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Traumtänzer: Schatten einer Welt
Traumtänzer: Schatten einer Welt
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eBook461 Seiten5 Stunden

Traumtänzer: Schatten einer Welt

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Über dieses E-Book

Zu Träumen ist oft zuckersüß. Aber bist du jemals aus einem Albtraum hochgeschrocken? Hast schweißgebadet nach Luft gerungen während dein Herzschlag in deiner klammen Brust zu explodieren droht?
Auch den schrecklichsten Albtraum musst du nicht fürchten, er stiehlt doch nur ein wenig Schlaf.

...was aber, wenn er dir dein Leben raubt?

Als Schatten beginnen zu verblassen und Menschen in einen Schlaf fallen aus dem sie nie wieder erwachen sollen, lauscht die junge Ellie der Legende der Traumtänzer. ...und deren Welt wird von Mächten bedroht, die selbst die süßesten Träume das Fürchten lehren.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum10. Okt. 2021
ISBN9783754907252
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    Buchvorschau

    Traumtänzer - M. A. Audren

    Kapitel 1 - Valeriana

    Ellie biss sich gedankenverloren auf die Unterlippe während sie kontinuierlich an einem der vielen Rädchen drehte. Vorsichtig klopfte sie gegen das Stativ und ruckelte das Teleskop sogar ein Stück zur Seite - nach einem besseren Fokus suchte sie allerdings vergebens. Mit einem schweren Seufzen strich sie ein paar rote Fransen aus ihrem Gesicht und entschied, dass eine zweite Meinung doch nicht schaden könnte.

    »Was denkst du?« Sie warf einen Blick über die Schulter hinter sich, wo ihr Vater ebenfalls an seinem Fernrohr herum schraubte, im Gegensatz zu ihr wirkte Charles jedoch tiefen entspannt. Er ließ sich keinesfalls in Eile versetzen, streckte sich genüsslich und warf ihr eine warmes Lächeln zu, bevor er ein paar Schritte auf sie zu tat um durch das verschlissene Teleskop zu schauen. Es folgte eine lange Abfolge an Hmm´s und Aha ´s während der er sich angestrengt am Kinn kratzte und ebenfalls ein paar der Einstellungsrädchen veränderte Dem darauf folgenden Grunzen nach zu urteilen, wohl mit ähnlich mangelhaftem Erfolg.

    »Also die Farbe ist konsistent,« Ja, so weit war sie auch schon gekommen. »Interessantes Spektrum … was die Helligkeit angeht, könnte es passen - eindeutig. Der muss aus Schokolade sein. So braun, wie der ist.« … Ellie war sich nicht sicher, welche Antwort sie erwartet hatte. Mit einer weiten Bewegung verschränkte sie die Arme vor der Brust und rollte theatralisch mit den Augen.

    »Ja, natürlich - wie konnte mir das nur entgehen! Warte, ich hole meine Aufzeichnungen, so eine historische Entdeckung muss festgehalten werden! Und ich dachte schon, die Spektral-Klassifizierung würde anstrengend werden!« Charles raues Lachen hallte weit über die menschenleere Lichtung und als er das Mädchen an sich drückte konnte sie ein schiefes Grinsen nicht mehr zurückhalten. Nur hier, auf der letzten einsamen Erhöhung vor den Mauern Elgins - weit entfernt von ihren Werbetafeln und Neonröhren - konnte man den Sternenhimmel noch klar sehen. Weitab von all den Menschenmassen und ihrem Smog war die Luft noch klar und die Nordlichter glitten ungestört über den Horizont. »Dad. Nimm es etwas ernst: wir versuchen hier, Wissenschaft zu betreiben.« Charles ließ von dem Mädchen ab, nicht ohne ihr noch ein letztes Mal durch die Haare zu zausen, und stapfte beschwingt zu seinem Fernrohr zurück.

    »Und ich dachte immer, das hier wäre nur ein Vorwand, um dich aus dem Glashaus zu bekommen, bevor du dich selbst in eine Pflanze verwandelst.«

    »Die Vorstellung macht auch nur dir Angst - Cain nennt mich ohnehin schon einen Kaktus. Ich wette, wenn du ihm sagst, dass ich Dünger anstatt Hamburger zum Abendessen hatte, glaubt er dir das.«

    »Ich bin sicher, du wärst ein ganz entzückender Kaktus. Einer mit ganz vielen Stacheln mit Widerhaken, vielleicht sogar so einer, der seine Nadeln nach dir ausstreckt, wenn du zu nahe kommst - «

    »Ich wäre viel lieber ein Löwenzahn, die sind wenigstens unverwüstlich. Oder ein Stern. Ungebunden am Firmament, tausende Lichtjahre entfernt von ätzenden Kunden und doch nah genug um jede Nacht nach dir zu sehen.« Ein kurzer Schauer begleitete ihre Worte und Ellie blickte irritiert um sich. Ihr Vater hatte sich nicht von der Stelle gerührt, doch seine Haltung schien verkrampft. Die Schatten der wenigen Bäume hatten sich über ihn gelegt und als er sprach, war seine Stimme belegt.

