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Meine nackte Wahrheit
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eBook295 Seiten4 Stunden

Meine nackte Wahrheit

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Über dieses E-Book

Dieses Buch ist den zahlreichen Männern, Gästen und Freunden gewidmet, die eine reife Liebesdienerin über Jahre begleitet, unterstützt und inspiriert haben. Es erzählt ihren ungewöhnlichen Weg zu prickelnd-erotischsten Episoden, außergewöhnlichen Erlebnissen und offenbart Gedanken zu ihren Erfahrungen und Erkenntnissen sowohl als Sexarbeiterin als auch Club-Betreiberin.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum1. Sept. 2015
ISBN9783737564038
Meine nackte Wahrheit

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    Buchvorschau

    Meine nackte Wahrheit - Sina Card

    Meine nackte Wahrheit

    Sina Card

    Die Sinneslust ist ein gewaltiger Köder.

    Platon (427 - 348)

    Autorin

    Sina Card ist Jahrgang 1955 und lebt in einer Großstadt. Sie erlernte einen handwerklichen Beruf, den sie mehrere Jahre selbstständig ausübte. In den neunziger Jahren ergab sich die Gelegenheit, auch andere interessante Berufszweige kennenzulernen.

    Ihre aufgeschlossene und kommunikative Art brachten sie zu dem Hobby-Job als Club-Betreiberin und Sexarbeiterin. Den Club gab sie auf, die Arbeit als Liebesdienerin noch nicht.

    „Ein wenig mehr Erotik und so manche

    nackte Wahrheit käme reißend an."

    Martin Gerhard Reisenberg(*1949)

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort

    Rückblick

    Einblick

    Rundblick

    Weitblick

    Lichtblick

    Ausblick

    Augenblick

    Tiefblick

    Schlusswort

    Impressum

    Vorwort

    Ich möchte ein Bild geraderücken sowie ein Klischee beseitigen und mit dessen Inhalt aufräumen, dass jeder Mann, der eine Prostituierte/Liebesdienerin besucht und für Sex bezahlt, ein schlechter und tadelnswerter Mann ist. In den vielen Jahren, die ich als Liebesdienerin tätig war, musste ich feststellen, dass dies schon lange nicht mehr stimmt und unbedingt korrigiert werden sollte.

    In der heutigen Zeit spricht man von Rotlichtmilieu. Hier sind Dirnen, Nutten, Schlampen, Prostituierte gemeint, die mit Namen belegt werden, die dem Klang nach schon abstoßend und unwürdig sind. Ob der Gesetzgeber diesen Sklavinnen Hilfe zukommen lassen muss oder will, mag dahingestellt bleiben. Die Männer, die ihre Dienste in Anspruch nehmen, werden harmlos und fälschlicherweise als „Freier" bezeichnet, doch keiner der Herren möchte eine dieser Damen wirklich heiraten. (Die Bezeichnung des „Freiers" stammt aus dem Althochdeutschen, und freien wurde gleichbedeutend mit „heiraten genutzt. Der Ausdruck „Auf Freiersfüßen war ein anerkennender Spruch für einen Mann, der sich auf Brautschau befand.)

    Leider zeigt die geschichtliche Entwicklung der Prostitution in den letzten Jahrhunderten, dass diese „erotische Sozialarbeit immer in die Schmuddel- und kriminelle Ecke geschoben wurde, weil sie meist auch nur von den unterprivilegierten sozialen Schichten zum Abbau von Unzufriedenheit und als Überdruckventil des emotionalen und sexuellen Grundbedürfnisses genutzt wurde. Dieses Milieu war und ist leider noch immer eine ideale Plattform für ein Sammelsurium von kriminellen Machenschaften, angefangen bei der Zwangsprostitution, Gewaltverbrechen, Drogen- und Alkoholmissbrauch, Waffenhandel, Geldwäsche sowie Hehlerei. Aber auch die gehobene und privilegierte Klasse, ebenso die betuchten gutbürgerlichen und aristokratischen Schichten nutzten und nutzen diese „kriminellen Möglichkeiten. Sie hatten ihre Hetären, Konkubinen, Mätressen (Staatsmätressen), Gespielinnen, Lebedamen, Edelhuren, Call-Girls sowie Hostessen oder, wenn sie es sich leisteten konnten, besaßen sie neben der Ehefrau eine feste und allzeit bereite Freundin.

