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Warum ich für Gott backe und was mein Hund mit Hoffnung zu tun hat: Meine Suche nach Gott
Warum ich für Gott backe und was mein Hund mit Hoffnung zu tun hat: Meine Suche nach Gott
Warum ich für Gott backe und was mein Hund mit Hoffnung zu tun hat: Meine Suche nach Gott
eBook142 Seiten1 Stunde

Warum ich für Gott backe und was mein Hund mit Hoffnung zu tun hat: Meine Suche nach Gott

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Über dieses E-Book

In ihrer Familie werden harte Arbeit, Literatur, Gregor Gysi und guter Wein angebetet, aber ganz bestimmt nicht Gott. Trotzdem will Lisa Kaufmann heraus- finden, ob es sich bei diesem "Gott" nicht doch um eine Realität handeln könnte, statt um ein Hirngespinst. Um diesem "Gott" näherzukommen, backt sie Challa, adoptiert einen schwarzen Labrador- mischling und denkt unbefangen über Allmächtigkeit nach. Tiefsinnig, herzer- frischend respektlos, mit feinem Humor und nicht ohne Selbstironie erzählt sie so mitreißend von ihrer Suche, dass man ihr Buch nicht mehr aus der Hand legen will.
SpracheDeutsch
Herausgeberedition chrismon
Erscheinungsdatum1. Okt. 2016
ISBN9783960380252
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    Buchvorschau

    Warum ich für Gott backe und was mein Hund mit Hoffnung zu tun hat - Lisa Kaufmann

    Warum ich für Gott backe und was mein Hund mit Hoffnung zu tun hat

    Meine Suche nach Gott

    Lisa Kaufmann

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © 2016 by edition chrismon in der Evangelischen Verlagsanstalt GmbH · Leipzig

    Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

    Lektorat Annegret Grimm, Weimar

    Gestaltung und Satz Anja Haß, Frankfurt am Main

    Fotos Christoph Kniel und Niko Synnatzschke, Essen

    E-Book-Herstellung

    Zeilenwert GmbH 2016

    ISBN 978-3-96038-025-2

    www.eva-leipzig.de

    Für Sarah

    In Wahnsinn und in Klarheit,

    betrunken und nüchtern, mit Gott und ohne,

    unbreakable.

    Inhalt

    Cover

    Titel

    Impressum

    Widmung

    Zitate

    Prolog

    Zwangspilgern

    Im Anfang

    Brot und Wein

    Betsocken

    Danke

    Kleine Anfrage

    Befleckte Empfängnis

    Ari und die Macht Gottes

    Sabbat Shalom

    Meschugge

    Paradise Lost

    Jesus Christ Superstar

    Kopfsalat

    Babies for Jesus

    Feindesliebe

    Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt

    Halbgott

    »A Mormon Just Believes«, Teil 1

    Sündenbock

    Jesus im Supermarkt

    Lot und die Ladys

    Ava

    Home, sweet home

    Tzniut

    Summer Body

    Crème de la Crème

    Tohuwabohu

    Phantomschmerz

    »A Mormon Just Believes«, Teil 2

    Rûah

    Die Zehn Gebote, ein bescheidener Verbesserungsvorschlag

    Namaste

    Epilog

    Z wie Zweifel

    Die Autorin

    Fußnoten

    You get to decide what to worship.

    David Foster Wallace

    Ich gedenke der Treue deiner Jugend und

    der Liebe deiner Brautzeit, wie du mir folgtest

    in der Wüste, im Lande, da man nicht sät.

    Jeremia 2,2

    Prolog

    Zwangspilgern

    Im Sommer 2015 begann ich, eine Kolumne über meine Suche nach Gott zu schreiben. Es war ein sonniger Nachmittag und ich lag auf der Dachterrasse meiner Nachbarn. Damals hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich heute, im Dezember desselben Jahres, sogar an einem Buch über diese Suche arbeiten würde. Im Sommer, mit einem Eistee, mit Freizeit und dem Geruch von Sonnencreme in der Nase, schienen sich spirituelle Erkenntnisse und wertvolle Gedanken zum Thema Gott geradezu aufzudrängen. Was als besonntes Brainstorming begann, fühlt sich nun, an einem regnerischen Novembernachmittag in meinem Bett, ein wenig wie Zwangspilgern an. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe selten spirituelle Erkenntnisse, wenn ich alle 40 Sekunden auf die Uhr schaue, um mit jeder verstreichenden Minute panischer zu werden. »Reiß dich zusammen, sei spirituell!«, raunt meine innere Stimme mir zu. »Dein Hund hatte in den letzten zwei Stunden tiefsinnigere Gedanken als du. Ich habe Kleinkinder getroffen, die spiritueller waren als du, du Versagerin!«

    Wie Sie sehen, ist meine spirituelle Suche ein wenig aus den Fugen geraten. Man kann nicht über den Jakobsweg sprinten oder aus Zeitmangel einfach doppelt so schnell beten wie sonst und auf Erleuchtung hoffen. Wie alles, was im Leben Wert hat (lesen, backen, lieben, Nägel lackieren, Gott finden), muss auch Spiritualität nach eigenem Tempo geschehen. So beginne ich dieses Buch, indem ich atme. Ich schiebe den Stapel spiritueller Bücher von all den weiseren, klügeren, älteren, wortgewandteren Menschen, die sich vor mir an diesem Genre versucht haben, vom Bett und erinnere mich, dass das Beste, was ich tun kann, das beste mir Mögliche ist. Ich bin 25 Jahre alt, das hier ist mein Erstlingswerk. Ich bin so tiefsinnig, wie ich bin, und mehr als ehrlich zu sein, kann ich Ihnen und mir selbst nicht bieten. Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan, heißt es bei Matthäus 7,7. Es heißt nicht: Schreiet panisch, suchet mit der Intensität eines Drogenspürhundes, tretet die Türe ein.

