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Die Jamu-Therapie: Das indonesische Geheimnis für Heilung und Gesundheit
Die Jamu-Therapie: Das indonesische Geheimnis für Heilung und Gesundheit
Die Jamu-Therapie: Das indonesische Geheimnis für Heilung und Gesundheit
eBook172 Seiten2 Stunden

Die Jamu-Therapie: Das indonesische Geheimnis für Heilung und Gesundheit

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Über dieses E-Book

Uralte Rezepte für eine weiche, reine Haut, eine schlanke Figur und gegen Cellulite, Körpergeruch, Schwellungen oder Schmerzen: Jahrhundertelang gaben indonesische Frauen sie einander weiter, um möglichst lange schön und gesund zu bleiben. Sie standen besonders unter Druck, weil ihren Männern die Vielehe erlaubt war. Der Linzer Arzt und Indonesien-Experte Johannes Neuhofer hat dieses alte Wissen der indonesischen Frauen erforscht und dokumentiert. Erstmals macht er es Europäern zugänglich.
SpracheDeutsch
Herausgeberedition a
Erscheinungsdatum29. Sept. 2018
ISBN9783990012987
Die Jamu-Therapie: Das indonesische Geheimnis für Heilung und Gesundheit

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    Buchvorschau

    Die Jamu-Therapie - Johannes Neuhofer

    Johannes Neuhofer:

    Die Jamu-Therapie

    Redaktionelle Mitarbeit: Lauren Seywald,

    Andrea Mittbrodt, Vanessa Sestits,

    Richard Wald

    Alle Rechte vorbehalten

    © 2018 edition a, Wien

    www.edition-a.at

    Cover und Gestaltung: JaeHee Lee

    Satz: Lucas Reisigl

    ISBN 978-3-99001-298-7

    eBook-Herstellung und Auslieferung:

    Brockhaus Commission, Kornwestheim

    www.brocom.de

    Terima Kasih Sama Sama.

    Sama Sama Terima Kasih.

    (Danke.)

    Inhalt

    Vorwort

    Einleitung

    Die Muse von Jamu

    Der Pflanzenflüsterer

    Jamu sucht den Superstar

    Jamu im Wandel der Zeit

    Die Schönheit der indonesischen Frauen

    Betharis Hilfe

    Die Gurkenmaske aus der Natur

    Schön essen

    Das Geschäft mit der Schönheit

    Jamu für die ganze Familie

    Ein Baby für Buana

    Merkwürdige Tradition

    Der Sprung in die Männlichkeit

    Merpatis geheimes Rezept

    Das Elixier der Natur

    Die Quelle der Heilung

    Aberglaube und Realität

    Möge die Macht mit uns sein

    Die Zauberkunst der Zirbeldrüse

    Neues aus der Drogenküche

    Heilende Hände

    Das Maß aller Dinge

    Das Ende einer langen Reise

    Anhang

    Rezepturen aus

    Indonesien

    Vorwort

    Mir gehen Dinge recht schnell unter die Haut. Romane, Songs, Stimmungen, Geschichten. Vielleicht liegt es daran, dass ich Dermatologe bin. Als Hautarzt darf man sich nicht nur auf die Symptome konzentrieren. Es braucht eine ganzheitliche Sicht, um Ursächliches zu erkennen. Den Blick fürs Wesentliche. Steht man zu nah vor der Mona Lisa, sieht man nur ihr Ohr oder die Nase oder die Stirn, nicht aber ihr Lächeln.

    Mir gehen Gefühle recht schnell zu Herzen. Vielleicht liegt es daran, dass ich auch Allgemeinmediziner bin. Wie jeder andere Arzt versorge auch ich meine Patientinnen und Patienten mit bestem Wissen und Gewissen. Als Mediziner braucht es eine gesunde Dosis Pioniergeist. Die Suche nach neuen Ideen und Erkenntnissen, die Menschen helfen können. Dafür kann man sich als Arzt selber ein Rezept schreiben, auf dem steht: Bilde dich weiter, bleib nie stehen.

    Und mir geht eines auf die Nerven: Engstirnigkeit. Pseudointellektueller Starrsinn. Vielleicht liegt es daran, dass ich Obmann der Bundesfachgruppe Dermatologie und stellvertretender Ärztekammerpräsident von Oberösterreich bin. Wissenschaft braucht Weitblick. Wenn ich mich kurz vorstellen und die Hand zum Gruß ausstrecken darf. Ich bin der Johannes.

    Wenn wir uns ein bisschen besser kennen, werden Sie sehen. Medizin und Abenteuerlust müssen einander nicht beißen oder gar kategorisch ausschließen. Beides braucht den Mut zur Entdeckung. Alternative Praktiken zu erforschen, bedeutet, über den Tellerrand des Herkömmlichen zu schauen und Neues zuzulassen. Am Anfang steht die Neugier, am Ende die Erkenntnis. Weiße Flecken auf der Landkarte werden erschlossen.

