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Ein Vormann kam ins Tal der Wölfe: G.F. Barner 195 – Western
Ein Vormann kam ins Tal der Wölfe: G.F. Barner 195 – Western
Ein Vormann kam ins Tal der Wölfe: G.F. Barner 195 – Western
eBook125 Seiten1 Stunde

Ein Vormann kam ins Tal der Wölfe: G.F. Barner 195 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Es sind nur zwei Tiere mit einem fremden Brandzeichen in der kleinen Herde. Aber das ist egal. Es ist genauso schlimm, als wenn es hundert wären. Viehdieb ist Viehdieb. Und Viehdiebe hängt man auf. Das ist die ganze und schreckliche Wahrheit. »Nein!« sagte der alte Mexikaner schrill und sieht sich wie hilfesuchend nach seiner Frau um. »Señor Shamrock, bei meiner Mutter, das kannst du nicht tun. Es sind doch nur zwei magere Stiere. Was sind schon zwei Stiere für eine Ranch, die sechzehntausend Rinder hat?« »Du bist ein Narr, Miguel«, sagt Kid Shamrock, der Vormann der Gale-Ranch, hart. »Warum sagst du mir nicht, wo ich diesen Mörder Frank Gibson finde, der zusammen mit deiner Tochter verschwunden ist? Sage es mir. Dann werde ich vergessen, daß du zwei fremde Stiere in deinem Corral hast. Miguel, du liebst deine Tochter und willst doch sicher nicht, daß sie unglücklich wird. Aber was ist, wenn sie erfährt, daß Frank Gibson bereits verheiratet ist?« Das Gesicht des Mexikaners wird aschfahl, und seine Augen nehmen eine düstere und schwelende Farbe an. »Nein«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. März 2021
ISBN9783740977665
Ein Vormann kam ins Tal der Wölfe: G.F. Barner 195 – Western

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    Buchvorschau

    Ein Vormann kam ins Tal der Wölfe - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 195 –

    Ein Vormann kam ins Tal der Wölfe

    G.F. Barner

    Es sind nur zwei Tiere mit einem fremden Brandzeichen in der kleinen Herde. Aber das ist egal. Es ist genauso schlimm, als wenn es hundert wären. Viehdieb ist Viehdieb. Und Viehdiebe hängt man auf. Das ist die ganze und schreckliche Wahrheit.

    »Nein!« sagte der alte Mexikaner schrill und sieht sich wie hilfesuchend nach seiner Frau um. »Señor Shamrock, bei meiner Mutter, das kannst du nicht tun. Es sind doch nur zwei magere Stiere. Was sind schon zwei Stiere für eine Ranch, die sechzehntausend Rinder hat?«

    »Du bist ein Narr, Miguel«, sagt Kid Shamrock, der Vormann der Gale-Ranch, hart. »Warum sagst du mir nicht, wo ich diesen Mörder Frank Gibson finde, der zusammen mit deiner Tochter verschwunden ist? Sage es mir. Dann werde ich vergessen, daß du zwei fremde Stiere in deinem Corral hast. Miguel, du liebst deine Tochter und willst doch sicher nicht, daß sie unglücklich wird. Aber was ist, wenn sie erfährt, daß Frank Gibson bereits verheiratet ist?«

    Das Gesicht des Mexikaners wird aschfahl, und seine Augen nehmen eine düstere und schwelende Farbe an.

    »Nein«, sagt der Mexikaner keuchend. »Das ist nicht wahr. Das kann nicht wahr sein, Señor Shamrock. Sie lügen.«

    »Miguel!« sagt Shamrock grollend. »Kein Mensch nennt mich einen Lügner. Ich lüge nie! Hier, das ist die Antwort von Sheriff McNails aus Fort Worth. Du kannst unsere Schrift lesen, also lies! Aber lies es laut, damit deine Frau es auch hört.«

    Er greift mit der linken Hand in die. Brusttasche und nimmt ein Mail-Formular der Western Electric heraus. Er reicht es dem Alten, der es mit zitternden Händen entfaltet und eine Weile auf das Papier starrt. Dann beginnt der alte Mann laut zu lesen:

    »Mr. Kid Shamrock, Amarillo, Texas, Gale-Ranch. Frank Edwin Gibson, geboren in Dallas, verheiratet, zwei Kinder, ist dringend verdächtig, an dem Überfall auf die El Rosa Mines beteiligt gewesen zu sein. Seit sechzehn Monaten flüchtig. Festnehmen und nach Fort Worth schaffen. Gez.: McNails, Sheriff.«

    Der alte Mann läßt das Blatt sinken. Seine Frau schluchzt. Nur der ewige Wind des Beckens streicht durch die Fettholzbüsche und faucht um die Hauskanten.