    »Die Sterne sehen einladender aus, als sie sind, Ellie.«

    »Du sprichst von diesem Mond auf dem es waagrecht Glassplitter regnet, oder?«

    »So in etwa.« Bevor Ellie den komischen Stimmungsumschwung ansprechen konnte, war er schon wieder verschwunden und Charles winkte Ellie mit dem üblichen Schalk in seiner Stimme zu sich. »Sieh her, das wird dir gefallen.«

    »Besser als ein Schokoladenstern?«

    »Wer hat dich nur erzogen, Kind?« Ellie antwortete nur mit einem leisen Kichern, bevor sie an Charles vorbei an das andere Teleskop trat - es war nicht viel größer als ihr eigenes und dabei weitaus mehr von der Zeit gezeichnet. Der bunte Lack hatte durch Jahre in Wind und Wetter seine Farben eingebüßt und schälte sich nun in fadem Grau von dem dunklen Karbon-Chassis.Von außen schien es kaum noch seiner Bezeichnung wert, doch die Linsen des Sternenguckers waren wohl gewartet und offenbarten den Blick auf rot-blaue Nebel die im dunklen All von strahlenden Sternen durchzogen wurden. »Warte, das ist - « Ellie schien kurz überrascht, bevor sich ein zufriedenes Lächeln auf ihren Lippen ausbreitete.

    »Der Orionnebel!«

    »Dein Liebling, nicht wahr?«

    »Du zeigst ihn mir auch ständig, da muss ich ihn ja lieben.« Entgegen ihrer Worte, lag vollkommene Glückseligkeit in ihren Zügen. Heimeliges, mollig warmes Glück, das nur ein Augenblick so simpel wie dieser hervorrufen konnte. Nicht einmal das Rascheln hinter ihr konnte Ellie von dem Anblick losreißen, erst als ihr Vater die Stimme erhob kehrte ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren eigenen Planeten zurück.

    »Sieh kurz her, Wildfang, ich habe etwas für dich.«

    »Für mich?« Sie wollte sich sichtlich nicht von dem Teleskop trennen, aber die Neugier gewann schließlich Überhand und Ellie drehte sich nach ihrem Vater um. Er blickte ihr geradezu erwartungsvoll entgegen, in seinen Händen ein kleines, rundliches Objekt, das sie in der Dunkelheit nicht richtig erkennen konnte. Wieder spürte sie Kälte über sich ziehen, doch sie schüttelte das Unbehagen von sich und starrte lautlos auf das unbekannte Kleinod.

    »Elena. Vor zwanzig Jahren, kurz nach deiner Geburt, habe ich ein Geschenk bekommen … von jemandem, der mir sehr wichtig war. Er hat seitdem gut auf mich aufgepasst, aber jetzt will ich, dass du ihn bekommst. Er soll dich beschützen wenn ich - er soll einfach auf dich aufpassen, ja?« Vorsichtig nahm Ellie den Gegenstand entgegen und drehte ihn mit wachsender Skepsis in ihrem Griff. Ein Metallring, umwickelt mit rotem Garn, darin ein komplexes Gespinst aus allerlei Fäden und Perlen. Er war alles andere als symmetrisch und die Zeit hatte ihre Spuren hinterlassen - und doch fühlte er sich irgendwie warm an … vertraut.

    »Ist das … ein Traumfänger?« Nicht, dass sie an solche Dinge glaubte - Ellie war prinzipiell Skeptikerin - aber der Blick ihres Vaters war so ernst, dass sie in ehrfürchtigem Schweigen versank. Sie blickte noch einmal auf das Kleinod, besah jeden Knoten und jedes noch so kleine Detail mit aufmerksamen Augen. Die Berührung sandte ein warmes Kribbeln durch ihre Fingerspitzen und obgleich sie immer noch fror, breitete sich Wärme über ihre Haut. »Dad … Danke.« Als sie wieder auf blickte, hatte er bereits begonnen, ihr Teleskop abzubauen. »Wir gehen schon zurück?«

    »Ich bin alt, Ellie. Ich kann nicht mehr die ganze Nacht herum tollen, das machen meine müden Knochen nicht mit.« Charles Tonfall war bemüht ernst, aber sein breites Lächeln machte den Effekt schnell wieder wett.

