Die Verlobung
Von Ludwig Tieck
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Ludwig Tieck
Johann Ludwig Tieck war ein deutscher Schriftsteller und Dichter. Er wurde geboren am 31. Mai 1773 in Berlin und verstarb dort am 28. April 1853.
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Buchvorschau
Die Verlobung - Ludwig Tieck
Die Verlobung
Die Verlobung
Anmerkungen zu dieser Ausgabe
Impressum
Die Verlobung
Ich habe lange auf Dich gewartet, rief der junge Ferdinand seinem Freunde entgegen.
Du weißt ja, erwiederte jener, daß es unmöglich ist, sich schnell von dem wohlbeleibten Barone loszureißen, wenn er Fragmente aus seiner Lebensgeschichte vorträgt.
Wärst Du Offizier, wie ich, antwortete Ferdinand, so würdest Du es dennoch möglich gefunden haben, pünktlich zu seyn; dies wenigstens lernt man im Dienst. Sie sind alle schon auf dem Spaziergange dort versammelt, laß uns eilen, daß ich Dich der verehrten Familie vorstellen kann.
Die jungen Freunde bogen um die Felsenecke, und erfreuten sich des klaren Anblickes am rauschenden Strome, der Wäldern und Bergen leuchtend vorüber zog. Der Frühling war in diesem Jahre vorzüglich üppig erschienen. Wie wohl wird es dem Arbeiter, sagte Alfred, an einem solchen Tage die Stadt und die geistlosen Geschäfte hinter sich zu haben, um nach langer Anstrengung und Entbehrung diesen Segen der Natur zu fühlen und ihre heilige Stimme zu vernehmen! Und wie dankbar bin ich Dir, mein theurer Freund, daß Du mich in den Kreis der besten, der edelsten Menschen einführen willst. Denn wie wir uns auch zu bilden streben, wie ernsthaft wir studiren, einsammeln, und unser Herz und Gemüth erweitern wollen, so ist es doch der Umgang mit echten Menschen, der alles dies todte Wirken und unbeholfene Kämpfen erst belebt, und den Besitz in ein wahrhaftes Gut verwandelt. Den zarten Frauen ist es aber vorbehalten, dem Manne die Bildung zu geben, deren er nach seinen Kräften und Gaben fähig ist.
Der junge Offizier sah seinen Freund kopfschüttelnd an, stand einen Augenblick still, und sagte dann, indem sie weiter schritten: O wie kann ich in diese Phrasen, die man schon tausendmal hat hören müssen, so gar nicht einstimmen! Somit wäre es ja die große Welt, oder die sogenannte gute Gesellschaft, die man aufsuchen müßte, um in schlechtem Witz, Coquetterie, Lügen und Geschwätz die Reife zu erlangen, die uns die Einsamkeit nicht gewähren könnte. Bin ich auch in den meisten Dingen Deiner Meinung, so muß ich Dir doch hierin geradezu Unrecht geben. Die Weiber! sie sind es ja eben, die recht eigentlich von einem boshaften Schicksal dazu hingestellt zu seyn scheinen, sich des Mannes, wenn er schwach genug ist, zu bemächtigen, alles Menschliche, Edle, Kraftvolle und Wahre von ihm abzustreifen, und ihn, so viel es nur möglich ist, in sein Gegentheil zu verwandeln, damit er ihnen nur zu einem unwürdigen Spielzeuge gut genug sei. Das, was Du eben äußertest, ist auch schon mehr die Denkweise einer jetzt fast verschwundenen Zeit, einer Zeit, die der Wahrheit, vorzüglich aber aller religiösen Gesinnung, feindlich gegenüber stand. Auch muß ich Dir sagen, daß Du jenes Wesen, wodurch sich vormals unsre jungen Herren zu bilden glaubten, in der Gesellschaft dieser Frauen nicht finden wirst, weil bei ihnen alles heilige Wahrheit, Unschuld und echte Frömmigkeit ist.
Der Freund suchte seine Meinung und sich selbst zu rechtfertigen, indem sie unter lebhaften Gesprächen ihren Weg eilig fortgesetzt hatten. Sie sahen jetzt schon den Garten vor sich liegen, in dessen kühlen Gängen die Baronin mit ihrer Familie und einigen auserwählten Freunden die Ankommenden erwartete. Alle fühlten sich in der grünen Umgebung wohl und behaglich.
Nur dem jungen Rathe Alfred war es Anfangs schwer, sich in die Stimmung und Unterhaltung zu fügen. Wie es wohl zu geschehen pflegt, war er zu gespannt, um sich dem Gespräche leicht hinzugeben; auch hatte er zu Vieles auf dem Herzen, was er mit einer gewissen Bangigkeit an den Mann zu bringen strebte, wodurch er oft an sich und den Andern irre werden mußte; denn wenn er Gedanken zu einer Rede verarbeitet hatte, so war indessen der schickliche Moment verschwunden, um diese einzufügen, und unter den neuen Gegenständen der Unterhaltung kam wieder so Manches vor, das ihm unverständlich schien, und worüber er sich nähere Belehrung auszubitten doch zu verschämt war. Dazu kam, daß er von dem Reiz der Frauengestalten wie geblendet war; die vermählte Tochter Kunigunde war eine glänzende Schönheit; noch üppiger strahlte die jüngere Clementine, gegen welche die blonde kindliche Physiognomie der jüngsten, Fräulein Clara, rührend kontrastirte; selbst die Mutter durfte noch Ansprüche auf Anmuth machen, und man sah, daß sie in ihrer Jugend eine schöne Frau gewesen war. Dorothea, das älteste Fräulein, fiel in dieser Umgebung am wenigsten auf, so schön auch ihr Auge, so fein ihr Wuchs war; auch zog sie sich zurück und blieb still und blöde; sie schien selbst an der lebhaften Unterhaltung der Geschwister nur geringen Antheil zu nehmen, und es fiel auf, daß keine Rede oder Frage an sie gerichtet wurde, so sehr die anwesenden Männer sich auch mit Lebhaftigkeit um die übrigen Töchter oder die Mutter bemühten.
Unter den Männern zeichnete sich ein ältlicher aus, der am meisten das Wort führte, der Alle belehrte und alle streitigen oder zweifelhaften Fälle entschied. Auch der Offizier behandelte ihn mit ergebener Demuth, und dieser Familienfreund wandte sich mit Güte und Herablassung an Alle, sie fragend, zurecht weisend, aufmunternd und sich auf seine Weise bestrebend, Jeden zu ermuthigen oder aufzuklären. Ihm gelang es auch endlich, den verlegenen Alfred in das Gespräch zu