Trauer um den Partner: 9 sanfte Schritte, mit denen Sie den Tod richtig verarbeiten und nach dem schweren Verlust weitermachen
Von Doreen Frei
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Über dieses E-Book
Wenn der Partner stirbt, ist der Abschied ein Prozess, der weit über das Begräbnis hinausgeht. Sind Sie plötzlich alleine, werden Sie mit Gefühlen konfrontiert, denen Sie noch nie begegnet sind und deren Intensität Sie schier zu überwältigen scheint:
- Ehen dauern immer länger und die meisten Paare erleben noch ihre Goldene Hochzeit. Verwitwete müssen sich daher der quälenden Frage stellen, wie es weitergehen soll.
- Stirbt der Partner in jungen Jahren, mischen sich in die Zukunftsangst auch Sorgen um die gemeinsamen Kinder.
- Das erste Jahr nach dem Tod des Partners gilt als besonders schwierig. Weihnachten, Feste und die Jahreszeiten werden zum ersten Mal ohne den geliebten Menschen erlebt.
- Wenn der Partner unerwartet stirbt, stehen Schock und Orientierungslosigkeit im Vordergrund. Stirbt der geliebte Mensch nach langer Pflegebedürftigkeit, geraten Körper und Seele ebenfalls aus dem Gleichgewicht.
- Neben dem emotionalen Schmerz bringt der Tod des Partners häufig auch Sorgen in finanzieller Hinsicht oder der allgemeinen Lebensorganisation mit sich.
Manche Menschen stürzen sich intensiv in die Arbeit, andere ziehen sich komplett aus dem Leben zurück. Ein Patentrezept für den Trauerprozess gibt es nicht. Diese Erfahrung hat Doreen Frei, Autorin, psychologische Beraterin sowie Sterbe- und Trauerbegleiterin, sowohl privat als auch beruflich gemacht.
Unter Umständen kann die tiefe Traurigkeit sich über Jahre ziehen. Heilung erfahren Sie nicht, wenn Sie Versäumtes bedauern, wütend über die Ungerechtigkeit des Verlustes werden oder einfach nur möglichst lange trauern, um intensive Liebe zu beweisen.
Wichtig ist, den Trauerprozess aktiv zu durchleben und die Zeit zu nutzen, um die Weichen für ein erfülltes Leben danach zu stellen. Genau davon handelt das Buch "Trauer um den Partner":
- Lassen Sie sich durch die erste Zeit nach der Beerdigung begleiten, wenn Sie alle Dinge zum ersten Mal alleine erleben müssen. Das Buch vermittelt Ihnen effektive Erste Hilfe Strategien.
- Die Autorin erläutert Ihnen alle Phasen des Trauerprozesses und zeigt Ihnen auf, welche Symptome auf diesem Weg auftreten können. So wird der Grundstein für eine achtsame Akzeptanz des Verlustes gelegt.
- Lernen Sie die neun wichtigen Instrumente zur Trauerbewältigung kennen. Die Autorin nimmt Sie an die Hand und geht mit Ihnen die einzelnen Schritte vom persönlichen Erinnerungsfilm über die würdevolle Erinnerungsfeier bis hin zur Entwicklung von Ritualen, um einen neuen Anker im Leben zu finden.
- Muss Trauer immer konventionell sein? Mit Lebenstänzen, ausgewählten Filmen und Liedern, die das Herz berühren, schaffen Sie es, Ihren eigenen Weg zu gehen.
- Wandel muss nicht schwer sein - erhalten Sie Vorschläge, wie Sie neue soziale Bindungen aufbauen und gezielt nach neuen Interessen suchen.
- Gibt es Techniken, die bei der Trauerarbeit helfen? Die Autorin verrät, was NLP für Sie während dieser schweren Lebensphase tun kann.
- Kommen Sie am Ende der Reise durch das Buch zu einer neuen Flexibilität, entzaubern Sie den Tod und die Angst davor und erfahren Sie, wie Sie Ihr neues Leben dankbar wahrnehmen können.
Das Buch von Doreen Frei ist Ihr wertvoller Begleiter durch eine der schwierigsten Phasen Ihres Lebens. Sie erhalten viele direkt anwendbare Tipps für eine aktive Trauerarbeit. Bestellen Sie noch heute das Buch für sich selbst oder für einen lieben Menschen, der gerade den Partner verloren hat!
Doreen Frei
Autorin Doreen Frei begleitet seit Jahren Menschen als Sterbe- und Trauerbegleitung und hat dabei nicht nur jede Menge über das Leben, sondern auch die Liebe gelernt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse dabei war für sie, dass in allem Leid auch immer positive Emotionen verborgen sind, die konstruktiv genutzt werden können.
