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Ist da wer?: Ist der alte Gottvater zu klein für das Universum?
Ist da wer?: Ist der alte Gottvater zu klein für das Universum?
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eBook552 Seiten7 Stunden

Ist da wer?: Ist der alte Gottvater zu klein für das Universum?

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Über dieses E-Book

Die Frage nach Gott lässt uns nicht los. Sie erscheint selbst unter den Bedingungen der modernen Welt in zahlreichen Facetten, die sich lediglich in der Form unterscheiden von den klassischen Antworten auf die Gottesfrage: worin liegt der Grund des Seins? Beim Blick auf die Milliarden Galaxien in unserem Universum entsteht automatisch die Frage: Wo ist unser Ort? Haben wir überhaupt noch einen Ort? Hat das Ganze einen Sinn? Wer oder was hat das alles hervorgebracht? Und nicht zuletzt die existenzielle Frage: Welches Verhältnis besteht zwischen meinem bescheidenen Leben und dem Kosmos? Gibt es eine denkerische Alternative zu dem in allen Naturwissenschaften inzwischen selbstverständlichen Rekurs auf die Zufälligkeit allen Seins? Schauen wir ins Universum hinaus, so begegnen uns dort monströse Dimensionen, die offensichtlich unsere Vorstellungskraft überfordern, ja, die gar nichts zu tun zu haben scheinen mit uns Menschen. Auf der anderen Seite haben die tradierten religiösen Formeln an Aussagekraft verloren. Viele Menschen verlassen die Kirchen nicht deshalb, weil sie berechtigte Kritik an der Institution haben, sondern weil die bildhafte Rede von Gott und seinen Heerscharen ihnen allzu märchenhaft und unwirklich daherkommt und in einem offenkundigen Widerspruch zur aufgeklärten Welt steht. Gleichwohl ist das Verlangen nach einem letzten Sinn ungebrochen. Warum existiert überhaupt irgendetwas? Welche Rolle spielt mein eigenes, kontingentes Dasein?
Doch dass unser Universum einfach so aus dem Nichts trat ohne tieferen Grund, kann sich so recht auch niemand vorstellen. Jede Pizza, die gebacken und ins Haus geliefert wird, bedarf eines Auftrags. Der Kunde muss sie bestellt haben. Aber ausgerechnet vom Universum glaubt man, dass es einfach so da war, mal eben entstanden wie im Vorrübergehen? Da passt auch etwas offensichtlich nicht zusammen. Paradoxerweise kamen in den letzten Jahrzehnten viele Impulse aus den Naturwissenschaften und aus der Kosmologie, die die Chance boten zu einer Neuformulierung der Gottesfrage, eine Entwicklung, die die Kirchen nicht zur Kenntnis genommen haben. Dazu gehören neben dem Urknallmodell das auffällige Finetuning der physikalischen Parameter nebst dem Anthropischen Prinzip, das uns vor Augen geführt hat, wie eng der Flaschenhals bereits am Anfang gewesen sein muss für ein Universum, das Beobachter zulässt. Der Autor sucht nach neuen Wegen in der Formulierung eines zeitgemäßen Gottesverständnisses.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum23. Dez. 2019
ISBN9783750446847
Ist da wer?: Ist der alte Gottvater zu klein für das Universum?
Autor

Klaus Windhöfel

Klaus Windhöfel studierte Theologie, Philosophie und Physik in Bochum, Wuppertal und Bonn. Er war 25 Jahre in Wetzlar als Pfarrer im Schuldienst tätig und unterrichtete Religion, Ethik und Anthropologie. Seit 2014 im Vorruhestand.

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    Buchvorschau

    Ist da wer? - Klaus Windhöfel

    2019

    Kapitel 1: Ist der alte Gottvater zu klein für das

    Universum?