    »Du willst nur pünktlich zum Bingo zu Hause sein.« Er schaute kurz schuldbewusst drein, räusperte sich und hielt ihr dann auffordernd eine Hand entgegen. Mit einem ergebenen Seufzen packte Ellie das zweite Teleskop und hing es sich über die Schulter. Sie sprintete Charles hinterher, hing sich ein und folgte ihm auf den Pfad von der Lichtung. Langsam stiegen sie den dunklen Hügel hinunter und gingen den erleuchteten Fenstern der Stadt entgegen.

    Noch am selben Abend schlief Charles ein.

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    »Es ist spät … ich werde dann mal ins Bett gehen.« Behutsam schloss Ellie die grünen Fensterläden, versuchte das Chaos an Vorhängen gerade zu richten und warf dabei noch einen letzten, besorgten Blick auf den schlafenden Mann. Er wirkte, als hielte er nur ein Nickerchen. Friedlich schlummernd lag er da, sichtbar nur das regelmäßige Heben und Senken seiner Brust. Ellie ließ sich auf den weichen Futon neben dem Bett sinken und beobachtete wie der Schnurrbart ihres Vaters im Takt seines Atems wackelte - zumindest ein kurzes Lebenszeichen. »Anne hat geschrieben, es scheint ihr gut zu gefallen im Süden. Die Karte sieht aus wie eine Vase und es kleben Plastik-Tulpen drauf, die musst du wenigstens nicht gießen. Ich hab‘ sie auf den Kühlschrank gehängt.« Sie deutete vage hinter sich, natürlich versperrte die Wand den Blick in die Küche, doch geschlossene Augen konnten ohnehin nichts sehen. »Oh und Cain kommt morgen nach der Arbeit vorbei, wir wollen die Trilogie endlich fertig ansehen, das ist doch okay? Ich wollte eigentlich bis zu den Feiertagen warten aber du weißt ja, wie er ungeduldig er ist. Seine Großmutter freut sich bestimmt wenn sie sich auch mal einen ruhigen Abend machen kann.« Wie erwartet kam keine Antwort - das allein wog in ihrer Brust wie tausend Felsen. »Alles wird gut Dad, ja?« Mit einem tiefen Seufzen erhob Ellie sich und zog sich aus dem kleinen Raum zurück. Die Tür schloss sie dabei bedacht vorsichtig - auch wenn sie vor Glück in die Luft gesprungen wäre, wenn der Ärger über eine zuknallende Tür ihn wecken könnte. Sie hatte seine Stimme schon so lange nicht mehr gehört, dass ihr jede Tirade Recht wäre.

    Ihr Blick fiel auf den Stapel Papiere auf dem Küchentisch: Rechnungen für Untersuchungen und Krankenschwestern über denen sie mittlerweile fast durchgehend brütete. Im Vorbeigehen leerte sie die Überreste ihres erkalteten Tees auf der Anrichte in die Spüle - Ihr Handrücken streifte das Teleskop, das hinter der Tür lehnte … es schien so ungewohnt sauber und ungenutzt in der einsamen Ecke. Ellie bemühte sich, es nicht anzusehen als sie durch den Türrahmen und die nahe Treppe zum Dachboden hinauf schlurfte. Sie nannte den ‚Dachboden‘, der kaum mehr als ein niedriges erstes Stockwerk war, erst seit kurzem ihr Eigen. Charles und sie hatten Wochen damit zugebracht, den verwahrlosten Dachstuhl in etwas Bewohnbares zu verwandeln. Die patzigen Farbstriche und schrägen Fußbodenleisten waren dabei beständige Zeugen ihres handwerklichen Ungeschicks. ‚Damit du etwas mehr Platz hast‘, hatte ihr Vater gesagt, als er eines Abends mit einem Anhänger voll Verputz, Brettern und Nägeln aus dem Baumarkt zurückgekommen war. Sie war der Überzeugung, dass er nur keine Erde mehr auf der Küchentheke wollte und sie und ihre Pflanzen deswegen einen Stock höher abschob. Eben jenen Pflanzen war es zuzuschreiben, dass sie selbst kaum Platz hatte, sich in den weiten Raum hinter der Tür am Treppenende zu schieben. Nicht dass sie sich beschwerte, sie hatte schließlich jedes einzelne Blatt selbst hier einquartiert, aber ein anklagender Blick entkam ihr dennoch als sie beinahe zwei Kakteen und die große Efeutute umstieß, nur weil sie sich auf ihr Sofa fallen ließ. Mit einem zufriedenen Lächeln schob sie eine der Pflanzen etwas zurück und ließ ihre Finger durch die großen Farnfächer gleiten, die von ihrer Decke wachsen zu schienen. Zumindest wurde er jetzt nicht mehr mit Limonadenresten gefüttert - Charles Talente lagen in der Sternenkunde, nicht in der Botanik. Schon waren Ellies Gedanken wieder einen Stock tiefer und sie zog die Hand wieder an sich.

