Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Notwendige Unruhe: Über Kirche, Sexualität und Freiheit
Notwendige Unruhe: Über Kirche, Sexualität und Freiheit
Notwendige Unruhe: Über Kirche, Sexualität und Freiheit
eBook166 Seiten1 Stunde

Notwendige Unruhe: Über Kirche, Sexualität und Freiheit

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

"Ich bin es so leid, mir im Beichtstuhl private Dinge aus dem Bereich der Sexualität anzuhören und gleichzeitig miterleben zu müssen, wie sich Menschen dabei kasteien und schämen, und ich … davon überzeugt bin, dass Gott nichts Falsches daran sieht und sich diese Menschen ihr Leben nur schwermachen, weil wir (die Kirche) ihnen diesen Mist eingetrichtert haben, dass Sex vor der Ehe, Masturbation oder alles außer Heterosexualität böse ist."
Mit diesen Worten in den sozialen Netzwerken hat Wolfgang Metz begonnen, offen über Glaube, Kirche und seinen Dienst als katholischer Priester nachzudenken. Darüber, dass Menschen wichtiger sind als Regeln und Gott mehr ist als Vorschriften.
Manchmal kritisch doch mit einer wunderbaren Offenheit ermutigt er dazu, in Kirche und Gesellschaft unruhig zu bleiben, um selbst menschlicher, vertrauender und liebevoller zu werden.
SpracheDeutsch
HerausgeberEchter Verlag
Erscheinungsdatum1. Apr. 2022
ISBN9783429065683
Notwendige Unruhe: Über Kirche, Sexualität und Freiheit

Ähnlich wie Notwendige Unruhe

Ähnliche E-Books

Christentum für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Notwendige Unruhe

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Notwendige Unruhe - Wolfgang Metz

    WOLFGANG METZ

    Not wendige Unruhe:

    Über Kirche, Sexualität und Freiheit

    WOLFGANG METZ

    Not wendige Unruhe:

    Über Kirche, Sexualität und Freiheit

    Inhalt

    Frühstücksszenen eines Bildungshauses oder: Nicht das Vielwissen sättigt die Seele

    Worte vor den Worten

    Zum Inhalt

    Zur Form mancher Worte

    I. Mensch werden

    Ein Taufgespräch

    Über die Sache mit der Schöpfungsgeschichte

    Ich mag das Wort »Gleichmut«

    Über die Menschwerdung oder die ganz schön vielen Schubladen in meinem Kopf

    Fasst mich doch an!

    Über die Zuneigung

    Über das leidige Thema mit dem Sex und die Frage, über was geredet werden darf

    Über das leidige Thema mit dem Sex und warum wir nicht die Klappe halten dürfen

    Über die Frage nach dem »liebet einander«

    Die Liebe hört niemals auf

    Dreifaltigkeit … bitte was?!

    Lieblingsgebet

    II. Kirche suchen

    Vom Festhalten und Loslassen oder »Wir wollen drei Hütten bauen« (Mk 9,2–10)

    Über Sinn und Unsinn von Kirche

    Über die Grenze der Kirchentür, die keine Grenze ist

    Über die Kirche als Heimat oder home sweet home

    Über die Sache mit dem Καθολικός (katholisch)

    Über die Sache mit dem »alle«

    Die Kirche und das leidige Thema mit den Frauen

    Über die Kirche und das leidige Thema mit dem Sex

    Über das leidige Thema mit den Priestern und der Selbstbefriedigung (Teil I)

    Über das leidige Thema mit den Priestern und der Selbstbefriedigung (Teil II)

    Die Kirche und das manchmal leidige Thema, Priester zu sein

    Vorsicht: Revolution!

    Über diese seltsame Sache mit der Berufung

    Über diese seltsame Sache mit der Berufung (Teil II)

    Über diese seltsame (erste) Liebe und das Leben

    Das Gleichnis von den zehn Kirchenmännern (nach Mt 25,1–13)

    Hund, Katze ohne Maus: Ansichtssache

    Knie locker, Schultern locker, Unterkiefer locker: Lächeln!

    Über die Freundschaft und die Grenzenlosigkeit

    Über Stolpersteine

    priesterlich

    III. Freiheit finden

    Über die Offenheit im Himmel und auf der Erde

    Über den Nutzen einer leeren Vorratstasche

    Gott ist alles, aber nicht schwer

    Gott ist alles, aber nicht langweilig

    Fürchtet euch nicht!

    Die Sache mit den Elf und dem Einen …

    Früher war alles besser … (Teil I)

    Weniger ist mehr …

    Familie und andere wunderbare Katastrophen

    Über das Bleiben

    Nähe und Distanz

    Es geht nicht einfach alles weg …

    Über das zweite Mal …

    Es ist ein Anfang: Die Sache mit der Veränderung und der Wandelung

    IV. Unterwegs bleiben

    pilgerweg

    Mary, did you know …

    Wachgeküsst werden

    Es geht abwärts

    Über den Petersplatz und pfingstliche Vielfalt

    Die Kirche und das manchmal leidige Thema, Priester zu sein (Teil II)

    Heimkommen

    WochenendSenfkornmomenteTagebuch (Mk 4,26–34)

    Und fast zum Schluss: Über die Freiheit

    Worte nach den Worten

    Früher war alles besser … (Teil II)

    Und zu guter Letzt: DANKE

    Das wirklich letzte Wort

    Frühstücksszenen eines Bildungshauses oder: Nicht das Vielwissen sättigt die Seele

    Eine Frau sieht mich mit Priesterkragen.

