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Master aus Versehen: The Accidental Master 1
Master aus Versehen: The Accidental Master 1
Master aus Versehen: The Accidental Master 1
eBook264 Seiten4 Stunden

Master aus Versehen: The Accidental Master 1

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Über dieses E-Book

Ein Versehen verändert Jacksons Leben von Grund auf.
Als Jacksons Schwester versehentlich eine Werbung für ein Puppy Play Buch postet, statt der Annonce für Jacksons Hundeschule, quillt Jacksons E-mail Postfach über mit den interessantesten E-mails, die er je gelesen hat. Puppy Play als Fetisch war ihm bis dahin völlig fremd und in dieser Flut an kinky Nachrichten sticht ihm eine mehr ins Auge als alle anderen.
Cooper und Sawyer sind sicher, dass sie eher im Lotto gewinnen als den Mann ihrer Träume zu finden. Denn verantwortungsvolle, zärtliche und gleichzeitig dominante Master, die an Puppy Play interessiert sind, fallen nicht täglich vom Himmel. Als sie die Annonce von Jackson im Internet finden, können sie ihr Glück gar nicht fassen. Doch – was passiert, wenn sich das Missverständnis aufklärt? Und hat Jackson überhaupt Interesse an zwei "menschlichen" Welpen?
SpracheDeutsch
Herausgeberdead soft verlag
Erscheinungsdatum17. Apr. 2019
ISBN9783960893042
Master aus Versehen: The Accidental Master 1

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    Buchvorschau

    Master aus Versehen - M.A. Innes

    M. A. Innes

    Master aus Versehen

    Aus dem Englischen von Lena Seidel

    Impressum

    © dead soft verlag, Mettingen 2019

    http://www.deadsoft.de

    © the author

    Titel der Originalausgabe: The Accidental Master

    Übersetzung: Lena Seidel

    Cover: Irene Repp

    http://www.daylinart.webnode.com

    Bildrechte:

    © Sergey Vasiliev – shutterstock.com

    1. Auflage

    ISBN 978-3-96089-303-5

    ISBN 978-3-96089-304-2 (epub)

    Dieses Werk ist rein fiktional. Ähnlichkeiten mit realen Menschen, Orten oder Begebenheiten sind rein zufällig.

    Inhalt:

    Ein Versehen verändert Jacksons Leben von Grund auf.

    Als Jacksons Schwester versehentlich eine Werbung für ein Puppy Play Buch postet, statt der Annonce für Jacksons Hundeschule, quillt Jacksons E-mail Postfach über mit den interessantesten E-mails, die er je gelesen hat. Puppy Play als Fetisch war ihm bis dahin völlig fremd und in dieser Flut an kinky Nachrichten sticht ihm eine mehr ins Auge als alle anderen.

    Cooper und Sawyer sind sicher, dass sie eher im Lotto gewinnen als den Mann ihrer Träume zu finden. Denn verantwortungsvolle, zärtliche und gleichzeitig dominante Master, die an Puppy Play interessiert sind, fallen nicht täglich vom Himmel. Als sie die Annonce von Jackson im Internet finden, können sie ihr Glück gar nicht fassen. Doch – was passiert, wenn sich das Missverständnis aufklärt?

    Kapitel 1

    Jackson

    »Melissa! Was zum Teufel hast du in diese Facebook-Anzeige geschrieben? Ich bekomme alle möglichen Arschlochantworten!« Ich stürmte ins Haus und schlug die Tür hinter mir zu. Sie war so was von tot. Diese Scheiße musste sie absichtlich abgezogen haben. Was zum Henker hatte ich ihr getan? Ich stampfte die Treppen zu ihrem Schlafzimmer hinauf. Wie ich meine Schwester kannte, war sie wahrscheinlich bis zur Nasenspitze in Büchern und Papieren vergraben. Normalerweise ließ ich mich nicht selbst in ihr Haus, ich hatte eigentlich andere Manieren, aber diesmal war sie zu weit gegangen. Sie konnte sich nicht vor mir verstecken. »Melissa!«

    »Was?« Sie saß auf dem Bett, war umgeben von Papieren und Notizbüchern. Ein halb aufgegessenes Sandwich lag auf einem Teller. »Was ist dir in den Arsch gekrochen und dort gestorben?«

