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Die Hyäne: G.F. Barner 207 – Western
Die Hyäne: G.F. Barner 207 – Western
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eBook128 Seiten1 Stunde

Die Hyäne: G.F. Barner 207 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Larry King sah das Maverick an und grinste. Dann hielt er dem Kalb das halfterähnliche Riemenzeug vor die Nüstern. Larry hatte das Ding leicht mit Salz eingerieben. Und als das Maverick seine breite rote Zunge aus dem Maul streckte, um am Salz zu lecken, streifte Larry dem Vieh das Riemenzeug über. Danach kicherte er leise. Die Idee mit dem Salz war prächtig gewesen und das Maverick auf den Trick hereingefallen. »Wenn du ehrlich bist, mein Freund, mußt du zugeben, daß ich dich nicht geklaut habe. Anständige Menschen stehlen nicht, klar? Ich habe dir nur das Gras vor dein Maul gehalten, und du bist mir nachgerannt, bis wir auf freier Weide waren. Ein Maverick, mein Freund, das man auf freier Weide einfängt, gehört dem, der ihm das Lasso umwirft. Ist das klar, mein Freund?« Das Kalb glotzte den redenden Burschen an. »Siehst du, wir sind uns einig«, sagte Larry glucksend. »Nun paß auf, mein Freund. Dies ist ein Feuer. Und am Feuer liegt mein Brandeisen, sieh es dir an, du hornloses Ungeheuer! Ich werde dich damit stempeln müssen, damit du mir auch richtig gehörst!« Larry ging zum Feuer. Es gab eine Feldschmiede im Schuppen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum24. Aug. 2021
ISBN9783740984199
Die Hyäne: G.F. Barner 207 – Western

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    Buchvorschau

    Die Hyäne - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 207 –

    Die Hyäne

    G.F. Barner

    Larry King sah das Maverick an und grinste. Dann hielt er dem Kalb das halfterähnliche Riemenzeug vor die Nüstern. Larry hatte das Ding leicht mit Salz eingerieben. Und als das Maverick seine breite rote Zunge aus dem Maul streckte, um am Salz zu lecken, streifte Larry dem Vieh das Riemenzeug über. Danach kicherte er leise. Die Idee mit dem Salz war prächtig gewesen und das Maverick auf den Trick hereingefallen.

    »Wenn du ehrlich bist, mein Freund, mußt du zugeben, daß ich dich nicht geklaut habe. Anständige Menschen stehlen nicht, klar? Ich habe dir nur das Gras vor dein Maul gehalten, und du bist mir nachgerannt, bis wir auf freier Weide waren. Ein Maverick, mein Freund, das man auf freier Weide einfängt, gehört dem, der ihm das Lasso umwirft. Ist das klar, mein Freund?«

    Das Kalb glotzte den redenden Burschen an.

    »Siehst du, wir sind uns einig«, sagte Larry glucksend. »Nun paß auf, mein Freund. Dies ist ein Feuer. Und am Feuer liegt mein Brandeisen, sieh es dir an, du hornloses Ungeheuer! Ich werde dich damit stempeln müssen, damit du mir auch richtig gehörst!«

    Larry ging zum Feuer. Es gab eine Feldschmiede im Schuppen. Eine trübe blakende Laterne hing an der Decke.

    Am Boden lag nun das Kalb. Larry prüfte das Eisen, es war richtig. Er drückte nur einmal kurz zu. Das Maverick zappelte, schnaufte und schnorchelte fürchterlich, aber es brüllte nicht. Larry hatte ihm mit seinem Riemenzeug das Maul zugebunden.

    »Und nun wirst du gebadet«, sagte Larry King breit. »Das ist eine feine Lauge, mein Freund. Wenn ich dich gewaschen habe, können morgen früh zehn Mr. Lindsays mit allen Sheriffs Arizonas angeritten kommen. Ich wette, sie könnten mit einer Lupe deinen Brand untersuchen, sie würden nie feststellen, daß du nur ein paar Stunden vorher gebrannt worden bist. Außerdem kommen sie nicht, weil es keine Fährte gibt, klar?«

    Er nahm eine Bürste, breitete die Plane, auf der das Maverick lag, ganz aus und begann die nächste Arbeit.

