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AschePerlen: Zeugnisse aus 20 Jahren Friedenspraxis in Auschwitz
AschePerlen: Zeugnisse aus 20 Jahren Friedenspraxis in Auschwitz
AschePerlen: Zeugnisse aus 20 Jahren Friedenspraxis in Auschwitz
eBook523 Seiten7 Stunden

AschePerlen: Zeugnisse aus 20 Jahren Friedenspraxis in Auschwitz

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Über dieses E-Book

1996 wagten Bernie Glassman, Eve Marko und Andrzej Krajewski zusammen mit Ginni Stern und 150 weiteren Menschen aus zehn Nationen erstmals ein Retreat in Auschwitz-Birkenau. Seither findet es alljährlich als friedensstiftende Praxis statt.
An diesem Ort, an dem millionenfacher Mord zur Maschinerie wurde, begegnen die Teilnehmenden nicht nur den Schrecken der Vergangenheit, sondern auch ihrem eigenen inneren Opfer/Täter, den Grenzen der/ihrer Menschlichkeit und der Fülle des gesamten Lebens in der Gegenwart, im Hier und Heute. Eine Praxis, die tief bewegt und das Leben vieler verändert hat.
Dieses Buch versammelt Zeugnisse von über 70 Teilnehmenden aus aller Welt und zwei Jahrzehnten. Wer "das Phänomen Auschwitz" noch tiefer ausloten will, wer für sich nach einer herzöffnenden Friedenspraxis sucht, kann sich von diesen aufrichtigen Geschichten berühren und inspirieren lassen. Und sieht sich ermutigt, aufzubrechen.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum5. Nov. 2015
ISBN9783942085502
AschePerlen: Zeugnisse aus 20 Jahren Friedenspraxis in Auschwitz

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    Buchvorschau

    AschePerlen - Edition Steinrich

    cover.jpg

    ASCHEPERLEN

    PEARLS OF ASH & AWE

    20 Years of Bearing Witness in Auschwitz with Bernie Glassman & Zen Peacemakers

    Herausgegeben von / Edited by Kathleen Battke (D)

    Inspiriert und mitherausgegeben von / Inspired and co-edited by

    Ginni Stern (USA) und / and Andrzej Krajewski (PL)

    edition steinrich

    Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:

    Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar.

    www.edition-steinrich.de

    Textgrundlage dieses eBooks ist die gedruckte Version des gleichnamigen Titels.

    Copyright eBook: © 2015 edition steinrich, Berlin

    Copyright: © 2015 edition steinrich, Berlin

    Umschlagentwurf und Umschlaggestaltung: Ingeburg Zoschke, Berlin

    Coverbild / Cover Artwork: Georgia von Schlieffen

    © Georgia von Schlieffen, „Kreis (Circle"), 2014, Acryl und Lackspray auf Papier (acrylic and varnish spray on paper), 27 x 20,5 cm

    Übersetzungen:

    Heike Drinkuth, Hamburg (e → d)

    Anneke Burger, Bonn (d → e, nl → e)

    Judith Levi, Chicago (d → e, nur Beitrag Dorle Lommatzsch)

    Kathleen Battke, Bonn (d → e, e → d)

    Gestaltung und Satz: Traudel Reiß

    Druck: Westermann Druck Zwickau

    Printed in Germany

    eBook ISBN 978-3-942085-50-2

    The editors offer the merits of the practice to create this book to

    Roshi Sandra Jishu Holmes, died 1998

    Co-Creator of the Bearing Witness Retreat at Auschwitz

    (and late wife of Bernie Glassman),

    Roshi Malgosia Jiho Braunek, died 2014

    Spirit Holder of the Bearing Witness Retreat at Auschwitz for many years

    (and late wife of Andrzej Krajewski),

    Roshi Peter Muryo Matthiessen, died 2014

    Participant of many of the Bearing Witness Retreats at Auschwitz, and Writer about it

    … and to all those who suffered and died during or as a result of the Shoah and all other wars and genocides including all kinds of military operations, organized or spontaneous hate and intolerance of difference, race, gender, class, education and economic disparity, throughout all space and time.

    Die Verdienste der Praxis, dieses Buch zu schaffen, widmen wir

    Roshi Sandra Jishu Holmes, gestorben 1998

    Mit-Schöpferin des BearingWitness-Retreats in Auschwitz

    (und Ehefrau von Bernie Glassman),

    Roshi Malgosia Jiho Braunek, gestorben 2014

    Viele Jahre lang Hüterin des BearingWitness-Retreat-Geistes in Auschwitz

    (und Ehefrau von Andrzej Krajewski),

    Roshi Peter Muryo Matthiessen, gestorben 2014

    Teilnehmer an vielen der BearingWitness-Retreats in Auschwitz und Schriftsteller

    … und allen in Raum und Zeit, die unter der Shoah, in Kriegen und Völkermorden einschließlich aller Arten von Militäreinsätzen, unter organisiertem oder spontanem Hass und der Intoleranz gegenüber „Anderssein", kultureller oder sozialer Zugehörigkeit, Geschlecht, Bildung oder ökonomischer Stufung gelitten und/oder dadurch ihr Leben verloren haben.