    Es gibt einen schlagenden Beweis für die Evidenz der Gottesfrage. Sie kann immerhin aufgeworfen werden in diesem Universum. Wir können nicht daran zweifeln, denn wir sind gerade dabei, genau dies zu tun. Diese Beobachtung kann als Plattitüde abgetan werden oder man schaut genauer hin auf das, was da vor sich geht. Angesichts der vielfältigen, durchaus verwirrenden, teils antiquierten Antworten auf die Frage nach Gott, den historischen Religionen, von denen viele seit langem bereits ausgestorben sind und der nie endenden subjektiven Suche nach metaphysischer Erfahrung ist dies durchaus etwas Besonderes in einem materiell-energetisch strukturierten Universum. Es besteht kein Zweifel daran, dass wir Kinder des Kosmos sind. Wir können die engen Kreise, die uns mit Familie, Nation und Kulturraum verbinden und die uns erst durch Sozialisationsprozesse zu Menschen haben werden lassen, immer weiter nach außen ziehen, räumlich in das Weltall hinaus und zeitlich immer weiter zurück die Primatenlinie entlang zu den ersten warmblütigen Säugetieren, kaum größer als ein Eichhörnchen, über den Landgang von Flora und Fauna vor etwa 480 Millionen Jahren, über die „Kambrische Radiation vor etwa 540 Millionen Jahren immer weiter zurück, als binnen weniger Millionen Jahre plötzlich die Baupläne für die Fische und späteren Amphibien zur Verfügung standen in Form ihrer DNA-Struktur, über die ausschlaggebenden evolutionären Erfindungen der Mehrzelligkeit und der Photosynthese bis zu den präbiotischen Gebilden in der s.g. „Ursuppe, immer noch gibt es ein „Davor, und wir sind noch lange nicht am Anfang allen Seins angelangt. Wir dürften kein Glied aus dieser kausalen Abfolge herausnehmen, ohne uns sofort zu Exekutieren. Viele Alternativverläufe der Geschichte des Universums sind denkbar, aber nur diese eine Geschichte hat zu uns Menschen geführt. Schließlich mussten die Substanzen, die sich in den Ozeanen der Ur-Erde befanden, irgendwoher stammen. Aus Nichts entsteht nichts. Auch der Blaue Planet besteht aus Stoffen, die im Universum lange vor unserem Sonnensystem in Vorgängersternen durch Kernverschmelzung entstanden sind, rote Riesen mit mehrfacher Sonnenmasse, die nur wenige Millionen Jahre gelebt haben, längst erloschen oder in einer Supernova explodiert. Wir können diese zeitliche Linie mittels wissenschaftlicher Beobachtung und Theoriebildung immer weiter zurückverfolgen, allerdings nicht beliebig lange. Nach 13,8 Milliarden Jahren stehen wir vor einer Tür, die sich nur einen Spaltbreit öffnen lässt, dem Urknall. Dort liegen die Anfangsgründe von Raum, Zeit, Energie und Materie. „Im Grunde ist alles, auch wir selbst, dieser Ursprungssingularität entsprungen. Warum man in diesem Zusammenhang von einer Singularität spricht, erklären wir im zweiten Kapitel. Wir sind also keineswegs aus dem Nichts entstanden, und ebenso wenig sind wir unvermittelt als sprachbegabte, denkende und Wissenschaft betreibende Wesen auf die Erde gesetzt worden. Dazu sind viele kulturelle Entwicklungslinien nötig gewesen, die uns allmählich zu dem gemacht haben, die wir heute sind. Auch das Wissen vom Universum hat sich beständig erweitert. Die Art und Weise, wie der Mensch sich heute selbst sieht und beurteilt, ist das Ergebnis einer langen geistesgeschichtlichen Evolution. Ursprünglich – in der griechischen Antike – glaubte sich der Mensch von schützenden kristallenen Sphären umgeben, deren Mittelpunkt Erde und Mensch waren. Gott als der unbewegte Beweger war laut Aristoteles die Ursache für die Mechanik der Schalen, an welche die Gestirne geheftet waren, von innen nach außen: Merkur, Venus, Mond, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn, umgrenzt von der äußeren Schale der „Fixsterne. Jenseits dieser letzten Schale gab es keinen Raum mehr. Ein Weltenraum mit unendlich vielen Sonnen und Planeten war seinerzeit noch nicht vorstellbar. Das Wort „Kosmos kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Ordnung. Gemeint war eine vernünftige Ordnung, die man verstehen konnte, weil sie auf einem rationalen Gottesbegriff fußte. Zwischen dem vernunftorientierten Philosophen und dem rationalen Weltgebäude bestand ein tiefer Zusammenhang. Der Mensch schaute auf diese geordnete Welt und sah sich selbst. Die äußere Sphäre hat sich längst aufgelöst in eine schauderhafte Kälte und Endlosigkeit. Wenn wir da hinausschauen, kann uns angst und bange werden. Eine ordnende Vernunft, die uns jene Sicherheit und Geborgenheit verleihen würde, die den alten Griechen noch selbstverständlich war, finden wir dort längst nicht mehr. Diesen Erkenntnisfortschritt, der unsere Erde zu einem unbedeutenden Staubkorn am Rande einer Galaxie gemacht hat, verdanken wir einer Weiterentwicklung wissenschaftlicher Methodik. Empirische Beobachtung, Mathematik, experimentelle Physik und verbesserte Theoriebildung führte zu einem Bestand an objektivem Wissen, der auch meinen Ausführungen zur Gottesfrage zugrunde liegt. Abhängig bleiben wir freilich nach wie vor von der näheren und ferneren räumlichen oder kosmischen Umgebung. Geändert hat sich nur die objektive Erkenntnis um unsere Stellung im All, die vorurteilsfrei und schonungslos, ohne Rücksicht auf die besonderen Empfindlichkeiten der menschlichen Spezies, uns einen Spiegel vor Augen hält, in dem wir schlicht und einfach nicht mehr vorkommen. Wenn man so will, haben wir seit Beginn der Neuzeit ein „Verortungsproblem. Wir wissen eigentlich nicht mehr, was und wer wir in diesem gigantischen Universum sind, ja man kann es noch drastischer formulieren: es ist zweifelhaft, ob dort jemand um uns weiß; mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit würden die im Universum obwaltenden Naturgesetze nicht die geringste Rücksicht auf die Existenz einer sensiblen Spezies nehmen können. Trotzdem leben wir beständig in enger Partnerschaft mit den uns umgebenden Räumen, ohne uns dessen im Alltag bewusst zu sein. Wir können uns konzentrische Kreise vorstellen, die von jedem Einzelnen ihren Ausgang nehmen und immer weiter in die unermesslichen Weiten des Alls hinausgehen. Die meisten Menschen leben und agieren nur in den innersten Kreisen, weil sie dort gefordert werden und sich bewähren müssen. Sie müssen arbeiten und für ihre Existenz sorgen. Die Anforderungen von Familie und Verwandtschaft, Vereinsleben und Freundeskreis nehmen in Beschlag. Dabei müssen vielfältige Rollenerwartungen bedient und neuen Erfordernissen angepasst werden. Für die meisten ergeben sich aus diesen Notwendigkeiten automatisch die Sinnbezüge der Alltagswelt, und man kommt eigentlich nur selten dazu, über das größere Ganze nachzudenken, oder man lässt solche Reflexionen von vornherein beiseite, weil sie irritieren und verwirrend sind. Die Kreise dehnen sich weiter aus in die Sprachfamilie, die Nation, den Kontinent, dem man sich entfernt noch zugehörig fühlt. Das Stichwort „Globalisierung ist heutzutage bereits angstbesetzt, und von bald 8 Milliarden Mitbürgern auf der Erde hat kaum noch jemand eine blasse Vorstellung, obwohl sie noch deutlich zu jenen Räumen gehören, die uns angehen sollten. Wir erkennen das an den weltweiten Migrationsströmen, die den Beginn einer modernen Völkerwanderung markieren. Doch die Kreise gehen natürlich weiter in die äußeren Räume hinaus. Dabei sind diese Räume bzw. das Umfeld, in welchem wir im engeren und weiteren Sinne leben und von dem wir abhängig sind, nicht statisch, sondern dynamisch, vielfach rückgekoppelt und ineinander geschachtelt. Selbst unsere Verbundenheit mit den äußersten Räumen, den kosmischen, ist kein esoterischer Gemeinplatz, sondern höchst real, wie wir gleich sehen werden. Seit der Umweltdebatte aus den 70iger Jahren des letzten Jahrhunderts kennen wir den Begriff des Ökosystems, der vorher so gut wie unbekannt war. Alles, was wir in die Umwelt an Abfällen und Unbrauchbarem „entsorgen, bleibt dort, reichert sich an und wirkt auf das Leben, meist negativ, zurück. Wir haben seitdem gelernt, dass wir lediglich eine unter vielen Komponenten eines organischen Systems sind, das alles mit allem verbindet. Die einzelnen Lebenseinheiten bleiben aufeinander angewiesen und voneinander abhängig. Das ökologische Gleichgewicht stellt einen Zustand von Ausgleich dar, den nur ein einziger Akteur dieser Vielfalt an Teilnehmern nicht herzustellen vermöchte. Der Mensch musste lernen, dass er auf diese Ökosysteme angewiesen bleibt, weil sie ihm Schutz und Sicherheit gewähren. Diese lassen sich nun wie die konzentrischen Kreise, für die sich der Einzelne verantwortlich fühlt, ebenfalls immer weiter nach außen verlagern. Die schützende Hülle der Atmosphäre, des Magnetfeldes der Erde und des Ozongürtels endet schon wenige Kilometer über der Erdoberfläche. Die Todeszone des leeren Raumes mit seiner aggressiven kosmischen Strahlung und seiner tödlichen Kälte knapp über dem absoluten Nullpunkt beginnt weit unterhalb der Umlaufbahnen der Satelliten. Trotzdem gehören zu dem erweiterten Ökosystem auch unsere Sonne und die Nachbarplaneten. Die Sonne ermöglicht die geordnete Umlaufbahn unseres Planeten und spendet die nötige Energie für die Aufrechterhaltung der biologischen Vielfalt. Durch die gravitative Bindung irrlichtern wir nicht irgendwo ziellos durch den Weltenraum, sondern reisen mit unserem Heimatstern einmal in etwa 250 Millionen Jahren um das von einem Schwarzen Loch beherrschte Zentrum der Milchstraße herum. Unsere großen Geschwister, die Gasplaneten Jupiter und Saturn halten infolge ihrer starken gravitativen Anziehung Gesteinsbrocken, Asteroiden von uns fern. Sie erfüllen die Funktion eines nützlichen Staubsaugers. Der Mond stabilisiert die Erdachse. Selbst die gigantischen Ausmaße unserer Heimatgalaxie mit ihrem Durchmesser von 100000 Lichtjahren und 100 bis 300 Milliarden Sternen gehören im weiteren Sinne zum kosmologischen Ökosystem, weil Fixsterne mit ihren Planeten nur aus interstellaren Gas- und Staubnebeln entstehen können, die man ausschließlich innerhalb von Galaxien antrifft. Auf diese Weise hat auch unser Sonnensystem einmal das Licht der Welt erblickt, übrigens sehr weit von ihrem jetzigen Ort in der Galaxie entfernt. Außerhalb der innergalaktischen Verhältnisse wären Sonne, Mond und Erde niemals entstanden. Auch der endlose, kalte, leere Raum gehört noch zum Ökosystem, indem er sozusagen als Müllkippe dient für die unbrauchbare Energie. Alle Lebenseinheiten sind s.g. „dissipative Strukturen fernab vom thermischen Gleichgewicht, die auf einen ständigen Durchfluss von Energie angewiesen sind. Aber die Betonung liegt auf dem „Durch. Das Abfließen der unbrauchbaren Energie ist genauso wichtig wie die Aufnahme der Sonnenenergie. Der dunkle, kalte Nachthimmel nimmt die überschüssige Energie von der Erde auf. Wäre die nähere kosmische Umgebung zu dicht mit Nachbarsternen besetzt, so wäre der Nachthimmel durch die Aufsummierung ihrer Strahlung taghell erleuchtet und es käme zu einem Hitzestau auf der Erde, d.h. Lebensstrukturen wären erst gar nicht entstanden. Deswegen kann man mit Recht davon ausgehen, dass in der Nähe des Zentrums unserer Spiralgalaxie, wo die Sterne viel dichter beieinander sind, kein Leben entstanden sein wird. Auch die Anziehungskraft verbindet alles mit allem, weil sie generell nicht abschirmbar ist. Wir erfahren dies alltäglich mit der größten Selbstverständlichkeit. Wir sind mit unserem Körpergewicht an die Gesamtmasse der Erde angepasst. Würde diese Masse durch irgendein Wunder morgen wesentlich vergrößert, so würden wir entsprechend schwerer, ohne dass sich an unserer Körpermasse das Geringste verändert hätte. Lediglich die Relation zwischen zwei voneinander unabhängigen Massen führt zu diesem Phänomen der Schwere. Längere Aufenthalte in der Schwerelosigkeit der Raumstation ISS führen unweigerlich zu gesundheitlichen Problemen, eine der Herausforderungen, die noch bei der geplanten bemannten Marsexpedition neben der erheblichen Strahlenbelastung zu meistern sein werden. Eine bemannte Reise zum Mars hin und zurück könnte jeweils nur stattfinden, wenn Mars und Erde einander nahekommen. Daraus folgt, dass man schon einen sehr langen Aufenthalt auf dem Mars von ca. 16 Monaten einplanen müsste. Insgesamt käme man mit Flugzeit auf fast 3 Jahre Aufenthaltsdauer im Weltraum. Für eine solch lange Zeit außerhalb der schützenden Hülle des Ökosystems Erde ist kein Leben ausgelegt, selbst wenn man ein biologisches Imitat in der Raumkapsel und in den Schutzanzügen als fundamentale Versorgungssysteme für die Crew mitnimmt. Mit Einbußen an Gesundheit und Wohlbefinden ist in jedem Fall zu rechnen. Sollte es eines Tages zu langdauernden interstellaren Raumflügen kommen, die erst wirklich interessant werden mit Blick auf die Sondierung von Exoplaneten aus der Nähe, so wird man gewiss keine Biomassen mit auf den Weg schicken. Auch der bekannte „Kälteschlaf" aus zahlreichen Science-Fiction Filmen schützt ja wohl kaum vor Strahlung, selbst wenn die Kryokonservierung ganzer Körper medizinisch eines fernen Tages möglich sein sollte.