    ‚Die Stationen sind voll genug - wir können keine Plätze verschwenden. Es ist schließlich kein richtiges Koma.‘ Die Erinnerung trieb ihr immer noch die Galle hoch. ‚Beim momentanen Stand der Dinge können wir nichts für ihn tun. Wir müssten erst eine Ursache haben.‘ Energisch unterbrach Ellie ihre Gedanken bevor sie nur noch wütender wurde und versuchte sich abzulenken, indem sie aus dem Fenster starrte. Die Straße konnte sie kaum sehen, nur die viel zu bunten Vorhänge ihres Nachbarn und einige lose Blätter, die der Wind an der Scheibe vorbei trieb. Durch den offenen Spalt ging eine angenehme Brise durch den kleinen Raum und Ellies Blick verfing sich bald an dem alten Traumfänger, der von innen gegen das Fensterglas klopfte. Sachte stand sie auf, trat neben das alte Ding und nahm es in die Hände, beobachtete das komplexe Muster der Fäden in der untergehenden Sonne. Das letzte Geschenk ihres Vaters, kaum zu glauben dass es jetzt schon ein Monat war. Kurz streifte sie ein Gedanke, die Erinnerung an seine Worte, am Abend bevor er in sein Koma fiel, als er das letzte Mal die Aurora sah … bevor sich seine Augen schlossen. Ob er wohl von den Sternen träumte?

    Sie wünschte nur, sie könnte ihn erreichen.

    Divider ImageKapitel 2 - Calea

    Ellie hatte nicht bemerkt, wie sie einschlief. Das alleine war nicht weiter ungewöhnlich … was sie weit mehr beunruhigte war, dass sie nicht mitbekommen hatte, wie sie aufwachte. Mit zusammengekniffenen Augen sah sie sich in der kleinen Gasse um, die so plötzlich vor ihr lag. Sie wusste weder, wo sie war, noch wie sie dorthin kam … Das letzte woran sie sich erinnerte, war das weiche Sofa unter ihrem Allerwertesten: Es gab folglich nur eine logische Erklärung. »Träume ich?« Antwort kam keine, aber die Angelegenheit war ziemlich eindeutig, besonders als sie sich genauer umsah. Von ihrem Sofa fehlte jede Spur und auch den Traumfänger hielt sie nicht mehr in ihren Händen, stattdessen fand sie sich inmitten einer fremden Straße wieder. Die Pflastersteine unter ihren Füßen waren dunkel und unförmig, bildeten gemeinsam einen beengten, dicht gewundenen Pfad zwischen himmelhohen Gebäuden hindurch. Schmale, schnurgerade Häuser mit silbrigen Fassaden, die sich eng aneinander schmiegten und Ellie sowohl den Blick auf den Himmel als auch auf alles, was hinter der Gasse liegen mochte, verwehrten. Nur vereinzelt säumten Laternen den beengten Pfad, ihr Schein schien von den dunklen Steinen verschluckt zu werden und in dem schummrigen Zwielicht konnte Ellie kaum die Hand vor Augen erkennen. Zögerlich machte sie einen Schritt nach vor, setzte ihren Fuß so sanft auf den Pfad vor sich, als fürchtete sie, er könnte jeden Augenblick verschwinden.

    »Hallo? Jemand zu Hause?« Ihre Stimme klang dünn und verloren durch die verlassene Straße und wieder blieb eine Antwort aus. War das hier ein Traum? Sie bewegte sich weiter und mit jedem Schritt wuchs ihr Unbehagen. Sie konnte kaum Details ausmachen und die Fenster der Gebäude um sie waren ausnahmslos schwarz und verwaist. Ein eisiger Windzug strich über ihre Haut und sie schlang die Arme um sich als eine Böe ihr die Haare in den Nacken schlug. Ein unbändiges Gefühl der Unruhe schien mit dem Wind zu reiten und Besitz von ihr zu ergreifen. Tausend Nadeln, die sich in ihren Magen bohrten und sie dazu brachte, ihren Blick hektisch durch die Gasse gleiten zu lassen. Kurz streifte sie ein Gedanke. War das ein Albtraum? Damit wäre zumindest die Wirksamkeit des Traumfängers endgültig widerlegt. Es blieb immer noch die Möglichkeit, sich einfach hinzusetzen und zu hoffen, dass sie bald aufwachte … doch die Unruhe trieb sie voran und ehe Ellie wusste, wie ihr geschah, war sie am Ende der Gasse angekommen. Vor ihr öffnete sich eine Querstraße, ein breiter Weg, gesäumt von denselben silbrigen Gebäuden wie zuvor. Doch hier waren die Häuser breiter, klebten nicht Fassade an Fassade sondern ließen gerade genug Platz um fahles Sonnenlicht auf das dunkle Pflaster zu Ellies Füßen fallen zu lassen. Mit jedem Schritt schien es etwas heller zu werden, auch wenn sie keine Sonne sehen konnte, und die Laternen kaum noch Licht von sich gaben. Langsam wurden die Konturen der Stadt klarer, Details sichtbar und in der Ferne, weit über den Dächern der Bauwerke konnte sie eine Turm ausmachen. Er schien alles um ihn weit zu überragen und ganz ohne es zu bemerken, lenkte Ellie ihre Schritte in seine Richtung. Langsam verging die unangenehme Kälte auf ihrer Haut und sie erwischte sich dabei, wie sie die Häuser um sich mit wachsendem Interesse musterte.

