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Florine: Die Geschichte einer Seherin
Florine: Die Geschichte einer Seherin
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eBook464 Seiten5 Stunden

Florine: Die Geschichte einer Seherin

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Über dieses E-Book

Florine de Ponton, eine verschrobene alte Frau, lebt in einem Dorf in der Provence. Von Geburt an hellsichtig und von ihrer Großmutter in die Geheimnisse der Kräuterheilkunst eingeweiht, hilft sie ihren Nachbarn mit Kräutermischungen, Tinkturen, Essenzen und Tees bei kleineren und auch größeren Wehwehchen. Dies ist dem Dorfarzt Victor ein Dorn im Auge, der davon ausgeht, Florines Heilerfolge seien Placebo-Effekte, würden also auf reiner Einbildung basieren.Gemeinsam mit Bürgermeister Henri schmiedet er ein Komplott gegen Florine mit dem Ziel, sie aus dem Dorf zu vertreiben. Henri setzt dazu den Pariser Zeitschriftenverleger Michel unter Druck, der ihm noch einen Gefallen schuldet: Michel soll Florine in seiner Zeitschrift als Giftmischerin porträtieren, um so das Vertrauen der Bevölkerung in sie zu zerstören.Der Verleger schickt Danielle in die Provence, seine beste Reporterin. Danielle findet bei ihren Recherchen jedoch keine Anhaltspunkte für ein fahrlässiges Verhalten Florines, im Gegenteil: die Dorfbevölkerung steht fest hinter der Kräuterfrau. Als Florine Danielle dann auch noch hilft, den Tod ihres ungeborenen Kindes zu verwinden, findet sie in ihr eine starke Verbündete.Aber Victor und Henri denken nicht daran, klein bei zu geben.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum6. Apr. 2020
ISBN9783968588131
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    Buchvorschau

    Florine - Karin Varch

    Impressum

    Für Irmgard

    Prolog

    Istres en Provence 1936

    „Florine."

    „Oui, mémère."

    „Komm her. Ich möchte dir etwas zeigen."

    Fröhlich hüpfte das kleine Mädchen mit den langen blonden Zöpfen durch das hohe Gras zu ihrer Großmutter.

    „Schau her! Hier wächst Rosmarin. Riech einmal, wie wunderbar würzig er duftet. Du musst ihn zwischen den Fingern reiben."

    Florine nahm den Rosmarinzweig in die Hand und rieb.

    „Ja, genau so. Und jetzt riech an den Fingern."

    Vorsichtig roch Florine an ihrer Hand. „Das riecht wunderbar, mémère."

    „Man verwendet Rosmarin zum Würzen. Und er ist Medizin. Er wirkt appetitanregend, aber auch krampflösend, er unterstützt den Kreislauf und macht widerstandsfähig gegen Belastungen."

    Mit roten Wangen und großen Augen hing Florine an den Lippen ihrer Großmutter.

    „Mémère, woher weißt du das alles?"

    „Ich lernte es von meiner Großmutter. Sie war eine ganz besondere Frau. Es gab kein Kraut, das sie nicht kannte. Ein Wissen, das sie wiederum von ihrer Großmutter hatte. Als ich so alt war wie du, brachte sie mir alles über die Heilkräuter bei."

    „Das möchte ich auch können, mémère. Kannst du es mich lehren?"

    „Du bist ein Mädchen mit besonderer Begabung, Florine, deshalb habe ich dich ausgewählt. Du sollst dieses Vermächtnis meiner Großmütter weitertragen. Aber du darfst dein Wissen niemals benutzen, um dich zu bereichern. Die Kräuter mit ihrer Heilkraft sind ein Geschenk der Natur, eine Gabe Gottes. Nutze dein Wissen nur, um Menschen, die deiner Hilfe bedürfen, diese Hilfe auch zu geben. Dieses Wissen verleiht dir eine gewisse Macht. Missbrauche sie nie. Vertraue auf dein Können, auf die Heilkraft der Kräuter und auf die Güte Gottes."

    „Das werde ich tun, mémère."

    „Schenke jeder Blüte, jedem Kraut, jeder Wurzel, die du findest, deine ganze Aufmerksamkeit und einen guten Gedanken. Es wird die Heilkraft verstärken."

    Immer noch hing Florine gebannt an den Lippen ihrer Großmutter. Obwohl das Mädchen erst fünf Jahre alt war, sog sie jedes Wort ihrer Großmutter auf wie ein trockener Schwamm. Florine war wissbegierig und lernte rasch. Nach und nach brachte ihr die Großmutter alles bei, was sie über Kräuter wusste.