    Inhalt / Contents

    Geleitwort / Preface

    Konstantin Wecker

    Editors’ Introductory Remarks / Einführende Bemerkungen der HerausgeberInnen

    Andrzej Krajewski

    Ginni Stern

    Kathleen Battke

    Legend / Lesehinweise

    Part / Teil I: Basics, Frameworks . Fundamente, Rahmenwerke

    Peacemaking and the Three Tenets / Friedenstiften und die Drei Grundsätze

    Eve Marko

    Some December Days in 1994 / Einige Dezembertage 1994

    Manfred Deselaers

    Gesegnet sind die Peacemaker … / Blessed Are the Peacemakers …

    KADDISH

    Peter Levitt

    A Midrash on Translating Kaddish / Ein Midrasch zum Übersetzen des Kaddisch

    Don Singer

    Auschwitz Kaddish / Auschwitz-Kaddisch

    Joan Halifax

    Auschwitz Council / Council in Auschwitz

    Kazuaki Tanahashi

    Tears that Soak Our Soul / Tränen, die unsere Seele aufweichen

    Barbara Wegmüller

    Auschwitz – ein fragender Riss durch die Zeit / Auschwitz – A Wondering Crack through Time

    Tiokasin Ghosthorse

    Wrinkled Memories / Zerknitterte Erinnerungen

    Part / Teil II: Testimonies, Reflections . Zeugnisse, Reflexionen

    Ajeya van Drunen

    Immensity, Urgency / Unermesslich, dringlich

    Andreas Leszkovsky

    Zeugnisablegen – in Auschwitz, in Wien / Bearing Witness – in Auschwitz, in Vienna

    Anita Fecht Kline

    How I Came to Meditate beside the Tracks at Auschwitz / Wie es kam, dass ich neben den Gleisen von Auschwitz meditierte

    Ann Murray

    Being a Tuning Fork / Stimmgabel sein

    Anna Coffman

    Manzanar and More / Manzanar und mehr

    Anna Gamma

    Aus meinem Auschwitz-Tagebuch / From My Auschwitz Diary

    Annie Markovich

    Falling in Love at Auschwitz / Sich verlieben in Auschwitz

    Becky Hoffbauer

    Chanting the Forgiveness Prayer in a Gas Chamber / Das Gebet um Vergebung, in einer Gaskammer gesungen

    Brenda Wentworth

    Being Peace / Frieden sein

    Bruce Blackman

    Bearing Witness to a Genocide / Zeugnisablegen von einem Völkermord

    Bruce Teague

    Bearing Witness at Auschwitz / Zeugnisablegen in Auschwitz

    Corinne Frottier

    Words, Imprisoned in Images / Worte, in Bildern gefangen

    Cornelius von Collande

    Das ganze Leben in diesem Augenblick / All of Life in This Moment

    Damian Dudkievich

    Worlds Opening, Inside and Outside / Welten öffnen sich – innen und außen

    Dorle Lommatzsch

    Meditieren in Auschwitz / Meditating in Auschwitz

    Edvaldo Armellini

    An Eternal Dance, With My Leg Hurting / Ein ewiger Tanz – mit schmerzendem Bein

    Evi Ketterer

    Auschwitz – A Place of Cruelty and Hope / Auschwitz – ein Ort der Grausamkeit und der Hoffnung

    Ewa Kazmierczak

    My Ego Slowly Dissolving / Wie mein Ego sich langsam auflöst

    Fred Kahane

    Waves of Compassion / Wellen des Mitgefühls

    Ginni Stern

    Touring Auschwitz with A. (2008) / In Auschwitz unterwegs mit A. (2008)

    Greg Rice

    Kill Your Sense of Truth / Töte deine Vorstellung von Wahrheit

    Hans Reiss

    Die dunkle Decke des Schweigens beginnt sich aufzulösen / The Black Blanket of Silence Begins to Dissolve

    Jagoda Latkowska

    Just Be There and Remember / Sei einfach da und gedenke

    James Powell

    The Question is the Answer / Die Frage ist die Antwort

    Jan Riesenkampff

    My First Auschwitz Amazement / Mein erstes Auschwitz-Erstaunen

    Janee Graver

    Reflections on Auschwitz-Birkenau, Written on the Way Home / Reflexionen über Auschwitz-Birkenau, auf dem Heimweg geschrieben

    Jürgen Jian Lembke

    I Honor Your True Name / Ich ehre deinen wahren Namen

    Julia Rasch

    The Spaces between the Words / Die Freiräume zwischen den Wörtern

    Juliane Rasch

    Hating Him Was so Sure / Ihn zu hassen war so sicher

    Kathy Donelly

    Remembering One, Seventy Years Later / An Eine erinnern, siebzig Jahre später

    Katja Schröder

    Sind das Hollywood-Gefühle, oder sind die echt? / Are these Hollywood Feelings, or Are they Real?