    Diese Damen wurden und werden von „Söhnen des Himmels, Päpsten, Landesherren der verschiedensten Stände sowie Politikern benötigt, gebraucht und missbraucht. Natürlich waren und sind machtpolitische, standesgemäße und sonstige Probleme dabei zu berücksichtigen. Aber es ging und geht auch um Sex, warum auch nicht. In der jüngeren Vergangenheit musste ein britischer Kriegsminister nach einer Affäre mit einem „Call-Girl seinen Abschied nehmen. Sein Ausspruch soll gelautet haben: „Ich wollte es wäre Nacht, und die Keeler käme." Solche öffentlichen Äußerungen sind bezeichnend für den positiven Wandel, der in den Köpfen der Menschen stattfindet. (Christine Keeler, * 22. Februar 1942 in Uxbridge, Middlesex, ist ein ehemaliges britisches Model und Callgirl. Keeler unterhielt eine Affäre mit dem britischen Kriegsminister John Profumo und gleichzeitig eine Beziehung zum sowjetischen Marineattaché und GRU-Agenten Jewgenij Iwanow. Diese Dreiecksbeziehung wurde später als Profumo-Affäre bekannt und war 1963 einer der Gründe für den Fall der Regierung Harold Macmillans.)

    Doch die Veränderung der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen sowie sozialen Lebensverhältnisse der Menschen in den letzten Jahrzehnten erlaubt es heute jedem Mann, diese Dienstleistung auch in Anspruch nehmen zu können. Vor allem die soziale und finanzielle Sicherheit macht es möglich, dass die bürgerlichen, handwerklichen und sozial niedrigeren Schichten sich nun auch dieses Vergnügen und diese Therapie leisten können.

    Die Erlebnisse und Erfahrungen, über die ich hier berichte, haben mir aber auch gezeigt, wie wichtig und richtig dieser Beruf ist, wenn man ihn mit einer gewissen Leidenschaft betreibt. Männer sind liebenswerte und sensible Menschen, mit einem Hang zur Selbstaufgabe und Kontrollverlust, wenn sie sich in die Hände einer für sie noch unbekannten Frau begeben. Dies sollte jede Liebesdienerin wissen, dass es für den Mann eine sehr schwierige Situation ist und manchmal sehr viel Überwindung und Mut kostet, uns Frauen zu besuchen. Ich bewundere diese Männer für ihren Mut und das schon grenzenlose Vertrauen, das sie uns Frauen entgegenbringen. Die Frauen sollten ihnen mit Respekt, Toleranz und viel Verständnis gegenübertreten, gleiches wünsche ich mir von den Männern aber auch für uns Frauen.

    Es hat mich immer fasziniert, wenn ein mir noch unbekannter Mann in der Tür stand und etwas unbeholfen um Einlass bat. Ich hatte stets das Gefühl, ihn aufheitern und auffangen zu müssen. Ich tat es und tue es immer noch. Heute noch lieber als je zuvor. Für all‘ die Männer, die ich kennenlernen durfte, „Chapeau!"

    Rückblick

    „Für mich macht Geld einen Mann nicht attraktiver.

    Erotik beginnt und endet bei mir im Kopf.

    Erst, wenn mich der Geist des anderen fasziniert,

    möchte ich auch seinen Körper ,besitzen‘."

    Damaris Wieser(*1977)

    Das Unerwartete, das Überraschende im Leben ereignet sich meist dann, wenn man das loslässt, was man am meisten will. Dann ereignen sich Dinge, die lebensverändernd sind und wo man das Gefühl hat, diese Geschichte einfach aufzuschreiben und veröffentlichen zu müssen.

    Nur wie kommt eine Frau mit Ende vierzig dazu, die auch noch verheiratet ist und ein gutbürgerliches Leben mit all seinen Höhen und Tiefen führt? Die sich, aus der Not heraus, vor Jahren für eine Familie entschieden hat. Für sie war jahrelang die Familie, Mann und Kind, das Wichtigste im Leben. Sie hat sich aufopferungsvoll um das behinderte Kind gekümmert. Aber irgendwann kann sie ihm nichts mehr beibringen und antrainieren, weil sie alles, was sie wusste und konnte, schon weitergegeben hatte. Sie hat die ganzen Jahre sich nie aufgegeben und auch an ihrer Attraktivität nichts verloren. Nun fragt sie sich, ob es da noch eine Herausforderung gibt.