    „Gott hat sich unendlich viel Mühe gegeben, uns diese Vielfalt an Heilkräutern zu schenken. Beute die Natur niemals aus, sondern gib ihr die Samen der Pflanzen zurück, die du ihr entnimmst. So wird ihr Gleichgewicht beibehalten. Gottes Gabentisch ist reich gedeckt. Du musst nur die Augen und dein Herz öffnen und deine Seele sprechen lassen. Florine, wofür verwendet man Rosmarin?"

    „Rosmarin ist ein Würzmittel. Als Heilkraut wirkt es appetitanregend, stärkt den Kreislauf, macht widerstandsfähig gegen Belastungen und löst Krämpfe."

    „So ist es gut, Florine." Gutmütig schaute die Großmutter auf das kleine Mädchen herab und ein zufriedenes Lächeln überzog dabei ihr Gesicht.

    „Ich werde heute bei meinem Abendgebet Gott dafür danken, dass er uns so reich beschenkt hat und dafür, dass du meine Großmutter bist."

    Bewegt legte die alte Frau ihre Hand auf die Schulter des Mädchens. So standen sie eng nebeneinander. Langsam versank die Sonne am Horizont. Sie färbte den Himmel leuchtend orange, gerade so, als würden Flammen ihn blank lecken wollen für die hereinbrechende Nacht. Es war wie ein Abschied auf Zeit. Doch dieser Augenblick barg bereits die Energie des kommenden Tages.

    1. Kapitel

    Peyrolles-en-Provence

    im Sommer 2006

    „Du hast sie umgebracht! Wie Peitschenhiebe knallten seine Worte durch den kargen Raum. „Du hast sie auf dem Gewissen. Ins Krankenhaus hättest du sie schicken müssen. Stattdessen musstest du an ihr herumpfuschen! Humbug, all das hier! Mit einer verächtlichen Armbewegung wies Henri Bertand auf die Bündel von Lavendel, Rosmarin, Wermut und Salbei, die zum Trocknen von der Decke hingen.

    Florine sah ihm direkt in die Augen. Ihr von tiefen Falten zerfurchtes Gesicht war von eigenartiger Schönheit und strahlte jene Ruhe und Weisheit aus, wie man sie bei alten Seelen findet. „Thérèse wusste, dass sie sterben würde und dass ich ihr nicht mehr helfen kann. Sie kam zu spät. Auch die besten Ärzte hätten daran nichts ändern können. Ich empfahl ihr ..."

    „Zum Teufel schicken sollten wir dich, du ... du Hexe. Ja, eine Hexe bist du. Lebten wir noch im Mittelalter, müsste man dich auf dem Scheiterhaufen verbrennen!" Zornig stapfte Henri zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um und schaute Florine hasserfüllt an.

    „Ich habe meine Schwester geliebt und jetzt ist sie tot. Und das nur, weil sie dir vertraut hat! Bedrohlich schoss sein fetter Zeigefinger nach vorne. „Es ist deine Schuld, Florine. Kannst du damit leben? Ich werde dich vernichten. Und wenn es das Letzte ist, was ich auf Erden mache! Jetzt vernichte ich dich!

    „Auch wenn du der Bürgermeister bist, du hast nicht das Recht, mich zu verurteilen!" Ihre Worte klangen ruhig, doch in ihrem Gesicht zuckte es. Was er ihr entgegenschleuderte, traf Florine tief. Langsam ging die Frau zwei, drei Schritte zurück, kniff die Augen zu einem Spalt zusammen und starrte Henri auf die Stirn.

    „Dein Stirnchakra ist blau vermischt mit grellem Gelb. Du handelst also rein nach deinem Verstand. Du glaubst nur, was du siehst."

    Henri öffnete den Mund, doch er brachte keinen Ton hervor.

    „Dein Wurzelchakra hat einen unreinen Braunton – es ist voller Trauer um deine Schwester."

    „Hör auf!" Henri wollte schreien, aber die Worte kamen nur krächzend aus seiner Kehle.

    „Die Aura deines Herzchakra ist schwarzgetönt, durchzogen von roten Blitzen. Es ist angefüllt mit Zorn und Hass. Gib acht auf dich, Henri. Dieser Hass vernichtet dich!"

    „Hexe! Messerscharf drang sein Wort an ihr Ohr. „Mörderin! Seine Stimme brach. „Ich vernichte dich. Ich werde zusehen, wie sie dich aus dem Dorf jagen! Du ..." Henri presste seine Hände vor den Mund. Wutentbrannt drehte er sich um und stampfte aus dem Haus.

