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Golf: Zwölf Liebeserklärungen
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eBook103 Seiten49 Minuten

Golf: Zwölf Liebeserklärungen

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Über dieses E-Book

Gibt es etwas Schöneres, als an einem klaren Morgen weit aufs Fairway abzuschlagen und nach herzstärkendem Spaziergang eine kleine Weile später freudig einzuputten? Ja, nämlich am Abend mit einer guten Flasche Wein in diesen subtilen Liebeserklärungen über die seltsamen Gepflogenheiten der Golfer zu lesen, das Verhältnis von Golf und Politik mit neuen Augen sehen zu lernen, zu staunen, was uns der Golfsport über das Verhältnis der Geschlechter lehrt, und schließlich sich selbst und all die anderen Liebhaber dieses göttlichen Sports auf jeder Seite wiederzuerkennen.
Zwölf ebenso amüsante wie geistreiche Huldigungen an die schönste Sportart der Welt, ein liebevoll und unnachahmlich von Helme Heine illustriertes Geschenk für alle Golfer.
SpracheDeutsch
HerausgeberStiebner Verlag
Erscheinungsdatum10. Apr. 2014
ISBN9783767920132
Golf: Zwölf Liebeserklärungen

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    Buchvorschau

    Golf - Dieter Frank

    Erste Liebeserklärung

    Golf und Umwelt

    Seit Immanuel Kant ist ja hinlänglich bekannt, dass wir die Erscheinungen unserer Außenwelt nur in den sinnlichen Kategorien Raum und Zeit wahrnehmen können und uns das Ding an sich verborgen bleibt.

    Seit etwa dreißig Jahren gibt es eine Erscheinung, die früher nicht beachtet wurde, aber heute ein brisantes Thema ist: die Umwelt. Obwohl uns die Umwelt an sich unbekannt ist, durften wir mit Staunen erfahren, dass man mit ihr Wahlerfolge erzielen kann und dass die Wirtschaft ihre Produkte an sie anpasst. Eine ganze Partei hat ihren Erfolg auf sie gegründet.

    Im Gegensatz zur Umwelt gibt es den Golfsport schon seit mehreren hundert Jahren. So schön dieser Sport ist, so bestätigt die Spielweise vieler Teilnehmer die Theorie von Kant, dass Golf an sich unbekannt ist. Richtig erfolgreich wurde der Sport erst in den letzten dreißig Jahren. Es drängt sich die Vermutung auf, dass Golf besonders umweltaffin ist, da man dem Sport ausschließlich unter freiem Himmel nachgehen kann. In gewissen Kreisen mag man diese Nähe zur Umwelt bezweifeln. Die SPD zum Beispiel hat was gegen Golf. Die Roten verkennen dabei, dass ein Brioni-Anzug mehr kostet als der Jahresbeitrag in einem mittleren Golfclub, aber das Wort Brioni gehört ohnedies längst zu den Tabuzonen der SPD. Die neue Linkspartei ist ohnehin dagegen, und die extreme Linke, also die Sozialausschüsse der CDU, hält Golf für gesellschaftlich unverträglich.

    In Wirklichkeit aber ist Golf ein Sport, der zum Fortbestand der Umwelt beiträgt. Wo heute Golfplätze in ruhigem Grün die Landschaft bereichern, weideten früher Kühe, die bekannt dafür sind, dass sie flüssige und feste Stoffe in ungezwungener und reichhaltiger Weise auf der Wiese platzieren. Der Ausstoß von CO2, Butangas und Buttersäure einer Kuhherde liegt weit über dem, was Golfer leisten können, selbst wenn sie vorher Sauerkraut, Rettich und Knoblauchspinat zu sich genommen haben. Und wenn der Bauer im Herbst seinen Acker mit Schweinegülle düngt, so belastet das das Grundwasser weit mehr als ein paar Golfspieler, die gelegentlich ein Papiertaschentuch oder eine Bananenschale verlieren. Seit unser Club bei der Hütte am 10. Loch sanitäre Anlagen hat, erfolgt auch keine nitrathaltige Emission mehr, wie sie früher hinter den Bäumen durch die Herren und zwischen den Brennnesseln durch die Damen zu verzeichnen war.

    Auch von anderen Sportarten hebt sich Golf als umweltfreundlich ab. Denken Sie an Fußball mit vollen Stadien und Verkehrschaos, an gedopte Radfahrer oder an Autorennen. Verkehrsintensive Sportarten gefährden die Umwelt; bei Golfern hingegen steht das Spiel im Vordergrund – sie tragen deshalb nur wenig zum Verkehr bei. Im Sommer braucht Golf keine Klimaanlagen und im Winter keine Heizung, weil es auf Mauritius warm genug ist.

    Auf dem Parkplatz des Clubs löst der eine oder andere 12-Zylinder verhohlene Bewunderung aus. Aber nur scheinbar liegt hier eine CO2-Sünde vor. Die EU-Kommission hat ausdrücklich festgelegt, dass der Durchschnittsverbrauch einer Flotte zählt. Der umweltbewusste männliche Golfer kauft deshalb für die Familie oder die Partnerin in aller Regel einen Kleinwagen und hält damit den Durchschnitt niedrig.

    Selbst jene Golferinnen, die die Liebe zum Gatten zwingt, häufig neue Schuhe und Kleider zu kaufen, verstoßen damit nicht gegen die Umweltregeln. Schuhe werden aus der Haut von Tieren hergestellt, also aus erneuerbaren Naturprodukten. Allenfalls der übermäßige Gebrauch von Haarspray könnte nachdenklich stimmen. Bei Kleidung ist zu bedenken, dass Baumwolle zwar angenehm auf der Haut liegt, aber in unwirtlichen Gegenden von Leuten gepflückt wird, die ungesund essen und die ganze Nacht die Klimaanlagen laufen lassen. Wolle wird frierenden Schafen mit Gewalt abrasiert und umfangreich mit giftigen Chemikalien behandelt.

    Wie lässt sich das Umweltvorbild, das der Golfer abgibt, weiter ausbauen?

    Bei Reisen sollte man auf Flugzeuge und Autos verzichten. Das Fahrrad hat sich besonders bewährt, was zugegebenermaßen die Anreise ein wenig verzögert. Bei Zugreisen empfiehlt sich nur der ICE, da nur er über geschlossene Toiletten verfügt. Auf See wird von Dieselschiffen abgeraten. Segelschiffe sind zu bevorzugen. Auch Galeeren wären zielführend; im Hinblick auf den Mindestlohn sind sie aber inzwischen zu teuer.

    Bei der Ernährung sollte man Speisen wählen, die den Boden, die Gewässer oder die Luft nicht belasten. Frischer Hummer und Kaviar aus sauberem Wasser gefährden nicht die Umwelt, allenfalls das Portemonnaie. Da sieht es beim Schweinebraten mit Kraut ganz anders aus.

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