    Seit dem Urknall befinden wir uns in einer fortdauernden Geschichte mit vielfachen Übergängen und Gestaltungen. Das zeitlich Frühere beeinflusst das Spätere. Das räumlich Entfernte steht mit dem Nahen in Verbindung. Auch wenn diese Zusammenhänge auf den ersten Blick unanschaulich sind und „weit hergeholt" erscheinen, weil wir im Alltagsgeschäft kein Bewusstsein dafür haben, so können wir schwerlich leugnen, dass wir Momentaufnahmen dieses gigantischen kosmischen Prozesses sind und vorübergehende Einheiten im Werdegang des Alls. Nur vor diesem Hintergrund unserer zeitlichen und räumlichen Einbettung ist das Sich-Verwundern über die Frage nach Gott verständlich, wenn man einmal die Perspektive vom Menschen auf den Prozess verlagert. Hinter der offenen Frage nach Gott als dem Grund von allem steht die noch wichtigere Frage: wie ist es überhaupt möglich, dass es im Universum einen Prozess beständiger Komplexifizierung materiell-energetischer Arrangements gibt, der zumindest in einer Provinz auf einem offenbar besonders für das kohlenstoffbasierte Leben geeigneten Wasserplaneten im noch absolut jungen Universum bereits zu Beobachtern geführt hat, die diesen Weg mit all seinen mannigfachen Voraussetzungen und Übergängen nachbuchstabieren können, und dies keineswegs auf phantastisch-mythologische Weise, sondern mit Hilfe strenger wissenschaftlicher Methodik. Für einen Materialisten muss sich diese Beobachtung in die Paradoxie kleiden, dass sich das Universum selbst erkennt und sich Rechenschaft über sein Gewordensein gibt. Geht man nur ein Stück zurück und betrachtet die Angelegenheit aus gebührender Distanz, so erscheint es schlechterdings unglaublich oder gar unmöglich, dass ein geschlossenes physikalisches System – und dabei handelt es sich bei unserem Universum ganz ohne Zweifel – Beobachter zulässt, die Wissenschaft betreiben und die Frage nach Gott bzw. nach dem Grund des Seins stellen. Am Beginn philosophischen Denkens steht immer das Hinterfragen des Gewohnten und die Verwunderung darüber, dass man so wenig erstaunt ist über die Tatsache des Lebendigen in einem materiell organisierten Kosmos. Wie muss ein Universum beschaffen sein, das Leben und Denken aus sich hervorzubringen vermag? Bevor wir im nächsten Kapitel ins Detail gehen, ist es wichtig, die groben Linien zu sehen und den normalen alltäglichen Horizont zu überschreiten. Machen wir uns bewusst: ein rein materialistisch aufgefasstes Universum, das nach Art einer großen Maschine funktionierte, in dem unendlich viele Zahnrädchen auf immer dieselbe Weise ineinandergreifen, hat Schwierigkeiten mit der Erklärung, wie der Geist in die Maschine gelangt sein soll. Ob wir uns die großen Skalen der galaktischen Ebene anschauen oder die filigranen Vorgänge der Biochemie, immer nur sehen wir kleine Billardkügelchen, die einander stoßen und ihren Impuls weitergeben, oder auf der Ebene der selbstorganisierenden Lebenseinheiten sehen wir dieselben Kügelchen, die nur komplexeren Regeln gehorchen als in den großen Sternen, die im ganzen physikalisch einfach zu beschreiben sind, weil man nur die statistischen Durchschnittswerte unzähliger ungeordnet durcheinanderwirbelnder Moleküle berechnet und vom konkreten Ort und der Zeit, wo sich ein Molekül aufhält, abstrahiert. Was wir auch betrachten: grundsätzlich gibt es keine Ausnahmen vom Gesetz allumfassender Kausalität. Natura non facit saltus. Die Natur ist durchgängig nach dem Verhältnis von Ursache und Wirkung organisiert. Lücken oder weiße Flecken gibt es nicht. Allerdings wird diese Kausalität auf den unteren Skalen der Lebensvorgänge immer komplexer, und die Vorhersagekraft aus den Naturgesetzen nimmt immer mehr ab, weil der Evolutionsprozess des Lebens auf der Erde prinzipiell, wie der kosmische Prozess auch, geschichtlich-irreversiblen Charakter hat, d.h. er hätte alle möglichen Verläufe nehmen können. Wie wir es auch drehen und wenden: so etwas wie Geist und Denken gehört da eigentlich gar nicht hin. Sie sind und bleiben ein Fremdkörper in einem maschinenhaften Universum. Eine einzige Provokation: wie kann ein toter Behälter, in welchem die Gegenstände beziehungslos durcheinandergewürfelt sind und sich nur durch grund- und ziellose Zufälle in bestimmter Weise gruppieren, trotzdem einigermaßen stabile Zustände generieren, die über sich selbst hinausfragen? Die Evolution des Lebens auf der Erde hat in 3,8 Milliarden Jahren zu Wesen geführt, die wissen, dass sie in der Welt sind. Verholfen dazu hat uns die Befreiung von Instinkten, an deren Stelle die Lernfähigkeit getreten ist, sowie unsere Sprachfähigkeit, die wiederum das Denken geschult hat. Sprache und Denken ermöglichen die Vergegenständlichung der Welt. Erst die Begriffsbildung trennt uns von der Unmittelbarkeit der Dinge, und diese Trennung bzw. Distanz zu den Dingen, diese Differenzerfahrung zur Welt überhaupt und letzten Endes auch zu uns selbst, setzen ungeheure Dimensionen der Freiheit aus sich heraus. An diesem Punkt stehen wir jetzt, und wir fragen uns, ob nicht die Gottesfrage als solche schon ohne ihre spezifischen inhaltlichen Füllungen Aufschluss gewährt über unsere Position in der Welt. Wir sind mit der Fähigkeit zur Transzendenz ausgestattet. Wir sind nicht passiver Mittelpunkt einer Um-Welt, mit der wir gemäß den biologischen Programmen interagieren, sondern wir haben Welt und befinden uns in einem stetigen Vorgang der Weltaneignung. Deswegen können wir begrifflich über jedwede Grenze hinausgehen und selbst das ganze Universum zum Gegenstand unserer Analysen machen. Das tun wir im Augenblick, und ich hoffe, dass der Leser innehält und sich die Seltsamkeit dieses Vorgangs vor Augen führt. Eine erste vorsichtige Schlussfolgerung könnte folgendermaßen lauten: vielleicht ist unsere analytisch-kausale Sichtweise auf das Universum zu einseitig. Möglicherweise sollten wir den Blick weiten. Die Fragen, die wir stellen, stecken natürlich auch den Rahmen der möglichen Antworten ab. Ein totes Universum kann eigentlich kein Leben hervorbringen. Das sagt uns schon der gesunde Menschenverstand, der sich selbstverständlich in den Naturwissenschaften vor ihren rationalen Methoden zu rechtfertigen hat. Die kausale Betrachtungsweise ist ja nicht falsch, aber sie sollte ergänzt werden um weitere wichtige Aspekte. Dazu will dieses Buch ja Anregungen geben. Gehen wir auf die allerkleinsten Skalen, die wir noch empirisch erforschen können, so hört ohnehin jegliche Vorstellung physikalischer Verursachung auf. Ausgerechnet das Fundament, auf dem alles steht, die Welt der Atome und Elementarteilchen, schert sich in keiner Weise um unsere Auffassung von Kausalität, Raum und Zeit. Wir werden im dritten Kapitel noch auf die Welt der Quanten zu sprechen kommen.