    Eine Weile stand Florine reglos da. Schließlich schlurfte sie mühsam zu dem alten Holztisch, der direkt vor dem Fenster stand. Die geblümte Kittelschürze schlotterte an ihrem hageren Körper und die linke Hand umklammerte den Stock, auf den sie sich stützte. Mit einem Seufzen sank sie auf den Stuhl. Dabei hefteten sich ihre Augen auf den verwelkten Blumenstrauß, der auf der Fensterbank stand. Die angefaulten Stängel der Blumen standen im modrig stinkenden Wasser. „Es ist der Weg allen Lebens", schoss es Florine durch den Kopf. Ihre Augen wanderten weiter, wanderten durch den Raum, als betrachtete sie ihn heute zum ersten Mal. Der Herd in der Ecke war so alt wie sie selbst. Darüber hingen dunkelblaue, ausgeschlagene Emailbecher. Die Kommode gegenüber vom Herd hatte tiefe Kratzer in der weißen Lackschicht und das Glas war im Laufe der Jahre trüb geworden. Die vielen Menschen, die bei Florine aus und ein gingen, hatten auf dem Schiffboden Spuren hinterlassen.

    Mit einer müden Handbewegung strich sich Florine das eisgraue Haar aus dem Gesicht. Versonnen glitten ihre spindeldürren Finger über die Plastiktischdecke und ihre Gedanken wanderten zurück ...

    2. Kapitel

    Peyrolles-en-Provence,

    sechs Monate davor

    „Madame de Ponton! Madame de Ponton!" Die aufgeregte Stimme von Martin, dem Forstarbeiter, ließ Florine zusammenzucken.

    „Die Tür ist offen!"

    „Madame de Ponton! Schnell, Sie müssen kommen. Sie müssen uns helfen. Albert – es geht ihm nicht gut." In dicken Tropfen stand dem jungen Mann der Schweiß auf der Stirn.

    „Was ist mit Albert? Du musst ihn schon zu mir bringen!"

    „Es begann nach der Mittagspause. Plötzlich wurde er ganz blass im Gesicht und krümmte sich. Bitte, Madame de Ponton, helfen Sie ihm!"

    „Bring ihn zu mir!" Ungeduld schwang in Florines Stimme mit.

    Rasch entfernte sich der Mann Richtung Wald und kam wenige Minuten später mit Albert zurück, der sich schwer auf den Kollegen stützte. Alberts verzerrtes Gesicht wirkte fast durchsichtig und er hatte offensichtlich schwere Schmerzen.

    „Wäre es nicht besser, du würdest Albert zum Arzt bringen?"

    „Bis ins Dorf schaffen wir es nicht mehr! Bitte, helfen Sie ihm!"

    Florine deutete auf die Bank, die links im Wohnraum stand. „Leg ihn dorthin."

    Gebückt half der Forstarbeiter Albert ins Haus. Schlurfend folgte ihnen Florine. Besorgt wandte sie sich Albert zu. „Was ist mit dir? Wo hast du Schmerzen? Was hast du gegessen?"

    Albert stöhnte. Es bereitete ihm Mühe zu sprechen. „Ich aß mein Baguette und etwas Käse, als ich plötzlich schneidende Schmerzen rechts unterhalb der Rippen spürte."

    Vorsichtig glitten Florines Finger über den harten Bauch von Albert. Er stöhnte laut auf.

    „Du musst so rasch wie möglich zum Arzt, Albert. Deine Galle ist krank. Ich kann dir im Moment nur etwas gegen die akuten Schmerzen geben. Aber du musst sofort zum Arzt, hörst du!"

    Florine nahm etwas Odermenning und Wermut, überbrühte die Kräuter mit heißem Wasser und ließ sie ziehen. Danach gab sie Albert das bittere Gebräu schluckweise zu trinken.

    „Die Schmerzen kann ich dir damit nicht nehmen, Albert, aber der Tee wird sie lindern."

    Danach rief sie Martin herein. Mit raschen Schritten war er bei Albert und half ihm auf die Beine. „Danke, vielen Dank, Madame de Ponton. Was sind wir Ihnen schuldig? Ich meine, Sie haben Albert geholfen."

    „Lasst es gut sein. Und jetzt seht zu, dass ihr ins Dorf kommt. Der Tee wird nicht lange wirken!" Barsch drehte sich Florine um und ging zurück ins Haus, während Martin dem Kranken in den Lastwagen half.

    „Halt durch, Albert. Gleich sind wir beim Arzt! Besorgt schaute Martin in das bleiche Gesicht von Albert, der vornüber gebeugt auf dem Beifahrersitz hing. Seine Augen hielt er geschlossen. Ab und zu stöhnte er leise auf. Endlich näherten sie sich dem Dorf. Die Ladefläche des alten Lastwagens klapperte laut, als sie über die holprige Dorfstraße fuhren. Mit kreischenden Bremsen hielt Martin den Wagen an und zog die Handbremse fest. Wieder blickte er besorgt auf Albert. „Ich gehe vor und helfe dir dann!