    »Wohnt hier jemand?« Erst jetzt bemerkte sie, wie still es war. Ihre Stimme schallte verzerrt von den Fassaden zurück, doch es gab keine Antwort - und auch sonst keinen Laut in der verlassenen Gasse. Dass es keine Menschen gab war eine Sache, insbesondere in einem Traum so sonderbar wie diesem - aber nicht einmal eine Maus? Allgemein schien jedes Leben aus dem Ort gewichen. Es waren keine Blumen an den Fenstern, keine Vögel in der Luft, die sich überall anders so früh morgens normalerweise die Seele aus dem Leibe zwitscherten. Sogar der Boden war restlos leer gefegt. Wo sonst Unkraut aus den Fugen kroch, war hier nur dunkler Staub und anstatt lose herum fliegenden Flyern und Papier-Müll am Gehsteig gab es nur vereinzelte Kiesel. Neugierig geworden trat Ellie an ein größeres Fenster heran und wurde herb enttäuscht als vor ihr nur gähnende Leere erschien. Einzig eine dicke Staubschicht fand sich in dem verlassenen Ladenfenster. Ein paar vereinzelte Möbel standen herum, erschreckend normal aussehende Stühle und eine umgestürzte Kommode, doch abgesehen davon keine Spur von Bewohnern.

    Mit gerümpfter Nase drehte sie sich wieder um, der schwere Knoten in ihrem Magen beinahe vergessen als sie sich mit wachsendem Eifer umsah. Gut, es war ein Traum, soviel war sicher. Sie war eingeschlafen und hatte nun den wohl langweiligsten Klartraum, den man sich vorstellen konnte. Aber wenn sie schon ihren wertvollen Schlaf hier vertrödeln musste, wollte sie wenigstens unterhalten werden! Ihr Schritt beschleunigte sich, auch wenn sie sich immer wieder dabei ertappte, wie sie nervös an ihren Haaren zupfte. Bald kreuzten Straßenschilder ihren Weg, doch sie waren genauso nutzlos wie scheinbar alles in dieser Gegend. Die Holzschilder waren mit ruhnenähnlichen Zeichen graviert und so fremdartig, dass sie kein Wort verstand und weiter aufs Geratewohl marschierte. Als sie dabei immerzu dem Echo ihrer eigenen Schritte horchte, kehrte das übermächtige Gefühl der Unruhe zurück. Die Stille war zermürbend genug, doch die Gleichartigkeit um sie herum gab ihr den Rest. Das einzig hervorstechende war ein halb geöffneter Gullydeckel, dem sie ausweichen musste, doch ansonsten glich jeder Zentimeter dieser ‚Stadt‘ dem anderen. Ellie überlegte bereits halbherzig, einfach vor sich hin zu singen, um die Stille zumindest mit irgendeiner Art von Kurzweil zu füllen, als endlich ein Geräusch an ihr Ohr drang. Ein leises Zischen in der Distanz, kaum vernehmbar, doch gerade laut genug, um sie mitten in der Bewegung zu stoppen. Wurde sie wahnsinnig? Brachte die ewige Stille bereits zum halluzinieren? Nein, es war da - viel zu leise und scheinbar meilenweit entfernt, doch unverkennbar da. Vorsichtig tapste sie dem Geräusch entgegen, tunlichst bedacht, die Quelle des Zischens nicht zu verjagen als sie die Hauptstraße verließ. Die Gasse sah genau aus wie die letzte, wieder fand sie sich in wachsender Dunkelheit, doch merkte es kaum, viel zu gefesselt von dem monotonem Zischen, das mit jeder Sekunde lauter wurde. Eine weitere Seitengasse dann noch eine. Dann endlich wurde der Laut klarer und als sie um die letzte Ecke bog, konnte sie es sehen: eine dunkle Silhouette, die vor ihr inmitten der Straße kauerte. Der Ursprung des Zischen. Ein vertrauter Geruch stieg ihr in die Nase, eine Mischung aus Vanille und Salz, die ihr den Atem verschlug. Fasziniert trat Ellie näher, streckte die Hand vor, um nach dem Ding zu greifen. »Hallo?« Sie spürte die Erschütterung in dem Wesen, sah das ruckartige Zucken, als es sich um wandte. Ein kleiner, unförmiger Körper, krallen-besetzte, schwerfällige Klauen, ledrige, schwarze Haut die sich über spitze Knochen spannte und Augen wie rot glühende Kohlen, die sie unverwandt anstarrten. Ellie warf sich die Hände vor den Mund um ihr erschrockenes Keuchen zu dämpfen, doch das Wesen hatte sie schon bemerkt - und stürzte auf sie zu. Ellie fuhr herum, stolperte beinahe über ihre eigenen Beine, als sie versuchte aus der Gasse zu hechten. Das war kein Traum. Es war ein Albtraum. Mit Mühe schaffte sie es um die Ecke, doch der Schatten folgte ihr. Über die engen Seitenwege zurück zu dem breiten Hauptweg von dem sie gekommen war, vorbei an den leeren Fenstern und flackernden Laternen während die unmenschlichen Laute dieses Dings von den silbernen Fassaden widerhallten. Bald spürte sie das Brennen ihrer Muskeln mit jedem Schritt, eisige Nadelstiche, die ihr bei jedem Atemzug die Lungen durchbohrten. Ihre Kehle schnürte sich zusammen, als das Monster hinter ihr trotz allem nicht langsamer wurde. Stetig rannte es weiter, kam immer näher und näher, bis es schließlich einen grausigen Schrei ausstieß. Doch es war nicht der triumphale Ruf eines Jägers, der seine Beute vor sich hatte: Es war ein Schrei nach Unterstützung - und die kam. Aberdutzende, koboldartige Wesen quollen plötzlich aus den Gassen, strömten auf die Hauptstraße und streckten ihre gigantischen Krallen nach Ellies Beinen aus. Immer wieder wich sie in Nebenstraßen aus, hetzte über das hallende Pflaster und rang nach dem bisschen Atem, das ihr noch geblieben war, während der Schweiß in dicken Perlen über ihren Nacken lief. Die Verfolger aber wollten nicht ablassen - und im Gegensatz zu ihr wurden sie nicht müde. Innerlich fluchte sie, wie war es möglich dass sie nicht erschöpften? Wieso wurde sie müder, wenn das alles nur ein Traum war? Wieso konnte sie sich nicht einfach aus diesem Albtraum aufwachen lassen? Ihre Verfolger wuchsen stetig in der Zahl und bald war vor ihr nur noch eine Gasse in der es nicht von den Bestien wimmelte. Sie musste einfach nur aufwachen und alles wäre vorbei - wieso also wachte sie nicht auf!? War es das, was einen Albtraum ausmachte?