    Doch wer oder was sind wir denn nun in Wahrheit nach diesen Vorüberlegungen? Ein Stück Natur, eine Facette der langen Geschichte des Universums, das plötzlich den Sprung in die Freiheit geschafft hat? Einerseits gehören wir weiterhin zur Natur, weil wir ein Ergebnis der langen Lebensevolution auf der Erde sind und zur Familie der Säugetiere gehören. Unsere tierische Herkunft können wir ja beim besten Willen nicht leugnen. Von den nächsten Verwandten, den Schimpansen und Bonobos trennen uns nur 1,5% Genomdifferenz. Dennoch sind wir weitaus mehr als intelligente Menschenaffen. Wir verstehen uns ja nicht mehr als Tiere. In gewisser Weise repräsentieren wir die Lücke im Sein. Das Seinskontinuum ist mit dem Auftauchen des Menschen gerissen. Wäre das nicht der Fall, so wären wir noch mit unseren Artgenossen und der Natur instinktiv verbunden, wir würden uns noch im Garten Eden befinden vor dem Sündenfall in einer Art von träumender Unschuld, aber von Freiheit, Forscherdrang und Selbstentfaltung dürfte keine Rede sein. Naturwissenschaftlich ist der Beweis schnell erbracht. Ein physikalisch geschlossenes System gehorcht den Energieerhaltungssätzen. Energie kann zwar transformiert werden in andere Zustände, sie kann aber weder verlorengehen noch von außen zugeführt werden, und da wir das Universum als ein geschlossenes physikalisches System aufzufassen haben, ist Freiheit darinnen nicht vorgesehen. Auf der anderen Seite haben wir das subjektive Gefühl frei zu sein in unseren Entscheidungen, im Denken und Handeln. Wie gehen wir mit diesem Widerspruch um? Wir können ein anschaulicheres Beispiel nehmen, das uns vertrauter ist. Unser Gehirn ist als Teil der Evolution des Lebens auf der Erde nichts anderes als ein quasi geschlossenes physikalisches System, bestehend aus 100 Milliarden Neuronen, die sich über Synapsen und Axone miteinander vernetzen können. Wenn wir dort einen freien, geistigen Impuls verorten wollten, müssten wir zweifellos die Erhaltungssätze verletzen, denn Geist müsste sich ausnahmsweise einmal als ein Bündel von plötzlich auftauchenden Energiequanten bemerkbar machen. Denn nur so könnte er wechselwirken mit einem mechanischen System. Betrachten wir Geist hingegen als eine eigenständige immaterielle Welt ohne energetische Äquivalenz, so ist naturwissenschaftlich kaum glaubhaft zu machen, wie er auf ein materielles Substrat einwirken könnte. Mehr oder weniger müssen wir folglich die Konzession machen, dass dem Geist sichtbares Sein in Gestalt von Energiequanten zukommt, um ihn im Geflecht der Neuronen zu verorten, wie es z.B. der berühmte Nobelpreisträger Sir John Eccles vorgeschlagen hat. Was aber materiell-energetisch daherkommt, ist eigentlich kein Geist mehr, sondern Materie. Dann wäre der Geist nur ein Epiphänomen des Gehirns, etwas Aufgesetztes, ein Produkt der Materie. Es liegt auf der Hand, dass in diesem Fall von Freiheit keine Rede sein dürfte. Denn all unser Tun und Denken wäre determiniert, weil ihm jeweils ein materiell-energetisches neurales Muster voraufgeht. Die Philosophie des Determinismus beruht auf der Annahme eines durchgängigen Kausalnexus und leugnet jegliche Form von Freiheit. Dass es damit nicht sein Bewenden haben kann, erkennen wir bereits an den angestellten Überlegungen. Wie sind wir denn zur Gottesfrage gelangt? Nur durch ein Höchstmaß an ausgeschöpfter Freiheit! Wohlgemerkt: ich meine nicht die Inhalte der vielen Religionen, die vielen angeblichen Selbstmitteilungen einer höheren Macht. Ich gehe nur von der Frageform aus und von der abstrakten Idee Gottes, und frage: ist solches möglich unter der Prämisse einer deterministischen Welt? Meine Antwort ist nein! Ihr formelles Aufwerfen verrät auch keinerlei evolutionären Nutzen, während wir die religiösen Kulturprodukte durchaus unter dem Aspekt der Kontingenzbewältigung und des Zusammenhalts von Gemeinschaften als vorteilhaft betrachten können. Diejenigen Sozietäten, die im Namen höchster Werte oder im Auftrag einer allmächtigen Gottheit agieren, haben in der natürlichen Konkurrenz mit fremden Gemeinschaften und Völkern einen nicht zu verachtenden Vorteil. Doch hier wie andernorts luxurieren im Laufe der Weiterentwicklung immer mehr kulturelle Merkmale, die wie Kunst und Literatur um ihrer selbst betrieben werden, unabhängig von jeglichem Überlebensvorteil.