    Schnell sprang Martin aus dem Wagen und ging durch den Vorgarten zur Haustür. Vorbei an sauber angelegten Blumenrabatten und Rosenstöcken in den unterschiedlichsten Farben. Der Rasen war kurz geschnitten und die Hecke, die den Garten säumte, war dicht und gepflegt. Auf einem sauber polierten Schild stand „Dr. Victor Gaulle". Dr. Gaulle war noch nicht lange Arzt in Peyrolle-en-Provence. Seine Praxis war in einem alten, umgebauten Bauernhof untergebracht. Die hellblauen Läden vor den tiefliegenden Fenstern wirkten wie Farbkleckse an der grauen, unverputzten Steinmauer. Martin läutete. Kurze Zeit später hörte er klappernde Schritte hinter der Tür. Mit einem Ruck wurde sie aufgerissen und vor ihm stand ein junges Mädchen mit langen blonden Zöpfen, blauen Augen und unzähligen Sommersprossen im hübschen Gesicht.

    „Ist Dr. Gaulle da? Albert – es geht ihm nicht gut. Wir brauchen seine Hilfe!"

    „Kommen Sie herein. Ich hole meinen Vater!" Das junge Mädchen drehte sich um und verschwand im angrenzenden Raum.

    Martin half Albert aus dem Lastwagen und schleppte ihn in das Haus des Arztes.

    „Was kann ich für Sie tun? Was fehlt Ihnen?"

    „Die Galle, ächzte Albert. „Es ist die Galle!

    „Legen Sie sich hin und machen Sie das Hemd auf!"

    Albert ließ sich stöhnend auf die Liege fallen und öffnete umständlich die Knöpfe seines Hemdes.

    Vorsichtig untersuchte der Arzt den Bauch von Albert. „Sie haben eine Gallenblasenentzündung. Sehr schmerzhaft. Sie müssen ins Krankenhaus. Wahrscheinlich haben Gallensteine den Gallengang verlegt und so kam es zur Entzündung. Sie müssen operiert werden. Aber vorerst gebe ich Ihnen etwas gegen die Schmerzen."

    „Da hatte Madame de Ponton also recht!, stieß Martin hervor. „Sie hat Albert einen Tee zu trinken gegeben, da ist es ihm schnell besser gegangen. Aber sie hat auch gesagt, dass wir sofort zu Ihnen gehen müssen. Deshalb sind wir jetzt hier.

    „Madame de Ponton. Was hat sie Ihnen zu trinken gegeben?"

    „Ich habe keine Ahnung. Sie nahm irgend welche Kräuter, überbrühte sie und gab mir das Gebräu schluckweise zu trinken. Es schmeckte bitter, aber die krampfartigen Schmerzen ließen rasch nach."

    „Und wie viel haben Sie für die Behandlung bezahlt?"

    „Sie hat nichts verlangt. Sie hat nur gesagt, dass wir so rasch wie möglich zum Arzt gehen sollen. Ja, so war das."

    „Bringen Sie Albert jetzt nach Hause, damit er einige Sachen zusammenpacken kann. Und dann muss er schnell operiert werden. Sonst werden sich diese Koliken wiederholen. Auf Wiedersehen und Ihnen alles Gute!"

    Nachdem Martin und Albert gegangen waren, blieb der Arzt noch eine Weile sitzen. Nachdenklich strich er mit der rechten Hand über den kurzen Vollbart. Madame de Ponton ordinierte also. Sie behandelte Patienten mit Kräutern, obwohl sie keine Zulassung dafür hatte. Das war höchst interessant. Er griff zum Telefon und wählte die Nummer des Bürgermeisters.

    „Bertand!"

    „Victor. Bonjour, Henri. Sehen wir uns heute Abend beim Stammtisch?"

    „Ja. Wir treffen uns um 19:00 Uhr im Bistro wie immer."

    „Bis am Abend dann!" Victor legte auf. Unruhig durchschritt er den Raum. Wie immer, wenn ihn etwas beschäftigte, konnte er nicht ruhig sitzen. Victor war ein stattlicher Mann mit einem schlanken, vom Wandern durchtrainierten Körper und gepflegten, sehnigen Händen. Er war ein guter Arzt, der in seinem Beruf aufging. Seine grauen Augen wirkten manchmal jedoch abweisend und unnahbar.

    Die wenige Zeit, die ihm neben seiner Arbeit und seiner Tochter blieb, nutzte Victor, um seinen Garten zu pflegen und Rosen zu züchten. Erst kürzlich hatte er eine Rosa alba erstanden, eine besonders alte Rosensorte, die ursprünglich über Kleinasien nach Europa gewandert war. Ihre vollen weißen Blütenköpfe leuchteten in der Mittagssonne. Wein war die zweite große Leidenschaft von Victor. Er hatte sich im Laufe der Jahre einen gut bestückten Weinkeller geschaffen, in dem er etliche edle Tropfen und einige Raritäten einlagerte. Außerdem hatte er Vallance, seine braungefleckte Lusitano-Stute, die er in Portugal von einem Züchter erworben hatte.

