So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen: Sich annehmen, Freundschaft mit sich schließen, den inneren Kritiker besiegen
Von Rolf Merkle
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Über dieses E-Book
Selbstvertrauen – wer von uns könnte davon nicht gelegentlich mehr gebrauchen? Vieles im Leben würde uns dann leichter fallen und so manche Enttäuschung bliebe uns erspart. Eine Stimme in uns schafft es jedoch immer wieder, uns unser Selbstvertrauen zu rauben. Sie entscheidet darüber, ob wir glücklich oder unglücklich sind, ob wir persönlich oder beruflich erfolgreich sind oder versagen, ob unser Leben reich und erfüllt oder leer und unerfüllt ist, ob wir mit Schwierigkeiten fertig werden oder an ihnen zerbrechen, ob wir feige oder mutig sind, ob wir harmonische Beziehungen haben oder mit allen im Krieg liegen, ob wir ein dickes Fell haben oder empfindlich wie eine Mimose sind.
Die Rede ist von dem Kritiker in uns, jener inneren Stimme, die uns auf Schritt und Tritt begleitet und die keine Gelegenheit auslässt, uns aufs Schärfste zu verurteilen und uns mit dem quälenden Gefühl zurücklässt, dass mit uns etwas nicht stimmt und wir minderwertig sind.
In seinem Ratgeberbestseller geht der Psychotherapeut Dr. Rolf Merkle darauf ein, woher dieser Kritiker kommt und mit welchen Tricks er unser Selbstvertrauen und unser Selbstwertgefühl zerstört. Anhand vieler Beispiele aus seiner Praxis zeigt er, durch welche Erfahrungen mit unseren Eltern und Erziehern wir in der Kindheit lernen, uns zu verurteilen und abzulehnen, und welch schlimme Folgen das für unser späteres Leben hat. "In meiner Praxis", so Rolf Merkle "mache ich die Erfahrung, dass fast alle seelischen Probleme, so verschieden sie auch sein mögen, nur auf eine Ursache zurückzuführen sind: mangelnde Selbstannahme."
Wenn wir unser Selbstvertrauen und unser Selbstwertgefühl steigern möchten, dann müssen wir lernen, den Kritiker aus unserem Leben zu verbannen. Wir müssen lernen, an seine Stelle eine aufbauende, aufmunternde und Mut machende Stimme zu setzen. Wir müssen lernen, uns selbst den Rücken zu stärken, und uns so behandeln, wie wir gerne von anderen behandelt werden möchten. Rolf Merkle fordert auf, nach dem Motto zu handeln: "Was du nicht willst, dass man dir tut, das füge dir auch nicht selber zu."
Wie man das schaffen kann, ist das Anliegen dieses Ratgebers, dem über 320.000 Menschen vertrauen. Eine praktische Anleitung mit zahlreichen Übungen zur Überwindung von Minderwertigkeitsgefühlen und Selbstzweifeln.
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Buchvorschau
So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen - Rolf Merkle
Merkle
1Wie du am meisten von diesem Buch profitierst
Dieses Buch ist keine Urlaubslektüre, die du zum Zeitvertreib lesen und dann für immer beiseite legen solltest. Du wirst von meinem Ratgeber nur profitieren, wenn du immer wieder in ihm liest, die Übungen machst und beherzigst, was ich dir vorschlage.
Ich weiß, das klingt nach Arbeit, aber das ist es auch. Dein Kritiker – diese Stimme in dir, die dir das Gefühl gibt, unvollkommen und nicht liebenswert zu sein – ist so sehr ein Teil von dir geworden, er ist vermutlich so mächtig, dass er sich nicht einfach vor die Tür setzen lässt. So leicht gibt er nicht auf. Sollte es dir tatsächlich an einem Tag gelingen, ihn vor die Tür zu setzen, dann kannst du sicher sein, dass er irgendwann durch die Hintertür zurückkommt.
Alte und eingefahrene Denk- und Verhaltensweisen zu verändern braucht Zeit. Machen wir uns nichts vor. Es liegt ein ganz schönes Stück Arbeit vor dir, wenn du lernen möchtest, dich anzunehmen und dein Selbstvertrauen zu stärken.
Du kannst dir jedoch Frust und Umwege ersparen, wenn du den folgenden Empfehlungen folgst.