    »Was …?« Das meinte sie doch wohl nicht ernst. »Ich werde dir sagen, was mir ’in den Arsch gekrochen‘ ist, weil es deine Schuld ist. Ich will wissen, was du mit meinem Unternehmen gemacht hast. Diese Anzeige, die du erstellt hast, die, von der du behauptet hast, sie würde eine einfache Anzeige auf Facebook werden und meinem Unternehmen helfen. Was hast du geschrieben?« Ich versuchte mich mit einem tiefen Atemzug zu beruhigen, aber ich war zu wütend und verwirrt. »Mich rufen alle möglichen verrückten Leute an, und die E-Mails sind noch schlimmer. Ich habe eine von einem Mann aus einem seltsamen europäischen Land, von dem ich noch nie gehört habe. Er will wissen, ob ich auch Trainingspakete anbiete und nicht nur einzelne Sitzungen. Er sagt, durch einzelne Sitzungen könne er nicht feststellen, welche Art von Training ich mit meinen Welpen durchführe. Und er hat nicht von Hunden gesprochen!«

    »Huh?« Sie schien nicht zu wissen, wovon ich redete. »Was meinst du damit, er hat nicht von …?« Sie verstummte, ihr Blick wanderte in die Ferne, bevor sich ihre Augen weiteten. »Oh …«

    »Weißt du, wie lange ich gebraucht habe, um herauszufinden, dass er nicht von Beagles oder Boxern gesprochen hat? Verdammt, zu lange!« Allein die Tatsache, dass es fast fünf Minuten gedauert hatte, bis ich endlich verstanden hatte, war peinlich. Ich war ein Jedem-das-Seine-Typ, aber das war lächerlich.

    »Oh, Jackie, ich bin …«

    Ich unterbrach sie. »Komm mir nicht mit ’Oh, Jackie‘! Ich bin keine sechs Jahre alt und laufe dir wie ein verlorener Welpe hinterher! Pah! Welpe! Was hast du gemacht?«

    »Jackson, es tut mir so leid. Es war ein Missgeschick …«

    Wenn ich sie nicht so gut kennen würde, würde ihr unschuldiger, zerknirschter Blick funktionieren. »War es auch ein Missgeschick, als du beim Abendessen Wasser über meine Hose gekippt hast? Oder als du Salz in meinen Tee geschüttet hast?«

    »Nein, das war wirklich ein Versehen. Komm schon, ich würde dir so was nicht mit Absicht antun. Du kennst mich.«

    Bullshit. »Die Sache mit dem Salz war vergangenen Monat und letzte Woche hast du mir Wasser über die Hose gegossen, weil du dachtest, ich sei unhöflich zum Kellner.«

    »Du warst unhöflich.« Sie sah aus, als wäre sie immer noch bereit, den Kampf für den faulen Kellner aufzunehmen.

    »Darum geht es jetzt nicht. Was hast du mit meinem Unternehmen gemacht?« Meine Stimme wurde lauter, aber ich konnte sie nicht kontrollieren. Sie hatte mich überredet, neue Marketingideen auszuprobieren, und jetzt sah es so aus, als bräche mein Unternehmen um mich herum zusammen.

    Sie sah mich unschuldig an. Wenn sie das bei jemand anderes abgezogen hätte, hätte der ihr vielleicht geglaubt.

    »Darauf falle ich schon seit Jahren nicht mehr herein, also hör auf mit dem Scheiß.«

    Seufzend lehnte sie sich gegen die Kissen. »Es war ein Unfall. Das schwöre ich. Ich habe neulich alles zu später Stunde zusammengestellt und muss ein paar Dinge vertauscht haben.«

    »Bullshit. Du hast aus Versehen meine Hundeschule in eine Art perverses Trainingszentrum verwandelt?« Wir hatten uns im Laufe der Jahre immer wieder gepiesackt, das machten doch alle Geschwister, aber das überschritt eine Grenze.

    Sie zog ein Kissen über den Kopf und stöhnte. Diesmal klang ihre Frustration echt. »Ich kann das nicht glauben.«

    »Du kannst es nicht glauben? Was ist mit mir? Ich bin derjenige, der E-Mails mit Nacktbildern beantworten muss. Na ja, meistens sind es Nacktbilder. Einige trugen Schweife!« Sie waren verrückt und seltsam und ein bisschen zu … Nein, ich passte nicht in diese Sparte. Ich würde mir ein andermal Sorgen um meinen Verstand und meine neuen Pornovorlieben machen. »Hundeschwänze, Melissa!« Und die Bilder zeigten Erektionen. Und verführerische, glücklich lächelnde Gesichter. Und … Ich musste wieder auf Kurs kommen.