    „Hallo, Papa. Béatrice war in den Wohnraum gekommen und unterbrach seine Gedanken. „Marie und ich wollen zum Wasserfall reiten. Es ist dir doch recht, wenn ich Vallance nehme?

    „Ja. Reite nur aus. Ich habe heute ohnehin keine Zeit. Wir treffen uns am Abend zum Stammtisch im Bistro. Mach dir einen schönen Nachmittag, Béatrice." Victor war stolz auf seine hübsche Tochter. Seine Frau Colette war kurz nach der Geburt gestorben und Victor hatte Béatrice alleine groß gezogen.

    Am Abend machte sich Victor auf den Weg zum Bistro, einem kleinen Lokal am Place des Héros, in dem sich die wichtigen Bürger von Peyrolles-en-Provence wöchentlich trafen. Zu diesem auserwählten Kreis zählten der Bürgermeister Henri Bertand, der Pfarrer Arnould Fournier, Victor sowie der Tierarzt Adrien Lefevre, ein wuchtiger, großer Mann, dem man seinen Beruf auf den ersten Blick ansah. Als Victor das Bistro betrat, schlug ihm Zigarettenqualm entgegen.

    „Bonsoir." Victor hängte seinen Hut und die leichte Jacke an den Garderobenständer und ging zum Stammtisch. Henri, Arnould und Adrien waren bereits da. Victor setzte sich und bestellte ein Glas Rotwein.

    „Henri, was weißt du von Florine de Ponton?", kam Victor sofort zum Thema.

    „Florine de Ponton lebt schon lange zurückgezogen und bescheiden in einem kleinen Haus am Hügel hinter dem Dorf. Eine kauzige alte Frau, die Kräuter sammelt und Teemischungen und Tinkturen daraus macht. Als sie noch jünger war, hat sie Aushilfsarbeiten auf den umliegenden Höfen verrichtet. Aber dazu ist sie jetzt zu alt. Warum regst du dich so auf? Was hat sie getan?"

    „Heute waren zwei Forstarbeiter bei mir. Einer davon, Albert, hatte eine schlimme Gallenkolik. Zuvor waren sie bei Florine de Ponton. Sie hat ihm ein bitteres Gebräu verabreicht. Danach sind die Schmerzen besser geworden. Aber sie hat ihnen gesagt, dass Albert unbedingt zum Arzt gehen muss."

    „Da hat sie nichts Unrechtes getan."

    „Sie hat keine Zulassung. Sie behandelt Patienten. Verstehst du? Sie ordiniert. Das ist Kurpfuscherei!" Victors Stimme wurde mit jedem Wort lauter. Die anderen Gäste starrten neugierig zum Stammtisch herüber.

    „Wie viel hat sie für die Behandlung verlangt?", wollte Arnauld wissen.

    „Gar nichts."

    „Dann ist ja alles in Ordnung. Ich verstehe deine Aufregung nicht!" Henri lehnte sich zurück.

    „Weil dann bald alle zu ihr gehen werden."

    „Also, Victor, nun übertreib nicht, es wird nicht gleich ganz Peyrolles zu ihr gehen. Ich werde mit ihr sprechen und ich werde diese Art der Behandlungen einstellen. Und jetzt erzählt: Was gibt es sonst zu berichten?", wechselte Henri das Thema.

    Lefevre meldete sich zu Wort. „Oben auf der Weide ist eine Kuh in den Graben gestürzt. Wir mussten sie mit dem Traktor bergen. Sie war derart schwer verletzt, dass ich sie einschläfern musste. Es wird an der Zeit, dort einen Zaun anzubringen, bevor noch mehr passiert. Es war nur eine Kuh. Aber die Bergung war gefährlich. Hier muss unbedingt etwas geschehen!"

    „Ich werde es im Gemeinderat vorbringen. Und du, Arnauld, hast du etwas einzureichen?"

    „Das Kirchendach ist schon ziemlich alt. Ich befürchte, dass es nicht mehr lange halten wird. Ich werde dafür eine Kirchenkollekte starten. Aber etwas Zuschuss von der Gemeinde wäre gut."

    „In Ordnung. Ich kümmere mich darum."

    „Können wir jetzt zur Tagesordnung übergehen?" Henri schaute in die Runde, bestellte noch vier Glas Rotwein und klopfte der jungen Kellnerin genussvoll auf den wohlgerundeten Hintern.

