Formel X: Wie Sie die Prozesse in Ihrem Unternehmen extrem beschleunigen – ein Businessroman
Von Jurriaan Kamer, Rini van Solingen und Rolf Dräther
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Über dieses E-Book
Dieses unterhaltsame Buch erzählt die Geschichte von Ronald Verhulst, Geschäftsführer eines großen Küchenherstellers. Er steht vor der Herausforderung, die Lieferzeit der Küchen drastisch von zwölf auf zwei Wochen zu verkürzen. Sonst ist er seinen Job los. Aus unerwarteter Richtung kommt Unterstützung in Form von Anregungen und Tipps vom Teamchef des Formel-1-Teams "Faster Racing". Ronald gelingt es, die aus der Formel 1 gewonnenen Erkenntnisse zu Geschwindigkeit und Beschleunigung in seinem Unternehmen umzusetzen und die Prozesse Schritt für Schritt zu beschleunigen.
"Das Buch liest sich hervorragend. Eine meiner wichtigsten Erkenntnisse ist, dass ich mich als Führungskraft verändern muss. Vertrauen geben statt Kontrolle und das intellektuelle Potenzial aller Menschen nutzen, anstatt nur das des Managementteams."
Mariëlle Lichtenberg,
Direktor Privatkunden, Rabobank
"›Formel X‹ verdeutlicht, wie man die Geschwindigkeit und damit den Erfolg eines Unternehmens steigern kann. Das Buch ist inspirierend für jeden, der ein schnelleres Team oder eine schnellere Organisation führen will."
Harry Brouwer,
CEO, Unilever Food Solutions
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Buchvorschau
Formel X - Jurriaan Kamer
schaffen.«
Teil I
Freies Training
Neun Monate zuvor
Quickie
Neun Monate zuvor, an einem Samstagnachmittag im März
»Ronald, warum unternimmst du nichts dagegen? Du bist doch der Geschäftsführer?«, ruft meine Frau verärgert vom Sofa im Wohnzimmer aus. Ich hole mir gerade in der Küche einen Espresso. Sie hat unsere Werbespots noch nie ausstehen können, aber dieses Mal klingt sie noch gereizter als sonst. »Das geht nun echt zu weit! Dieser Spot ist wirklich extrem sexistisch!«
Ich habe Yvonne kennengelernt, als ich in Hannover Logistik studierte. Wir wohnten im selben Studentenwohnheim. Als ich sie das erste Mal sah, war ich sofort verrückt nach ihr. Es war wirklich Liebe auf den ersten Blick. Naja, von meiner Seite aus. Nicht aber bei Yvonne. Sie hatte eine nahezu undurchdringliche Mauer gegen alle Avancen testosterongesteuerter Studenten um sich errichtet. Doch ich war fest entschlossen und habe echt lange durchgehalten – von Blumen bis zu Briefen und von Schokolade bis hin zu Rosenblättern. Am Ende ließ sie sich überzeugen und ging mit mir aus. Noch im selben Monat haben wir unsere Studentenzimmer gekündigt und eine kleine Wohnung gemietet. Nach dem Studium haben wir geheiratet.
In dem Werbespot spielt unser Firmeninhaber und Großaktionär, Henk Sneller, die Hauptrolle. Er ist wie ein Cowboy gekleidet: nackter Oberkörper, braune Stiefel, Jeans und auf dem Kopf ein großer grauer Cowboyhut. Sein langes graues Haar schaut als Pferdeschwanz darunter hervor. In dem Reklamespot protzt er mit seinem braungebrannten, behaarten Brustkorb. Henk ist schon weit in den Sechzigern, aber ich muss zugeben, dass er mit seiner schlanken, muskulösen Statur um einiges jünger aussieht. Links und rechts hat er jeweils den Arm um die Hüfte eines gut aussehenden Fotomodels gelegt. Die beiden tragen Arbeitskleidung unseres Unternehmens, jedoch eher die wenig verhüllende, ultrakurze und hautenge Variante. Sie schmachten mit einer sexy Pose in die Kamera und beide haben eine Hand auf Henks nackter Brust liegen.
