Warum ich für Gott backe und was mein Hund mit Hoffnung zu tun hat: Meine Suche nach Gott
Von Lisa Kaufmann
()
Über dieses E-Book
Ähnlich wie Warum ich für Gott backe und was mein Hund mit Hoffnung zu tun hat
Ähnliche E-Books
Als Fremdling in der Welt des Vaters: Eine christliche Sicht für das gesamte Leben gewinnen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInnere Inventur: Innehalten - Bilanz ziehen - Kraft schöpfen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas "Sinn des Lebens"-Projekt: Wie ich auszog, um die großen Fragen des Lebens zu beantworten Bewertung: 2 von 5 Sternen2/5Stilles Strahlen: Weil echter Mut nicht laut sein muss Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer ist eigentlich dieser Gott?!: Gott suchen – sich selber finden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmer mehr von Dir: Leben aus der Fülle Obertitel: 365 Andachten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRequiem für meinen Glauben: Was ich getrost begraben darf und dadurch an Leben gewinne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGott hat mir nie das Du angeboten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenYtrap: Leben & Sterben - Sterben & Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarum Ruhe unsere Rettung ist: Stell dir vor, du tust nichts und die Welt dreht sich weiter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeflügelt statt erschöpft: Vom Loslassen, Heilwerden und Liebenlernen. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHallo Jenseits, ich bin online: Biografie eines Mediums Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNah an seinem Herzen: Vom Wagnis, ganz aus Jesus zu leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUngeschminkt: Inspirationen aus meinem Alltagsleben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer´s glaubt, wird selig: Ein Glaubensgespräch zwischen Vater und Sohn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeh immer weiter: Qual und Offenbarung am Jakobsweg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGanzheitlich Gebet: Beziehung mit Gott als Lebensstil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWunder im Doppelpack: Wahre Geschichten für Teens. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch glaube Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeelenreisende - Mediale Reisen in die Welt der Seele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTheologie für Schwergläubige: Der Versuch einer Entrümpelung der christlichen Glaubenskultur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInterview mit Gott 1: Hallo, ich bin`s, Gott Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeißer Kakadu auf meinem Fenster: Eine autobiografische Erzählung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNotwendige Unruhe: Über Kirche, Sexualität und Freiheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarum ich da noch hingehe: Die Kirche, Jesus und ich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuch die beste Mama braucht mal Pause: Stille Zeit im Alltagstrubel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerausspaziert: Von mutigen Schritten und bewegender Hoffnung für unsere Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod lehrt uns das Leben: Wir können vom Tod viel über das Leben lernen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHaltepunkte: Gott ist seltsam, und das ist gut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Religion & Spiritualität für Sie
Sinn suchen – Sinn finden: Was ist Logotherapie? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Heilige Gral und Sexualmagie: Die Geheimlehre des Gral Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Das Buch Henoch: Vollständige Übersetzung des Originaltextes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Prophet Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Von der Kunst, sich selbst zu führen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Philosophie der Freiheit Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Philosophie der Freimaurerei: Eine interkulturelle Perspektive Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreiheit und Liebe: Werde ein Mensch mit Initiative: Ressourcen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWissenschaftlich formulieren: ein Arbeitsbuch: Mit zahlreichen Übungen für Schreibkurse und Selbststudium Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe New Tarot: Begleitbuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kunst des reifen Handelns Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeister Eckhart: Der Weg zur Gottesgeburt im Menschen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarum ich weder Calvinist noch Arminianer bin: Verbindende Gedanken zu einem trennenden Thema Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Magie: De Magia Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTelepathie für Anfänger: Versuche, Anleitungen, Beispiele und Modelle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGottesdienst verstehen - gestalten - feiern: Grundlagen und praktische Impulse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarum ich kein Christ bin Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Jakob Böhme: Textauswahl und Kommentar von Gerhard Wehr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRäuchern zu heiligen Zeiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGott ist immer da: Über das Wunder der Barmherzigkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDein Wort hat Macht und Magie: Your Word is Your Wand Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Aufmerksamkeit und Hingabe: Die Wissenschaft des Ich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Spaziergang durch al-Andalus: Die Wege des Islam in Andalusien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGott ungezähmt: Raus aus der spirituellen Komfortzone Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben mit Vision: Wozu um alles in der Welt lebe ich? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÄgyptische Mythen und Mysterien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Mahatma-Briefe: Band 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5
Rezensionen für Warum ich für Gott backe und was mein Hund mit Hoffnung zu tun hat
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Warum ich für Gott backe und was mein Hund mit Hoffnung zu tun hat - Lisa Kaufmann
Warum ich für Gott backe und was mein Hund mit Hoffnung zu tun hat
Meine Suche nach Gott
Lisa Kaufmann
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2016 by edition chrismon in der Evangelischen Verlagsanstalt GmbH · Leipzig
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Lektorat Annegret Grimm, Weimar
Gestaltung und Satz Anja Haß, Frankfurt am Main
Fotos Christoph Kniel und Niko Synnatzschke, Essen
E-Book-Herstellung
Zeilenwert GmbH 2016
ISBN 978-3-96038-025-2
www.eva-leipzig.de
Für Sarah
In Wahnsinn und in Klarheit,
betrunken und nüchtern, mit Gott und ohne,
unbreakable.