    Ich habe vorhin ausgeführt, dass eine Teilgeschichte des Universums die Fähigkeit zur Transzendenz erlangt hat. Wenn man sie bis zur letzten Konsequenz ausreizt, gelangt man zwangsläufig zur Frage nach Gott. Doch wie kann ein Teil des Ganzen das umfassende Ganze erkennen? Wie kann eine Momentaufnahme des Prozesses sich Rechenschaft geben über seinen Verlauf? Unter welchen Bedingungen kann eine immanente Komponente ihre eigenen Entstehungsbedingungen rekonstruieren? Das wäre so, als ob eine Software im Rahmen der KI-Forschung in der Lage wäre, die Hardware zu erkennen, auf der sie läuft und darüber hinaus auch noch die Bedingungen, unter der sie programmiert worden ist. Die digitale Technologie schreitet in der Gegenwart wohl am schnellsten voran und ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht. Lernfähige Software dürfte bald zur selbstverständlichen Normalität gehören wie heute schon die vielen Assistenzsysteme, die die Alltagsroutinen ersetzen oder erleichtern. Eines Tages wird sich Software auch selbst programmieren können und die Hardwarekomponenten selbstständig weiterentwickeln. Doch alles wird abhängen vom Input der Programmierer. Roboter und alle rechnergestützten Systeme werden den Menschen sehr bald in allen Funktionen übertreffen. Aber schwerlich einzusehen wäre ein erneuter „Sündenfall, in welchem sich etwa die Arbeitsroboter gleichschalten und sich gegen ihre Urheber wenden. Warum sollte das passieren? Es ist exakt die Frage, die wir gerade erörtern. Kein künstliches System kann unvermittelt Freiheitsgrade aus sich heraussetzen, die ihm nicht vorher gewährt worden sind. Natürlich können wie überall, so auch in der digitalen Welt, Fehler auftauchen und die Programmierer müssen sie korrigieren. Aber es dürfte immer möglich sein, bestimmte Sollbruchstellen oder Firewalls einzubauen, um eben gerade dies zu verhindern, dass ein künstliches System seine Schöpfer entmachtet. Schwer vorstellbar ist auch, wie ein zwar gut vernetztes und permanent dazulernendes KI-System aus Robotern und automatischer Fertigung ohne Emotionen und subjektiver Zentralperspektive, ohne Ehrgeiz und Machtwillen plötzlich und unvermittelt die Freiheit für sich entdecken würde, um darauf gegen ihre Götter zu rebellieren. Robotern werden allenfalls menschliche Gefühlsäquivalente einprogrammiert; sie werden jedoch niemals eigenständige Gefühle entwickeln, weil ihnen die biologischen Körper als Resonanzboden für diese Empfindungen fehlen. Die biologische Evolution hat uns mit sehr effizienten Belohnungsmechanismen ausgestattet, die wir auch körperlich wahrnehmen. Auf diese Weise wird erwünschtes, überlebensdienliches Verhalten gefördert und über den Stress- bzw. Angstmechanismus das Gegenteil verhindert. Jahrmillionen biologischer Evolution haben ein inneres System aus Emotion, Spannung und deren Abbau, Leidenschaft, Sexualität, Rivalität usw. etabliert, das uns bei unseren Glücksvorstellungen und bei der Suche nach Freude auch heute noch leitet. Bezogen auf unsere Ursprungsfrage können wir nach der Computeranalogie nur konstatieren, dass jemand gewollt oder zugelassen hat, dass Beobachter entstehen können, die in Freiheit die Frage nach Gott stellen. Wobei dieses „Jemand zunächst offenbleiben muss, so wie die Gottesfrage ihrerseits im Moment noch völlig ohne Inhalte erörtert wird. Dieses „Jemand" kann sich auch als der Prozess selbst herausstellen, jene Geschichte des Universums, die seit dem Urknall abläuft oder als ein Prinzip, das jeweils für sich selbst organisierende Einheiten entsprechende Freiheitsgrade zulässt. Wir halten einstweilen als Zwischenergebnis fest, dass dieses Universum ein besonderes sein muss, weil es die Gottesfrage zulässt oder erzwingt. Für den Riss im Kontinuum des Seins, für die Akausalität des Denkens und der Frage nach dem Grund als Ausdruck der Freiheit, zahlen wir freilich auch einen hohen Preis. Diese Lücke reißt mitunter auch einen ganzen schwindelerregenden Abgrund auf, der uns Angst macht. Wir stehen buchstäblich vor dem Nichts. Denkt man nur tief genug, dann gelangt man zu der Erkenntnis, dass es keinen Boden mehr gibt. Nichts von Dauer trägt und hält uns mehr. Alles kann in Zweifel gezogen werden. Es gibt keine letztgültige Sicherheit mehr. Der Preis für Selbstbewusstsein und Freiheit ist das Schweben über einem bodenlosen Abgrund. Daraus resultiert auch das Empfinden des Fremdseins in der Welt, worauf die Existenzphilosophie des 20. Jahrhunderts gründet. Der Mensch ist offensichtlich etwas vollkommen anderes als ein Gegenstand, der sich in der Welt vorfinden lässt. Wir können uns von innen heraus zwar zu Gegenständen machen, um der Verantwortung aus dem Wege zu gehen, oder im äußeren Zugriff auf ein beliebiges Objekt reduzieren lassen, wir können uns jedoch nicht in unserer wahren Existenz im Lichte der Vernunft als Ding unter Dingen begreifen. Wir sind über die Dingwelt hinaus, stehen einerseits in Raum und Zeit und gleichzeitig außerhalb ihrer. In der Religionsgeschichte hat die Gnosis am deutlichsten das Fremdsein des Menschen in der Welt betont. Er gehört nicht wesensmäßig zu ihr. Weil er jedoch den Weltstrukturen verfallen ist, bedarf er einer Befreiung von außen durch eine transmundane Gottheit. Eine innerweltlich verstandene und wirkende Gottheit besäße nicht die Kraft für den notwendigen Erlösungsakt, dies vermag nur ein Erlösergott, der außerhalb der Welt steht und mit ihr wesensmäßig überhaupt nichts zu tun hat. Dieses Thema erscheint in der Philosophie in verschiedenen Varianten, bei Heidegger z.B. in der Betonung der ontologischen Differenz. Zum Seienden zählen alle Gegenstände der Welt, auch die bisher erörterten. Das Sein hingegen liegt dem Seienden zugrunde, kann aber weder erkannt noch definiert werden. Eigentlich gibt es keinen Begriff dafür. In unserem Zusammenhang mag es stehen für die Leere des Gottesbegriffs. Wir haben im Moment ja nur ein Gerüst vorliegen. Die Tür lässt sich nur einen Spalt weit öffnen, wir ahnen, dass da noch etwas dahinter liegt, aber uns fehlen die Begriffe, es zu benennen, ja wir haben gar keine Anschauung davon. Jedoch bedeutet von der Innenseite betrachtet das Öffnen der Tür bereits eine ganze Menge. Vor diesem Rätsel stehen wir im Moment. Und der äußere Ausdruck davon ist die offene Frage nach Gott oder die höchstmögliche denkbare Idee. Natürlich darf man nicht so naiv sein und von der bloßen Idee Gottes schon auf dessen Existenz schlussfolgern. Immanuel Kant hat alle bis dato in Geltung stehenden Gottesbeweise in seiner „Kritik der reinen Vernunft eindrucksvoll widerlegt. Zwischen der bloßen Vorstellung von 100 Talern und deren realer Existenz bestehe ein himmelweiter Unterschied – so sein schlagendes Argument gegen den „ontologischen Gottesbeweis. Dessen auf Anselm von Canterburry zurückgehende Grundstruktur ist einfach nachzuvollziehen: Man konstruiere einen Begriff, der das höchst Vollkommene beinhaltet, über das hinaus nichts weiter gedacht werden könnte, das seiner Perfektion noch weitere Merkmale hinzufügen würde. Die Existenz nun müsste unbedingt zu seinen Merkmalen gehören, denn wenn das Wesen, das mit diesem höchstmöglichen Begriff verknüpft wäre, nicht existierte, so wäre es ja nicht vollkommen, was der Prämisse widerspräche, dass über diesen Begriff hinaus nichts Vollkommeneres gedacht werden könne. Ein Gott, der nicht existieren würde, wäre weniger vollkommen als ein Gott, der existiert. Und was soll man von einem Gott, der in Wahrheit gar nicht existierte, halten? Er wäre nichts weiter als eine Phantasmagorie. Für das Mittelalter, in dem man ohnedies von der Existenz des biblischen Gottes überzeugt war, reichte der ontologische Weg als „Beweis. Kant wies dann nach, dass Existenz kein Wesensmerkmal eines Begriffes ist. Zum Wesensmerkmal des Begriffs „Gerechtigkeit z.B. gehört nicht, dass sie überall realisiert sein muss. Wir können von ihr wissen, auch ohne dass sie im geringsten in unserer Lebenswirklichkeit vorkommt. Einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden ist diese Widerlegung in dem Satz: „Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht." Das ist logisch unmittelbar einleuchtend. Alles, was es geben kann, fällt in die Kategorie des Seienden und wäre demzufolge weniger als Gott, der ja als der Grund alles Seienden anzunehmen ist bzw. zum undefinierbaren Sein im Heideggerschen Sinne gehört. Wenn Gott existierte unter den Bedingungen von Raum und Zeit, wäre er ein Gegenstand, hätte per Definitionem Grenzen, könnte vom menschlichen Intellekt erkannt werden und wäre demnach weniger als er selbst.