Mit einem breiten Grinsen und einem kräftigen Augenzwinkern sagt Henk: »Howdy! Da bin ich wieder, der Küchen-Cowboy. Sie wollen eine neue Küche, haben aber nicht viel Zeit? Dann gehen Sie schnell auf die Website von Kitchen Quick. Wir sind auf schnelle und sehr zufriedenstellende Lieferung spezialisiert. Also – Lust auf einen Quickie? Dann schnell zu kitchenquick.nl. Für schön, gut und schnell!!« Der Spot endet mit einem breiten Lächeln und ebensolchem Augenzwinkern von Henk, während ihm beide Models gleichzeitig einen Kuss auf die Wangen drücken.
Die Werbung ist natürlich absichtlich irritierend und völlig übertrieben. Genau dadurch fällt sie auf. Natürlich habe ich Henk schon vorgeschlagen, deutlich professionellere Werbespots zu machen, doch davon wollte er nichts wissen. »Sie wirken sich doch positiv auf die Verkaufszahlen aus, oder?«, war seine Reaktion. Und da hat er Recht. Je mehr über unsere Werbung gesprochen wird, desto mehr verkaufen wir. Und wenn die sozialen Medien explodieren, dann regnet es bei uns Aufträge.
Inzwischen sind schon wieder vier Jahre vergangen, seit Henk mich bat, für ihn bei Kitchen Quick zu arbeiten. Ich war reif für eine Veränderung, nachdem ich rund acht Jahre bei einer großen Supermarktkette in verschiedenen Managementfunktionen tätig war. Dort herrschte ein permanenter Druck, immer wieder auf der Karriereleiter einen Schritt höher zu klettern, hoch oder raus. Davon hatte ich irgendwann einfach genug. Ich nahm mir einen Karrierecoach, der mir den Rat gab, mich auch einmal bei kleinen und mittelständischen Unternehmen umzuschauen. Er brachte mich direkt mit einem seiner Kunden in Kontakt: Kitchen Quick – ein durch und durch bodenständiges Unternehmen, allerdings mit einem Firmengründer und Großaktionär amerikanischer Herkunft.
Ich beschloss, mich als Geschäftsführer zu bewerben, und wurde eingestellt. Ganz sicher ein Wagnis für Henk, denn ich war noch nicht einmal dreißig und hatte keinerlei Erfahrung mit Küchen. Doch Henk ist jemand, der nach Potenzialen Ausschau hält, und die sah er offenbar in mir.
Am Anfang musste ich erst einmal lernen, mit ihm klarzukommen. Henk ist ein unkonventioneller Mann, der irgendwie alles auf die Reihe kriegt. »Geht nicht – gibt’s nicht!« ist sein Motto. Er ist eigensinnig, gewitzt und klug, ein richtiger Unternehmer also, jemand, der überall Chancen wittert, Geld zu verdienen. Und das mit Erfolg. Bereits vor seinem Dreißigsten war er schon Multimillionär. Dies ist etwas, womit er sich gern brüstet. Ich denke, das hat mit seinen amerikanischen Wurzeln zu tun. Meist trägt er extravagante und auffällige Kleidung. Er besitzt beispielsweise eine große Kollektion glänzender Lackschuhe in den verrücktesten Farben: knallrosa, grellgrün, … Doch wenn ich ehrlich bin: Mit seinem gebräunten Gesicht und seinen langen grauen Haaren steht ihm das alles immer gut.
Henk wollte sich aus dem Tagesgeschäft ein Stück weit zurückziehen. Der »Laden«, wie er immer sagt, lief ja eigentlich beinahe von allein. Man traf Henk immer seltener in den Geschäftsräumen an. Er kümmerte sich nun hauptsächlich um allerlei neue Start-ups. Ich glaube, Kitchen Quick zu führen, war für ihn nicht mehr so spannend. »Ich will einen Geschäftsführer, der auf meine Rente aufpasst«, war seine Hauptmotivation, mich einzustellen.