    Lena Piękniewska

    Bloom / Blühen

    Lieve Thienpont & Tony van Loon

    Auschwitz beyond Comfort / Auschwitz jenseits von Trost

    Lise Weill

    Words of Witness / Zeugen-Worte

    Louise Steinman

    Breathe in WHY? / „WARUM?" einatmen

    Magda Kulakowska-Frost

    The Value of a Singing Heart / Die Kostbarkeit eines singenden Herzens

    Magda Wronecka

    Great Luck / Großes Glück

    Mairéad Quigley

    Settling and Plunging / Ankommen und eintauchen

    Malgosia Jiho Braunek †

    How to Distinguish Day from Night / Wie man den Tag von der Nacht unterscheidet

    Malgosia Jakubczak

    I Do Not Know / Ich weiß es nicht

    Marianne Dresser

    Blue Plastic Bags – Here in Auschwitz, There in Phnom Penh / Blaue Plastiktüten – hier in Auschwitz, dort in Phnom Penh

    Marianne Lembke

    Call / Ruf

    Marsha Gildin

    I Made a Vow to Choose Love / Ich habe geschworen, die Liebe zu wählen

    Marushka Glissen

    Talking to My Relatives / Mit meinen Verwandten reden

    Marzena Rey

    This Particular Energy / Diese besondere Energie

    Michel Dubois

    Only Essentials Left / Nur Wesentliches bleibt

    Natalie Goldberg

    What Zen Can Be / Was Zen sein kann

    Aleksandra Kwiatkowska

    A Hidden Whole / Ein verborgenes Ganzes

    Pake Hall

    … And Yet I Have to Say Something / … und trotzdem muss ich etwas sagen

    Peter Matthiessen † (Michel Dobbs)

    In Paradise / Im Paradies

    Peter Sternberg

    My Journey to Liberation at Auschwitz / Meine Reise nach Auschwitz in die Befreiung

    Reiner Seido Hühner

    Birkenblatt-Haiku / Birch Leaf Haiku

    Richard Segal

    An Integrated Jewish Man / Ein integrierter, jüdischer Mann

    Sabine Müller

    Millions in a Rainbow / Millionen in einem Regenbogen

    Seien de Leeuw

    Imagination / Imagination

    Serge Goldberg

    Family Stories, Emerging Seventy Years After / Familiengeschichten, die siebzig Jahre danach auftauchen

    Sheila Canal

    Before – During – After / Vorher – Währenddessen – Danach

    Sophie de Commines

    Writing With Ears and Eyes / Mit Ohren und Augen schreiben

    Susan Deisroth

    In the Women’s Barracks / In der Frauenbaracke

    Svenja Shinsen Hollweg

    Labyrinthe der Menschlichkeit. Fragmente des Lebens / Mazes of Humanity. Fragments of Life

    Swami Saradananda

    Totally Alive / Vollkommen lebendig

    Tanna Jakubowicz-Mount

    From Many Pieces to One Peace / Von vielen Fragmenten zu einem Frieden

    Undine Bissmeier

    Achterbahnfahrt / Rollercoaster Ride

    Viktoria von Schirach

    After Auschwitz / Nach Auschwitz

    Part / Teil III: Scopes, Futures . Reichweiten, Zukünfte

    Judith Haran

    Auschwitz and Climate Change – Who Wants to Know? / Auschwitz und Klimawandel – Wer will wissen?

    Dina Awwad

    What is Peace? / Was ist Frieden im Nahen Osten?

    Iris Katz

    Loving Healing / Liebevolles Heilen

    De Fischler Herman

    Atrocities as Teachers: Auschwitz, Rwanda and Beyond / Gräueltaten als Lehrer: Auschwitz, Ruanda und mehr

    Marushka Glissen & Tracy McNab

    Our Miraculous Wedding at Auschwitz / Unsere wundersame Hochzeit in Auschwitz

    Eve Marko

    Medicine out of Blood and Cinder / Medizin aus Blut und Asche

    It’s all one song Neil Young

    Geleitwort / Preface

    Konstantin Wecker

    Als ob nicht schon der Alltag Bernie Glassmans, dieses Streetworker des Zen, Herausforderung genug wäre, widmet er sich seit über 20 Jahren auch der Versöhnungsarbeit in und mit Auschwitz, jenem Ort, der mit Recht zum Symbol für den größtmöglichen von Menschen erzeugten Schrecken geworden ist. Es ist eine Sache, von Auschwitz zu wissen, darüber gelesen zu haben; es ist eine ganz andere, die Atmosphäre dieses Ortes immer wieder tief auf sich einwirken zu lassen.

    Das vorliegende Buch AschePerlen dokumentiert die Friedensmeditationen im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau unter der Leitung Bernie Glassmans auf eine Weise, die das Vergangene erschreckend gegenwärtig macht: durch Zeugnisse von 80 Teilnehmenden. Es zeigt aber auch über das aufgewühlte Grauen, die Fassungslosigkeit und Wut hinaus einen fruchtbaren Weg auf, der das viel zitierte Wort „Vergangenheitsbewältigung" aus seinem routinemäßigen Gebrauch heraushebt und ihm eine sehr lebendige Bedeutung gibt.

    Heilung und Frieden sind eben nicht in der Verdrängung zu finden, sondern im Hinschauen. Nicht im Verschließen des fühlenden Herzens angesichts des auch nach zigtausend Erwähnungen noch immer Unfassbaren liegen Ansätze zu einer Lösung, sondern in einer umfassenden Öffnung. Nach Versöhnung Suchende müssen es zulassen, von Auschwitz unter Schmerzen, jedoch mit einem befreienden Ergebnis verwandelt zu werden. Wenn heute wieder ein aufgewiegelter Mob gegen Asylbewerberheime demonstriert, wenn auf deutschen Straßen wieder judenfeindliche Parolen gebrüllt werden, wenn Deutschland zu „neuem Selbstbewusstsein" zurückfindet und sich – im Wiedererstarken – als Kriegsherr in der Welt und Zuchtmeister der europäischen Völker aufspielt, dann wird deutlich, dass dieses wertvolle Buch im wahrsten Sinn notwendig ist. Es ist wichtig, die Vergangenheit aufzuarbeiten, jedoch – auch darin weiß ich mich mit Bernie Glassman einig – steht daneben als Pflicht für alle Lebenden die Aufarbeitung einer zunehmend kalt und bedrohlich werdenden Gegenwart.