    3. Kapitel

    Es war schon später Vormittag, als Arnauld sich auf den Weg zu Florine machte. Seine Soutane wehte im Wind, als er den kleinen Hügel hinaufstieg. Das dunkelblonde schulterlange Haar hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden. Er war eine bemerkenswerte Erscheinung. Für Arnauld war sein Beruf Berufung. Langsam schritt er die schmale Schotterstraße, die zwischen Lavendelbüschen hindurchführte, zu Florines Haus hinauf. Rechts und links säumte duftender Phlox den Weg, dahinter wuchsen Stauden von Rosmarin. Das Haus war klein und duckte sich an den Rand des Hügels. Der Lack an den grünen Fensterläden blätterte bereits ab und am Dach waren einige Ziegel locker. Die Steinmauern hatten die Wärme des Sommers gespeichert und gaben sie an die Umgebung zurück. Arnauld klopfte an die verglaste Eingangstür und wartete. Mühsam schlurfte ihm Florine entgegen und riss die Tür auf.

    „Was willst du, Arnauld? Das Alter hatte sie launisch und ihre Erfahrungen hatten sie misstrauisch gemacht. „Warum kommst du zu mir herauf? Zudem vermied Florine vehement die förmliche Anrede.

    „Ich muss mit Ihnen reden, Florine. Gestern Abend am Stammtisch wurden Stimmen gegen Sie laut. Der Dorfarzt erzählte, Sie hätten Albert behandelt, der mit einer Gallenkolik zu Ihnen gekommen war."

    „Ja, und?"

    „Nun. Monsieur Gaulle meinte, Sie würden sich der Kurpfuscherei schuldig machen. Ich wollte Sie vorwarnen, Florine. Der Bürgermeister wird sich auch noch auf den Weg zu Ihnen machen, um ..."

    „Alles Unsinn. Barsch schnitt sie ihm das Wort ab. „Was ich hier mache, ist nicht verboten. Noch keiner ist an einer Tasse Tee gestorben. Der Arzt soll sich nicht so anstellen! Ich nehme ihm die Patienten nicht weg. Das ist es doch, wovor er sich fürchtet. Oder? Trotz ihres hohen Alters hatte sie einen scharfen Verstand. „Soll Henri ruhig kommen. Ich habe nichts zu verbergen. Dabei deutete sie mit einer Armbewegung auf die vielen getrockneten Kräuter, die teils von der Decke hingen, teils in Gläsern verschlossen im Regal standen. „Alles Kräuter, die in dieser Gegend wachsen. Hier: Lavendel – wirkt beruhigend und schlaffördernd, aber auch bei Migräne und Schwindel. Oder hier: Rosmarin – den gebe ich bei Verdauungsschwäche und er wirkt krampflösend an der Galle. Und hier: Odermenning – er wächst in höheren Lagen und wirkt entzündungshemmend und ist gut für die Galle. Odermenning habe ich auch Albert gegeben. Gemischt mit Wermut. Und davor fürchtet sich Victor? Ich kann es nicht glauben! Verächtlich presste Florine die Luft zwischen den Lippen hervor. „Sieh mich an. Ich bin eine alte Frau. Das Einzige, was ich zu bieten habe, sind die Kräuter und meine Erfahrung im Umgang damit."

    „Aber man sagt Ihnen nach, Sie können in die Zukunft schauen." Arnauld wurde unsicher.

    „So, sagt man das? Dann wird es wohl stimmen. Aber ist es untersagt, wenn man übersinnliche Wahrnehmungen hat? Glaub mir, man sucht sich das nicht aus. Man wird mit dieser Fähigkeit geboren. Und sei dir sicher: Manchmal ist dieser Segen ein Fluch."

    „Da wäre noch die Sache mit der Aura, Florine. Sie lesen die Aura der Menschen, die zu Ihnen kommen, und können so Störungen feststellen. Sie müssen verstehen, dass den Dorfbewohnern dies unheimlich ist. Es macht ihnen Angst."

    „Und doch kommen einige zu mir. Ich mache nichts Verbotenes. Oder ist es verboten, wenn ich dich anschaue und sehe, dass du ein Mann mit Tatkraft bist. Voll Optimismus, offen und respektvoll anderen gegenüber. Dein Nabelchakra verrät es. Es ist Rot, vermischt mit Grün."

    Arnauld trat zurück. Florine lachte hart. „Ich bin keine Hexe, Arnauld. Ich bin eine alte Frau, die viel erlebt hat. Und aus diesem Erlebten habe ich gelernt. Ich habe meine Zeit auf Erden positiv genützt. Ich habe noch keinem geschadet, Arnauld. Viele Menschen kommen von weit her zu mir, weil sie Hilfe erhoffen. Soweit ich das kann, gebe ich Hilfestellung. Oft sind es kleine Ratschläge, die Großes bewirken können. Ich bin keine Gefahr. Für niemanden. Nicht für die Dorfbewohner, nicht für die Hilfesuchenden und schon gar nicht für Victor. Erschöpft fielen Florines Schultern nach vorne. „Siehst du? Schon ein einziges Gespräch ermüdet mich. Und kräftige junge Männer fürchten sich vor mir. Es war ein freudloses Lachen, das Florine über die Lippen kam.