    »Es tut mir leid! Ich werde es wieder beheben.« Sie war immer noch unter dem Kopfkissen vergraben und versuchte so zu tun, als wäre sie das Opfer.

    »Wie wäre es, wenn ich zu deiner Arbeitsstelle gehe und bescheuerten Mist über dich erzähle? Mal sehen, wie dir das gefällt. Diesmal bist du zu weit gegangen.«

    »Es war keine Absicht!«

    Klar, sie hatte „aus Versehen" mein Hundetrainingscenter zu einem BDSM-Unternehmen gemacht. Zumindest glaubte ich, dass das unter BDSM fiel. Oder nicht? »Bullshit! Wie kannst du überhaupt denken, dass ich dir diesen Mist abkaufe?«

    »Weil es die Wahrheit ist. Ich habe die Annoncen vertauscht. Ich habe zur gleichen Zeit eine weitere Anzeige geschrieben!«

    Ich begann die Punkte zu verbinden. Wäre möglich. »Was? Welche Art von Anzeige wolltest du denn schalten?« War ich in etwas Privates hineingestolpert? Melissa war schon immer verschwiegener als ich darüber gewesen, mit wem sie sich verabredete, aber ich hätte nicht gedacht, dass sie etwas auslassen würde. Ach, was redete ich? Natürlich würde sie nie etwas darüber verraten. »Mellie, ich werde Mom nichts davon erzählen, wenn es das ist, was du …«

    »Nein, das ist nichts für mich. Ich bin nicht so interessant.« Sie seufzte und starrte an die Decke, als betete sie um Geduld oder darum, von Gott erschlagen zu werden. »Ich bin Autorin. Mein neuestes Buch ist gerade erschienen und ich habe eine Facebook-Anzeige erstellt, die auf bestimmte Personen ausgerichtet ist. Ich habe sie vertauscht. Es war spät und ich muss die falschen Bilder angehängt haben.«

    Sie hatte was gemacht? »Du bist Autorin?« Ihrem Ausdruck nach zu urteilen und den Leuten, die mir eine E-Mail gesendet hatten, schrieb sie keine historischen Romane. »Du schreibst schmutzige Bücher? Weiß Mom das?«

    »Natürlich nicht. Niemand in der Familie weiß es. Ich wollte dir das wirklich nicht vermasseln. Ich werde es gleich beheben. Es ist nicht schwer, die Anzeige zu stornieren, und ich werde mein Bestes geben, um die Sache online zu bereinigen. Es tut mir leid, Jackie.«

    »Hör auf mit dem Spitznamen. Du versuchst nur, mich zu manipulieren.«

    »Jac…«

    »Nein. Du lenkst mich nicht ab.«

    »Es tut mir leid, Jackson. Erzähl nur keinem was von den Büchern, okay? Ich hab keine Lust auf die Fragen.«

    Ja, es würde Fragen geben. »Einverstanden. Aber Welpen? Was schreibst du? Will ich das überhaupt wissen?« Wahrscheinlich nicht.

    Sie schnaubte und sah mich streng an. »Ich schreibe Liebesgeschichten, die ein wenig eigen sind.«

    »Das ist wohl eine Untertreibung.« Zumindest den E-Mails nach zu urteilen, die ich bekommen hatte.

    »Nicht hilfreich, Jackson.« Sie wurde wieder ganz sie selbst und ich konnte an ihrem Gesichtsausdruck erkennen, dass sie es so hindrehen wollte, als wäre sie das Opfer.

    Ich zuckte mit den Schultern. Ich wollte nicht hilfreich sein, darüber war ich längst hinaus. »Ich will nur wissen, ob du das ausbessern kannst, ohne mein Unternehmen zu schädigen. Und schau mich nicht so an. Ich bin derjenige, dessen Unternehmen in die Luft fliegt. Kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn das rauskommt?« Die Hälfte meiner Kunden waren kleine alte Damen und ihre unkontrollierbaren, aufgeweckten Hunde. Sie würden das nicht lustig finden. Verdammt, ich fand es auch nicht witzig. Ich war schockiert gewesen, als ich herausgefunden hatte, was los war, aber danach war ich … verwirrt gewesen. So sehr, dass ich einige Stunden damit zugebracht hatte, Dinge online nachzuschlagen, bevor ich hergekommen war, um sie anzuschreien.