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Widmung
Zitate
Prolog
Zwangspilgern
Im Anfang
Brot und Wein
Betsocken
Danke
Kleine Anfrage
Befleckte Empfängnis
Ari und die Macht Gottes
Sabbat Shalom
Meschugge
Paradise Lost
Jesus Christ Superstar
Kopfsalat
Babies for Jesus
Feindesliebe
Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt
Halbgott
»A Mormon Just Believes«, Teil 1
Sündenbock
Jesus im Supermarkt
Lot und die Ladys
Ava
Home, sweet home
Tzniut
Summer Body
Crème de la Crème
Tohuwabohu
Phantomschmerz
»A Mormon Just Believes«, Teil 2
Rûah
Die Zehn Gebote, ein bescheidener Verbesserungsvorschlag
Namaste
Epilog
Z wie Zweifel
Die Autorin
Fußnoten
You get to decide what to worship.
David Foster Wallace
Ich gedenke der Treue deiner Jugend und
der Liebe deiner Brautzeit, wie du mir folgtest
in der Wüste, im Lande, da man nicht sät.
Jeremia 2,2
Prolog
Zwangspilgern
Im Sommer 2015 begann ich, eine Kolumne über meine Suche nach Gott zu schreiben. Es war ein sonniger Nachmittag und ich lag auf der Dachterrasse meiner Nachbarn. Damals hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich heute, im Dezember desselben Jahres, sogar an einem Buch über diese Suche arbeiten würde. Im Sommer, mit einem Eistee, mit Freizeit und dem Geruch von Sonnencreme in der Nase, schienen sich spirituelle Erkenntnisse und wertvolle Gedanken zum Thema Gott geradezu aufzudrängen. Was als besonntes Brainstorming begann, fühlt sich nun, an einem regnerischen Novembernachmittag in meinem Bett, ein wenig wie Zwangspilgern an. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe selten spirituelle Erkenntnisse, wenn ich alle 40 Sekunden auf die Uhr schaue, um mit jeder verstreichenden Minute panischer zu werden. »Reiß dich zusammen, sei spirituell!«, raunt meine innere Stimme mir zu. »Dein Hund hatte in den letzten zwei Stunden tiefsinnigere Gedanken als du. Ich habe Kleinkinder getroffen, die spiritueller waren als du, du Versagerin!«
Wie Sie sehen, ist meine spirituelle Suche ein wenig aus den Fugen geraten. Man kann nicht über den Jakobsweg sprinten oder aus Zeitmangel einfach doppelt so schnell beten wie sonst und auf Erleuchtung hoffen. Wie alles, was im Leben Wert hat (lesen, backen, lieben, Nägel lackieren, Gott finden), muss auch Spiritualität nach eigenem Tempo geschehen. So beginne ich dieses Buch, indem ich atme. Ich schiebe den Stapel spiritueller Bücher von all den weiseren, klügeren, älteren, wortgewandteren Menschen, die sich vor mir an diesem Genre versucht haben, vom Bett und erinnere mich, dass das Beste, was ich tun kann, das beste mir Mögliche ist. Ich bin 25 Jahre alt, das hier ist mein Erstlingswerk. Ich bin so tiefsinnig, wie ich bin, und mehr als ehrlich zu sein, kann ich Ihnen und mir selbst nicht bieten. Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan, heißt es bei Matthäus 7,7. Es heißt nicht: Schreiet panisch, suchet mit der Intensität eines Drogenspürhundes, tretet die Türe ein.
Ich zwinge mich, mir laut den Predigertext Alles hat seine Zeit vorzulesen (Prediger 3,1 – 17). Drei Mal, bis ich wieder atmen kann. Falls Sie wegen spiritueller oder weltlicher Angelegenheiten ähnlich unter Druck stehen, kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen, sich diesen Text so lange vorzusagen, bis auch Sie wieder atmen können. Also noch einmal:
Ein jegliches hat seine Zeit,
und alles Vorhaben unter dem Himmel
hat seine Stunde:
geboren werden hat seine Zeit, sterben hat
seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit,
ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit;
töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit;
abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit;
weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit;
klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit;
Steine wegwerfen hat seine Zeit,
Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine
Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit;
suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit;
behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit;
zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit;
schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit;
lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit
hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.