    Mit letzter Kraft sprintete sie durch den schmalen Durchgang in die letzte freie Gasse- und verlor allen Mut, als sie eine Bewegung wahr nahm. Ellie beschleunigte. Sie hatte die Wahl zwischen einem Albtraum vor ihr und Dutzenden hinter ihr und sie würde nicht einfach aufgeben. Was ihr den Weg versperrte war aber kein Monster - es war ein Junge. Vielleicht einen halben Kopf größer als sie, blondes Haar … das war auch schon alles, was sie in ihrer Hetzjagd erkennen konnte.

    »HIER LANG!« Seinen Ruf hörte sie schon von weitem, aber erst, als sie direkt vor ihm war, erkannte Ellie die schmale Straße, in die er deutete - gut verdeckt von den obskuren Gebäuden der sich lichtenden Stadt. Der Fremde hielt ihr die Hand hin und Ellie packte sie, ohne auch nur langsamer zu werden. »RED’ NICHT NUR GROß, LAUF!« Bevor er reagieren konnte, war sie abgebogen und zerrte den Blonden erbarmungslos mit sich.

    »Ich bin Layan und du bist?«

    »Froh wenn ich hier lebendig weg komme! Quatsch nicht, LAUF!« Der ungläubige Blick, den sie ihm zu warf, schien den Fremden kaum zu erreichen, doch zumindest rannte er endlich schneller und ersparte sich weiteren Small-Talk. Während die Häuser neben ihnen immer weniger wurde, sank die Zahl ihrer Verfolger kaum. Ellie schien es, als würden immer mehr der grauen Absurditäten aus dem Nichts auftauchen, während die Straßen und Fassaden langsam von schlammigen Pfaden und blanken Felsen abgelöst wurden. Doch sie hatte keine Zeit sich zu freuen, dass sie die triste Stadt hinter sich gelassen zu haben schien. Außerhalb der dunklen Mauern konnte das Licht sich ungestört ausbreiten und die plötzliche Helligkeit schien die Biester langsamer zu machen - aber nicht zu stoppen.

    »Keine Panik, gleich sind wir da!« Was auch immer da war, sie konnte es nicht sehen und die Lust auf Ratespiele war ihr vergangen.