Für diesen Job mussten wir von unserem Appartement im Zentrum von Hannover in eine Wohnung im Umland ziehen. Für Yvonne bedeutete das kein großes Problem, denn als Interim-HR-Managerin ist sie es gewohnt, im ganzen Land Aufträge zu haben. Und ich fand es einfach schön, künftig etwas ländlicher zu wohnen. Es ist eine schöne Umgebung für Kinder, falls wir einmal welche haben sollten.
Kinder oder keine – dieses Thema führt immer wieder zu Diskussionen zwischen Yvonne und mir. Sie hat sich immer gewünscht, zwei Kinder zu haben. Yvonne ist jetzt einunddreißig und damit ein paar Jahre jünger als ich, und nachdem ihre jüngere Schwester gerade ein Baby bekommen hat, meldet sich auch bei ihr die biologische Uhr. Ich möchte auch gerne eine Familie haben, bin mir aber darüber im Klaren, dass das eine Entscheidung ist, die man nicht rückgängig machen kann. Und wir haben noch eine Menge Pläne, zu denen Kinder nicht so recht passen: Reisen, Karriere machen und vielleicht sogar ein paar Jahre im Ausland leben. Yvonne redet in letzter Zeit immer häufiger darüber, schwanger zu werden. Gleichzeitig hat sie vor ein paar Wochen eine anspruchsvolle Ausbildung zur Organisationsberaterin begonnen. Sie merkt, dass sich die Anforderungen an die Arbeit als HR-Managerin gerade stark verändern. Immer häufiger besteht im Markt Nachfrage nach Freiberuflern mit Kenntnissen über neue Organisationsformen. Meiner Meinung nach ist diese berufliche Veränderung eine gute Idee, bevor wir konkret an das Gründen einer Familie denken. Ich hoffe sehr, dass sie zuerst ihre Ausbildung abschließt. So wie ich Yvonne kenne, wäre eine Kombination aus Arbeit und Ausbildung und Schwangerschaft zur gleichen Zeit zu viel für sie.
Doch zurück zu meinem Job als Geschäftsführer bei Kitchen Quick. Im Vergleich zu meinem bisherigen Gehalt müsste ich um dreißig Prozent zurückstecken, wenn ich diesen Job annehme. Deshalb fragte ich Henk, ob ich zur Kompensation Geschäftsanteile bekommen könnte. Er hätte prinzipiell nichts dagegen einzuwenden, meinte er, nur nicht sofort. »Anteile muss man sich verdienen«, sagte er. Das konnte ich gut verstehen. Wir haben uns darauf geeinigt, später noch einmal darauf zurückzukommen.
Was ich an unserer Werbung am schwierigsten finde, ist nicht so sehr der Stil. Natürlich hat Yvonne Recht, dass sie ziemlich sexistisch ist, doch Werbung ist nun einmal dazu da, um aufzufallen und für Umsatz zu sorgen. Und in dieser Hinsicht funktionieren die Werbespots hervorragend. Was mich wirklich stört, ist die Botschaft darin. Der Küchen-Cowboy versichert nämlich, dass wir eine Küche wie einen »Quickie« liefern können, aber das stimmt ganz und gar nicht! Im Mittel liefern wir eine Küche innerhalb von ungefähr zwölf Wochen. Meist sind wir etwas schneller, aber es passiert auch, dass es länger dauert. Das ist nicht wirklich ein Problem, denn die Konkurrenz hat vergleichbare Lieferzeiten, aber zu hohe Erwartungen zu wecken, finde ich nicht klug. Dadurch enttäuschen wir am Ende nur unsere Kunden.
Bevor ich Geschäftsführer wurde, hat Henk bereits selbst vergeblich versucht, die Lieferzeiten zu verkürzen, und dies verbunden mit großem Frust sowohl bei ihm als auch bei den meisten Mitarbeitern. Denn abgesehen von kleinen Beschleunigungen hier und da im Prozess, blieb es doch im Großen und Ganzen bei den drei Monaten. Das nervte Henk maßlos, was mich nicht verwundert, denn er ist von Natur aus sehr ungeduldig. Wenn Henk sich etwas überlegt hat, dann erwartet er, dass andere das innerhalb weniger Stunden umsetzen können. Er hat überhaupt kein Zeitgefühl. Es scheint, als wolle er einfach nicht begreifen, dass manche Dinge Wochen und Monate brauchen können, ehe sie sich verändert haben. Das ist auch einer der Gründe, weshalb viele seiner Pläne versanden. Denn bereits während der Umsetzung einer seiner Ideen im Unternehmen hat er oft schon wieder eine viel bessere Idee. Unsere langjährigen Mitarbeiter haben sich inzwischen daran gewöhnt. Viele von ihnen warten erst einmal ab, wenn Henk einen Vorschlag äußert. Sie wissen nämlich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er seine Meinung wieder ändert.