Amen. Und nun, mit einem tiefen Ein- und Ausatmen, beginne ich dieses Buch.
Im Anfang
Brot und Wein
Es ist Freitagnachmittag und meine Arme stecken bis zum Ellenbogen in einer riesigen Schüssel voller Hefeteig. Die zwei Kilo Mehl, die ich ursprünglich mit Hefe und Wasser verrührt habe, scheinen sich zu zehn Kilo vermehrt zu haben, und langsam wird mir das Ausmaß dieses Projekts klar. »Kurz durchkneten« steht im Rezept, aber diese Anweisung scheint mir nun so realistisch wie »kurz die Wüste aufsaugen«. Wieso tue ich mir das hier an? Was hat das traditionelle Sabbatbrot Challah mit mir zu tun?
Ich knete weiter, knete, bis meine Hände schmerzen und ich meine Oberarme nicht mehr fühle, knete, als könnte ich mir Gott einfach erarbeiten, indem ich die perfekten Challahs backe. Ich liebe dieses Kneten, diese sinnliche, tiefe Erfahrung. Brot backen ist wie meditieren – eine spirituelle Praxis, die mich zwingt, präsent zu sein. Meine Logik funktioniert ungefähr so: Ich habe keine Religion, ich habe keine Gemeinde, ich habe keine religiöse Familie, und der Großteil meiner Freunde sind Atheisten. Aber vielleicht kann ich durch das Leben religiöser Rituale trotzdem einen Zugang zu Gott finden? Wenn ich das perfekte religiöse Brot backe, einen wunderschönen geflochtenen Laib nach dem anderen zaubere, wenn ich, wie vorgeschrieben, einen Teil des Challahs abzupfe und verbrenne, um ihn Gott zu opfern, wenn ich das Messer auf den Tisch lege, aber das Brot mit meinen Händen zerreiße, so wie auch Abraham auf das Messer verzichtet hat, dann wird Gott meinen spirituellen Ehrgeiz erkennen und mich mit einem Zeichen belohnen.
Mein Handy klingelt, auf dem Display sehe ich das Foto meiner Mutter. Was nun? Ich könnte sagen: »Ich backe Brot, ich rufe später zurück«, aber das wäre nur die halbe Wahrheit. Ich backe nicht einfach nur Brot. Mir gefällt die Idee, dass dieses Brotbacken spirituelle Bedeutung hat, dass ich mich in eine Tradition von Frauen einreihe, die seit Jahrtausenden dieses Brot backen, jeden Freitagabend, überall auf der Welt. Ich könnte sagen: »Ich backe Challah, um Gott zu ehren, ich rufe später zurück«, aber später werde ich bereits mein Handy ausgeschaltet haben, denn am Sabbat versuche ich ohne moderne Technik zu leben.
Wie so oft habe ich so viel nachgedacht, dass ich vergessen habe zu handeln. Den Anruf meiner Mutter habe ich verpasst, aber die Fragen bleiben. Wie erkläre ich all das meiner Familie? Oder muss ich überhaupt nichts erklären? Wie wichtig ist es mir, verstanden zu werden? Ist es vielleicht auch okay, wenn meine Liebsten mich für ein wenig sonderbar halten und nichts verstehen? Wie einsam darf meine spirituelle Reise sein? Wie einsam halte ich sie aus? Wie kann ich mir selbst, meiner Familie, meinen Freunden und Ihnen begreiflich machen, wie ich hier hingekommen bin? Was führt eine junge westeuropäische Frau atheistischer Eltern dazu, an einem Freitagabend traditionelles jüdisches Brot zu backen und dann die Königin Sabbat zu begrüßen?
An meiner Kindheit kann es auf keinen Fall gelegen haben. Wenn ich versuche, über die Beziehung meiner Familienmitglieder zu Gott nachzudenken, könnte ich genauso gut über ihre Beziehung zu Voldemort oder Romeo und Julia nachdenken. Gott kam nicht vor in ihrer Welt, und somit bestand auch kein Anlass, sich zum Göttlichen zu äußern. Außer entfernten muslimischen Verwandten besteht meine Familie aus Atheisten. Und nicht nur das: Manche von ihnen waren Kommunisten und offen religionsfeindlich. Mein Großvater väterlicherseits hat den