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Die Wahrheit ist ein Chamäleon: Aphorismen und andere merkwürdige Gedanken
Die Wahrheit ist ein Chamäleon: Aphorismen und andere merkwürdige Gedanken
Die Wahrheit ist ein Chamäleon: Aphorismen und andere merkwürdige Gedanken
eBook114 Seiten32 Minuten

Die Wahrheit ist ein Chamäleon: Aphorismen und andere merkwürdige Gedanken

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Über dieses E-Book

„Es ist eine Zeit,
da der Mensch beginnt,
keine Fragen mehr zu stellen
und an nichts mehr zu glauben.
Es ist aber die Frage zu stellen,
wer ihm den Glauben raubt.“

Wolfgang Eckert präsentiert bissige Nachdenklichkeiten als Aphorismen zu den Themen unserer Zeit. Er hinterfragt Zeitgeist und Zustand der Erde. Ein Buch, das Reibung erzeugt und zur Diskussion einlädt.
SpracheDeutsch
HerausgeberOmnino Verlag
Erscheinungsdatum8. März 2022
ISBN9783958942165
Die Wahrheit ist ein Chamäleon: Aphorismen und andere merkwürdige Gedanken
Autor

Wolfgang Eckert

1935 in Meerane (Sachsen) geboren, Ausbildung zum Weber, mehrjährige Tätigkeit als Handweber; von 1960 bis 1963 Studium am Literaturinstitut in Leipzig; seit 1970 freiberuflicher Schriftsteller; zahlreiche Erzählungen, Romane, Aphorismen und Gedichte, ausgezeichnet u. a. mit dem Förderpreis des Literaturinstitutes und des Mitteldeutschen Verlages Halle a. d. Saale (1972) und dem Hans-Marchwitza-Preis der Akademie der Künste Ost-Berlin (1974). Von der Witwe Erich Knaufs übernahm Eckert 1987 den Nachlass des Publizisten, den er u. a. mit einer Biografie und der Übergabe des Nachlasses als Dauerleihgabe an das Kunsthaus Meerane der Vergessenheit entriss. Er lebt in Meerane.

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    Buchvorschau

    Die Wahrheit ist ein Chamäleon - Wolfgang Eckert

    Wenn wir es genau betrachten,

    ist Zivilisation nichts anderes

    als eine moderne Form der Verkleidung.

    Im Grunde genommen tragen wir

    noch die alten Lendenschurze

    und gehen mit Keulen aufeinander los.

    Auf einen gekrümmten Rücken

    lässt sich viel abladen.

    Ist Freiheit, dass jeder machen kann,

    was er will, so legt sie schnell in Ketten!

    Wer sein inneres Glück

    gegen ein äußeres tauscht,

    wird eines Tages Hans im Pech.

    Für eine kranke Seele

    ist auch der klarste Himmel verhangen

    Wird uns demnächst

    ein Implantat der Dummheit

    in den Körper eingesetzt,

    könnten wir sagen,

    wir sind nicht mehr schuld an ihr.

    Im Leben gibt es

    in letzter Konsequenz

    kein Wenn und Aber.

    In der Politik immer.

    Die ungebremste Gier nach Wohlstand

    wird uns eines Tages

    die Meßlatte aus der Hand schlagen.

    Es ist eine Zeit, da der Mensch beginnt,

    keine Fragen mehr zu stellen

    und an nichts mehr zu glauben.

    Es ist aber die Frage zu stellen,

    wer ihm den Glauben raubt.

    Der Tod ist ein einsamer Wanderer.

    Er bestimmt, wann und wo er einkehrt.

    Wer sein Leben auf lauter Lügen aufbaut,

    glaubt am Ende,

    es ist die reinste Wahrheit gewesen.

    Wenn die Familie

    die kleinste Zelle der Gesellschaft ist,

    dann hat unsere Gesellschaft

    ein Zellenproblem.

    Trauerreden sind

    wie wirksame Kosmetikartikel:

    Die Leiche wird immer schöner.

    Primitivität ist die Folge

    geistiger Faulheit.

    Blinde Gewalt der Ohnmächtigen von unten,

    die sich gegen Unschuldige richtet,

    ist nicht nur kriminell, sie setzt auch

    die Gewalt der Mächtigen ins Recht.

    Erst wenn wir hinten

    nicht mehr hochkönnen,

    kommen wir vorn mit

    vernünftigen Gedanken nieder.

    Unter lauter Verrückten

    gilt der Normale als Irrer.

    Alle schöngeistige Literatur war bisher

    nur ein Befund, und die kranke Menschheit

    hat nichts damit anfangen können.

    In einer Wegwerfgesellschaft

    werden auch Menschen weggeworfen.

    Da wir immer schneller werden,

    glauben wir, wir werden besser.

    Am Ende nehmen wir

    nur Stromlinienform an.

    Wenn sich das, was wir jetzt haben,

    als Demokratie bezeichnet,

    dann möchte ich keine.

    Man ist um eine Enttäuschung reicher,

    klingt optimistischer als

    man ist um eine Hoffnung ärmer.

    Hinter ihren umzäunten Vorgärten

    züchten manche Rosen.

    Und wehe, es riecht einer daran!

    Die größten Pinsel

    tragen am dicksten auf.

    Wem die Ruder

    aus der Hand gelaufen sind,

    dem nützt auch sein ganzes Wissen

    um die Richtung nichts.

    Vielleicht geht manchen

    wenigstens zu Weihnachen

    ein Licht auf.

    Wer nie an Gott zweifelt,

    ist nicht gläubig.

    Die einstigen Eroberer

    kamen mit Pferden und Wagen.

    Die heutigen Eroberer

    kommen mit Flugzeugen,

    Reisebussen und Kreuzfahrtschiffen.

    Heutzutage muß man sich

    sogar vor einem Zahnstocher

    in Acht nehmen.

    Politischer Jahreswechsel:

    Im neuen Anfang steckt schon wieder

    das alte Ende.

    Das Laster, welches wir

    am Klarsten und Schnellsten erkennen,

    ist das der anderen.

    Aus der Kraft der Starken entsteht Humor,

    aus der Ohnmacht

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