    „Florine, ich stehe hinter Ihnen, das wissen Sie. Wenn Sie etwas brauchen, kommen Sie bitte zu mir. Au revoir!"

    „Au revoir, Arnauld! Und zieh den Kopf ein! Meine Türen sind niedrig."

    4. Kapitel

    Florine war gerade aufgestanden, als es klopfte. Sie schaute durch die Verglasung an der Tür. Draußen stand ein Mann Ende Fünfzig, der von schweren Schmerzen geplagt zu sein schien.

    „Komm herein!" Ihr Ton war unfreundlich und abweisend.

    „Ich brauche Ihre Hilfe, Florine. Ich habe wahnsinnige Schmerzen in meinem rechten Fuß. Dr. Gaulle habe ich nicht erreicht. Seine Tochter sagte mir, er ist ausgeritten. Ich halte es nicht mehr aus. Bitte helfen Sie mir! Mühsam schleppte er sich ins Haus und ließ sich erschöpft auf die Bank fallen. „Seit Mitternacht habe ich nicht mehr geschlafen. Die Gicht, wissen Sie. Sie plagt mich von Zeit zu Zeit.

    „Wie heißt du? Wo kommst du her? Woher weißt du, wo du mich finden kannst?" Florines Ton war barsch.

    „Mein Name ist Xavier Reynaud. Ich wohne in Peyrolles. Martin hat mir von Ihnen erzählt. Da dachte ich, nachdem ich Dr. Gaulle nicht erreichen konnte, ich schaue bei Ihnen vorbei." Klein, dick und mit hochrotem Kopf saß er vor ihr.

    „Zeig her!"

    Xavier zog den Schuh und die Socke aus und deutete auf die große Zehe. Sie war dick geschwollen, hochrot und glänzte.

    „Das ist ein akuter Gichtanfall, aber das weißt du ohnehin! Du solltest besser darauf achten, was du isst!"

    Florine war immer noch unfreundlich. Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und holte aus einem Schrank eine Arzneiflasche. Colchicum stand darauf. Sie gab Xavier einige Tropfen der Tinktur. Rasch stellte sich Besserung ein. „Das ist eine Tinktur, zubereitet aus der Herbstzeitlose. Auch wenn es dir im Moment besser geht, musst du so rasch wie möglich zum Arzt. Und schränke dich ein beim Essen. Gicht kommt nicht von irgendwo!"

    „Ich danke Ihnen, Madame de Ponton. Ich werde natürlich sofort Monsieur Gaulle aufsuchen, aber ich möchte mich für Ihre Hilfe gerne erkenntlich zeigen. Ich ..."

    „Vergiss es. Spende in der Kirche und leb gesünder! Au revoir und gib auf dich acht!"

    „Au revoir, Madame de Ponton!"

    Erleichtert atmete Xavier auf. Sein erster Weg führte ihn zu Dr. Gaulle. Durch die offene Stalltür sah er, dass Vallance wieder in ihrer Box stand. Also war Victor wieder zu Hause. Xavier ging auf das Haus zu und läutete. Es dauerte nicht lange und Victor öffnete die Tür.

    „Bonjour, Xavier, was führt dich zu so früher Stunde zu mir? Komm herein!"

    „Bonjour, Victor. Ich hatte einen akuten Gichtanfall. Seit Mitternacht habe ich nicht geschlafen. Heute Morgen wollte ich zu dir, aber ich bin zu spät gekommen. Allerdings konnte ich die Schmerzen nicht mehr aushalten. Also bin ich zu Madame de Ponton gefahren. Sie hat mir eine Tinktur gegeben und ich sage dir, binnen kürzester Zeit haben die Schmerzen nachgelassen. Es war unglaublich! Zwar hat Madame de Ponton gesagt, ich soll unbedingt bei dir vorbeischauen, deshalb bin ich jetzt auch hier, aber eigentlich brauche ich deine Hilfe nun nicht mehr!" Xavier strahlte.

    „Du warst bei Madame de Ponton. Was hat sie dir gegeben?"

    „Ich konnte mir den Namen dieser Tinktur nicht merken. Irgendwas mit Col... keine Ahnung. Aber warte. Herbstzeitlose hat sie gesagt. Ja, Herbstzeitlose!"

    „Herbstzeitlose! Victor war entsetzt. „Diese Pflanze ist hochgiftig! Und das hat sie dir verabreicht? Ich kann es kaum glauben! Victor war blass geworden. Fahrig strich er sich mit beiden Händen durch das kurze Haar. „Herbstzeitlose!, murmelte er fassungslos. „Madame de Ponton verabreicht giftige Substanzen! Bist du dir sicher?