    Der alte Mann schweigt und sieht in die Ferne. Er sieht auf die blaurot schimmernden Ketten der Cap Rocks, und dann reicht er das Papier langsam zurück.

    »Frank Gibson ist mit Ramona nach Tucumcari gegangen«, sagt er heiser. »Er hat dort einen Freund namens Wheeler. Dort will er bleiben, bis er genug Geld hat, um weiterzugehen. So sagte er. Aber ich glaube es nicht mehr. Ich glaube wirklich gar nichts mehr von dem, was er uns erzählte.«

    »Miguel, du kannst die beiden Rinder behalten«, sagt der Vormann. »Außer mir weiß niemand etwas davon. Und wenn doch jemand von uns kommt, dann sage ihm, ich hätte sie dir geschenkt, weil sie lahmten.«

    Die Frau lehnt am Zaun und sieht Shamrock bitter an. Dann sagt sie:

    »Sie werden ihn finden, Señor. Und wenn er in die Mündung Ihres Revolvers sieht, dann sagen Sie ihm, daß eine Mutter ihn verflucht. Er hat meinem Kind die Ehe versprochen, obwohl er längst verheiratet war. Wenn ich ihn schlafend in meinem Haus finden würde, dann nähme ich ein Messer und brächte ihn um. Ich würde es tun. Und ich würde es nicht einmal bedauern.«

    Kid Shamrock schweigt. Er kennt den Stolz der Mexikaner.

    »Wann ist er weggeritten?« fragt er.

    »Er kam in der Nacht«, sagt Miguel Garcia heiser. »Er blutete aus einer Streifwunde am Oberschenkel. Er sagte, sie wären beim Viehdiebstahl erwischt worden, und Pedro und Jesse Clure lebten nicht mehr.«

    »Er hat gelogen, wie er immer gelogen hat«, erwidert Kid verächtlich. »Sie wollten unsere Lohngelder stehlen, überfielen die Kutsche am Blanca Creek. Pedro schoß auf einen der beiden Fahrer, und der Mann war sofort tot.

    Die Kutsche ging durch, die Pferde rasten los, und Clure hetzte mit Frank hinter der Kutsche her. Sie schossen, aber in der Kutsche war Jim Blair. Der feuerte auf Pedro. Pedro fiel von dem Felsblock auf die Straße. Er wollte noch wegkriechen, aber die acht Pferde und die Kutsche gingen über ihn hinweg.«

    »Madonna«, stößt die Frau entsetzt hervor.

    »Er blieb auf der Straße liegen«, fährt Shamrock bitter fort. »Der Beifahrer des alten Joe Norton hatte alle Hände voll zu tun und konnte doch die Pferde nicht mehr bremsen. Dann schossen sie ihn vom Bock, und Jim Blair bekam eine Kugel in die Schulter. Er schoß zurück und erwischte Clures Pferd.

    Clure stürzte und blieb unter seinem Gaul liegen.

    Blair schoß auch auf Frank, traf ihn, und Frank fiel etwas zurück. Da rissen die Seile, die Deichsel brach und Blair, der gerade aus dem Schlag geklettert war, um auf den Bock zu kommen, flog in einen Busch. Dort blieb er besinnungslos liegen.«

    »Ist die Kutsche in den Creek gerollt?« fragt der alte Miguel heiser.

    »Sie rollte in den Creek«, erwidert Shamrock, und sein dunkles Gesicht wird bei seinen Worten blaß. »Hast du Schmuck bei Frank gesehen, Miguel?«

    »Nein«, sagt der Alte verstört. »Ich habe nichts gesehen, Señor Shamrock. Woher soll er den Schmuck haben?«

    »Aus der Kutsche«, erwidert Kid Shamrock bitter. »Es war noch jemand in der Kutsche.«

    »Madre!« stößt der Mexikaner hervor. »In der Kutsche war noch jemand? Mui Madonna, die Kutsche fiel doch in den Creek?«

    »Sie fiel nicht, sie stürzte«, antwortet Shamrock. »Sie kam unten auf und brach auseinander. Mrs. Gale starb dabei.«

    »Nein!« Die Frau schluchzt auf. »Señor, nein! Madonna, laß es nicht wahr sein. Die gute Mrs. Gale.«

    Der Mexikaner starrt seine Frau an, und seine Lippen werden ganz weiß. Er stiert auf Kid Shamrock, und der senkt langsam den Kopf.