    Es dauerte eine Viertelstunde, dann rieb Larry King das Maverick trocken, nahm ihm die Fesseln ab und sah zu, wie es aufstand. Das Tier glotzte ihn an und blökte leise.

    »Ich weiß, du bist zufrieden«, stellte Larry grinsend fest. »In ein paar Tagen bringe ich dich nach Tombstone, dort wirst du verkauft! Schade, ich möchte dich gern behalten, aber von irgend etwas muß der Mensch leben, verstehst du? Ohne Dollar kein Essen, kein Brandy und keine Patrone für meinen Revolver. Du verstehst, daß ich dich verkaufen muß? Hoffentlich ist Lindsay gerade in der Stadt – oder einer seiner Boys. Dann werde ich ihm einen Drink spendieren – bezahlt von seinem Maverick!«

    Larry King kicherte vor sich hin, füllte die Lauge wieder in die Kanne. Danach nahm er die Plane und öffnete die Tür.

    Als Larry seinen Hof erreichte, klickte es links von ihm.

    So dunkel die Nacht auch war, das Klicken sagte Larry genug. Er blieb jäh stehen. Die Plane in der rechten Hand, statt in der linken. Rechts saß sein Revolver, den er nicht erreichen konnte. Und zudem sagte der Mann kalt und spröde: »Beweg dich nicht, Junge, sonst drücke ich ab!«

    Die Plane! dachte Larry verzweifelt. Ich schleudere sie dem Kerl entgegen! Die Plane ist so groß, daß er mich nicht mehr sehen kann, wenn sie auf ihn zufliegt.

    »Halt die Hand still! Nicht die Plane werfen, sonst…«

    Verdammt, der Mann konnte Gedanken lesen! Aber das war noch nicht alles. Hinter dem Schuppen, um den Larry hatte fliehen wollen, kam jemand hinter der Ecke hervor und schob sich hinter Larry.

    Die Berührung des Revolvers ließ, Larry zucken. Die Mündung der Waffe bohrte sich in seine Rippen. Im nächsten Augenblick schnappte eine Hand nach seinem Colt und riß ihn aus dem Halfter.

    »In Ordnung, ich habe ihn!« meldete der zweite Mann. »Los, vorwärts, Hundesohn!«

    Es gelang Larry, seine Stimme wiederzufinden. Ehe er sich bewegte, stammelte er verstört: »Was – was soll das, Leute? Ihr seid auf meiner Ranch! Was zum Teufel hat das zu bedeuten?«

    »Frech ist er auch noch«, sagte jemand von der Hauswand her. Ein dritter Mann tauchte an der Regentonne auf und hielt ein Gewehr im Hüftanschlag. »Klaut Mavericks und wird noch kiebig! Na, bringt ihn nur her!«

    Larry King blieb stehen. Er wendete den Kopf, sah einen Mann hinter sich und ging los.

    »Ihr verfluchten…«

    Weiter kam er nicht. Der Mann hinter ihm zog plötzlich den Colt zurück. Aber statt auszuholen und zuzuschlagen begann er wie die anderen zu lachen. Ihr Gelächter hallte dröhnend über den Hof der kleinen O’Neil Ranch.

    »Habt ihr gesehen, wie er erschrocken war?«

    Ron Cadley, der hagere Mister, rief: »Er hat mit dem Vieh geredet! Ich lach mich kaputt! Mach das noch mal, Larry! Er redet mit dem blöden Viehzeug und erklärt ihm, was er tun will! Das bekommt auch nur ein King fertig! Wetten, daß er das von seinem verrückten Alten hat?«

    Larry lachte nicht, fuhr herum und starrte Caldley finster an.

    »Laß meinen Vater heraus!« schnappte er scharf. »Der hat nie etwas gestohlen!«

    »Vielleicht nicht. Weiß ich das?« fragte Ron Caldley.