    Man kann den Leserinnen und Lesern eines Buches über Auschwitz nicht „viel Vergnügen bei der Lektüre" wünschen. Wohl aber wünsche ich – und eine solche Wirkung hat dieses tief bewegende Buch auf mich gehabt – erhellende und lehrreiche, ja transformierende Stunden. Und nicht zuletzt Impulse, selbst für Menschlichkeit, gegen Gewalt und Entwürdigung in jeder sich heute zeigenden Form aktiv zu werden. Einen glaubwürdigeren Wegweiser als Bernie Glassman kann man diesbezüglich kaum finden.

    Konstantin Wecker, bayrischer Musiker, Zivilcouragist und Aktivist für soziale Gerechtigkeit, hat gemeinsam mit Bernie Glassman 2011 das Buch Es geht ums Tun und nicht ums Siegen. Engagement zwischen Wut und Zärtlichkeit verfasst (Herausgegeben von Christa Spannbauer im Kösel-Verlag). www.wecker.de

    img1.jpg

    As if the everyday life of Bernie Glassman, this Streetworker of Zen, wasn’t challenging enough, he has been dedicating himself to reconciliation work in and with Auschwitz for the past twenty years. Auschwitz – the place that, rightly, became an iconic symbol of the biggest possible horror that humans ever created. It is one thing to know about Auschwitz, to read about it, and it is a completely different thing to expose oneself to the atmosphere of this place over and over again, and to let it work on you and in you.

    The book Pearls of Ash & Awe documents the peace meditations under the guidance of Bernie Glassman in the former death camps of Auschwitz-Birkenau in a way that lets the past become startlingly present: Through testimonies of about 80 Auschwitz Retreat participants. And it also points out a path beyond churned-up atrocities, bewilderment and rage – a path that elevates the often-quoted coming to terms with the past out of its mechanical use and supplies it with a very vivid meaning:

    Thus, healing and peace are not to be found in expulsion, leaving the past in the past, but in paying attention – now. Rudiments of a solution do not lie in closing the sensitive heart when confronted with the Inconceivable (still inconceivable after being mentioned thousands of times), but in opening up extensively. Those looking for reconciliation must allow Auschwitz to transform them – it is painful, but the outcome may be liberating.

    As – again, today – an instigated mob demonstrates against homes for people seeking asylum; as – again, today – anti-Semitic slogans are being shouted in the streets of Germany; as Germany finds new self-confidence, and, in this re-erecting, acts up as a warlord overseas and as a taskmaster of the European peoples, then it becomes clear that this precious book is needed – need-turning in the true sense of the word.

    It is important to come to terms with the past, but – and I know Bernie Glassman agrees with me in this – parallel to that all living beings have the duty to come to terms with an increasingly cold and threatening present.

    I can’t wish readers of a book about Auschwitz to enjoy themselves. But what I do wish – and this deeply moving book had exactly this impact on me – are illuminating and instructive, even transformative hours.

    And last but not least, I wish this book to build momentum for readers to spring into action for humanity, against violence and abasement in any form we encounter today. Concerning this, there’s no fingerpost more credible than Bernie Glassman.

    Konstantin Wecker, Bavarian Musician, is a promotor of moral courage and social justice. He and Bernie Glassman co-published a book on social action beyond victory (Es geht ums Tun und nicht ums Siegen. Engagement zwischen Wut und Zärtlichkeit, edited by Christa Spannbauer, Kösel 2011). www.wecker.de

    Editors’ Introductory Remarks / Einführende Bemerkungen der HerausgeberInnen

    Andrzej Krajewski

    Having served the Bearing Witness Retreats at Auschwitz-Birkenau for so many years I can’t claim that the experience remains the same as it was at the beginning. But likewise I can’t say that it is very much different … Every time this experience is a powerful, dynamic and an astonishingly transformative process.

    The world around us is constantly changing. So are we and so is the retreat – yet the three steps we are taking there remain the same: the Three Tenets – Not-Knowing, Bearing Witness, Taking healing Action …

    When we started this retreat twenty years ago, we came as children of the war and the Holocaust survivors. Today, much of our retreat is composed of the third generation – grandchildren of survivors. The personal trauma we as representatives of our generations carry and share is changing and evolving. Now we seem to be reflecting more on the impact of the war on our own lives than on the fate of our parents and grandparents – whether Jewish, German or Polish …

    Retreat staff, who maintain the collective memory of the last twenty years of retreats is growing older, growing white hair … And this wonderful tool, this Bearing Witness Retreat, is now being handed over to those who also need to grieve and reconcile – to Rwandans, American Indians, Bosnians. We have to remember that Auschwitz is still going on in the world under different local names.