    »Sie war immer gut und freundlich«, sagt er heiser. »Sie hat mir die Mutter ersetzt und ließ mich niemals merken, daß ich nicht ihr Sohn war. Sie hat allen Leuten nur Gutes getan. Die Kutsche wurde ihr Grab.«

    Seine sonst so harte Stimme zittert ein wenig.

    »Er hat das Geld nicht finden können, es lag unter der Kutsche«, fährt er fort. »Dafür nahm er Mrs. Gale die Halskette und alles Wertvolle ab, was sie bei sich trug. Einige meiner Männer hatten die Schießerei gehört und ritten hin. Sie fanden Jim Blair neben der Kutsche. Er weinte wie ein Kind.«

    »Señor Shamrock, ich dachte, Sie verfolgten ihn, weil er ein paar Rinder gestohlen hat. Diablo, es gibt keine Strafe, die hart genug für ihn sein könnte. Er glaubt sich in New Mexico sicher, Señor. Er sagte, er wolle sich dort eine Arbeit suchen.«

    »Er ist ein Bandit und ein Revolvermann«, murmelt Kid Shamrock bitter. »Er wird immer wieder andere Menschen töten.«

    »Wie hat es der Ranchero ertragen?« fragt die Frau leise. »Es muß schrecklich für ihn gewesen sein.«

    »Sam Gale hat der Schlag getroffen«, sagt Kid. »Der Doc ist bei ihm und meint, es würde wieder werden, aber sein rechtes Bein könnte gelähmt bleiben. Sam Gale hat in seinem Leben mit allem kämpfen müssen, mit Indianern und Weißen, aber das war zuviel für ihn. Ich hoffe, daß er sich bald wieder erholt.«

    »Wird sein Sohn Ralph jetzt die Ranch übernehmen?«

    »Ich glaube nicht«, sagt Kid. »Sam hat auf einen Zettel geschrieben, daß ich Arleen kommen lassen soll. Er hält nichts von Ralph.

    Nun, Arleen kommt wahrscheinlich morgen schon. Sie ist seit drei Jahren im Osten und wird nun wohl für immer hierbleiben. Miguel, ich muß jetzt weiter. Es tut mir leid, daß ich ein wenig rauh wurde.«

    »Ich weiß, warum Sie es getan haben, Señor«, erwidert der Mexikaner. »Ich werde niemals vergessen, wie freundlich Sie zu mir waren.«

    »Auf Wiedersehen, Señora«, sagt Kid Shamrock. »Soll ich Ramona mitbringen?«

    »Wenn Sie das tun, werde ich Ihnen immer dankbar sein«, antwortet die Frau leise.

    Shamrock nickt und sitzt auf. Er wendet langsam seinen hochbeinigen Pinto. Hinter ihm bleibt die Hütte zurück, und der Wind faucht leise durch die sich neigenden Fettholzstauden.

    *

    Kid Shamrock reitet durch die Cap Rocks. Er kommt einen steilen Weg mit vielen scharfen Kehren hoch. Plötzlich zügelt er seinen Pinto. Die sehnige Hand gleitet auf den Colt zu.

    Der Mann, der auf seinem Braunen um die Felskehre von der anderen Seite herabkommt, erkennt den Vormann und lächelt. Kid Shamrocks Hand sinkt vom Kolben des Colts auf den Sattelknopf zurück.

    »Hallo, Kid!« sagt Brigham Haskell langsam und hält an. »Freund, hast du etwas Tabak für einen armen Krieger? Ich will gerade welchen holen, aber ich überlege dabei, daß ich dann sicher wieder ein Rind stehlen muß. Es ist ein ewiger Jammer, daß man nicht richtig leben kann. Soll ich eines von deinen Rindern stehlen, Kid?«

    »Meinst du, daß ich es nicht finden würde?« fragt Shamrock und grinst. »Hier hast du deinen Tabak, Brigham. Und dann sage mir, warum du stehlen mußt.«

    Brigham Haskell nimmt den Tabakbeutel an sich und dreht sich geschickt gleich drei Zigaretten.

    »Eine für unsere Unterhaltung«, sagt er grinsend. »Eine für den Weg und eine für die Stadt. Die Leute sollen nicht denken, daß ich Tabak kaufen muß, wie? Sie sollen denken: seht, da kommt der reiche Brigham Haskell und will einen kleinen Einkauf machen. So vielleicht für tausend Dollar.«

    Und als er das sagt, verfinstert sich sein Gesicht langsam. Er gibt den Beutel zurück und murmelt dabei, daß Kid es nicht gerade als Unverschämtheit auffassen soll, wenn sich ein rauchlustiger Mann

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