    Durch Zufall begegnete ihr ein Mann, der noch jung und unverdorben war und das Leben leichter nahm, und ganz ungeschminkt meinte: „Fang endlich an zu leben!" Dies waren Worte, die sie sehr nachdenklich machten. Die Tochter bezeichnet die Mittvierzigerin als eine noch tolle hübsche Mami. Aber was soll sie damit anfangen? Sie sucht nach einer neuen Herausforderung, sie möchte lernen oder leben! Zum Lernen war es zu spät aber zu leben nicht!

    Und so endete ein aufregendes Jahr, und sie entschied sich, ihrem gutbürgerlichen und soliden Leben eine Wende zu geben.

    Dies ist die Geschichte ihres neuen Lebensabschnitts, mit all seinen Höhen und Tiefen, mit traurigen und lustigen Erlebnissen und einem gewollten Abschluss mit einem neuen Anfang.

    Bei all ihren späteren Entscheidungen bekam sie von ihrem Lebenspartner, Zuhörer und Berater, immer die volle Unterstützung, wofür sie ihm unendlich dankbar ist.

    Jetzt war der Gedanke in meinem Kopf, die Saat gesät. Also entschied ich mich für einen noch möglichen neuen, alten Weg.

    Ich wollte dort wieder anknüpfen, wo ich einst durch gewollte oder ungewollte Umstände daran gehindert wurde, noch einmal am Leben außerhalb der Familie teilzunehmen sowie meiner sexuellen Neugier nachzugehen. Ich wollte wieder leben, am Leben teilhaben und körperlich ausgelassen sein. Ich hatte mir vorgenommen, irgendetwas zu tun, um noch einmal etwas zu erleben.

    Da meine Vorliebe dem Tanzen galt, war es gar nicht so einfach, in meinem Alter alleine noch in eine Disco zu gehen. So jedenfalls dachte ich. Ich war zwar keine zwanzig mehr, hatte aber über die Jahre an einer gewissen Attraktivität nichts eingebüßt. Trotzdem überwog die Angst, bei einem solchen Discobesuch von der Jugend etwas schräg angeschaut zu werden. Also beschloss ich, mir eine männliche Begleitung zu suchen, die genauso wie ich, noch gern oder wieder einem Jugendtraum nachgehen wollte, ausgelassen zu tanzen und dies dann ebenfalls nicht alleine.

    Die aktuellen Medien machten es möglich, dass es in meiner Stadt einen Radiosender gab, wo sich Menschen per SMS verabreden konnten, ob für Freizeitgestaltung oder für sexuelle Interessen. Gleichzeitig wurde immer wieder auf eine Kommunikationsplattform im Internet hingewiesen. Hier konnte sich jeder mit einem Profil darstellen und seine Interessen und Wünsche formulieren. Nach langen Überlegungen, ob ich dort so einen Partner finden würde, meldete ich mich an und schrieb meinen Wunsch in das Profil. Ein aktuelles Bild sowie die persönlichen Körperdaten ergänzten das Ganze.

    Kaum wurden meine Daten freigegeben, bekam ich schon die ersten Nachrichten, diese meist von sehr jungen Männern. Ich war erstaunt, peinlich berührt, aber es tat auch gut. Sicherlich hatte ich in den vergangenen Jahrzehnten meine Wirkung auf junge Männer schon registriert, aber dies mehr oder weniger als ihre jugendliche Schwärmerei abgetan.

    Ich war immer am anderen Geschlecht interessiert, um vor allem unterschiedliche Männer, ihre Lust sowie Fantasien kennenzulernen. Dieses galt in der Vergangenheit nur den Männern in meinem jeweiligen Alter. Aber es sollte anders kommen als erwartet und gewollt.