Anleitung für das Lesen meines Selbsthilferatgebers
1.Nimm dir für die nächsten drei Monate täglich mindestens 30 Minuten Zeit, um in diesem Buch zu lesen und zu arbeiten. Höre ich dich gerade stöhnen? Höre ich dich gerade sagen, das sei zu viel verlangt? Dann möchte ich dich etwas fragen: Wie viel Zeit bist du dir wert? Dies ist ein erster Test, der dir zeigt, wie ernst es dir ist, mit dir selbst Freundschaft zu schließen. Wenn du nicht bereit bist, diese Zeit für dich aufzubringen, dann schenke dieses Buch einem Freund.
2.Wenn du dich entschieden hast, dir die Zeit zu nehmen, dann gratuliere ich dir zu dieser Entscheidung. Du wirst es nicht bereuen. Mach dieses Buch in den nächsten Wochen zu deinem ständigen Begleiter. Es genügt nicht, dass du die einzelnen Kapitel ein- oder zweimal liest. Auch wenn du glaubst, den Inhalt bereits auswendig zu kennen, lies darin immer wieder. Du wirst stets neue Textstellen entdecken, die du zuvor überlesen hast oder die dir nicht so wichtig schienen. Wiederholung ist die beste Straße zum Erfolg. Es genügt nicht, etwas zu wissen. Es muss dir auch einfallen, wenn du es benötigst – dann, wenn dein Kritiker zuschlägt und dir das Leben schwer macht. Dies wird dir jedoch nur gelingen, wenn dir meine Hilfestellungen zur Aneignung einer positiven Selbstachtung in Fleisch und Blut übergegangen sind.
3.Lies das Buch zunächst einmal im Schnelldurchlauf, um dich auf das Thema einzustimmen. Danach lies es in aller Ruhe. Am Ende mancher Kapitel findest du Übungen. Diese sollen dir einerseits helfen, das Gelesene zu vertiefen. Andererseits sollen sie dich Schritt für Schritt zu mehr Selbstachtung führen. Lass keine der Übungen aus, bitte! Es sind wichtige und notwendige Übungen auf dem Weg zu einem Leben mit mehr Selbstachtung und Selbstvertrauen. Versprochen?
4.Hab beim Lesen immer einen Bleistift oder Textmarker zur Hand. Streiche Textstellen an, die dir wichtig erscheinen. Auf diese Weise vermeidest du unnötiges Suchen, wenn du etwas noch einmal nachlesen möchtest. Andererseits bleibt dir das Gelesene besser haften.
5.Kauf dir ein kleines Notizbuch – eines, das du immer bei dir tragen kannst. Notiere darin wichtige Gedanken aus diesem Buch, und mach darin die schriftlichen Übungen. Kauf dir ein richtig schönes, eines, das wertvoll aussieht – und es vielleicht auch ist. Vielleicht mit einem schicken Ledereinband. Goldprägung? Wichtig ist, dass du bei seinem Anblick ein gutes Gefühl hast und dich freust, es aufzuschlagen und darin Notizen zu machen.
6.Am Ende mancher Kapitel findest du die Überschrift Was möchte ich mir merken? Notiere hier bitte, welche Feststellungen in diesem Kapitel für dich persönlich wichtig waren. Wenn du mit deinen Worten das für dich Wichtige zusammenfasst, dann wirst du es besser in Erinnerung behalten.
Außerdem ist es für dich eine Überprüfung des Gelernten, wenn du dich nach dem Lesen fragst: „Was habe ich behalten und was war für mich wichtig? Mach bitte diese kleine „Hausaufgabe
.
7.Im Kapitel „Tipps für mehr Selbstliebe" findest du 26 Übungen. Diejenigen, die dir schwerfallen, solltest du so lange und so oft machen, bis du ein gutes Gefühl bei ihnen hast. Die Strategien für den Umgang mit deinem Kritiker solltest du so oft und so lange benutzen, bis sie dir in Fleisch und Blut übergegangen sind und du merkst, dass sie Wirkung zeigen.
Von all meinen Büchern ist dieses das wichtigste. Alle seelischen und viele körperliche Probleme haben nur eine einzige Ursache: Selbstablehnung.
Sich annehmen und akzeptieren können ist die Voraussetzung für ein zufriedenes und erfülltes Leben.