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Buchvorschau
Trauer um den Partner - Doreen Frei
Die Vorbereitung auf den Abschied
Dieses Kapitel ist für Leser hilfreich, die die Beerdigung und deren Organisation noch vor sich haben. Es liefert keine Ratschläge zur Begleitung der sterbenden Person, sondern setzt im Beerdigungsinstitut an, wenn es darum geht, die bereits verstorbene Person zu besuchen. Ein Besuch und der Anblick eines Leichnams bereiten insbesondere Personen, die noch nie einen leblosen Körper gesehen haben, Angst. Dieses Kapitel bemüht sich, zu einem Besuch des Verstorbenen zu ermutigen, und gibt Ratschläge, wie vielfältig ein Abschied von Verstorbenen ausfallen kann. Im Nachhinein sind meist alle Betroffenen dankbar dafür, die Gelegenheit auf ein letztes Wiedersehen mit der toten Person wahrgenommen zu haben. Im Hinblick auf die Trauerverarbeitung ist es keine notwendige, aber eine äußerst hilfreiche Komponente.
Den Verstorbenen und sich selbst einen großen Gefallen erweisen
Viele Lebensgeschichten erzählen von Personen, die sich selbst liebevoll um den Leichnam im Beerdigungsinstitut kümmerten und auf die Bestattung der jeweiligen Person vorbereiteten. Solche authentischen Lebensgeschichten werden den Lesern allem voran in den Werken Nimm den Tod persönlich (Roth & Schwikart, 2009) und Das letzte Hemd hat viele Farben (Bode & Roth, 2018) nahegebracht. Sie werden im weiteren Verlauf dieses Buches an passender Stelle einige ausgewählte Lebensgeschichten in Kürze geschildert bekommen.
Beide Bücher und die darin enthaltenen Berichte aus dem Leben haben gemeinsam, dass im Nachhinein jede der Personen dafür dankbar war, wenn sie die Gelegenheit zur Vorbereitung des Leichnams bekommen und wahrgenommen hatte.
Ebenso gibt es weitere Geschichten, wie die von Jutta Maiberg, die Sie in den Folgekapiteln kennenlernen werden. Sie hatte den Leichnam ihres Mannes vorbereitet und gewaschen. Als der Zeitpunkt der Beerdigung gekommen war, hatte sie nach eigener Aussage als einzige unter sämtlichen Personen keine Angst, weil sie ihren Abschied bereits vollzogen hatte.
Diese Geschichten sind ein Appell, sofern die Möglichkeit gegeben ist, die Chance zum Abschied bereits vor der Beerdigung wahrzunehmen. Auch wenn dies am Anfang des Trauerprozesses unmöglich erscheint, hilft diese Maßnahme bei der Akzeptanz des Todes eines geliebten Menschen. Es besteht kein Zwang dazu, Sie werden auch auf anderem Wege der verstorbenen Person alle Ehre und Liebe erweisen können. Doch es ist ein unvergleichliches Geschenk, die Gelegenheit zu bekommen, sich auf diesem Wege zu verabschieden.
Der Anblick eines toten Menschen
Der Anblick eines toten Menschen wird von jeder Person individuell wahrgenommen. Jedoch ist beim ersten Mal meistens Angst vorhanden. Es ist die Angst vor dem Ungewissen. Diese Angst verfliegt in der Regel mit dem ersten Anblick des Toten aus der Ferne, sobald der Raum betreten wird. Stattdessen breitet sich eine gewisse Zaghaftigkeit aus, sich zu nähern. Die Zaghaftigkeit ist dem ungewohnten Anblick der Person geschuldet. Der leblose Anblick löst allmählich in den Trauernden etwas aus, was sich schwer in Worte fassen lässt: Unumwunden tritt eine Nachdenklichkeit ein, die bei jeder Person andere Ausprägungen annimmt. Während die einen nach wie vor ungläubig sind, sehen die anderen die leblose Hülle vor sich liegen, die zeigt, dass der Tod eingetreten und unwiderruflich ist – letzteres ist ein wichtiger Beitrag, der den Trauerprozess, der nach der Beerdigung fortdauern wird, wirkungsstark unterstützt. In jedem Fall wird bei einer längeren Auseinandersetzung mit dem Leichnam eines nicht zu leugnen sein: Die Ruhe, die die Person ausstrahlt.
Auf diesen ruhigen Anblick werden Sie im Rahmen Ihres Trauerprozesses noch zurückkommen. In den vielen Emotionen, die sich untermischen werden, wird Sie das Bild der verstorbenen Person begleiten. Es wird Sie aber nicht als Belastung begleiten, sondern als ein Beweis dafür, dass die Person ihren Frieden gefunden hat. Mehr soll an dieser Stelle nicht gesagt werden, da es dafür noch zu früh ist und es dem Trauerprozess vorausgreifen würde.
Einzig und allein folgende Gewissheit ist aus den letzten Abschnitten hervorzuheben: Tote Menschen strahlen eine Ruhe aus, die Sie kurzfristig und daraufhin auch längerfristig im gesamten Trauerprozess dabei unterstützt, den Tod zu akzeptieren. Bereits der bloße Anblick des Leichnams ist eine Komponente des Abschieds von der Person, die Sie im Nachhinein Ihr ganzes Leben lang nicht bereuen werden.
Individualität in Beerdigung und Grabgestaltung
Jeder Mensch ist einzigartig. Ebenso, wie sich dies im Leben ausdrückte, kann es sich in der Ausrichtung der Beerdigung samt Trauerfeier und der Grabgestaltung äußern. Die Individualität des Menschen sollte sich sogar in diesen Komponenten äußern! So wird ein Andenken geschaffen, welches an den Menschen erinnert und diesem gefallen hätte.