Diese Grundhaltung finde ich schwierig, denn wenn ich einen Mitarbeiter um etwas bitte, muss ich jetzt immer überprüfen, ob er es auch wirklich erledigt. Ich möchte ja Vertrauen in meine Mitarbeiter haben, aber die Praxis hat mich gelehrt, dass das nicht ausreicht. Und diese Botschaft vermittle ich auch all meinen Führungskräften: »Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!«
Ich konnte nicht ahnen, dass es genau diese Haltung war, die uns beinahe zum Verhängnis werden sollte …
Ins Büro
Montagmorgen – ein Arbeitstag wie viele andere
Ich fahre heute mit dem Auto zur Arbeit, weil ich abends noch einen Termin habe. Insgesamt hat Kitchen Quick vier über das Land verteilte Showrooms. Doch meistens halte ich mich in der Firmenzentrale auf, wo unsere Küchen auch produziert werden. Ich stelle mein Auto auf dem Parkplatz hinter dem Haus ab. Früher gab es für die Geschäftsleitung ein paar reservierte Parkplätze direkt am Haupteingang, auf denen Henk gern die größten und teuersten Autos parkte. »Dann können die Leute sehen, dass es hier sehr gut läuft!«, war dafür seine Begründung. Ich hielt dagegen, dass das für Zulieferer immer ein Zeichen ist, sich um die Preisgestaltung nicht zu viele Gedanken machen zu müssen. »Genug Geld hier«, strahlte das meiner Meinung nach aus.
Kaum war ich frisch als Geschäftsführer eingestellt, habe ich mir die Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit angesehen. Daraus ging hervor, dass die reservierten Parkplätze für die Geschäftsleitung vielen Mitarbeitern ein Dorn im Auge sind. Das konnte ich gut nachvollziehen, denn in meinem früheren Job hatte ich mich auch immer über den Sonderstatus der Geschäftsleitung geärgert. Das Topmanagement hatte sogar einen eigenen Lift, der von der Tiefgarage direkt in die »Executive«-Etage fuhr. Nein, in meinem Unternehmen wollte ich keine Sonderparkplätze. Henk hielt von meiner Entscheidung überhaupt nichts. Erfolg muss man schließlich zeigen, aber er versprach, sich weniger ins Tagesgeschäft einzumischen. Dafür hatte er schließlich mich eingestellt.
Wenn ich morgens in der Firma ankomme, drehe ich eigentlich immer dieselbe Runde. Zunächst begrüße ich die Mitarbeiterinnen am Empfang. Danach gehe ich nach rechts in die Werkhalle: das Herz unseres Unternehmens. Hier werden die Küchen produziert. Sie steht voller Sägemaschinen und anderer Geräte. Es ist sehr staubig hier, überall liegt Sägemehl und es riecht immer herrlich nach frisch gesägtem Holz. Hier arbeiten rund dreißig Menschen. Ich kenne sie alle vom Sehen und die meisten auch mit Namen. Doch in ihren Overalls sehen sie sich alle ziemlich ähnlich. Und sie reden auch alle ein bisschen dasselbe. Ein paar Worte zu wechseln ist oft nicht drin, denn jeder trägt wegen der lauten Sägemaschinen Gehörschutz.
Mitten in der Halle, direkt bei der Kaffeemaschine, ist Theos Büro. Er ist der Leiter der Werkstatt, d.h. unserer Produktionsabteilung. Theo versucht seit Jahren, bei uns in der zweiten Etage ein Büro zu bekommen, doch ich unterstütze das nicht, denn ich bin davon überzeugt, dass sich ein Produktionsleiter direkt bei seinen Mitarbeitern in der Werkhalle aufhalten sollte. Als ich an seinem Büro vorbeikomme, klopfe ich kurz ans Fenster und winke ihm zu. Er telefoniert gerade.