    So, wie sie mich anspricht, weiß sie ganz genau, was meine kirchenpolitischen Spielwiesen sind und wie ich ticke.

    Ein Mann am Tisch erzählt, dass er nicht gegen Corona geimpft ist. Jemand legt daraufhin sofort los, weil er genau weiß, warum das Gegenüber es nicht ist, und erklärt, wie asozial doch solche Impfgegner sind.

    Dann kommt noch das Thema Afghanistan auf den Tisch und alle wissen, warum es dort gerade so ist, wie es ist, und dass nichts davon irgendjemand überrascht.

    Wir kennen uns aus.

    Wir wissen vieles.

    Wissen ist etwas Gutes und Wertvolles.

    Aber leider wissen wir nicht alles.

    Ich denke, ich weiß einiges …

    … und jede:r andere auch.

    Jede:r für sich. Jede:r für sich weiß, wie Kirche und Gott und Welt sein sollten.

    Jede:r weiß, was aktuell die Kirche wirklich

    weiterbringen würde.

    Jede:r weiß vor der Wahl, wer am besten nicht

    Bundeskanzler:in werden soll.

    Jede:r hat sich, wenn es in Afghanistan rumort hat, quasi gestern locker-flockig mit nem Taliban auf einen Kaffee getroffen und könnte den Konflikt heute beenden.

    Wenn wir nur auf all diese Menschen hören würden!

    Wenn nur irgendjemand endlich mich fragen würde!

    Denn ich weiß sehr gut, was richtig und was falsch ist!

    Nur leider fragt mich niemand …

    Mir gefallen in diesem Zusammenhang die Evangelien, wo

    Jesus Menschen zur Seite nimmt und heilt (z.B. Mk 7,31–37).

    Dort geht es nämlich nicht um richtig und falsch,

    um Wissen und Nichtwissen,

    sondern erst einmal um Wahrnehmung.

    Die beschriebenen Menschen sind nämlich meist genau darin eingeschränkt.

    Eines glaube ich zu wissen:

    Viele sollten sich in ihrer schrägen und eingeschränkten

    Wahrnehmung auch mal zur Seite nehmen lassen.

    Und eines weiß ich ganz sicher:

    Erst einmal muss ich mich selbst zur Seite nehmen lassen,

    um dadurch mehr zu hören,

    wahrscheinlich auch mehr zu sehen,

    und um im Umgang mit meinen Mitmenschen

    weiter, weiser und hoffentlich liebevoller zu werden.

    Worte vor den Worten

    »Ich bin es so leid, mir im Beichtstuhl private Dinge aus dem Bereich der Sexualität anzuhören und gleichzeitig miterleben zu müssen, wie sich Menschen dabei kasteien und schämen, und ich mir allzu oft dabei denke, nein, davon überzeugt bin, dass Gott nichts Falsches daran sieht und sich diese Menschen ihr Leben nur schwermachen, weil wir (die Kirche) ihnen diesen Mist eingetrichtert haben, dass Sex vor der Ehe, Masturbation oder alles außer Heterosexualität böse ist.«

    Mit diesen Worten in den sozialen Netzwerken hat für mich einiges begonnen. Ich habe angefangen, regelmäßig, öffentlich und offen über meinen Glauben, tagtägliche Erfahrungen, Kirche und auch über meinen Dienst und mein Leben als katholischer Priester nachzudenken, darüber zu schreiben und auch dazu Fragen zu stellen.

    Nicht, weil ich mehr wüsste als andere.

    Auch nicht, weil ich glaube, fertige Antworten zu haben.

    Und ich schrieb und schreibe solche Worte erst recht nicht,

    weil ich frustriert bin,

    sondern ganz im Gegenteil,

    weil ich wahnsinnig gerne in dieser katholischen Kirche arbeite und weil ich immer noch wahnsinnig gerne Priester bin,

    weil ich in den vergangenen Jahrzehnten genau in dieser Kirche verschiedenste Menschen erleben durfte, die mir Freiräume aufgezeigt und gelassen haben, Gott und mich zu entdecken. Deswegen bin ich auch Priester geworden, um andere Menschen genau in dieser Freiheit begleiten zu dürfen, diese feiern zu dürfen und manchmal auch aushalten zu müssen.

    Und das gilt rigoros für alle Lebensbereiche,

    für das Morgengebet und das Abendessen,

    für die Alltagsarbeit und die Sexualität,

    für das Alleinsein und das Rockkonzert.

    Ich bin es leid, dass Kirche und Glaube für viele Menschen mehr Regel und Gefängnis bedeutet als Freiheit und Frohbotschaft, denn Letzteres durfte und darf ich selbst erfahren und möchte genau das auch weitergeben.

    Die Erfahrung, dass Gott mich und uns in eine immer größere Freiheit und Weite führen möchte.

    Dies heißt aber auch, dass ich das selbst immer neu erfahren darf und muss, mich auch selbst immer neu in diese Freiheit und

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1