    Zuerst lehnte ich alle eindeutigen Angebote höflich ab, was die jungen Männer nur noch mehr herausforderte und noch hartnäckiger machte, ihrem Drängen doch mal nachzugeben. Diese Angebote fingen damit an, mit mir natürlich auch in die Disco zu gehen, aber vordergründig würden sie schon eher mich näher kennenlernen wollen. Wie auch immer sie das Näher definierten, diese Erkenntnis kam erst später. Der erste Mann, welchem ich die Chance gab, mich wirklich kennenzulernen, war damals 38 Jahre, verheiratet und immerhin ganze 9 Jahre jünger. Er ging mit mir in die damalige Nobel-Disco mitten in der Stadt und suchte vorerst „nur" eine Partnerin zum Tanzen. Wobei ich von Anfang an eindeutige Signale wahrnahm, die etwas anderes wollten. Trotzdem zeigte er mir noch einige aktuelle Discos in der Stadt. Wir unternahmen sehr viel, er nahm mich mit auf Dienstreisen, und ich bekam einen Einblick in seinen ehemaligen und derzeitigen Job und seine Firma. Sex hatten wir erst nach ca. einem Monat. Es war irgendwie eine außergewöhnliche Situation. Auf der einen Seite hatte ich Angst, und andererseits war ich so neugierig und ließ es mehr oder weniger geschehen.

    Parallel wurde ich weiterhin auf der Internet-Plattform von jungen und jüngeren Männern angeschrieben. Die meisten waren sehr niveauvoll, andere wiederum etwas niveaulos und direkt bis abartig. Eigentlich hätte ich so, wie es lief, und war zufrieden sein können. Da aber mein Tanzpartner verheiratet war und ich ja einen ungebundenen Mann suchte, um nicht irgendwann zwischen die Fronten zu geraten sowie eine Entscheidung zu provozieren, war ich also weiterhin in diesem „Flirtchat" auf der Suche nach dem Richtigen.

    Ich verabredete mich somit noch mit anderen und zunehmend jüngeren Männern, was mein Tanzpartner doch etwas eifersüchtig machte. Meine Bedenken, dass er ja kein Single wäre und ich mich doch treffen könnte, mit wem ich wollte, sagte ich ihm. Er zeigte Verständnis und versprach Besserung. Da ich immer ehrlich ihm gegenüber war, erzählte ich von meinen neuen Verabredungen, und wenn es sich ergab, nutzte er leider die Gelegenheit, mir dann auch hinterherzuspionieren. Als ich ihn zur Rede stellte, erfuhr ich, dass er dachte, er genüge mir nicht mehr, oder ich suchte einen Mann für einen s. g. 3er. Wir hatten sehr häufig über solche Fantasien des Mannes philosophiert, auch wenn wir nicht immer der gleichen Meinung waren. Dies führte in der Folge doch zu einer nicht mehr so harmonischen Freundschaft mit dem speziellen Extra. Außerdem dazu erfuhr die Ehefrau meines Tanz- und Sexpartners von seinen sexuellen Eskapaden und stellte ihn Weihnachten zur Rede. Als er mir davon erzählte, war meine erste Reaktion: Jeder geht ab sofort seine eigenen Wege. Trotzdem erzählte er ihr von mir, und sie wurde daraufhin so neugierig, dass sie mich unbedingt kennenlernen wollte. Wir trafen uns dann in unserer Nobel-Disco, wohin sie mich zu ihrem Geburtstag eingeladen hatte. Es war ein sehr schöner Abend, doch wusste, dass ich mich umgehend aus dieser wackligen Beziehung raushalten musste. Wir waren dann nur noch über seine Frau in Kontakt. Nach nun über zehn Jahren weiß ich, mein Fernbleiben konnte diese Ehe nicht kitten. Er ist nach einer langen Pause immer noch ein guter Freund, der zwar immer noch mehr möchte, obwohl er eine neue Freundin hat.

    Nun ja, ich weiß, dies wird nie geschehen, was ich ihm wiederum auch eindeutig gesagt habe.

    Nach unserer Trennung machte ich sehr viele Bekanntschaften, mal mit, mal ohne Sex. Ich lernte, nein ich durfte viele junge Männer kennenlernen. Es waren meist Studenten oder solche, die ihre Diplomarbeit schrieben. Sie suchten in solchen Chats mehr oder weniger den unkomplizierten schnellen Sex, dies dann aber mit Niveau. Sie suchten gezielt nach reifen attraktiven Frauen. Auf meine Frage, was sie denn so daran reizte, kam immer die gleiche Antwort: Mit denen kann man auch reden, die verstehen den Mann, und sie haben Erfahrung. Oder es waren Schlüsselerlebnisse, die sie in der Schulzeit geprägt hatten. So hörte ich sehr oft, dass einige auf dem Gymnasium in Literatur das Buch „Der Vorleser" von Bernhard Schlink behandelt hatten und solche Situationen, wie der Erzähler beschreibt, auch einmal erleben wollten.