    »Ich weiß.« Sie hörte sich wieder wie ein Teenager an, der gerade entjungfert wurde.

    »Richte es einfach. Und keine Werbung mehr online.« Ich hätte mich nicht dazu überreden lassen sollen. Die Trainingseinheiten waren stets ausgebucht und ich fand schon immer, dass Mundpropaganda die beste Art der Werbung für mein aufblühendes Unternehmen war.

    »Aber es ist eine tolle Art …«

    »Nein.«

    »Schön. Aber du wirst es nicht Mom erzählen, richtig?«

    »Dass ich es morgen erzählen könnte, sollte die geringste deiner Sorgen sein. Du solltest dir lieber darüber Gedanken machen, wie ich dir das heimzahlen werde.« Meine Rache würde großartig werden. Es würde nur einige Zeit dauern, um herauszufinden, wie ich ihr das heimzahlen konnte.

    »Das ist nicht fair! Es war ein Versehen!«

    »Das hast du über das Salz und das Wasser auch gesagt. Ich falle auf diesen Mist nicht mehr herein.« Ich sollte wirklich lernen, mich besser vor ihr zu schützen.

    Erneut setzte sie diesen unschuldigen, süßen Blick auf. »Ich bin deine Schwester. Das heißt, du solltest mir vertrauen.«

    »Auf keinen Fall. Ich liebe dich vielleicht, aber die meiste Zeit glaube ich kein einziges Wort aus deinem Mund.« Allmählich ergab die Sache mit dem Schreiben einen Sinn.

    Sie grinste mich an. »Oh, du sagst die süßesten Dinge, Jackie. Ich liebe dich auch.«

    Ich beschloss den Spitznamen zu ignorieren und schüttelte den Kopf. »Ist das alles, was du diesem Satz entnimmst?«

    Sie schenkte mir ein Lächeln, das halb psychotisch und halb niedlich aussah. Meine Familie war verrückt. »Ich habe mich auf den wichtigen Teil konzentriert. Und jetzt verschwinde. Ich habe zu tun und eine Anzeige zu schließen.«

    »Schreibst du wirklich schmutzige Bücher? Verdienst du damit deinen Lebensunterhalt?« Ich hatte immer noch Probleme damit, das zu verarbeiten.

    »Ja, und ich mache das ziemlich gut.« Sie grinste, als wäre sie sehr stolz auf sich. Und wahrscheinlich froh, dass sie jetzt jemanden hatte, gegenüber dem sie prahlen konnte.

    »So gut, dass du deine Arbeit aufgegeben hast?« Wie viel konnte man wirklich damit verdienen, schmutzige Bücher zu schreiben?

    »Das geht dich nichts an.« Sie lächelte mich neckisch an. »Aber möglicherweise.«

    Ich schüttelte den Kopf und ging zur Tür. Mehr wollte ich nicht wissen. Wenn ich nicht aufpasste, würde sie mir haargenau erzählen, was sie schrieb, nur um mich wahnsinnig zu machen. »Du wirst es jetzt gleich in Ordnung bringen? Du nimmst die Anzeige heraus, damit mir keine komischen Leute mehr E-Mails schreiben?«

    »Ich kümmere mich darum.«

    »Besser ist das für dich.« Ich war mir nicht sicher, was ich tun würde, wenn das so weiterging. Langsam wurde es einfach zu viel.