    Meine Reisen führten mich unter anderem nach Indonesien, ein Land der Gegensätze. Ein Land, das alle Sinne berührt. Wenn die Abgase der Autos an den Nasenwänden kratzen oder die Nase vom süßen Duft der exotischen Blumen umschmeichelt wird. Wenn der Blick über endloses türkisblaues Wasser schweift oder über ein nicht enden wollendes graues Häusermeer. Wenn sich Zehen in warmen Sand graben oder von hurtigen Stadtmenschen zerquetscht werden. Wenn der ewige Lärm im Ohr dröhnt oder es von unendlicher Stille verwöhnt wird. Dann weiß man, was Leben bedeutet. Bunt und vielseitig. Mit einer über tausend Jahre alten Tradition. Sie heißt Jamu.

    Eine Heilkunst, die den indonesischen Einwohnern bei Krankheiten hilft, in jeder Lebensphase unterstützt und die Geheimnisse der Natur kennt. Ich habe sie mit allen Facetten kennen lernen dürfen und möchte Sie mit ihr bekannt machen. Denn sie deckt einen Ansatz ab, den ich teilen kann. Er ist ganzheitlich, verbindet Körper und Geist mit der Natur. Es ist meiner Meinung nach wichtig, den Menschen als Teil des Ganzen zu sehen und nicht nur seine Hülle zu betrachten. Besonders als Mediziner ist es wichtig, einen Menschen nicht mit einer e-card zu verwechseln.

    Mir gehen Dinge recht gut von der Hand, wenn ich sie zeige. Ihnen, jetzt. Ich lade Sie ein. Kommen Sie mit auf meine Reise nach Indonesien. Ich führe Sie an versteckte Orte, mache Sie mit außergewöhnlichen Menschen bekannt und verrate Ihnen Geheimnisse rund um drei Themen, die Sie vielleicht interessieren. Gesundheit, Schönheit und Sexualität.

    Anschnallen bitte. Sitzlehne hochstellen. Taschen unter dem Vordersitz verstauen. Los geht’s. Und bitte ruhig bleiben, Sie haben ja die ganze Zeit einen Doktor an Ihrer Seite, quasi einen Leibarzt als Guide.

    Einleitung

    Es spannt sich über das Leben der Leute wie ein Schutzschirm. Jamu. Die indonesische Heilkunst umfasst weit mehr als Medizin. Es ist eine Lebensart und Denkweise. Nicht neu probiert, sondern seit über tausend Jahren praktiziert. Von Generation zu Generation weitergegeben. Altes Wissen, das Natur, Körper und Geist verbindet. Wissen, das jetzt auch in Europa Anklang findet. Der Trend, das eigene Leben zu hinterfragen und neu zu formen liegt in den Köpfen der Menschen verankert. So auch im Bereich der Arznei. Weg von den Bombern in Pillenform schon beim kleinsten Wehwehchen, hin zu natürlichen Mitteln, um vorzusorgen. Alternativen sind gefragt. Inhaltsstoffe, die dem Körper helfen sich selbst zu helfen. Und zu stärken, um vor neuen Angriffen geschützt zu sein. Auch geistig. Die Psyche schlägt sich bekanntlich auf den Körper. Gesundheit und Krankheit basieren auf der Art zu leben. Deshalb geht Jamu über die Packungsbeilage hinaus.

    Wir kennen solche Ansätze aus China und Indien. Ob die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) oder Ayurveda, Europa übt sich bereits darin, asiatische Heilkunst für sich zu entdecken. Es ist ein ganzheitliches Denken, das den Menschen als Teil seiner Umwelt sieht – immer in Wechselwirkung zueinander stehend.

    In Indonesien gibt es diese Denkweise seit Anbeginn der Zivilisation. Schon in den frühen Königreichen kam die Natur zum Einsatz, wenn es wo gezwickt hat. Das Wissen um die Pflanzen und ihre Wirkungen wurde streng gehütet, erst im Laufe der Zeit sickerte es in alle Gesellschaftsschichten durch. Seitdem ist Jamu nicht mehr wegzudenken und fest im Leben der Leute verankert.

    Joko Widodo, der Staatspräsident Indonesiens, auch bekannt unter dem Namen Jokowi, bekommt jeden Tag seinen Wundertrunk, frisch gemixt und persönlich zubereitet von seiner Frau Gemahlin. Hier hast du, Jokowi, sagt sie beim Frühstück und reicht ihm sein Jamu.

    Hundert Prozent Natur. Gepackt in Kapseln, Cremen, Pillen und Getränke. Verwendet bei Massagen, Rezepten und Folklore. Praktiziert von einheimischen Heilern. Das ist die indonesische Heilkunst. Ob getrunken, eingeschmiert oder verkocht, Jamu ist fester Bestandteil der Kultur des Landes. Es geht über den medizinischen Aspekt hinaus. Es ist eine Lebensphilosophie. Die Menschen glauben an ihre Tradition und an die Wirkung der Arznei.

    Wissenschaftler stehen erst am Anfang ihrer Untersuchungen über die tatsächlichen Wirkungen der natürlichen Mischungen. Manches ist bestätigt, anderes fällt eher unter Placeboeffekt. Als Arzt kann ich sagen, dass oft die reine Überzeugung, etwas würde helfen, bereits einen Heilungsprozess bewirken kann. Und das ist auch noch wissenschaftlich bewiesen.

