Prinzessin Pupsi
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Über dieses E-Book
„Prinzessin Pupsi“ hat ihren Spitznamen weg, aber als sie älter wird, beschließt sie, dass das nicht so bleiben soll und sie sich lieber durch andere Taten einen Namen machen will – der Auftakt zu einer Reihe von vergnüglichen Abenteuern und Geschichten für kleine und große Leser!
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Buchvorschau
Prinzessin Pupsi - Konstantin Greber
beginnt
1. Kapitel
Prinzessin Pupsi
„Blitz und Donner!, sagte König Ottokar ganz aufgeregt zu seiner Frau, der Königin Wilhelmine, die er aber zärtlich „Schnäuzchen
nannte, denn Wilhelmine hatte ein paar Haare auf der Oberlippe:
Links zwei, und rechts sogar vier.
Warum nur war König Ottokar so aufgeregt?
Bei einem so wichtigen Tag kann man es schon mal sein, denn heute sollte seine Tochter, Prinzessin Amalie, dem Volk seines Königreichs vorgestellt werden.
Königin Wilhelmine hingegen war ganz ruhig, denn alles war gut vorbereitet. Das wusste der König. Dennoch fragte er seine Frau:
„Schnäuzchen, hat Amalie eine frische Windel an? Trägt sie auch den neuen seidenen Strampelanzug? Liegt der goldene Schnuller bereit, damit sie nicht weint? Ist sie auch satt?"
So fragte der König, der ja auch gleichzeitig stolzer Vater eines hübschen kleinen Mädchens war. Das sollte heute das Volk seines Königreichs begeistern.
„Reg dich nicht auf, mein Hase", sagte Königin Wilhelmine.
Die Vorderzähne Ottokars waren nämlich etwas länger, so wie bei einem Kaninchen.
Er liebte es nicht, so genannt zu werden. Aber wer seine Frau „Schnäuzchen" nennt, muss sich das wohl gefallen lassen.
„Liebster Ottokar, sagte Wilhelmine, „sei ganz ruhig, es ist alles in bester Ordnung. Damit Amalie nicht etwa vor Hunger weint, habe ich sie heute zum ersten Mal mit einem Brei gefüttert, den mir deine Tante Gunilla empfohlen hat. Seitdem schläft sie tief und fest und sieht dabei so süß aus ...
„Nun bin ich beruhigt, hab vielen Dank, mein liebes Schnäuzchen!"
Die Königin war ganz gerührt, obwohl Ottokar sie wieder „Schnäuzchen" genannt hatte. Das tat er immer, wenn er so aufgeregt war.
Ottokar ging noch extra in den Thronsaal seines Schlosses, um zu prüfen, ob es hier warm genug war. Ein Diener stand dort. Der trug ein großes Thermometer vor sich her und hatte heute allein die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die kleine Prinzessin nicht frieren musste.
Andere Diener hatten neben den Öfen Holz bereit gelegt, man kann ja nicht wissen.
Die große Stunde nahte, in der Prinzessin Amalie vorgestellt werden sollte. Der Thronsaal war schon ziemlich gefüllt. Nur wer eine Einladung bekommen hatte, durfte hier sein.
Königin Wilhelmine hatte dafür gesorgt, dass nicht nur reiche Kaufleute oder Gutsbesitzer eingeladen wurden, sondern auch Schmiede, Tischler, Bauern, Marktfrauen. Sie liebte das Volk und das Volk liebte sie dafür.
Das Volk musste stehen, aber für die Mitglieder des königlichen Rates standen ganz vorne Polstersessel bereit. Die Minister konnten ohne Mühe alles ganz genau beobachten.
Die anderen mussten die Hälse recken, wenn sie die kleine Prinzessin sehen wollten.
Nun war es so weit. Das Stimmengemurmel verstummte, als ein Diener die Glocke läutete.
Drei Hoftrompeter bliesen laut in ihre Trompeten. Die seidenen Vorhänge hinter dem Thron öffneten sich:
Heraus kam aber nur der Pudel des Königs. Der hatte sich unbemerkt eingeschlichen, wedelte mit dem Schwanz und bellte.
Die Minister in der ersten Reihe rümpften die Nasen, sagten aber nichts.
Das Volk hielt sich die Bäuche vor Lachen.
Erneut bliesen die Trompeten. Das Lachen verstummte. Nun kamen König Ottokar und Königin Wilhelmine. Beide schoben den Stubenwagen mit der kleinen Prinzessin vor sich her. Der König platzte schier vor Stolz, es war sein erstes Kind.
Wilhelmine lächelte in sich hinein.
Prinzessin Amalie schlief weiter.
Der Ausrufer des Hofes trat vor und rief mit schallender Stimme:
„König Ottokar und Königin Wilhelmine sind froh und stolz, Ihnen, Exzellenzen und Ministern, und Ihnen, den Vertretern ihres geliebten Volkes, ihr erstes Kind vorstellen zu können, Prinzessin Amalie."
Ottokar und Wilhelmine winkten leutselig, der König strahlte über sein ganzes Gesicht, so glücklich war er in dieser Stunde.
„Wir wollen die Prinzessin sehen!", rief das Volk. Sie riefen es einmal, zweimal, dreimal. Noch war Amalie nicht erwacht, aber als die Rufe immer lauter wurden, schlug sie ihre Augen auf und bewegte sich. Schnell steckte die Königin ihr den goldenen Schnuller in den Mund, damit sie nicht weint und einen guten Eindruck macht.
Wilhelmine hob sie aus dem Korbwagen und hielt sie hoch, damit alle sie sehen konnten.
„Wie niedlich, wie goldig, wie süß", tönte es aus dem Saal. Amalie lachte die Menschen sogar an.
Alles schien gut, da verzog Amalie ihr Gesicht. Der König wurde blass, nur Königin Wilhelmine blieb ruhig.
Das Volk wurde ganz still. „Ist etwas mit dem Baby?" fragten sich besorgte Mütter