Nicht so viel denken, mehr lieben: Buddha und Jesus im Dialog
Von Ayya Khema
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Buchvorschau
Nicht so viel denken, mehr lieben - Ayya Khema
JhanaVerlag im Buddha-Haus
www.buddha-haus.de oder www.jhanaverlag.de
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel: »Jesus meets the Buddha« im Jhana Verlag, Uttenbühl 1995
Die Zitate aus der Bibel stammen aus der Übersetzung Martin Luthers, revidierte Fassung 1984.
Die Originalfassung der Lehrrede des Buddha stammt aus der Sutta Nipāta, neu übersetzt von Vimalo Kulbarz.
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar
Textgrundlage dieses eBooks ist die gedruckte Version des gleichnamigen Titels.
Print-ISBN 978-3-931274-26-9
eBook-ISBN 978-3-931274-62-7
5. Auflage 2017
© der deutschsprachigen Ausgabe Jhana Verlag, Uttenbühl 2008
Copyright eBook: © Jhana Verlag, Uttenbühl 2017
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk darf, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden. Dies gilt auch für die Vervielfältigung, Übersetzungen, Microverfilmungen und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen.
Korrektorat: Bärbel Wildgruber
Covergestaltung: Jörg Hoffmann, jhpDESIGN
Satz und Layout: Claudia Wildgruber
Druck: Druckerei Steinmeier GmbH & Co.KG, Deiningen
Inhalt
Dank
Vorwort
Die Lehrrede des Buddha über die Liebende Güte
Herzensfrieden
15 Bedingungen
Man sei:
1. Fähig
2. Aufrecht
3. Freimütig
4. Ohne Stolz
5. Zugänglich, leicht ansprechbar
6. Sanftmütig
7. Leicht befriedigt
8. Zufrieden
9. Nicht zu geschäftig
10. Genügsam
11. Die Sinne still
12. Klar der Verstand
13. Nicht dreist
14. Nicht gierig sei das Verhalten
15. Auch nicht im Kleinsten gäbe es ein Vergehen, wofür uns Weise tadeln könnten
Glück
Keinerlei Übelwollen
Herzensverbindung
Bedingungslose Liebe
Anhang
Erklärung von Meditation und Kontemplation
Liebende-Güte-Kontemplation
Liebende-Güte-Meditation: Springbrunnen der Liebe
Liebende-Güte-Meditation: Verzeihen
Liebende-Güte-Meditation: Blumengarten im Herzen
Liebende-Güte-Meditation: Mitgefühl
Ayya Khema
Dank
Mein Dank gilt erst einmal den Hausgemeinschaften des Buddha-Hauses und der Metta Vihara für ihre Ermutigung und Unterstützung, Bücher fertig zu stellen. Zweitens all denen, die uns mitteilen, dass sie die Bücher gerne lesen und auch verschenken und dadurch unsere Arbeit in jeder Hinsicht ermöglichen. Und drittens ganz besonderen Dank an Herrn Dr. Christ und Romy Schlichting, die das englische Original übersetzt, und somit meinen Beitrag zum interreligiösen Dialog dem deutschsprachigen Raum zugänglich gemacht haben.
Ayya Khema
Buddha-Haus im Allgäu
März 1997
Vorwort
Viele Jahrhunderte lang haben Menschen versucht, einander zu beweisen, dass ihre eigene Religion, ihre Rituale und geistigen Praktiken denen anderer überlegen sind.
Diese Einstellung hat zu Isolation, Entfremdung und sogar Aggression mit oft schrecklichen Folgen geführt. Selbst heute, am Ende des 20. Jahrhunderts, hält sich diese Einstellung noch und führt zu unermesslichem Elend und Leid.
Es sind jedoch mehr und mehr Stimmen zu hören, die auf die Ähnlichkeiten zwischen den Weltreligionen hinweisen, auf ihren einmütigen Ruf nach Frieden und Harmonie und ihre wesensmäßige Übereinstimmung.
Theologen, Schriftsteller, Universitätsdozenten, Meditationsmeister, Mönche und Nonnen rücken zusammen gegen übertriebenen Glaubenseifer, trennendes Denken und Vorurteile.
Dieses kleine Buch beabsichtigt, einen weiteren Baustein für die Akzeptanz und die Erkenntnis unserer gemeinsamen spirituellen Natur zu liefern, denn dies ist unsere einzige Hoffnung auf eine friedliche Koexistenz.
Wenn auch nur ein einziger Mensch aus diesen Ausführungen wirklichen Nutzen für sein Leben zieht, würde dies uns alle vom Buddha-Haus sehr freuen.
Ayya Khema
Buddha-Haus im Allgäu
März 1997
Die Lehrrede des Buddha über die Liebende Güte
Wem klar geworden, dass der Frieden des Geistes
das Ziel seines Lebens ist,
der bemühe sich um folgende Gesinnung:
Er sei fähig, aufrecht und freimütig,
ohne Stolz, zugänglich und sanftmütig.
Leicht befriedigt, zufrieden,
nicht zu geschäftig und genügsam.
Die Sinne still, klar der Verstand,
nicht dreist, nicht gierig sei sein Verhalten.
Auch nicht im Kleinsten gäb’ es ein Vergehen,
wofür uns Weise tadeln könnten.
Mögen alle Wesen glücklich sein und Frieden finden.
Was es auch an lebenden Wesen gibt:
Ob stark oder schwach, ob groß oder klein,
ob sichtbar oder unsichtbar, fern oder nah,
ob einer Geburt zustrebend –
mögen sie alle glücklich sein.
Niemand betrüge oder verachte einen anderen.
Aus Ärger oder Übelwollen wünsche man
keinem irgendwelches Unglück.
Wie eine Mutter mit ihrem Leben
ihr einzig Kind beschützt und behütet,
so möge man für alle Wesen und die ganze Welt
ein unbegrenzt gütiges Gemüt erwecken:
ohne Hass und ohne Feindschaft
nach oben, nach unten, in alle Richtungen.
Im Gehen, Stehen, Sitzen oder Liegen
entfalte man eifrig die bedingungslose Liebe:
Dies nennt man Weilen im Heiligen.
Wer sich nicht an Ansichten verliert,
Tugend und Weisheit in sich trägt,
dem Sinnengenuss nicht verhaftet ist –
für den gibt es keine Geburt mehr.
Herzensfrieden
»Wem klar geworden,
dass der Frieden des Geistes
das Ziel seines Lebens ist,
der bemühe sich um folgende Gesinnung: …«
(Anfangszeilen aus der Karaṇīya-Mettā-Sutta,
der Lehrrede des Buddha von der Liebenden Güte)
»Selig sind die Friedensstifter,
denn sie werden die Kinder Gottes heißen.«
(Bergpredigt, Matth. 5, 9)
Diese beiden Zitate zeigen uns schon, dass beide Erlösungslehren, die des Buddha und die von Jesus, sich damit beschäftigen, wie wir zum Frieden gelangen können. Aber wir dürfen das Wort »Friedensstifter« nicht missverstehen. Es ist wichtig, sich darüber klar zu sein, dass es nur einen einzigen Menschen gibt, auf den wir wirklich Einfluss ausüben können, und dieser Mensch sind wir selbst.
Nur indem wir in uns selbst Frieden schaffen, können wir ein Friedensstifter werden. Wenn wir inneren Frieden in uns verwirklichen, wird dies unsere Umwelt, die Menschen um uns herum beeinflussen.
Frieden in uns zu schaffen, ist der größte Segen, nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Welt, in der wir leben und für die wir Verantwortung tragen,