    I feel the pride, both big and humble, that we – in this most terrifying place on Earth – have worked out a tool, a process that can be of help to people in want of deep healing and true reconciliation, transforming despair and hopelessness into hopefulness and love.

    This written mala of ash pearls is preserving words, so volatile by nature of our sharing in Council{1}, that otherwise would be gone with the breath …

    It’s unusual to see them written black on white – and it is great! This book is manifesting the spirit of the retreat: the many voiced oneness of Life.

    Thank you!

    Andrzej Krajewski, Co-Editor, Auschwitz Retreat Coordinator & Spirit Holder, Warszawa/Poland, July 19, 2015

    img1.jpg

    Nachdem ich dem BearingWitness-Retreat in Auschwitz-Birkenau nun so viele Jahre gedient habe, kann ich nicht behaupten, dass die Erfahrung dieselbe ist wie am Anfang. Aber gleichzeitig kann ich auch nicht sagen, dass sie sich sehr unterscheidet … Jedes Mal ist diese Erfahrung ein wirkmächtiger, energiegeladener und erstaunlich transformativer Prozess.

    Die Welt um uns herum verändert sich ständig. Dasselbe gilt für uns und für das Retreat – trotzdem bleiben unsere drei Schritte die gleichen: die Drei Grundsätze – Nicht-Wissen, Zeugnisablegen, aus beidem heraus heilsam Handeln …

    Als wir vor zwanzig Jahren mit diesem Retreat begonnen haben, kamen wir als Kriegskinder und Holocaust-Überlebende. Heute sind viele von uns aus der nächsten Generation der Kriegsenkel. Das persönliche Trauma, das wir mit uns tragen und im Retreat teilen, verändert und entwickelt sich; wir scheinen heute eher den Einfluss des Krieges auf unser eigenes Leben zu reflektieren als das Schicksal unserer Eltern und Großeltern – ob jüdisch, deutsch oder polnisch …

    Der Retreat-Stab, der das kollektive Gedächtnis des Retreats über die letzten zwanzig Jahre bewahrt, wird älter, hat graue Haare bekommen … Und dieses wunderbare Werkzeug, dieses BearingWitness-Retreat, wird nun weitergegeben in die Hände derer, die ebenfalls das Bedürfnis haben, zu trauern und sich auszusöhnen – wie die Menschen in Ruanda und Bosnien, die indianischen Völker in den USA. Wir müssen daran denken, dass Auschwitz auch heute noch unter verschiedenen regionalen Bezeichnungen überall auf der Welt geschieht.

    Ich bin stolz darauf – und dieser Stolz ist zugleich groß und bescheiden –, dass wir an diesem furchterregendsten Ort der Welt ein Werkzeug, ein soziales Hilfsmittel ausgearbeitet haben, das Menschen unterstützen kann, die sich nach tiefer Heilung und echter Versöhnung sehnen, indem es Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit in Hoffnung und Liebe zu verwandeln vermag.

    Diese geschriebene Mala aus Ascheperlen bewahrt Worte, die – spontan und aus dem Moment heraus gefunden, wie es unserem Austausch im Council{2} entspricht – sich sonst mit ihrem Aussprechen, mit dem Atem verflüchtigen. Es scheint ungewöhnlich, sie schwarz auf weiß geschrieben zu sehen, und es ist großartig! Dieses Buch bekundet den Geist des Retreats: die vielstimmige Einheit des Lebens.

    Danke!

    Andrzej Krajewski, Mitherausgeber, Auschwitz-Retreat-Koordinator & Hüter des Retreat-Geistes, Warschau/Polen, am 19. Juli 2015

    Ginni Stern

    It seemed quite natural, as the 20th commemoration of the Bearing Witness Retreat at Auschwitz and the 70th anniversary of the liberation of the camp approached, that we create some form of tribute … A tribute to Bernie Glassman, Sandra Jishu Holmes and Eve Marko, who originally conceived of the Bearing Witness Retreat and brought it to life. And to Andrzej Krajewski, our Polish coordinator and relentless rock, without whom this retreat would probably never have continued to take place over the years.

    In Bonn, on a cold, sunny day in November 2013, I sat at Kathleen Battke’s kitchen table. Kathleen quickly became my new German friend after we had met at the Retreat in 2011. (She is a facilitator of creative biographical writing workshops for German children and grandchildren of World War II. She is also a writer and publisher of a book titled Trümmerkindheit (Kösel 2013) on this topic.) That winter afternoon, over the spicy fragrance of hot tea, together, Kathleen and I imagined the gathering of written Council sharings in a commemorative book.

    A written collection of reflections of participants, based on their experiences during the Bearing Witness Retreat at Auschwitz, presents a bit of a quandary with regard to the practice of the Zen Peacemakers’ First Tenet: NOT-KNOWING. I have heard Bernie say, on several occasions over the years, that: as soon as the first Auschwitz Retreat was over and people returned home and shared about their experiences, it became more tricky for others to plunge into the practice of NOT-KNOWING during subsequent Auschwitz Retreats. Several times, Bernie even considered not continuing the Auschwitz Retreats as he felt it was no longer providing the best venue for practicing the Zen Peacemakers’ Three Tenets.