Bist du bereit, den wichtigsten Schritt in deinem Leben zu wagen – dich selbst anzunehmen?
Habe ich dich gerade „ja" sagen hören? Dann lass uns keine Zeit verlieren und beginnen. Schauen wir uns zunächst an, welche Folgen es haben kann, wenn du dich ablehnst oder gar hasst.
2Die Folgen einer geringen Selbstachtung
In tausenden von Gesprächen mit meinen Patienten habe ich die Erfahrung gemacht, dass Selbstablehnung oder gar Selbsthass vielfältige negative Auswirkungen auf unsere Gefühle, unser Verhalten, unser körperliches Befinden und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen haben.
Nicht alle der folgenden Auswirkungen finden sich bei allen Menschen mit Selbstwertproblemen. Je nach Stärke der Selbstablehnung sind die Auswirkungen vielfältiger und/oder stärker oder weniger ausgeprägt.
Die Auswirkungen einer geringen Selbstachtung auf die Gefühle
Angst- und Panikgefühle
Menschen, die sich ablehnen, können vielfältige Ängste verspüren. Die häufigsten sind: Angst vor Ablehnung, Angst vor Kritik, Angst vor Nähe, Angst zu versagen, Angst, Fehler zu machen, Angst vor Misserfolg, Angst vor Erfolg, soziale Ängste, Angst, (falsche) Entscheidungen zu treffen, Angst, sich lächerlich zu machen, Angst, die Beherrschung zu verlieren, Angst, seine wahren Gefühle zu zeigen, Angst, andere könnten das wahre – vermeintlich – Schlechte in einem entdecken, Angst, nicht gut genug zu sein, Angst vor Neuem, Verlustangst. Hast du solche Ängste?
Depressionen, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Scham- und Schuldgefühle, Selbstmitleid, Ärger über sich und andere
Selbstzweifel und erst Recht Selbsthass führen zwangsläufig zu Depressionen. Wenn man sich für Fehler verurteilt und denkt, man sei wertlos, und sieht keine Chance, sich zu ändern, dann fühlt man sich hilflos, dann bemitleidet man sich vielleicht, dann macht man sich Schuldgefühle und Vorwürfe, dass man so wenig aus sich macht, dann ärgert man sich über sich selbst, dass man so schwach ist. Die Folge: Depressionen.
Und je deprimierter man ist, umso weniger man auf die Reihe kriegt, umso wertloser fühlt man sich, umso mehr geht die Selbstachtung in den Keller und umso tiefer fällt man in ein schwarzes Loch, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt.
Torsten hat immer wieder depressive Phasen. Er sagt: „Mein Problem ist meine ständige Unzufriedenheit mit mir selbst. Ich genüge meinen eigenen Ansprüchen nicht. Wenn ich im Urlaub nur rumhänge und nichts unternehme, dann ärgere ich mich hinterher, dass ich so wenig auf die Reihe gekriegt und so wenig erledigt habe. Ich denke immer, ich müsste noch mehr schaffen, was mich gleichzeitig aber auch wieder lähmt, weil ich es blöd finde, immer nur zu arbeiten. Man sollte doch auch mal nichts tun dürfen, ohne gleich ein schlechtes Gewissen zu haben und sich nutzlos zu fühlen. Ich kann es mir einfach nicht recht machen."
Überempfindlichkeit, sich verletzt, beleidigt, angegriffen und gekränkt fühlen
Menschen, die schlecht von sich denken, fassen vieles, was andere tun oder sagen, als Ablehnung und Kritik auf, weil sie ihren Mitmenschen unterstellen, dass diese auch negativ über sie denken. Wieso – so denkt man – sollen andere das Nicht-Liebenswerte und das Nicht-Perfekte lieben? Das hat zur Folge, dass Menschen, die sich ablehnen, sich ständig bedroht, in Gefahr, angegriffen und verletzt fühlen. Dadurch, dass sie sich schnell persönlich angegriffen und verletzt fühlen, sind sie schnell beleidigt und gekränkt. Ihr Nervenkostüm ist sehr labil.
Die Arbeitskollegen und Freunde von Vanessa sagen, sie verstehe überhaupt keinen Spaß und sie sei empfindlich wie eine Mimose. Was andere auch immer in