    Um überhaupt zu verstehen, was die jungen Männer an reiferen Frauen so begeisterte, kaufte ich mir dieses Buch, und mir wurde auch einiges klarer.

    Wir haben alle Discos und Nachtbars in der Stadt besucht. Mal war ich mit Begleitung, und wenn ich keine fand, auch ohne Mann unterwegs. Ich durfte einige Unterkünfte oder Wohnungen der jungen Männer kennenlernen. Dazu gehörten ein kleines Haus am Waldrand, eine typische Studentenbude, eine WG in einem Mietshaus, eine Singlewohnung, die sich nach einer Frau sehnte, sowie ein Zimmerchen bei den Großeltern und eine Wohnung unter dem Dach. Und ich vermute mal, dass ich da schon bei den jungen Männern mehr oder weniger ein paar positive Erinnerungen hinterlassen habe.

    Einer war so begeistert und sagte in seinem jugendlichen Leichtsinn, dass er, wenn er mit seinem Studium fertig ist und er eine Anstellung in den USA (was sein Traumland war) gefunden hat, mich auf jeden Fall einmal dorthin einladen würde. Nun ja, darauf warte ich heute noch, und ist auch gut so. Ich habe mich bei keinem der damals jungen Männer wieder in Erinnerung gebracht. Im Gegenteil, eher habe ich versucht, unsichtbar zu bleiben. Trotzdem habe ich vier von ihnen in den vergangenen Jahren wiedergesehen. Zwei von ihnen haben mich in meinem späteren Job als Liebesdienerin gesucht oder wiedergefunden.

    Diese anderen Bekanntschaften waren bis dahin immer auf Personen beschränkt geblieben, die ein Abenteuer suchten und dachten, dies in mir gefunden zu haben. Ich habe mich geehrt gefühlt, dass sich diese jungen Männer für mich interessierten. Wobei ich ehrlich gestehen muss, dass dieses Interesse immer nur einseitig war. Ich kannte meine Grenzen, und sobald ich erfuhr, dass jemand eine Frau oder Freundin hatte, zog ich mich zurück und beendete die Freundschaft. Diesen Vorsatz habe ich zu Beginn unseres Kennenlernens jedem mitgeteilt.

    Einladung

    Im Mai des darauffolgenden Jahres wurde ich von einem meiner Flirtchatbekanntschaften zu einer Sexparty in der Konstellation Mann-Mann-Frau eingeladen.

    Meine erste Reaktion, als ich die Offerte las, war, dass ich diese Einladung mit der Begründung ablehnen musste: „Ich kenne dich nicht, wir hatten doch noch keinen Sex, da kann ich so etwas nicht." Sicherlich machte mich der Gedanke, wie es denn wohl mit zwei Männern wäre, neugierig, aber ich hatte auch Angst. Er gab sich in der Folgezeit so viel Mühe und wandte all‘ seine Überredungskünste an, dass meine Neugier siegte und ich ja sagte.

    Es war ein sehr warmer Mai, einen Tag vor Himmelfahrt, und so hatte ich mich entschlossen, in einem Jeansrock mit Jeansweste sowie Jeanspantoletten dieses Date wahrzunehmen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ich darunter ein rosafarbenes Dessous mit weißer Spitze trug. Wir vereinbarten, dass er mich zur Party bei mir abholen sollte. Als ich auf das schon wartende Auto zuging, fiel mir sofort auf, dass er nicht alleine im Auto war und ein weiterer Mann am Steuer des Wagens saß. Als ich zur Rückbank einstieg, begrüßte er mich nur flüchtig und stellte mir mehr oder weniger genervt seinen Fahrer als guten Freund vor. Gut, dachte ich, schauen wir mal. Vermutlich war ich gar nicht das Objekt der Begierde, sondern sollte nur eine Partnerin für seinen Freund sein. Ganz beiläufig erwähnte er, dass wir noch eine gute Freundin abholen müssten, die um die Ecke wohne, was meine Vermutung bestätigte. Als wir ankamen und die junge Frau ins Auto stieg, fragte ich mich, was soll das werden?