    „Ja, ganz sicher. Und sieh nur, mir geht es gut! Vorher konnte ich kaum einen Schritt gehen vor Schmerzen und jetzt ..." Wie zum Beweis ging Xavier in Victors Behandlungszimmer auf und ab. Victor ging an den Arzneischrank und holte eine Medizinflasche heraus. Er ließ einige der runden Pillen auf den Schreibtisch kullern, packte sie in eine kleine Dose und reichte sie Xavier.

    „Wenn du das nächste Mal einen Gichtanfall hast, nimm von diesen Pillen hier. Die können dir wenigstens nicht schaden. Und komm dann so rasch wie möglich zu mir! Vergiss diesen Humbug, den Madame de Ponton aufführt. Das ist Scharlatanerie!"

    Erstaunt schaute Xavier zu Victor. Was hatte er bloß? So aufgebracht hatte er den Arzt noch nie erlebt. Xavier nahm die Dose mit den Pillen und verabschiedete sich rasch.

    Nachdem Xavier sich vom Haus entfernt hatte, griff Victor zum Telefon und wählte die Nummer des Bürgermeisters.

    „Bertand!"

    „Victor hier. Henri, eben war Xavier Reynaud bei mir. Er hatte heute Nacht einen akuten Gichtanfall. Als er am Morgen zu mir kommen wollte, war ich mit Vallance im Gelände unterwegs. Also fuhr er zu Madame de Ponton. Stell dir vor, sie behandelte Xavier mit Herbstzeitlose, einer hochgiftigen Pflanze!"

    „Und? Lebt er noch?"

    „Klar lebt er noch!"

    „Warum regst du dich so auf?"

    „Henri, verstehst du nicht? Sie gibt giftige Arzneien an ihre Patienten weiter!" Victors Stimme klang hysterisch.

    „Und was erwartest du dir jetzt?"

    „Geh zu ihr und stell es ab! Hindere sie daran, noch mehr Unheil anzurichten!"

    „Wie stellst du dir das vor?"

    „Du bist der Bürgermeister. Du kannst über diesen Ort bestimmen. Also nutze deine Macht!"

    „Victor, jetzt beruhige dich erst einmal. Es ist ja nichts passiert!"

    „Nichts passiert! Wenn ich das schon höre. Muss erst jemand sterben, ehe du einschreitest? Henri, ich sage dir, gebiete diesem Unfug Einhalt. Sonst sehe ich mich gezwungen, deiner Partei Meldung zu erstatten. Dann bist du die längste Zeit Bürgermeister von Peyrolles gewesen!" Victors Stimme klang böse.

    „Ich werde sehen, was ich tun kann."

    „Sieh nicht zu, Henri. Handle! Und zwar sofort! Wütend knallte Victor den Hörer auf die Gabel. „Versager!, fluchte er.

    „Idiot!", schimpfte Henri. Aber Victor konnte ihm gefährlich werden. Also musste er zu Florine, ob er wollte oder nicht.

    Florine saß am großen Tisch und bündelte Lavendel zum Trocknen, als sie Henri den Weg heraufstapfen sah. Das Hemd klebte nass an seinem fülligen Oberkörper und er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Als er an Florines Tür klopfte, atmete er schwer.

    „Idyllisch hier", waren seine Gedanken, als er sich umsah. Der Wald reichte fast bis an die Naturhecke, die den verwilderten Garten umgab. Überall wuchsen Kräuter, Wildblumen und Lavendel. Das Knarren der Haustür riss ihn aus seinen Gedanken.

    „Bonjour, Florine!"

    „Bonjour, Henri. Ich habe dich erwartet!"

    Henri zog die Augenbrauen hoch und schaute Florine erstaunt an. Er ersparte sich jedoch seinen Kommentar und folgte ihr ins Haus. Langsam ging Florine zum Tisch zurück und fuhr mit ihrer Arbeit fort. Verloren stand Henri mitten im Raum und knetete verlegen seinen grünen Filzhut.

    „Was willst du?" Scharf zerschnitten ihre Worte die Stille.

    „Florine, ich bin gekommen, um mit dir zu reden."

    „Worüber willst du mit mir reden?" Ihr Ton war immer noch unfreundlich.

    „Ich habe da einige Dinge über dich gehört. Die Bewohner im Dorf sind verunsichert. Du sollst hier Verletzte und Kranke behandeln." Hilflos schaute sich der Bürgermeister im Raum um.

    „Welche Bewohner sind verunsichert?" Böse blickte Florine ihn an.

    „Ja ... also ..."

    „Victor! Es ist doch so. Oder? Victor

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