    »Wieso auch - « Ruckartig hielt sie inne, stoppte und wäre beinahe vornüber gefallen. Mit weit aufgerissenem Mund starrte sie vor ihre Füße. »Diese Stadt …« Ellie sah den Abgrund vor sich, bröckelnde Felsen, die sich langsam lösten und vor ihr hinab stürzten. In der Ferne konnte sie etwas ausmachen, das an Berggipfel erinnerte und langsam fügten sich die Bruchstücke zusammen. Die Gipfel lagen nicht vor, sondern unter ihr. Unter der Klippe die sich so plötzlich vor ihr offenbart hatte, gab es meilenweit nichts als klare Luft. »Die Stadt fliegt.« Ihr Mund wurde trocken und sie spürte, wie Übelkeit sie übermannte. »WARUM IN DREI TEUFELS NAMEN FLIEGT DIESE STADT!?«

    »Willkommen in Lacrimosa,« Bevor Ellie ihre Sprache wiederfinden konnte, trat der Blonde beunruhigend nahe an den Abgrund heran. »Erklärungen später, jetzt müssen wir erstmal hier weg. Einfach springen - «

    »…springen?« Ellie starrte immer noch mit geweiteten Augen den Abgrund hinunter. Hatte er noch alle beisammen? »Bist du nicht ganz dicht?«

    »Vertrau mir - «

    »Dir vertrauen? Ich kenne dich nicht mal!«

    »Aber mich willst du lieber kennen lernen als die hinter uns!« Mit einem Blick zurück musste sie feststellen, dass er Recht hatte. Die Ungetüme kamen immer näher, ihre brennenden Augen strahlten wie dämonische Scheinwerfer durch die Dunkelheit und das Gefühl der Verzweiflung in ihrer Brust stieg mit jedem gleitenden Schritt, den sie taten. »Keine Sorge, ich bin großartig, du wirst es nicht bereuen.« Es war nur ein Traum. Ihr konnte nichts passieren. Einen Lidschlag später packte der Fremde Ellie an der Hand und zerrte sie mit sich in die Tiefe.

    Divider Image

    Sie flog. Kein angenehmer, schwebender Flug, wie man ihn sich als Kind vorstellte, wenn man das erste mal Peter Pan las: Ein rasanter, steil sinkender Sturz, der ihr den Atem raubte und ihr Abendessen gefährlich schnell durch ihren Magen rumpeln ließ. Der Wind peitschte ihr ins Gesicht und Ellie war sicher, einem baldigen Ende entgegen zu blicken. Doch das Unsanfteste war die Landung. Benommen kämpfte sie sich von dem rauen Holzboden hoch, auf dem sie mit lautem Krachen aufgeschlagen war, und versuchte die Splitter zu ignorieren, die ihr überall in die Haut gefahren waren: Von den wahrscheinlichen Prellungen und möglichen gebrochenen Rippen ganz zu schweigen. Sie spürte warmes Blut ihr Knie hinab laufen, doch das Adrenalin zwang sie auf die Beine, ohne auf den Schmerz zu achten. Verwirrt blickte sie sich um, es dauerte eine Weile bis sie erkannte, dass die rauen Holzplanken zu einem kleinen Boot gehörten - das nicht weit unter der fliegenden Stadt durch die Luft schwebte.

    »Das war etwas unsanfter als geplant, Bel.« Die Stimme des Fremden holte sie zurück in die Gegenwart. Als sie sich nach ihm umdrehte, begann sie endgültig an ihrem Verstand zu zweifeln. Er sprach mit einem leuchtenden Punkt - Einem faustgroßen Orb, der vor ihm in der Luft schwebte. Das Ding leuchtete in mattem Grün und seine ‘Antworten’ beschränkten sich auf inkohärente Brummgeräusche. Im Gegensatz zu Ellie konnte dieser Layan offenbar alles ohne Problem zu verstehen und die beiden schienen drauf und dran in einen Streit auszubrechen - bis sich ein zweiter Orb einmischte. Die nebelblau leuchtende Kugel war etwas kleiner als ihr Kollege und nannte eine glockenhelle Stimme ihr eigen, mit der sie den Blonden rasch zum Schweigen brachte. Ellie indes verfolgte die Unterhaltung mit weit offenem Mund … bis sie die Barriere bemerkte.

    »Was zur Hölle … ?« Eine durchscheinende, grün schimmernde Membran schwebte nur knapp über ihrem Kopf, umhüllte die Nussschale wie eine Seifenblase und reflektierte das spärliche Licht um sie in bunten Farben. Zögerlich streckte Ellie die Hand danach aus und stellte zu ihrer Verwunderung fest, dass die Blase solide war. Eine kalte, glatte Oberfläche, die bei jeder Berührung kurz aufblitze. Erst jetzt erinnerte ihr ‘Retter’ sich an ihre Anwesenheit und wandte sich, mit dem breitesten Lächeln, dass sie je gesehen hatte, nach ihr um.