    Sie war 21 Jahre alt, etwas kräftiger gebaut, keinesfalls hässlich, aber übertrieben stark geschminkt. Es stelle sich schnell heraus, dass sie die beiden Herren schon kannte, was mich wiederum etwas stutzig machte. Ich fand dafür keine Erklärung, woher sie die beiden Männer kannte. Mich beschlich aber durch ihre kecke Art so ein eigenartiges Gefühl, dass sie sich für sexuelle Handlungen anbot, um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Diese Erkenntnis war mir aber zu diesem Zeitpunkt noch völlig egal. Ich hatte in dieser Richtung keine Vorurteile, eher bewunderte ich diese Frauen, dass sie diesen Job so ohne Probleme ausüben konnten. Ich hing also meinen Gedanken nach und beobachtete neugierig mein Umfeld.

    Die Fahrt führte zunächst zu einer Tankstelle, wo reichlich alkoholische Getränke gekauft wurden. Mir schwante Schlimmes, weiter ging es auf die Autobahn Richtung Nord-Osten. Während dieser Zeit unterhielten sich die Herren angeregt mit der jungen Frau über das Wohin. In den Gesprächen wurde ein Ort erwähnt, der gut eine Stunde von unserem momentanen Standort aus entfernt war. In dieser ganzen Zeit hatte der Fahrer meist seine Augen nur nach hinten gerichtet und versuchte mich auszuhorchen. Wer ich denn sei, und woher ich seinen Freund kenne. Sein Interesse war derart groß, dass ich ihn dann irgendwann, als wir auf der Autobahn fuhren, bat, die Augen endlich auf die Straße zu richten, weil ich gesund an das noch unbekannte Ziel sowie zurückgelangen wollte. Innerlich überdachte ich meine Lage und beruhigte mich mit dem Gedanken, ich habe ein Handy und Bargeld dabei, und sollte ich mich unwohl fühlen, lass ich mich absetzen und ruf mir ein Taxi. Aber so bedenklich war die Situation noch nicht.

    Draußen flogen die Bäume und Sträucher nur so vorbei. Wir überholten links die verantwortungsvollen Autofahrer der rechten Fahrspur, und ich versuchte krampfhaft die Beherrschung zu bewahren. Ich hatte immer noch keine Ahnung, wo es eigentlich hingehen sollte. Meine junge Banknachbarin trank inzwischen fast eine ganze Flasche Whisky aus oder hielt sich mehr oder weniger daran fest. In der dann folgenden Konversation zwischen dem Fahrer und seinem Freund sowie der jungen Frau bekam ich mit, dass sie einen Club nahe einer Kleinstadt ansteuerten. Als ich meine Nachbarin fragte, was dies denn für ein Club sei und ob sie ihn kenne, antwortete sie mir gut gelaunt, es sei ein Swinger-Club und der sei toll. In diesem Moment wurde mir gleichermaßen heiß und kalt, und ich versuchte, meine Aufregung zu verbergen. Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen. Ich fragte sie, was man in so einem Club eigentlich trägt. Daraufhin entgegnete sie ganz lapidar, dass sie meist ihre Kleidung in einen Spind lege und nackt, nur mit einem Handtuch herumlaufen würde. Ich dachte kurz über meine Dessous, welche ich an hatte nach, und beruhigte mich sehr schnell, weil ich mir sicher war, dem Anlass entsprechend gekleidet zu sein. Über alles andere machte ich mir zunächst keine Gedanken, weil ich mir sicher war, die Situation bewältigen zu können. Nach ca. 30 Min. Fahrzeit erreichten wir die von den Jungs gesuchte Abfahrt. Ich konnte jedoch durch die schon hereinbrechende Dunkelheit nicht ausmachen, wo genau wir uns befanden. Es ging über die Landstraße, vorbei an einigen kleinen und verschlafenen Häusern, durch eine Kleinstadt und danach wieder auf einer Landstraße weiter. So langsam wurde ich unruhig. Wo sollte es denn nun hingehen? Plötzlich jedoch helle Aufregung bei meinen Mitinsassen und hektische Aktivitäten. Es schien, als hätten wir das ersehnte Ziel erreicht. Im Halbdunkel wurde nach einem günstigen Parkplatz Ausschau gehalten, der sich dann irgendwo an einer Landstraße befand.

