte, trug ich sie zum Tisch, auf dem in einer Vase die Blumen standen, die ich zur Begrüßung nach der Rückkehr von unserer letzten Reise von Lýsa geschenkt bekommen hatte. Sanft legte ich sie auf ein Blütenblatt, das auf die Tischplatte gefallen war.
Behutsam streichelte ich ihr über die flauschigen Haare, doch nur leicht hob und senkte sich ihr kleiner Körper beim Atmen.
Wie von der Tarantel gestochen rannte ich hinaus und schrie laut: „HILFE!"
„Schnell, Betty braucht Hilfe! So helft mir doch!" rief ich aus vollem Herzen und wischte mir eine Träne von der Wange.
Augenblicklich kamen meine Freunde herbeigestürmt. Allen voran Stubbur, unser Arzt.
„Snørgl, was ist denn geschehen?" rief er aufgeregt und japste nach Luft. Mit seinen