    Das was alles existieren lässt und zur Existenz verhilft, kann nicht selbst wiederum existieren. Was den Grund des Seins anbetrifft, so haben wir es offenbar mit einem Kategorienwechsel zu tun, der unseren normalen Vorstellungen von Existenz nicht genügt. Interessant ist wiederum in dieser augenblicklichen Betrachtung allein das „Dass. Wir entdecken diesen Kategorienwechsel, wir sind Zeugen für diesen Übergang, der sich nur im Geist vollzieht, ohne dass wir inhaltlich irgendwie weitergekommen wären. Deswegen können wir trotz der Kant’schen Kritik den ontologischen „Beweis beibehalten, wenn wir ihn eben nicht als Beweis, sondern als Hinweis auf die Lücke im Seinszusammenhang verstehen, auf die notwendige „Leerstelle im Kausalnexus, die die Gottesidee anzeigt. Immerhin ist dieses Universum in der Lage, diese Idee zu produzieren, indem es sich über sich selbst Rechenschaft gibt. Man könnte es auch als eine Sprache des Universums selbst verstehen, das nach seiner Bedeutung sucht. In der Philosophie wird immer wieder überprüft, unter welchen Bedingungen Erkenntnis überhaupt möglich sei und welchen Wahrheitswert sie habe. Erkennen findet zweifellos im Gehirn statt, nachdem ein Input von Sinnesdaten viele Filter passiert hat, mit Erfahrungen abgeglichen wurde und zu einem Verstehen synthetisiert wird. Gefühlsnuancen kommen noch hinzu. Entspricht das innere Bild von der Welt überhaupt einer äußeren Wirklichkeit, und wie exakt ist diese Übereinstimmung? Ist Gott nicht schlicht und einfach eine Einbildung, ein Phantasieprodukt, das lediglich in unserer inneren Welt entstanden ist und außen überhaupt keine Entsprechung hat? Dieses Argument ist nicht leicht abzuwehren. Die Skeptiker spitzen diesen Gedankengang so weit zu, dass sie die Realität der Welt insgesamt in Frage stellen. Wenn das Erkennen nur innen stattfindet, kann ich niemals sicher sein, ob mich nicht die über die Sinnesorgane empfangenen Eindrücke über das Vorhandensein einer realen Welt täuschen. Ein solcher Eindruck vom Vorhandensein einer tatsächlichen Welt ließe sich schließlich auch unter bestimmten Umständen simulieren. Ein höheres Wesen müsste nur die Sinnesdaten entsprechend manipulieren. Immanuel Kant sprach diesbezüglich vom „Ding an sich, das prinzipiell unerkennbar sei. Wir können nur die Dinge wahrnehmen, wie sie sich für uns präsentieren. Es ist auch unmöglich zu erkennen, was oder wie ein Vogel, eine Katze, ein Hund die Dinge sieht und wie sie die Welt wahrnehmen, obwohl sie mit uns biologisch eng verwandt sind. Jedoch hat Kant keineswegs diese Welt an sich angezweifelt, obwohl wir nur erkennen können, wie sie uns erscheint. Meines Erachtens liegt das stärkste Argument für die Existenz einer objektiven Wirklichkeit in unserer Teilhabe daran. Unser Körper ist ein Gebilde, das sich physikalisch, chemisch und biologisch beschreiben lässt. Wir sind Produkte einer langen Evolution und systemisch mit dem Universum verbunden. Niemand ist plötzlich und unvermittelt in die Welt hineingesetzt worden. Unsere Entwicklungsgeschichte lässt sich theoretisch bis an den Beginn der großen Entwicklungsgeschichte des Universums zurückverfolgen. Wenn aber alles systemisch und prozessual verfasst ist, die Welt um uns herum und wir selbst in unserer inneren Organisation, dann muss auch unsere innere Sicht der Dinge, die Ideen und Gedanken jenem äußeren System entsprechen, wenngleich sich das Außen nicht fotografisch exakt 1:1 im inneren geistigen Vorstellungsraum abbildet. Die evolutionäre Erkenntnistheorie macht sich diesen Sachverhalt zunutze. Unser Erkennen basiert auf externen und internen Strukturen, an die sich das Leben erfolgreich angepasst hat. Wir erkennen die Welt nicht so, wie sie in Wirklichkeit ist, sondern so, wie sie für uns nützlich und unserem Überleben in ihr dienlich ist. Gleichwohl sind in ihr eine Fülle von Informationen verschlüsselt, woraus sich unser Weltbild zusammensetzt. Die Wissenschaften erheben den Anspruch vernünftig-objektiver Erkenntnis der Welt. Das war nur möglich, indem der Erkenntnisapparat selbst einer Evolution unterworfen war, der gelernt hatte, zwischen Sein und Schein zu unterscheiden. Ungenaue, vorgefilterte Informationen unserer Sinnesorgane wurden durch die Zuhilfenahme von Instrumenten immer mehr dem zugeführt, was wir objektiv und wahrhaftig nennen. Die Täuschungen der natürlichen Wahrnehmung wurden mehr und mehr korrigiert, indem man ihren funktionalen Zusammenhang erklärte. Jedes Kind kann heute zwischen Fantasie und gesichertem Wissen ab einem bestimmten Alter unterscheiden. Die wissenschaftliche Kosmologie unterscheidet sich sehr deutlich von früheren Kosmogonien und Mythologie, die das Entstehen der Götter, der Erde und der Menschen erzählten. Dies impliziert die Annahme rationaler externer Strukturen, ohne die wir gar nichts sicher erkennen könnten. Gäbe es gar nichts Regelhaftes und Wiederkehrendes in der Geschichte unseres Universums, wäre der Betrieb wissenschaftlicher Forschung unmöglich.