    Beim Verlassen des Autos bemerkte ich, dass es noch immer ein lauer und warmer Frühsommerabend war. Als ich mich umsah, um festzustellen, wo ich mich befand, sah ich nur Felder, Straße und parkende Autos vom Stern bis zu den Ringen in allen Größen und Farben. Ich war überrascht und hatte damit nicht gerechnet. Es gab also für mich genug Mitfahrgelegenheiten, so wenigstens dachte ich zur Beruhigung. Wir gingen ein Stückchen die Straße entlang, bogen nach rechts in eine Seitengasse und standen plötzlich vor einem großen Tor wie zu einem Dreiseiten-Bauernhof. Einer der Männer klingelte, und uns wurde von einem reiferen Herrn aufgetan, der uns herzlich begrüßte.

    Im Gänsemarsch ging es über Granitsteine durch den überdachten Vorhof, der mit vielen Grünpflanzen, diversen Einbauten sowie einer Empore ausgestattet war. Die Räumlichkeiten waren aufgeheizt; es war sehr schwül. Auf der rechten Seite sah ich eine verkleidete und zugewachsene Scheune, über die linke und vordere Seite zog sich das Haupthaus. Wir wurden ins Haus geleitet, die Herren zur Kasse gebeten, mit der Option auf Rabatt. Jeder bekam einen Spind-Schlüssel, und die dazugehörige Örtlichkeit wurde uns gezeigt. Meine Begleiter zogen sich zum Umziehen zurück, für mich ging es mit der jungen Frau in die Damenumkleide. Wir wollten uns vor den Türen zum Rundgang wieder treffen. Beim Betreten der Räumlichkeiten nahm ich einige Frauen wahr und war etwas erleichtert, nicht ganz alleine mit der jungen Frau zu sein. Ich entledigte mich meiner Jeanskleidung, behielt aber mein rosafarbenes Dessous mit weißer Spitze an und wurde von den umstehenden Frauen neugierig beäugt. Darin fühlte ich mich sehr wohl und sicher, dennoch wuchs meine Aufregung, - aber auch eine innere Ruhe. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Sicherlich kreisten meine Gedanken, was wird geschehen, wie würde das hier ablaufen, wie sind die anderen Besucher…

    Wir trafen die Männer vor der Tür, wo mein Bekannter sich die junge Kirsche schnappte und mit ihr das Weite oder vielleicht auch einen speziellen Ort suchte. Der mir nun auch mit Namen bekannte Fahrer hakte mich unter und meinte, lass‘ uns das Terrain gemeinsam erkunden. Durch seine Art und Weise wurde er immer sympathischer und nahm mir schnell die Angst. Es war fortan eine Reise durch für mich noch unbekannte Gefilde in Aktion. Er war in seiner Art nicht aufdringlich und ein gleichermaßen lustiger wie auch niveauvoller Gesprächspartner. Wir erkundeten also zu zweit den Dreiseitenhof oder besser „Swinger-Club". Es gab eine Bar mit Lounge im Bauernstil, ein Pornokino mit 4-6 Sitzen, einen Pool mit Warnschild (Kleintiere bleiben draußen), eine Sauna, Massageliege und Ruheliegen sowie diverse Spielräume und Spielwiesen und einen Heuboden. Alles war für mich neu - aber auch nicht. In den vorangegangenen Monaten hatte ich ein- bis zweimal in einem Swinger-Club in der Stadt ein Stundenzimmer gemietet. Da bekam ich die Gelegenheit, mich ein wenig bei Nichtbetrieb umzuschauen und mir so meine Gedanken zu den einzelnen Zimmern sowie Spielsachen zu machen. Ich empfand die Begehung damals schon irgendwie sehr spannend, aufregend und inspirierend. Also war ich nicht sonderlich über die Örtlichkeit und deren Ausstattung überrascht.

    Unser Spaziergang führte uns an die Bar, die spärlich ausgeleuchtet war, wodurch die anwesenden Gäste nur schemenhaft zu erkennen waren. Wir tranken jeder ein

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