    ***

    Ich fuhr in meine Einfahrt, schob den Schalthebel auf Parken und lehnte mich in dem Sitz zurück. Vielleicht hätte ich die Situation lustiger finden können, wenn sie nicht so verwirrend gewesen wäre. Ich hatte mich jung geoutet, und obwohl ich keine männliche Hure war, hatte ich viele Dates gehabt und geglaubt, ich mich zu kennen. Ich begann anzunehmen, dass ich das nicht so tat, wie gedacht. Nachdem ich herausgefunden hatte, was los war, hatte ich meine E-Mails geöffnet und ungefähr ein Dutzend mit demselben Thema gesehen. Sie behaupteten zwar, nach Training zu suchen, aber sie waren einfach Jungs, die dringend Aufmerksamkeit brauchten und jemanden, der sie verstand. Die E-Mails kamen aus verschiedenen Ländern. Es gab sogar einen älteren Mann, der, wie er es ausdrückte, endlich bereit war, herauszufinden, wer er war. Ich hatte ihm so höflich wie möglich geantwortet. Einerseits, weil mir meine Eltern Manieren beigebracht haben und ich mein Unternehmen vertrat, hauptsächlich jedoch, weil ich mich schlecht gefühlt hatte. Es war verrückt, aber ich hatte mich tatsächlich schrecklich gefühlt, weil ich ihnen nicht hatte helfen können. Und noch verrückter war, dass ich es gehasst hatte, ihnen sagen zu müssen, dass es sich um eine Verwechslung handelte.

    Der Klingelton meines Handys brachte mich dazu, mich aufzurichten und zu reagieren. Als ich mit dem Finger über das Display fuhr, erschien Melissas Text: Entschuldigung. Anzeige wurde gelöscht. Du solltest keine weiteren Anrufe mehr bekommen.

    Ich schickte eine kurze Bestätigung zurück und zwang mich, aus dem Auto zu steigen. Ich betrat meine Wohnung durch die Küche, holte ein Bier aus dem Kühlschrank und ging ins Wohnzimmer. Es gab Tonnen von Papierkram und Berechnungen, die ich hätte machen sollen, aber mein Hirn wollte nicht kooperieren, also marschierte ich ins Schlafzimmer.

    Als ich die Augen schloss, konnte ich die Bilder immer noch sehen. Nicht nur die, die mir per E-Mail zugeschickt worden waren, sondern auch die umwerfenden Videos und Fotos, die ich im Internet gesehen hatte. Ich hatte genug Pornos gesehen, aber die, die ich bei meiner Suche gefunden hatte, waren mir immer zu Mainstream gewesen. Ich war nie neugierig genug gewesen, um eine der Fetischseiten zu besuchen, die es im Netz gab. Vielleicht war ich langweilig, aber ich war ziemlich zufrieden damit, eine Blowjob-Szene anzuschauen oder wie es zwei Kerle miteinander trieben. Das abenteuerlichste Video, an das ich mich erinnern konnte, war ein ziemlich heißer Dreier. Das war nichts, was ich nicht schon gesehen hätte, aber es war sehr erotisch gewesen. Es existierten hauptsächlich Amateurfilme, aber das war gut so, denn es waren echte Menschen, die es erregend fanden, und nicht nur Schauspieler, die bezahlt wurden. Zu behaupten, dass ich in einen inneren Konflikt geraten war, wäre eine Untertreibung.

    Ich stellte mein Bier auf dem Nachttisch ab, nahm meinen Laptop und atmete tief durch. Es konnten nicht mehr so viele E-Mails sein, weil das letzte Telefonat vor meinem Besuch bei Melissa stattgefunden hatte. Nachdem ich meinen Account aufgerufen hatte, legte ich mich aufs Bett und loggte mich ein. Es gab nur wenige ungelesene E-Mails und die meisten waren von meinen echten Kunden. Tatsächlich gab es nur eine, die ich nicht kannte, und die E-Mail-Adresse verriet sie sofort: zweilustigewelpen. Auch wenn ich es hasste, die Fantasie eines anderen platzen lassen zu müssen, klickte ich darauf.

    An den Betreffenden:

    Wir möchten Ihnen nur dafür danken, dass Sie Welpen trainieren. Der Großteil der BDSM-Community konzentriert sich auf andere Dinge und es ist schwierig, solche Möglichkeiten zu finden. Mein Freund Cooper und ich sind Welpen. Wir sind seit Langem befreundet und haben Spaß miteinander, aber wir haben immer darüber geredet, weiterzugehen. Ihr Training hört sich interessant an, aber wir haben einige Fragen.

