Sonnengesang
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Über dieses E-Book
Immer ist auch die >Schwarze Kunst<, das Wort und die Graphik ein besonderes Anliegen der Autorin.
In den Kurzgeschichten erzählt die Malerin von Reisen in ferne Länder und in die Provence. Von Menschen im Atelier, wie Bilder entstehen und Farben schmecken.
Nicht ohne Grund malten viele Impressionisten, Expressionisten, die Maler aus vielen Ländern in der Provence. Der Hauptgrund - das Licht. Matisse schrieb einmal:
"Als mir klar wurde, dass ich jeden Morgen
dieses Licht wiedersehen würde,
konnte ich mein Glück kaum fassen."
Charlott Ruth Kott
Ausbildung zur Schriftsetzerin in der >Gutenbergschule Leipzig< 1981- 85 Gaststudium an der HBK Braunschweig, Teilnahme an Editionen, Studienaufenthalte in der Provence. Stipendium für die Internationale Sommerakademie Salzburg, Stipendium des Landes Niedersachsen für Malerei in Frankreich. 1987 bis 2004 Mitglied der GEDOK Niedersachsen, Gruppe Bildende Kunst und Literatur. Seit 1991 im Verein >Atelier Artistique International de Séguret< Mitglied im Bund Bildender Künstler BBK und im IGBK, Internationale Gesellschaft der Bildenden Künstler. Arbeitet als Freie Malerin, Bildhauerin und Schriftstellerin in Braunschweig. Teilnahme an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland. Arbeiten im öffentlichen Besitz und Museen. 2003-2006 Studium des Schreibens mit Abschluss/Zertifikat der >Axel Anderson Akademie< Seit 2015 in der GZL >Gesellschaft für Zeitgenössische Lyrik< in Leipzig.
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Buchvorschau
Sonnengesang - Charlott Ruth Kott
Die Hoffnung durch einen Stern auszudrücken – die Sehnsucht einer Seele durch einen strahlenden Sonnenuntergang . . .
Van Gogh - Arles 1888
>Sonnengesang< Pastell
Bei dem Malen des Bildes >Sonnengesang< erfasste mich eine große Liebe. Meine Gedanken weilten wieder in Assisi, in Umbrien.
Wenn ich heute vor dem Bild stehe, finde ich auch mich –
Und das Wunder der Natur ist mir nah.
Inhaltsverzeichnis
An den Wind
Ein Morgen in der Provence
Überall ist Himmel
Spaziergang mit Hermann Hesse
Garten der Erinnerung
In der Provence
Wollgras
Der Krauter
Wasserspiele
Abendsegen
Die Wegwerfgesellschaft
Vergangenheit
Abendstimmung
Herbstzeitlose
Das Höchste ist die Liebe
Azurblau
Schmetterlingstraum
Im Wind
Wie schmeckt blau?
Bühnenbilder
Sehnsucht
Buchveröffentlichungen
Biographie
An den Wind
Der Wind weht mir das Zeichenblatt von der Mappe, die ich auf dem Schoß halte. Leider vergaß ich die Klammern und das Klebeband im Atelier.
Nun wird es nichts mit einer Zeichnung in der Landschaft. Ich nehme stattdessen den Schreibblock zur Hand. >Es ist ein kleines Stück vom Paradies - die Provence<.
Mit Zeichnen, Malen und mit Worten möchte ich es ausdrücken. Kann ich das? Der Wind ist stark und schnell wie Mistral, doch warm, als schlüge mir die Glut eines gewaltigen Feuers entgegen. Er kommt heute aus dem Westen – also kein Mistral.
Den Mistral schickt der Norden über den >Mont Ventoux<, über den Berg der Winde. Der Mistral ist kalt, auch im Sommer.
Heute sind wieder 30 Grad im Schatten. Ich sitze unter einer alten Steineiche um nicht zu verbrennen. 14 Uhr – Mittagshitze. Die Kraft der Sonne zwingt zur Ruhe. Aus den umliegenden Dörfern schlagen die Glocken der Uhrtürme. Grillen zirpen im vertrockneten Gras, das Rauschen der Bäume ist angenehm und dann wieder eine große Stille.
Angestrahlt von der Sonne flüstern die Felsen der Ouvèze ihr Lied in den Wind. In der Höhe über den Felsen liegt Rasteau, ein Ort des guten Weines.
Das Örtchen Celan streckt sich gen Himmel und zeigt sein Château. Wir Maler mögen den Wind, er fegt die Landschaft frei, die Wolken hinweg. Ein klarer Himmel zeigt die Farbe des Südens – Coelinblau!
Mir fächelt der Wind den Duft von Kräutern zu. Rosmarin, Thymian und Minze wachsen in Fülle. Den Lorbeer zerreibe ich in meinen Fingern, erst dann verströmt er sein Aroma. Seit Monaten hat es nicht geregnet.
Der wilde Lavendel ist vertrocknet, leuchtet silbrig und streckt die dünnen Zweige zum Licht. Die jungen Olivenbäume wiegen ihre Zweige und Äste, sie schütteln den glänzenden Blätterflor im Rhythmus des Windes.
Meine Seele? Sie atmet in vollen Zügen das Leben im Innen und Außen.
Was kann ein Mensch, was kann ich dafür tun, um diese Natur zu erhalten. Wie klein ist der Mensch im großen Universum.
Mit meinen Arbeiten versuche ich den Menschen möglichst viel von meiner inneren Ruhe und Fröhlichkeit zu vermitteln. Und heute, hier mit dem Wind, dem Duft und der Wärme, bin ich ganz in mir zuhause.
Junger Olivenbaum – Tuschezeichnung
Ein Morgen in der Provence
Lau und leise weht der Morgenwind
Über Felder, Wiesen und Bäume
Grauer Nebel steigt lautlos gen Himmel –
Hinterlässt Tau auf Strauch und Gras
Meine Füße treten vorsichtig
Umgehen Blüten und Glücksklee
In roter Erde –
Als sei die Welt am Morgen
Neu erdacht, verletzbar wie Glas
Sehnsucht nach Frieden und Wärme
Umspielt Körper, Geist und Seele –
Dankbar erfüllt vom Glück
In dieser Stunde, dass ich es nie vergaß