Während Standardgrabsteine und mittlerweile sogar anonyme Beerdigungen häufig Anwendung finden, existieren mit personenbezogenen Grabsteinen und einer nichtanonymen Beerdigung zwei Maßnahmen, um der Person im Verlaufe der Jahre und Jahrzehnte angemessen zu gedenken. Das Problem bei einer anonymen Beerdigung ist, dass keine fest definierte Gedenkstätte vorhanden ist. Die meisten Angehörigen bereuen die Entscheidung für eine solche Beerdigung im Nachhinein. Sie beantragen häufig eine Exhumierung, um zu erfahren, wo Sie hingehen können, wenn Sie mit dem Verstorbenen sprechen möchten. Zwar ist der Beerdigungsort nicht die Stelle, an der der Verstorbene verweilt, da dort nur der Körper liegt. Doch der Ort der Beerdigung fungiert als eine zentrale Begegnungsstätte, die auch in 20, 30 und mehr Jahren noch für Sie und/oder weitere Angehörige wichtig sein wird. Deswegen ist es wichtig, zu wissen, wo die verstorbene Person begraben liegt. Ein personenbezogenes Grabmal sorgt dafür, dass sich in der Grabgestaltung widerspiegelt, wer die verstorbene Person war. Es hat etwas Befriedigendes, den Grabstein so gestalten zu lassen, dass sich darin bestimmte charakterliche Eigenschaften oder andere Merkmale der verstorbenen Person widerspiegeln. So können Sie stolz darauf blicken, dass die Ideale, Erfolge oder andere wichtige Dinge dieser Person über den Tod hinaus bestehen bleiben. Auch Außenstehenden und anderen Friedhofsbesuchern fällt auf diesem Wege auf, was für ein Leben die Person geführt hatte.
Ebenso wichtig wie der Ort und die Gestaltung des Grabes ist die Beerdigung mit der Trauerfeier an sich. Es existieren Spielräume dazwischen, die Beerdigung entweder bescheiden durchzuführen oder einen großen Anlass daraus zu machen, z. B. mit musikalischer Live-Begleitung auf dem Piano. Es verschafft den Trauernden im Nachhinein die größte Erleichterung, wenn die Beerdigung nach den Maßstäben des Verstorbenen ausgerichtet wird:
Mochte es die Person pompös oder war sie eher bescheiden? Im ersten Fall ist ein großer Anlass samt Live-Musik angebracht, im letzten Fall eher eine schlichte Feier mit dafür umso stärker bewegenden Reden der Anwesenden.
War die Person eine Frohnatur oder stets ernsthaft? Im ersten Fall empfiehlt sich eine Feier mit positiver Untermalung, die sogar entgegen der Konvention farbenfroh sein darf, im letzten Fall eine traditionelle Trauerfeier.
Ist die Person gern gereist und hat einige Orte noch nicht besucht? Dann bietet sich eine Reise mit der Asche der Person im Gepäck an, die an verschiedenen Reiseorten verstreut wird.
Die eigene finanzielle Situation und die persönliche Belastbarkeit grenzen den Rahmen der Möglichkeiten ein oder schaffen Freiräume. Was zur persönlichen Belastbarkeit zu konstatieren ist, ist die Tatsache, dass – sobald erst begonnen wurde – die Organisierung einer Beerdigung und die Planung einer Grabgestaltung, die sich beide komplett nach dem Willen des Verstorbenen richten, auf lange Sicht den Umgang mit der Trauer vereinfachen werden. Sogar kleinste Maßnahmen sind Balsam für die eigene Seele und heilen Wunden, die die Trauer reißt.
Zusammenfassung: Die Gelegenheit zum Abschied wahrnehmen!
Wer den Leichnam eines verstorbenen Menschen sieht, wird nachdenklich. In diese Nachdenklichkeit schleichen sich diverse Emotionen ein, die je nach Person unterschiedlich ausfallen. Mag es in dem Moment des Besuchs und auch Tage bis Wochen danach noch belastend sein, die geliebte Person so zu sehen, so werden Sie auf lange Sicht zufrieden sein, die Chance zum Abschied wahrgenommen zu haben. Was dem Trauerprozess vorausgreift und die Kontrolle über die eigenen Emotionen optimiert, ist die persönliche Vorbereitung der Beerdigung, wozu der Leichnam und die Grabgestaltung gehören. Sie haben die Chance, sich einen Tag intensiv der Person zu widmen, die Sie so sehr geliebt haben und den Leichnam gemeinsam mit anderen Nahestehenden oder allein zu waschen, ihn einzukleiden und aus dem kalten einen wärmeren sowie friedvolleren Körper zu machen. Dies ist eine Erfahrung, die viele Menschen bereits machen durften: Anfangs noch voller Angst, vor Ort geschockt vom Anblick der Person und überfordert durch die eigenen Emotionen, haben sie den Tag eindrucksvoll gemeistert