    Thus, over the years, as more and more people continued to be compelled to come to Auschwitz in the unique manner the Zen Peacemakers offer, keeping the practice of NOT-KNOWING fresh for this retreat became increasingly challenging. And still people attended. Some registered within hours after learning about the retreat; others waited for many years before taking the plunge. Some attended while a parent was home dying in the care of hospice; others attended while awaiting the birth of a grandchild. And there were those who participated without uttering a word about their trip to anyone in their family or community. The importance of this experience, the draw of Bearing Witness in Auschwitz was that compelling and strong.

    So Kathleen and I committed ourselves to the idea that it might be worthwhile to honor twenty years of special practice with a published mandala of written sharings. Quickly after that tea in Bonn, without hesitation, Andrzej Krajewski who had had a similar idea offered his support. We were keenly aware of the symbolic meaning of a German woman, a Jewish-American woman and a Polish man uniting to work on this project. With Eve’s blessing and Bernie’s reluctant approval, we set about collecting written reflections from retreat participants.

    In this collected works, you will read strong, tender and very personal BEARING WITNESS testimonies. You may want to read each offering, one at a time, pausing after each to absorb what the writer has shared and to reflect on what that particular bearing witness experience evokes in you.

    I invite you, as you plunge into reading, to practice the Three Tenets and Let Go of Fixed Ideas (NOT-KNOWING) about the experience being portrayed.

    I invite you to find a way to Listen with an Open Heart (BEAR WITNESS) and feel the enormous courage and strength with which these writers share their retreat reflections and family stories. (My mentor and teacher Tom Verner, also an Auschwitz Retreat participant, once said, "Within every profound expression of vulnerability, great strength can be found.") Many of these writings hold some combination of raw, fearful, grief-saturated, inspired, loving and affectionate reflections.

    I invite you to also begin to recognize and take note of the large and small ACTIONS, which arise from the practice of NOT-KNOWING and BEARING WITNESS, woven throughout.

    In the following pages, as you bear witness to the Zen Peacemakers’ Three Tenets, may you be inspired, consoled and motivated by what you observe.

    Ginni Stern, Co-Editor, Auschwitz Retreat Coordinator & Spirit Holder, Orcas Island, Washington/USA, July 22, 2015

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    Als sich mit dem siebzigsten Jubiläum der Befreiung von Auschwitz auch der zwanzigste Jahrestag des Retreats näherte, erschien es recht natürlich, eine Art der ehrenden Anerkennung zu schaffen … Eine Ehrung für Bernie Glassman, Sandra Jishu Holmes und Eve Marko, die das BearingWitness-Retreat ursprünglich konzipierten und ins Leben brachten. Und für Andrzej Krajewski, unseren polnischen Koordinator und unerschütterlichen Fels in der Brandung, ohne den dieses Retreat wahrscheinlich niemals so kontinuierlich über all die Jahre stattgefunden hätte.

    An einem kalten, sonnigen Novembertag 2013 saß ich in Bonn am Küchentisch von Kathleen Battke. Kathleen war, nachdem wir uns bei dem Retreat 2011 kennengelernt hatten, schnell meine neue deutsche Freundin geworden. (Sie leitet kreative biografische Schreibwerkstätten für deutsche Kriegskinder und -enkel und hat über diese Arbeit das Buch Trümmerkindheit (Kösel-Verlag, 2013) geschrieben, das auch Lebensgeschichten von Teilnehmenden ihrer Seminare enthält.) An diesem Winternachmittag, über dem würzigen Duft heißen Tees, stellten Kathleen und ich uns gemeinsam vor, geschriebene Council-Beiträge für ein Gedenkbuch zu sammeln.

    Eine Sammlung der schriftlichen Reflexionen von Teilnehmenden, basierend auf ihren Erfahrungen während des BearingWitness-Retreats in Auschwitz, stellt ein gewisses Dilemma dar angesichts der Praxis des ersten ZenPeacemaker-Grundsatzes: NICHT-WISSEN. Ich habe Bernie immer wieder einmal sagen hören, dass es, sobald das erste Auschwitz-Retreat vorbei war, die Teilnehmenden nach Hause zurückkehrten und von ihren Erfahrungen erzählten, für andere schwieriger wurde, während folgender Retreats in die Praxis des NICHT-WISSENS einzutauchen. Einige Male erwog Bernie sogar, das Auschwitz-Retreat einzustellen, da er meinte, es biete nicht mehr den besten Rahmen für das Praktizieren der Drei Grundsätze.

    So wurde es über die Jahre – in denen immer mehr Menschen sich von der einzigartigen Weise, die die ZenPeacemaker anbieten, nach Auschwitz bewegen ließen – immer herausfordernder, die Praxis des NICHT-WISSENS für dieses Retreat frisch und lebendig zu erhalten. Und dennoch: die Menschen kamen. Einige registrierten sich binnen Stunden, nachdem sie von dem Retreat gehört hatten; andere brauchten Jahre, bis sie zu diesem Sprung ins kalte Wasser bereit waren. Einige nahmen teil, während daheim ein Elternteil im Hospiz starb, andere, während sie die Geburt eines Enkelkindes erwarteten. Und es gibt Teilnehmende, die in ihrer Familie oder Gemeinschaft kein Wort über ihre Reise fallen ließen. So zwingend und stark war die Bedeutung dieser Erfahrung, der Sog, in Auschwitz Zeugnis abzulegen.