    Ich zwinge mich, mir laut den Predigertext Alles hat seine Zeit vorzulesen (Prediger 3,1 – 17). Drei Mal, bis ich wieder atmen kann. Falls Sie wegen spiritueller oder weltlicher Angelegenheiten ähnlich unter Druck stehen, kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen, sich diesen Text so lange vorzusagen, bis auch Sie wieder atmen können. Also noch einmal:

    Ein jegliches hat seine Zeit,

    und alles Vorhaben unter dem Himmel

    hat seine Stunde:

    geboren werden hat seine Zeit, sterben hat

    seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit,

    ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit;

    töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit;

    abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit;

    weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit;

    klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit;

    Steine wegwerfen hat seine Zeit,

    Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine

    Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit;

    suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit;

    behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit;

    zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit;

    schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit;

    lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit

    hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.

    Amen. Und nun, mit einem tiefen Ein- und Ausatmen, beginne ich dieses Buch.

    Im Anfang

    Brot und Wein

    Es ist Freitagnachmittag und meine Arme stecken bis zum Ellenbogen in einer riesigen Schüssel voller Hefeteig. Die zwei Kilo Mehl, die ich ursprünglich mit Hefe und Wasser verrührt habe, scheinen sich zu zehn Kilo vermehrt zu haben, und langsam wird mir das Ausmaß dieses Projekts klar. »Kurz durchkneten« steht im Rezept, aber diese Anweisung scheint mir nun so realistisch wie »kurz die Wüste aufsaugen«. Wieso tue ich mir das hier an? Was hat das traditionelle Sabbatbrot Challah mit mir zu tun?

    Ich knete weiter, knete, bis meine Hände schmerzen und ich meine Oberarme nicht mehr fühle, knete, als könnte ich mir Gott einfach erarbeiten, indem ich die perfekten Challahs backe. Ich liebe dieses Kneten, diese sinnliche, tiefe Erfahrung. Brot backen ist wie meditieren – eine spirituelle Praxis, die mich zwingt, präsent zu sein. Meine Logik funktioniert ungefähr so: Ich habe keine Religion, ich habe keine Gemeinde, ich habe keine religiöse Familie, und der Großteil meiner Freunde sind Atheisten. Aber vielleicht kann ich durch das Leben religiöser Rituale trotzdem einen Zugang zu Gott finden? Wenn ich das perfekte religiöse Brot backe, einen wunderschönen geflochtenen Laib nach dem anderen zaubere, wenn ich, wie vorgeschrieben, einen Teil des Challahs abzupfe und verbrenne, um ihn Gott zu opfern, wenn ich das Messer auf den Tisch lege, aber das Brot mit meinen Händen zerreiße, so wie auch Abraham auf das Messer verzichtet hat, dann wird Gott meinen spirituellen Ehrgeiz erkennen und mich mit einem Zeichen belohnen.

    Mein Handy klingelt, auf dem Display sehe ich das Foto meiner Mutter. Was nun? Ich könnte sagen: »Ich backe Brot, ich rufe später zurück«, aber das wäre nur die halbe Wahrheit. Ich backe nicht einfach nur Brot. Mir gefällt die Idee, dass dieses Brotbacken spirituelle Bedeutung hat, dass ich mich in eine Tradition von Frauen einreihe, die seit Jahrtausenden dieses Brot backen, jeden Freitagabend, überall auf der Welt. Ich könnte sagen: »Ich backe Challah, um Gott zu ehren, ich rufe später zurück«, aber später werde ich bereits mein Handy ausgeschaltet haben, denn am Sabbat versuche ich ohne moderne Technik zu leben.

    Wie so oft habe ich so viel nachgedacht, dass ich vergessen habe zu handeln. Den Anruf meiner Mutter habe ich verpasst, aber die Fragen bleiben. Wie erkläre ich all das meiner Familie? Oder muss ich überhaupt nichts erklären? Wie wichtig ist es mir, verstanden zu werden? Ist es vielleicht auch okay, wenn meine Liebsten mich für ein wenig sonderbar halten und nichts verstehen? Wie einsam darf meine spirituelle Reise sein? Wie einsam halte ich sie aus? Wie kann ich mir selbst, meiner Familie, meinen Freunden und Ihnen begreiflich machen, wie ich hier hingekommen bin? Was führt eine junge westeuropäische Frau atheistischer Eltern dazu, an einem Freitagabend traditionelles jüdisches Brot zu backen und dann die Königin Sabbat zu begrüßen?

    An meiner Kindheit kann es auf keinen Fall gelegen haben. Wenn ich versuche, über die Beziehung meiner Familienmitglieder zu Gott nachzudenken, könnte ich genauso gut über ihre Beziehung zu Voldemort oder Romeo und Julia nachdenken. Gott kam nicht vor in ihrer Welt, und somit bestand auch kein Anlass, sich zum Göttlichen zu äußern. Außer entfernten muslimischen Verwandten besteht meine Familie aus Atheisten. Und nicht nur das: Manche von ihnen waren Kommunisten und offen religionsfeindlich. Mein Großvater väterlicherseits hat den

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