    Die Menschen in diesem Land sind sehr spirituell. Sie glauben daran, dass Jamu praktisch jede Krankheit bekämpfen kann. Sogar Krebs. Der Glaube geht dabei manchmal über die Realität hinaus. Oft wird auch einfach das zusammen gemixt, von dem man glaubt, dass es hilft. Ohne ein allgemeines Rezept zu kennen. Man experimentiert, bis die richtige Mixtur gefunden ist. Hat sie einmal Erfolge erzielt, ist nicht mehr daran zu rütteln. Und das neue Rezept zählt als Familienerbe, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Meist von den Müttern an ihre Töchter. Die es dann wieder ihren Töchtern vermitteln.

    Mittlerweile haben sich die bekanntesten und effektivsten Rezepte bis zur Industrie durchgesprochen. Jamu ist nicht mehr nur bei Straßenverkäufern und Heilern zu erwerben, sondern auch in indonesischen Supermärkten. Die Leute holen sich Heilkraft, um stark zu werden, statt Energydrinks, um wach zu bleiben.

    Auf meiner Reise durch Indonesien konnte ich mich davon überzeugen, dass es nicht nur die Heilpflanzen sind, die Jamu ausmachen. Es ist eine Lebensweise und eine Zuversicht, die alle Bereiche des Alltags und die besonderen Momente der Frau und des Mannes abdecken. Viele Menschen haben mich einen Blick in ihr Privates werfen lassen und mir ihre Ansichten und Geheimnisse anvertraut. Diese Erfahrungen möchte ich mit Ihnen in diesem Buch teilen. Frauen wie Männer, die versuchen für den Partner attraktiv zu bleiben, aber auch ihre Familie versorgen und gesund halten müssen. Heiler, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, für das Wohlbefinden ihrer Mitmenschen zu sorgen. Kuriose Masseure, die durch Rülpsen Krankheiten austreiben. Kinder, die gerade erst am Anfang ihres Weges stehen. Patienten mit großen und kleinen Problemen – manche schwer erkrankt, andere nur etwas aus dem Gleichgewicht gekommen. Sie alle waren so unterschiedlich, und doch verbindet alle die praktische Anwendung von Jamu. Tag ein, Tag aus wenden sie das über tausend Jahre alte Wissen rund um Körper und Geist und Natur an.

    Es muss was dran sein.

    Denn in Indonesien ist bei vielen der Weg zum Herrn Doktor mit Mühsal verbunden. Oft sind die Praxen zu weit entfernt. Außerhalb von Jakarta, der Hauptstadt, kann der nächste Arzt mehrere Hundert Kilometer weit weg liegen. Das heißt anstrengende Busfahrten über Schlaglöcher, die sich Straßen nennen, bei enormer Hitze. Gebrechlichen und alten Personen ist dieser Weg nicht zumutbar. Und das wenige Geld, das die Menschen in den Dörfern verdienen, reicht nicht aus, um es für die Anfahrt auszugeben. Außerdem kostet der Arztbesuch ja auch noch. Meist lebt eine ganze Familie vom kleinen Einkommen eines einzelnen Elternteils. Es bleibt einem gar nichts anderes übrig, als auf die Alternativmedizin zurückzugreifen.

    Da merkt man, wie gut es uns eigentlich geht, mit einem Gesundheitssystem, das nicht ideal, aber trotzdem da ist.

    »Terima Kasih Sama Sama. Sama Sama Terima Kasih« würde man in Indonesien jetzt sagen.

    Es steht für Dankbarkeit.

    Neben der Bekämpfung von Krankheiten wird Jamu vor allem zur Prävention verwendet. Indonesier trinken täglich Jamus, um ihren Körper und das Immunsystem zu stärken und zu unterstützen. Diese Super-Getränke könnte man mit Smoothies verwechseln. Stimmt aber ganz und gar nicht, da echtes Jamu nach kosmologischen Gesichtspunkten geerntet, bearbeitet, zubereitet und schließlich verabreicht wird. Die spezifische Mischung, versetzt mit Gewürzen und Kräutern, dient der Erhaltung der Gesundheit unvergleichlich mehr. Allerdings ist der Geschmack auch gewöhnungsbedürftiger als bei den zuckerhaltigen Obstsäften aus dem Supermarkt. Deshalb wird oft Honig oder Zitrone beigemischt, um die bittere Medizin zu versüßen.

    Die indonesischen Getränke sind der Hauptbestandteil der Heilkunst. Es ist die klassische Art, Jamu zu sich zu nehmen. Mittlerweile ist man dazu übergegangen, die natürlichen Bestandteile in Kapseln, Tabletten oder Cremen zu verarbeiten und zu sich zu nehmen. Die sind leichter zu transportieren und haltbarer. »Jamu to go« würde man bei uns sagen.

    Egal in welcher Form man die Pflanzen und Wirkstoffe zu sich nimmt, Hauptsache regelmäßig. Am besten jeden Tag. So

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