    Also verpflichteten Kathleen und ich uns der Idee, zwanzig Jahre dieser speziellen Praxis mit einem veröffentlichen Mandala schriftlicher Erfahrungsberichte zu ehren. Bald nach diesem Tee in Bonn bot Andrzej Krajewski, ohne zu zögern, seine Unterstützung an; er hatte eine ganz ähnliche Idee gehabt. Wir waren uns der symbolischen Bedeutung dessen, dass eine deutsche und eine jüdisch-amerikanische Frau sowie ein polnischer Mann sich zusammentaten, um an diesem Projekt zu arbeiten, äußerst bewusst. Mit Eves Segen und Bernies zurückhaltender Billigung begannen wir also, schriftliche Reflexionen von Retreat-Teilnehmenden einzusammeln.

    In dieser Sammlung sind starke, zarte und sehr persönliche „Zeugnisse vom ZEUGNISABLEGEN" zu finden. Vielleicht möchte die Leserin, der Leser eines nach dem anderen lesen, mit einer Pause dazwischen, um aufzunehmen, was jede und jeder der Schreibenden mitgeteilt hat, und um dem Raum zu geben, was diese ganz spezielle Erfahrung des Bezeugens im Lesenden auslöst.

    Ich lade dazu ein, während des Lesens den Grundsatz des NICHT-WISSENS zu praktizieren – also alle festen oder gewohnheitsmäßigen Vorstellungen über die Erfahrung, von der da gerade die Rede ist, aufzugeben.

    Ich lade dazu ein, einen Weg zu finden, mit offenem Herzen zuzuhören (also: Zeugnis abzulegen), und den enormen Mut und die Kraft zu spüren, mit denen diese Schreibenden ihre Retreat-Erlebnisse und Familiengeschichten teilen. (Mein Mentor und Lehrer Tom Verner, der auch am Auschwitz-Retreat teilgenommen hat, sagte einmal: „In jedem tiefen Ausdruck von Verletzlichkeit kann große Stärke gefunden werden.") Viele dieser Texte zeigen eine Mischung aus ungeschliffen-rauen, angstvollen, trauergetränkten, inspirierten, liebevollen und zärtlichen Reflexionen.

    Ich lade auch dazu ein, die in die Texte eingewobenen großen und kleinen HANDLUNGEN wahrzunehmen, die aus dem NICHT-WISSEN und dem ZEUGNISABLEGEN erwachsen sind und stetig neu erwachsen (und damit den dritten Grundsatz der ZenPeacemaker erfüllen).

    Möge das, was auf den folgenden Seiten erscheint, während die Leserin, der Leser lesend Zeugnis ablegt von den Drei Grundsätzen der Zen-Peacemaker, inspirieren, trösten und motivieren.

    Ginni Stern, Mitherausgeberin, Auschwitz-Retreat-Koordinatorin & Hüterin des Retreat-Geistes, Orcas Island, Washington/USA, am 22. Juli 2015

    Kathleen Battke

    Finishing this book while the sentence is pronounced in what could be one of the last big Holocaust trials (The Guardian, July 15, 2015) in Lüneburg, Germany, doesn’t make it easier, but sets a special frame to what we tried to do here.

    Oskar Gröning, one of the bookkeepers in Auschwitz-Birkenau, was found guilty of being an accessory to the murder of 300,000 people. This happens in 2015, right here, right now. Auschwitz is present, seventy years after the camps were liberated.

    The practice the Zen Peacemakers offer in the camps honors the past, but it happens presently, and it might shift the future. In accordance with the Zen Peacemakers’ often used wording Living a life that matters, I hope we created a book that matters.

    There were doubts, of course. Is it really a good idea to invite people to talk and write about what many call The Unspeakable? Would it be just ego stuff, conceptual profiling, a bunch of brainchildren? Can you still hear silence in the middle of more than 100,000 words (this is how many this book contains)?

    I guess I wouldn’t have overcome these doubts, if not this many of the Retreat participants had resonated positively, gratefully and encouragingly, if not Andrzej, Ginni, and Peter Cunningham (who had compiled a book with testimonies and his marvelous photographs to honor the 5th birthday of the Retreat in 2001; it was never published, but he generously offered to use all of it) had supported the enterprise. And if I wouldn’t deeply love language, this awesome gift life gave to us humans. How can I elicit the silence inside (and between) the words, their space, genuineness and freshness, the Not-Knowing in them, the heralding sound of not-yet-there, not-yet-solid? This is one of my favorite Koans.

    Peacemakers try to make use of language in this way during Council. Ginni, Andrzej and I considered it possible to also write Council, and we explore this possibility here.

    One who is encouraging me in this is Natalie Goldberg, one of the pearl artists of this book, who says about how Zen practice affected her writing: "… if you know you have nothingness at your back, emptiness, you can’t crystallize as easily. For me, writing is always connected with that kind of emptiness." (from the Afterword to her book Writing Down the Bones, Shambhala 2005).

    Many of the writers in this book may have touched emptiness, the Not-Knowing state of mind the Zen Peacemaker plunges are able to push us into. Many of them wrote that they have no words for what they experienced in Auschwitz-Birkenau, in themselves and with their fellow humans. There are no words for a place like this; it is beyond articulation. It silences us. Or, another shade: Some (also in Germany) think it has been said enough about what happened there, maybe even too much.