    Stellen wir uns einmal auf den Standpunkt eines Materialisten. Unsere Gedanken wären dann Produkte der Materie. Von daher müssten sie unbedingt in dem eingebettet sein, worin die Materie eingebettet ist, und dies sind jene selbstorganisierenden Lebenseinheiten, die sich in der 13,8 Milliarden Jahre andauernden Komplexifizierungsgeschichte dieses Universums mittlerweile ergeben haben. Deswegen sind unsere Gedanken Reflexe oder Ausdruck dieses verwobenen systemischen Geschehens, in dem alle Dinge und wir selbst stehen. Auch wenn wir uns als Einzelne fremd fühlen können, so ist der Geist ganz und gar kein Fremdkörper im Geschehen, weil er nur das widerzuspiegeln vermag, was er in den komplexen Verhältnissen seiner Umwelt bereits vorfindet. Der Geist kann demzufolge gar keine isolierte Entität darstellen, die plötzlich ohne Vorgeschichte aufgetaucht wäre. Das macht das äußere Gerüst der leerstehenden Gottesfrage für uns so interessant, weil sie in dieser Evolutionsgeschichte auftauchte, übrigens ohne jegliche Anschauung, die vermittelt wäre durch die Gegenstände des Alltags. Selbst die natürlichen Zahlen nehmen ihren Ausgang bei den abzählbaren Dingen des Alltags, um sich danach in immer abstraktere Höhen hinaufzuschrauben. In der Form reeller Zahlen tauchen sie immer wieder in der Physik des Universums auf, so z.B. im Allerkleinsten des Planck’schen Wirkungsquantums (h = 6,626 075 5(40) · 10-34 J s ) oder der größtmöglichen Geschwindigkeit, der des Lichtes: c= 299.792.458 m/s. Demnach hat die alltägliche Anschauung von Zahlenverhältnissen durchaus etwas zu tun mit dem unsichtbar Kleinen als auch mit dem unvorstellbar Großen, das wir in unanschauliche Dimensionen extrapolieren.

    Die Gottesidee entbehrt hingegen jeglicher Anschauung in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit. Sie taucht dann aber mit Notwendigkeit auf wie die natürlichen Zahlen in der Mathematik mit zunehmendem Abstand von der Welt als Frage nach dem Grund des Seins und erweitert als Frage nach Sinn und Bedeutung des Ganzen. Wie die höhere Schulmathematik der Differenzial- und Integralrechnung mit dem Alltagsrechnen kaum noch etwas zu tun hat, so hat die philosophische Gottesidee einen solch hohen Abstraktionsgrad erlangt, dass sie inhaltsleer geworden ist. Gleichwohl sind beide Entwicklungen – in der Mathematik wie in der Gottesfrage – nicht im luftleeren Raum entstanden. Sie können betrachtet werden als eine Form der Anpassung zwischen erkennendem Subjekt und zu erkennenden externen Strukturen und Verfassungen des Prozessgeschehens, die von bloßer Phantasie deutlich zu unterscheiden sind.