Theo ist ein Baum von einem Kerl, gut zwei Meter groß, mit einer riesengroßen Nase. Er ist inzwischen über fünfundfünfzig, sieht aber für sein Alter noch richtig jung aus. In seinem lockigen schwarzen Haar ist noch kein bisschen Grau zu sehen. Es geht das Gerücht um, dass er es färbt, aber das streitet er vehement ab.
Als Kitchen Quick vor mehr als dreißig Jahren gegründet wurde, war Theo einer der ersten Mitarbeiter. Damals erhielt er den Spitznamen »die Säge«. Im Laufe der Zeit ist er bis zum Produktionsleiter aufgestiegen. Kaum zu glauben, dass er als Schreiner angefangen hat. Heute trägt er beispielsweise einen Anzug. Ich finde das ja ein bisschen eigenartig, als Produktionsleiter im Anzug herumzulaufen. Die Werkstatt ist staubig – schade um die gute Kleidung. Aber gut, von mir aus kann jeder selbst entscheiden, was er oder sie anzieht.
Theo sitzt seinen Leuten immer ziemlich im Nacken. Eines seiner Mottos ist: »Mitarbeiter sind von Natur aus faul.« Mitarbeiter sind ein notwendiges Übel, findet er. Sie verfügen nicht über das erforderliche Qualitätsniveau, tun nie wirklich das, was man von ihnen erwartet, machen genau im verkehrten Moment einen entscheidenden Fehler und sind krank, wenn es am wenigsten passt. Ich finde, diese Einstellung ist kompletter Unsinn, und diskutiere deshalb regelmäßig mit ihm darüber.
Von der Werkstatt laufe ich zum anderen Ende des Gebäudes und nehme dort den Lift in die dritte Etage. Dort befindet sich der Kundenservice, eine große Abteilung, die sich mehr und mehr hin zu einem professionellen Call-center entwickelt. Ein großer Raum voller Menschen, die mit Headset vor einem Computermonitor sitzen. Hier geht es oft zu wie in einem Gänsestall, bei all dem Geschnatter der Mitarbeiter. Ich frage mich, wie Menschen bei solch einem Krach überhaupt arbeiten können. Zum Glück hören die Kunden am Telefon nichts von all diesen Umgebungsgeräuschen.
Dort in der dritten Etage treffe ich Laura, die Leiterin des Kundenservice. Sie macht ihre Arbeit gut und sitzt oft noch selbst am Telefon, um Kunden zu beraten. Laura hat eine hohe Stimme, die freundlich, aber auch durchdringend ist. Sie hat lange blonde Haare und trägt eine kleine schwarze Brille. Wir haben sie eingestellt, als sie gerade ihr Studium in Kommunikation abgeschlossen hatte. Sie ist blitzgescheit und innerhalb weniger Jahre zur Abteilungsleiterin aufgestiegen. Laura hat wirklich ein Herz für die Kunden. Im laufenden Tagesgeschäft, wenn wir oft nur mit uns selbst beschäftigt sind, sorgt sie wieder dafür, dass wir die Kunden nicht vergessen. Von Natur aus ist sie ein klein wenig gegen die etablierte Ordnung, stellt oft Dinge infrage und fürchtet sich nicht, mit Tabus zu brechen. Gut, so jemanden in seinem Führungsteam zu haben!
Neben dem Kundenservice befindet sich die Kantine, ein freundlicher, großer Raum mit viel Tageslicht. Zum Mittagessen haben hier alle Platz, sodass wir nicht in Schichten essen müssen. Es ist wirklich gemütlich. Das Mobiliar haben wir erst kürzlich erneuert. Wir nutzen die Kantine auch gern, wenn es etwas zu feiern gibt. Hier haben wir beispielsweise vor Kurzem auf Theos dreißigjähriges Dienstjubiläum angestoßen.
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