    Die erste wäre, ob Sie auch mehrere Welpen annehmen, um sie zusammen zu trainieren. Wir spielen keine getrennten Spiele. Wir sind nicht unbedingt ein traditionelles Paar, aber wir haben schon immer miteinander gespielt, und ich glaube nicht, dass ich es ohne ihn machen könnte. Die zweite Frage ist, ob Sie einzelnen Welpen dabei geholfen haben, einen Besitzer oder Master zu finden. Cooper und ich haben online gesucht, aber es ist schwer, da die meisten Master nur einen Welpen wollen. Zwei scheinen zu viel zu sein. Und ich möchte nicht lügen: Wir sind anstrengend. Wir versuchen brav zu sein, aber wir geraten immer wieder außer Kontrolle. Cooper ist leicht aufzuregen und verspielt, und wie ich mich beschreiben soll, weiß ich nicht.

    In der Anzeige stand nicht, wie viel das Training kostet, und es war ziemlich vage, ob wir dort leben müssten. Ich glaube, wir wohnen in Ihrer Nähe, also ist das vielleicht kein Problem, aber wir haben beide Jobs und können es uns nicht leisten, sie zu verlieren. Wir sind auch nicht sicher, ob es funktioniert. Ich glaube, das haben viele Fragen, nicht nur ein paar. Aber auch, wenn Sie nicht zwei Welpen wie uns trainieren können, möchten wir uns bedanken. Ihre Anzeige zu sehen, schenkte uns die Hoffnung, dass es noch mehr Leute wie uns gibt.

    Vielen Dank

    Sawyer

    Mein Herz machte einen Satz. Die E-Mail war süß und das Bild, das sie angehängt hatten, war genauso süß. Zum Glück hatten sie viel mehr an als andere auf solchen Fotos. Sie saßen auf einer Bank, hatten die Arme umeinandergeschlungen und grinsten in die Kamera. Sie sahen jung und befreit aus. Ich klickte auf den Antwortbutton und betrachtete die E-Mail lange. Es hätte nicht schwer sein sollen. Diese Antwort hatte ich schon so oft geschrieben, dass es sich anfühlte, als könnte ich sie im Schlaf tippen. Beim Betrachten des Bildes versuchte ich zu erraten, wer Cooper und wer Sawyer war. Sie wollten demselben Master gehören. Was hatte Sawyer gemeint, als er gesagt hatte, dass sie nicht gerade ein Paar waren? Ich sagte mir, dass es keine Rolle spielte und nicht meine Angelegenheit war. Noch einmal nahm ich einen Schluck von meinem Bier, bevor ich es wegstellte und zu tippen begann. Das würde eine lange Nacht werden. Da ich wusste, dass ich antworten musste, egal wie schwer es werden würde, fing ich an: Lieber Sawyer, lieber Cooper …

    Kapitel 2

    Sawyer

    »Hat er schon geantwortet? Hast du eine E-Mail vom Master erhalten?«, rief Cooper aus der Küche und mein Magen machte einen Purzelbaum. Wir hatten eine. Aber bereits der Anfang ließ mein Herz stocken. Nicht wegen mir, denn ich hatte sowieso nicht wirklich gedacht, dass es klappen würde, aber Cooper … Ihm würde es das Herz brechen. Er würde wahrscheinlich lächeln und mir sagen, dass es dann eben beim nächsten Mal klappen würde, aber ich wusste, innerlich würde es ihn belasten.

    Vielen Dank für euer Interesse, aber …

    Allein der erste Blick auf die E-Mail verriet, dass er uns nicht wollte. Vielleicht erzählte er von anderen Bewerbern oder akzeptierte in diesem Moment niemand anderes, aber es würde alles auf dasselbe hinauslaufen: Zwei Welpen machten viel Arbeit. Ich wusste, dass es auch eine große emotionale Verpflichtung war. Wir hatten genug recherchiert, um zu wissen, wie nahe sich ein Master und ein Welpe sein konnten. Es war nicht so, als würden wir blind in diesen Lebensstil hineinstolpern. Master konnten sich vorstellen, einen Welpen kennenzulernen und zu trainieren, aber zwei … Das bedeutete in den Vorstellungen der Leute Drama und Stress. Sie verstanden nicht, dass Cooper und ich nicht so waren. Wenn wir damit angefangen hätten, als wir die Highschool verlassen hatten, wäre es vielleicht anders gewesen, aber jetzt waren wir eine Familie. Wie könnte ich auf eine Beziehung eifersüchtig sein, wenn ich auch eine mit ihm habe? Wir waren zu unterschiedlich, es wäre nicht dasselbe. Cooper wollte, dass der Master den Ball für ihn warf oder mit ihm spielte, ich dagegen wollte jemanden, bei dem ich mich

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