    Einer der berühmtesten Religionskritiker war Ludwig Feuerbach. Er stellte die Behauptung auf, dass alle Religionen unter Projektionsverdacht stehen. Die Gottesbilder werden unterfüttert mit den Illusionen, die der Mensch auf ein übernatürliches Wesen überträgt, welches all das zu verwirklichen verspricht, zu dem er sich selbst nicht in der Lage sieht oder was seiner Verfügungsmacht entzogen ist. Das irdischgeschichtliche Leben ist frustrierend und ungerecht, deswegen erwartet man einen Ausgleich in einer nachtodlich-jenseitigen Welt. Wer es nicht schafft, in seiner irdischen Existenz Liebe zu wecken bei anderen, der malt eine Figur an den Himmel, von der er sich grenzenlos geliebt und anerkannt fühlt. Er entfremdet sich damit von sich selbst, weil er wichtige Teile seiner mentalen Kraft und Fähigkeit auf ein imaginäres Wesen projiziert, das an seiner Stelle nun in fantastischer Weise agiert und ihm illusorische Befriedigung verschafft. In der politisch linken Feuerbach-Rezeption musste man nunmehr aus den Kandidaten des Jenseits nur noch Studenten des Diesseits machen, um den Menschen selbst in den Stand zu versetzen, für gesellschaftlich gerechte Verhältnisse zu kämpfen und im Rahmen einer naturalistischen Anthropologie sein eigenes Glück zu bewerkstelligen. Die an den Himmel verschleuderten Kräfte mussten lediglich auf die Erde zurückgeholt werden, um als wirksame Instrumente der politischen Emanzipation das irdene Paradies herbeizuführen. Bereits der Vorsokratiker Xenophanes (um 500 v.Chr.) fragte, welches Bild sich wohl Kühe von ihrem Gott zu machen pflegten, wenn sie dazu in der Lage wären. Natürlich kuhähnliche Gottheiten. So wundert es nicht wirklich, dass die Menschengötter stets menschliche Züge trugen. Das monotheistische Gottesverständnis bedient sich der Via negationis. Ist der Mensch sterblich, so ist Gott unsterblich. Ist der Mensch unwissend, so Gott allwissend usw. Es ist tatsächlich merkwürdig: Steine, die uns Tag für Tag im Garten begegnen, verstehen wir im Grunde weniger gut, als eine Gottheit, die das ganze All erschaffen haben soll. Die Erklärung liegt auf der Hand. Was der Stein in seinem inneren Wesen ist, fällt unter das Kant’sche Verdikt des „Dings an sich, das wir per se nicht verstehen können, und Gott ist von unserem Holz geschnitzt, d.h. er verhält sich menschlich, er kann lieben und hassen, verpflichtet sich in einem Bund, den er mit Mose geschlossen hat; er erwählt und verstößt, vergibt die Schuld oder ist wie Allah berechenbar und absolut gerecht. Warum sollten wir zu einem steinernen Götzen beten? Er wird uns weder hören noch antworten. Gott Vater dagegen begegnet uns auf eine Weise, wie man es damals von autoritären Familienstrukturen her kannte. Man musste sich unterwerfen, bekam dafür aber auch Sicherheit. Wo auch immer in den Menschenkulturen geschnitzte Bilder als Gottheiten oder Gegenstände der Natur totemistisch verehrt wurden, tat man dies nicht wegen des äußeren Erscheinungsbildes, sondern wegen dem, was man dort hineinprojizierte. Jeder Theologe wird heute unumwunden zugeben, dass es kein Zurück mehr hinter Feuerbach gibt. In unser Gottesverständnis sind zweifellos Projektionen eingeflossen. Auf der Linie der obigen Ausführungen sollte uns jedoch viel mehr die bloße Tatsache verwundern, dass in diesem Universum überhaupt so etwas möglich ist wie eine Projektion idealer Wünsche und Zustände in eine metaphysische Sphäre, die einerseits in diese Welt hineinragt, andererseits aber über sie hinausweist. Im Augenblick interessiert uns nur der Mechanismus, nicht die Inhalte der Projektion, die von Zeit zu Zeit und von Kultur zu Kultur variieren. Wieder lässt dieser Tatbestand aufhorchen. Wer noch den Diaprojektor kennt aus seiner Jugendzeit, wird bestätigen, dass er aus drei wesentlichen Teilen besteht, dem Projektor, der weißen Leinwand und den einzelnen Dias, die den Freunden gezeigt werden. Den Projektor können wir in dieser Allegorie leicht erklären. Er steht für die Fähigkeit des Menschen zur Transzendenz. Die Dias repräsentieren die vielfältigen, stets wechselnden Inhalte religiöser Anschauungen. Und die Projektionsfläche mag für eine überirdische, absolute, geistige Welt stehen, die sich von der vergänglichen Welt unterscheidet. Das Mysterium besteht nun aus dem Zusammenklang dieser Dreierbeziehung. Warum wird nicht in eine 12. Dimension oder in die 23. Überwelt projiziert? Offenbar gibt es ein Gespür für die Grenzen unserer Welt. Wir fühlen uns zu dieser Welt, aber auch noch zu einer anderen, unsichtbaren, nicht verfügbaren Welt zugehörig. Wir stehen sozusagen zwischen den Welten, sind halb Tier, halb Engel, wir fühlen unsere Existenz als Geschenk einer höheren Macht, wir stehen im Spannungsfeld von Vergänglichkeit und Ewigkeit. Einer der Bestseller des Wissenschaftsjournalisten Hoimar von Ditfurth lautet: „Wir sind nicht nur von dieser Welt. In welcher Beziehung die Dias stehen zur Wahrhaftigkeit Gottes, werden wir in einem späteren Kapitel im Zusammenhang mit der Erörterung der Theologie von Paul Tillich und Eugen Drewermann thematisieren.

    Unser Eingangskapitel sollte selbstverständlich auch die andere Seite beleuchten, die Welt des konkreten Glaubens, die wohl das Gegenteil zu Mathematik und abstrakter Begrifflichkeit repräsentiert. Menschen glauben, weil sie das Übernatürliche oder ihre Gottheit erfahren, sie lassen ihr Leben davon bestimmen, suchen Trost und Hoffnung in Ritual und Gemeinschaft. Es gibt ja bereits verschiedene Formen, wie in der Religionsgeschichte die Frage nach Gott beantwortet wurde. Bei alledem geht es um innerkulturelle Abläufe und Prozesse, kurz gesagt: alle Religionen stammen von unten. Ihnen allen liegen Erfahrungen und Erlebnisweisen von Menschen zugrunde. Ihre Symbole, Bekenntnisse, Rituale, Brauchtümer, Gebote und Vorschriften, ihr Verständnis vom Heiligen sind im Glaubensvollzug entstanden, in den meisten Fällen gründet ihre Autorität auf das historische Wirken heiliger oder von Gott besonders erwählter Persönlichkeiten. Nach zunächst mündlicher, danach schriftlicher Überlieferung verdichtete sich ein Kanon heiliger Schriften, dessen Fundament noch heute maßgebend ist für Judentum, Christentum und Islam. Eine besonders hervorgehobene Figur wie der Priester, Rabbiner oder der

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