Bored in Beirut: Tagebuch einer Reise in den Orient
Von Claudio Zemp
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Über dieses E-Book
Gut, dass er von seiner Reise auch das ausgeprägte Mitteilungsbedürfnis wieder mit nach Hause gebracht hat. Sonst wre dieses vergnügliche Reiselesebuch nie erschienen.
Das Buch ist eine Annäherung ans Arabische. Es enthält mehr oder weniger unabdingbare Informationen für eine Reise nach Beirut oder Damaskus, die aber alle hoffnungslos veraltet sind. (u. a. eine Taxometerkunde, eine Traveller-Typologie des Jahrs 2005 und ein exklusives Videoclip-Schnittmuster für ägyptische Bollywoodclips).
Claudio Zemp
Claudio Zemp, 1975 geboren und aufgewachsen im Kanton Luzern, am Rand der Innerschweiz, wurde im Jahr 2005 von einem Arbeitgeber in die Wüste geschickt. Pflichtbewusst reiste er auf direktem Weg nach Beirut und Damaskus, um eine verpasste Reise nachzuholen, was in diesem geopolitischen Zeitfenster für kurze Zeit problemlos möglich war. Seit 2007 lebt er vornehmlich in Zürich, führt einen Schreibgarten mit Fabulatur und arbeitet relativ sesshaft als Redaktor in Luzern. Im Homeoffice fühlt er sich der Generation der digitalen Nomaden zugehörig, die überall arbeiten können, wo es Strom und Internet gibt. In seiner Freizeit widmet sich Zemp leidenschaftlich seinem liebsten Hobby, der Hausarbeit und dem Sortieren von Zetteln. Er möchte diese Biografie bei Gelegenheit hübsch frisieren, hat dies aber bisher bewusst unterlassen.
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Rezensionen für Bored in Beirut
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Buchvorschau
Bored in Beirut - Claudio Zemp
Für Elise
Inhalt
Disclaimer
Anleitung
Bored in Beirut
Reisebilder
Zwischenhalt
Stranded in Syria
Nachwort
Editorische Notizen
Dank
Disclaimer
Die in diesem Buch geäusserte Meinung des Autors muss nicht mit jener des Herausgebers übereinstimmen, obwohl es sich dabei um die gleiche Person handelt.
Wenn sich der Verfasser auf politisch vermintes Terrain begibt, ist seine Haltung, da er aus der Schweiz stammt, grundsätzlich naiv neutral. Politisch inkorrekt sind die Aufzeichnungen nur in jenen Fällen, wo der Verstoss gegen die Höflichkeit ein Quell der Unterhaltung ist.
Schliesslich sei darauf hingewiesen, dass dieses Reisebuch alles andere als aktuell ist und kaum seriöse Daten enthält¹.
Anleitung
Dieser Bericht wurde ursprünglich für das Internet gefertigt. Damit sei die Vermischung von thematischem Kraut und Kabis erklärt. Die Chronologie ist zudem rein fiktiv, also nicht zwingend. Damit sich der schiefe Leser und die gebückte Leserin in der gebundenen Fassung dennoch zurecht finden, folgen an dieser Stelle einige Tipps. Diese erlauben es, bei der Lektüre je nach Vorliebe direkt an eine brisante Stelle zu hüpfen, öde Passagen einfach auszulassen und zugleich die eigene Behändigkeit beim Blättern nach Ziel zu schulen.
Wer sich also für das Erlernen des angeblich schönsten arabischen Dialekts interessiert, der schlage auf Seite → nach. Sexinteressierte können schon mal auf Seite → hechten, Tierfreunde dagegen springen eher zu den Araberhengsten auf Seite →. Die Palästinenserfrage wird auf Seite → aufgeworfen, die Seite für Schwule trägt die Nummer →. Reisetipps für Beirut sind über das ganze Buch versteckt. Die legendäre syrische Traveller-Typologie dagegen kommt erst viel weiter hinten, auf Seite →. Überhaupt behandelt der zweite Teil das ziellose Trampen durch Syrien, während sich der erste Teil eher mit der Erkundung des Libanons befasst.
Wer aber nichts Bestimmtes sucht, der findet in dieser Schrift unter anderem frei verfügbare, äusserst brennbare Ideen für ein Musikvideo, zahlreiche alberne Alliterationen sowie unbezahlbare Outsider-informationen zum Beiruter ÖV. Viel Spass beim Stöbern im Orient!
Bored in Beirut²
Tag 1: Landen im Libanon
Zürich–Beirut mit der Cyprus Air, mit Zwischenstopp in Larnaca auf Zypern. Von dort, wo der Ferienflieger die Ferienflieger absetzte, ist es nur noch ein Sprung bis nach Beirut. Das Flugzeug hebt ab und steigt, aber kaum ist es in der Luft, beginnt es schon wieder zu sinken. Trotz der kurzen Flugzeit pflegt man in Beirut noch zu applaudieren, wenn der Flieger sicher landet. Vielleicht hat das aber auch mit der zypriotischen Airline zu tun. Der Flughafentaxi-Chauffeur, der mich zur exorbitanten Taxe in die Stadt fährt, verliert keine Sekunde, um mich voller Vorfreude strahlend zu fragen, ob ich ihn denn auch «tippen» werde. Während der ganzen Fahrzeit jammert er fröhlich weiter und versucht mehrmals, die Höhe des ihm zustehenden «Tips» zu erraten. Als ich ihm aber am Zielort eine Tausendernote geben will, ist ihm das zuwenig. Jänu, hat er halt sein Bakschisch gehabt. Welcome to Beirut.
Tag 2: Meuchelmücken und Bomben
Ist die Gepflogenheit der Rache im Nahen Osten vielleicht so ausgeprägt, weil man nachts von Mücken um den Schlaf gebracht wird? Gross ist jedenfalls die Erleichterung, welche einem das morgendliche Killen des kleinen Schlafräubers verschafft. Schön ist auch der Kontrast des blutroten Flecks mit dem Weiss der Wand. Was könnte schöner sein als Töten?
Die Beiruter versuchen ihr Bestes, trotz Bomben ein normales Leben zu führen. Die Armee zeigt sich überall und massiv, auch in unserer Nachbarschaft, dem Quartier Hamra. Dort wohnt auch der Herr Premierminister Fuad Siniora. Das ist nicht unbedingt ein beruhigendes Gefühl. Denn man erzählt sich, er sei einer der nächsten Personen auf der ominösen Liste, auf der jene Leute stehen, die nächstens mit einem Bombenattentat beglückt werden sollen³.
Nach der letzten Explosion in der Nähe der Beiruter Vergnügungsmeile «Monot» haben das lokale Gastgewerbe und das Ministerium für Tourismus eine Kampagne gestartet. In Zusammenarbeit mit Smart wurde ein Flyer gedruckt, der dem Partyvolk den Slogan «Reviving Monot» zuruft. Die Hedonisten sollen den Terroristen die Stirn bieten und sich nicht einfach wegen ein paar Bomben vertreiben lassen. Wer es wagt, die Partystrasse aufzusuchen, dem winkt ein Preis: Es