    »Oh, das hätte ich beinahe vergessen!«

    »Was? Die Erklärung, was hier eigentlich vor sich geht?« Die schnippische Bemerkung überhörte er geflissentlich.

    »Ich darf vorstellen, Bel und Rem.« Er deutete auf die beiden Kugeln, die kurzerhand auf Ellie zu flogen, während sie nur verdattert nickte. Wahnsinniger Albtraum.

    »Wir nennen sie Feen aber ihr bezeichnet sie als Sandmännchen.« Ihr Unglauben musste offensichtlicher sein als gedacht, denn der Junge gab ein verschämtes Lachen von sich. »Sie bringen Träume.« Leuchtende Seifenblasen. Sandmännchen. Das wurde ja immer besser.

    »Sind wir zumindest die Monster losgeworden?« Ellie kniff die Augen zusammen, doch durch die schimmernde Barriere und das fahle Licht war es schwer, etwas zu erkennen. Am Himmel konnte sie mittlerweile eine Art Sonne ausmachen, doch ihr Licht war schal und die fliegende Stadt von deren Klippe sie eben gesprungen war, konnte sie kaum noch sehen.

    »Keine Sorge.« Ein siegessicheres Lächeln umspielte Layans Lippen als er das Ruder auf der anderen Seite der Nussschale packte. Wie das Schiff dadurch gesteuert wurde, war ihr ein Rätsel. »Die Schatten unterstehen der Kontrolle des Wandlers. Sie entfernen sich nicht grundlos aus Lacrimosa, hier sind wir also siche - « Das laute Krachen von Backbord war anderer Meinung. Ein kräftiger Aufprall versetzte das Schiff in Schwung und die beiden Feen landeten unsanft auf dem Boden, während der Blonde etwas Unverständliches fluchte und sich nur durch seinen Griff am Ruder aufrecht halten konnte. Ellie hatte inzwischen den Ursprung des Rumpelns bemerkt.

    »Soviel zu dem Thema!« Panisch versuchte sie in die Mitte des Boots zu gelangen: Eines der Dinger war ihnen gefolgt und krallte sich nun mit seinen Greifer-ähnlichen Klauen an der Barriere fest. Ein weiteres Fluchen von Layan löste ihren Blick von dem Ding um dem seinen zu folgen … großer Fehler. Denn nun sah sie das gute Dutzend silbrig-schwarzer Figuren, die sich ihren Weg zu dem Boot bahnten - fliegend. »Die Greifer haben uns eingeholt!«

    »Greifer!? Als was siehst du die Schatten - Baukräne?« Wie fand er in dieser Situation noch Zeit, ihr Vorwürfe zu machen?

    »ENTSCHULDIGE? Als was ich sie sehe? Als ledrige Albträume mit glühend roten Augen, die den sehr bestimmten Eindruck vermitteln, mir die Haut vom Leib reißen zu wollen! Als was, sollte ich sie den sonst sehen!?« Einer eben dieser Albträume streckte gerade seine Klaue nach ihr aus - wurde jedoch zurück gestoßen, als seine vergilbte Haut die grüne Wand berührte. Als Antwort gab er ein zischendes Fauchen von sich und bald versuchten die Monster von allen Seiten, sich einen Weg durch die Barriere zu bahnen.

    »Keine Ahnung, Spinnen? Ja, ja, die meisten sehen sie als Spinnen.« Ihr verwirrter Blick schien genug Anlass für eine ausführliche Erklärung zu geben, völlig ungeachtet der Verfolger die zunehmend ihre Geduld zu verlieren schienen. »Es sind Alben, Wesen aus den dunkelsten Abgründen. Sie sind jene, vor denen wir Traumtänzer euch beschützen, denn sie rauben euch mit Albträumen das Leben. Sie sind keine physischen Wesen, vielmehr Existenten aus Verzweiflung, die sich in der Angst jener manifestieren, die vor ihnen stehen. Sie lähmen ihre Opfer und ziehen ihre Kraft aus deren Starre.« Ellie musterte den Jungen wortlos. Er hatte eindeutig nicht alle an der Waffel. Andererseits war das hier ein Traum und da konnten schon irrere Dinge passieren. Für einen Augenblick spielte sie mit dem Gedanken sich einfach aus dem Boot zu stürzen - der Fall würde sie bestimmt aufwecken. Doch als sie über die Reling nach unten blickte, besann sie sich eines besseren.

    ‚Existenzen aus Verzweiflung‘ … Ellie holte tief Luft und blickte zu dem abstoßenden Wesen, das immer wieder mit dem Kopf gegen die Barriere krachte und zwang

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