    »Ron, ich sage dir, mein Vater hat nie gestohlen!« fuhr ihn Larry grimmig an. »Na gut, ihr habt mich überrascht, aber ich wette, ihr hättet euch an meiner Stelle auch nicht besser benommen.«

    »Besser vielleicht nicht«, gab Corry Caldley, der breitschultrige große Vetter Rons, zu. »Aber mit ’nem Maverick hätten wir nicht geredet, wetten? Junge, so langsam begreife ich, warum du ziemlich oft Mavericks und manchmal auch Rinder verkaufen kannst.«

    »Du begreifst gar nichts«, brummte Larry beleidigt. »Ich mache das nicht oft.«

    »Larry, wir wollen gar nicht wissen, wie oft du das schon gemacht hast, aber du kennst dich mit allen Tricks höllisch gut aus. Wie kommt das? Dein Onkel, der alte O’Neil, hat dir das bestimmt nicht beigebracht. Das war doch ein Narr!«

    Larry King zuckte die Achseln. Er wußte, welchen Ruf die Caldleys hatten. Man sagte ihnen vom Kutschenüberfall bis zum Pferdediebstahl alles nach. Dieses Gerede hätte Larry nie gestört. Wenn Corry, der ältere der beiden Vettern, auch ein ziemlich mürrischer und verschlossener Mann war. Ron, der hagere Bursche, war ein Spaßvogel. Und das mochte Larry.

    »Ich bin nun mal viel herumgeritten«, brummte Larry. »Wenn man Augen dafür hat, sieht man jeden Steg und Weg. Ich hab Spaß daran, andere Wege zu reiten als gewöhnliche Leute.«

    »Und Spaß daran, Mavericks zu entführen«, lachte Ron. »Der Narr findet gar nichts, möchte ich wetten!«

    »Gut für mich«, sagte Larry knapp. »Außerdem wird Lindsay davon nicht arm, und ich kann es gebrauchen.«

    Corry nickte. »Erst dein Onkel krank und gestorben, danach deine Tante… Na ja, sie haben dich ’ne Menge Geld für den Doc gekostet, gestorben sind sie aber trotzdem.«

    »Sie haben mich schließlich aufgezogen«, erwiderte Larry finster. »Sollte ich etwa undankbar sein?«

    »Ich weiß es nicht«, sagte Ron. »Ich hatte nie einen Bruder, aber wenn ich einen gehabt hätte, und mein Onkel hätte ihn davongejagt. Weiß der Teufel, ob ich dem Alten nicht die Pest an den Hals gewünscht hätte.

    Na schön, es ist deine Sache gewesen, Larry. Gehen wir ins Haus. Oder hast du einen Drink hier? Als wir vor sechs Stunden kamen, hatten wir zwei Flaschen dabei, wollten ein wenig feiern, verstehst du? Sahen dich aber wegreiten mit dem schweren Gaul. Kam uns verdammt seltsam vor. Da ritten wir dir nach. Hast du nun einen Drink?«

    »Sicher«, antwortete Larry King. »Wird genug da sein, denke ich, aber viel trinken will ich nicht, ich bin müde.«

    »Meinst du, wir sind das nicht?« fragte Corry. »Hast du eigentlich mal wieder etwas von deinem Bruder Clay gehört?«

    Larry warf die Plane in die Regentonne, schwenkte sie ein paarmal herum und breitete sie über dem Anbaudach aus. Binnen einer Stunde nach Sonnenaufgang mußte sie knochentrocken sein.

    »Seit der Antwort auf die Todesanzeige von Onkel und Tante hat er nicht mehr geschrieben.«

    Er ging vor ihnen her ins Haus, sein Haus, geerbt wie alles, was die O’Neils hinterlassen hatten. Seine Mutter hatte hier gelebt, ehe sie Ezra King heiratete und mit ihm davonzog.

    Clay, dachte Larry, Clay soll wie mein Vater sein. Ich habe ihn nicht gekannt, die Leute erzählen von ihm. Ich kannte auch meine Mutter nicht. Ich war zu klein, als sie starben.

    Er hörte die Caldleys und Kenndall hinter sich lachen, machte Licht und stellte ihnen dann die Flasche hin, ehe er sich waschen ging.

    Ich habe es nicht gewußt, dachte Larry King, ich dachte ja, daß Clay verschollen, weggelaufen war. Onkel James mußte erst krank werden, die Tante auch, so daß ich die Post aus der Stadt holen und den Brief von Clay an Onkel James fand. Später erfuhr ich dann alles. Onkel James wußte, daß er bald sterben mußte, er redete endlich.

    Larry sah in den Spiegel, trocknete sich

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