    Beyond this, passing through this tunnel of wordlessness, some come to the conclusion: But we still have to speak out. We must bear witness actively. We want to communicate the message of this place, this plunge. As Father Bruce Teague puts it in his testimony, saying nothing means falling silent in the face of present genocides, war and torture throughout the world.

    This "and still …" is compassionate resistance, and it honors the universe’s gift of verbal communication, trusting in the chance to create understanding.

    And also, the writing itself is an opportunity to carry the energy of the retreat plunge on into one’s own life. "I am grateful for the opportunity to write which unfolds itself only in doing it; it opened a door, says Hans Reiss in his testimony: For me, it was and is a possibility to express myself, and this helps me to understand the changing of my world since I was in Auschwitz, to move on step by step, towards comprehending, touching, helping – towards people."

    The testimonies comprised here are not so much articles about how one might deal with visiting Auschwitz, or about how the retreat functions. They are personal sharings, as if each person had picked up some of the ashes, the dust, the ruins of the place and curled it up in their hands, kneaded it in their minds, until a pearl formed – augmented with helplessness and grief and awe. A pearl that radiated, shimmered. This is how the title Pearls of Ash & Awe entered my mind.

    Only after this giving birth to the title out of the process of editing was it that Barbara Wegmueller called my attention to the relics called sariras (Sanskrit) or ringsels (Tibetan): bead-shaped remains – pearls – found in the cremated ashes of spiritual masters. Many Buddhist practitioners honor them as they are believed to contain the spiritual knowledge, the core of the teachings, or living essence of those wise women and men. Even though I didn’t think of this tradition when the book title emerged, I believe it to be a beautiful resonance.

    In addition to my deep gratitude to the people of Oświęcim{3} who take care of the camp sites of Auschwitz{4} and Birkenau there and who host us every year, and to the Zen Peacemakers who had the vision of this practice and have the courage to renew it over and over again, I say thank you to all the writers here who dared to open their heart and translate its contents into words, letting all of us in, allowing us to touch their vulnerable Self.

    Many bows to Ginni and Andrzej – much more than co-editors; visionaries, Spirit Holders (to the Retreat, and to this book), calming down my monkey mind.

    And unlimited thanks to those who supported the emergence of this book with their generous offerings and donations – be it daring (our publisher Ursula Richard), money (Barbara Wegmueller, Claudia Hiepe, Cornelius Collande, Evi Ketterer, Richard Segal, Sabine Sharma, Silke Gross, Viktoria von Schirach), translating time and skills (Heike Drinkuth, Anneke Burger), trust, critical questions or encouragement.

    And loving gratitude to Thomas, this immense power house beside me. "I think we ought to read only the kind of books that wound and stab us. If the book we’re reading doesn’t wake us up with a blow on the head, what are we reading it for?, 21-year-old Franz Kafka wrote in a letter to a friend. And he postulates: A book must be the axe for the frozen sea inside us."{5}

    I don’t know if what you read here will have such an effect. And I take responsibility for all errors or omissions with apologies for any offense, harm, or disregard you may find in this book or caused by it.

    Still: May it pierce the reader, may it encourage to Bear Witness and Take healing Action out of Not-Knowing, may it contribute to the ongoing transformation of the commemorative culture in our societies towards future-building, and may it endow peace.

    Kathleen Battke, Editor, Retreat Participant of 2011 and 2014, Bonn/Germany, July 30, 2015

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    Wir vollenden dieses Buch, während in Lüneburg im „wohl letzte(n) große(n) Prozess gegen Naziverbrechen" (Die ZEIT, 12.5.2015) das Urteil gesprochen wird – das macht es nicht leichter, setzt aber einen besonderen Rahmen für das, was wir hier zu tun versucht haben.

    Oskar Gröning, einer der „Buchhalter von Auschwitz", wurde der Beihilfe zum 300.000-fachen Mord für schuldig gefunden. Dies geschieht 2015, hier, jetzt. Auschwitz ist gegenwärtig – siebzig Jahre nach der Befreiung der Lager.

    Die Praxis, die die ZenPeacemaker auf dem Gelände der Lager ermöglichen, ehrt die Vergangenheit, geschieht aber in der Gegenwart, und vielleicht nimmt sie Einfluss auf die Zukunft. In Anlehnung an eine von den ZenPeacemakers häufig verwendete Formulierung – „Ein Leben leben, das zählt –, hoffe ich, dass wir es geschafft haben, „ein Buch zu machen, das zählt.

    Es hat natürlich Zweifel gegeben. Ist es wirklich eine gute Idee, Leute einzuladen, über das zu sprechen und zu schreiben, was viele als „Das Unsagbare" bezeichnen? Würden dabei nur Ego-Geschichten herauskommen, konzeptuelle Selbstdarstellungen, ein Haufen Kopfgeburten? Kann man in einer Ansammlung von über 100.000 Wörtern (so viele sind es ungefähr in diesem Buch) noch Stille hören?

    Ich hätte diese Zweifel vielleicht nicht überwunden, wenn nicht so viele Teilnehmende äußerst positiv, dankbar und ermutigend auf die Idee reagiert hätten. Wenn nicht Andrzej, Ginni und Peter Cunningham (der zum fünften Geburtstag des Retreats 2001 ein Buch mit Erfahrungsberichten und seinen starken Fotos zusammengetragen hatte;

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