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Die Bernsteinhexe: Moonlight Romance 13 – Romantic Thriller
Die Bernsteinhexe: Moonlight Romance 13 – Romantic Thriller
Die Bernsteinhexe: Moonlight Romance 13 – Romantic Thriller
eBook112 Seiten1 Stunde

Die Bernsteinhexe: Moonlight Romance 13 – Romantic Thriller

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Über dieses E-Book

Es ist der ganz besondere Liebesroman, der unter die Haut geht. Alles ist zugleich so unheimlich und so romantisch wie nirgendwo sonst. Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen, Vampire und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen ziehen uns wie magisch in ihren Bann.
Moonlight Romance bietet wohlige Schaudergefühle mit Gänsehauteffekt, geeignet, begeisternd für alle, deren Herz für Spannung, Spuk und Liebe schlägt. Immer wieder stellt sich die bange Frage: Gibt es für diese Phänomene eine natürliche Erklärung? Oder haben wir es wirklich mit Geistern und Gespenstern zu tun? Die Antworten darauf sind von Roman zu Roman unterschiedlich, manchmal auch mehrdeutig. Eben das macht die Lektüre so fantastisch...

Kaum aus der Tür, empfing ihn ein greller, die Augen blendender Sonnenschein, der so gar nicht zu dem mit an Emil Nolde erinnernden Kumuluswolken bedeckten Himmel passte. Er glaubte, alle Nachbarn bestens zu kennen, doch die Frau in ihrer Friesentracht, die da vor ihm stand, war ihm unbekannt. Sie schien in dem grellen Sonnenglast an Gestalt zu verlieren, jedenfalls sah er sie nicht ganz scharf, wie durch einen leichten Nebel. »Rettet die gelbe Königin!« rief die Unbekannte ihm entgegen und deutete über das Haus hinweg Richtung Wyk, etwa dorthin, wo sich die Fußgängerzone mit dem historischen Glockenturm befand. »Die Königin ist in Gefahr. Ohne sie droht der Insel der Untergang im großen Sturm! Nur sie kann das Unheil aufhalten.« Die aktuelle Sturmwarnung klang ernst. Anfang bis Mitte Mai war ein grönländischer Sturmausläufer, der die norddeutsche, insbesondere die holsteinische, Küste heimsuchte, nicht unbedingt die Regel, aber auch nichts Außergewöhnliches. Dann wühlten Böen bis zu einhundertfünfzig Stundenkilometern und mehr das Wasser auf und schlugen die Wellen mit der Kraft gigantischer Stahlhämmer gegen die Riffs und über die Sandbänke, so dass im schlimmsten Fall ganze Teile einer Hallig oder Insel verloren gingen. Föhr, das geschützter lag, – im Norden von Sylt, im Westen von Amrum und der Hallig Langeness gedeckt – musste sich eigentlich wegen eines solchen Sturmes von allen nordfriesischen Eilanden am wenigsten Sorgen machen. Anders als bei der zweiten »Groten Mandränke«, als die Insel schwer beschädigt wurde. Trotzdem, die Warnung der Meteorologen klang ernst und war auch ernst gemeint. Insbesondere an der Westseite und der Nordwestecke Föhrs musste mit eventuell sogar starken Schäden gerechnet werden. Und sei es nur, dass der Sturm einen Teil des aufgespülten Sandstrandes zwischen Nieblum und Utersum wieder ins Meer zurückholte. Die Unruhe der Bevölkerung hielt sich immerhin in Grenzen, war die Insel doch zuletzt vor langen Jahren regelrecht überschwemmt worden. Selbst bei der verheerenden Sturmflut von 1962, von der insbesondere die Hansestadt Hamburg in Mitleidenschaft gezogen worden war, war die Insel weitgehend verschont geblieben. Ein drohender Deichbruch bei Dunsum, nicht vorhersehbar und deswegen umso gefährlicher, konnte in letzter Sekunde durch die vereinten Anstrengungen von Feuerwehr und zahlreichen freiwilligen Helfern verhindert werden.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Sept. 2018
ISBN9783740934385
Die Bernsteinhexe: Moonlight Romance 13 – Romantic Thriller

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    Buchvorschau

    Die Bernsteinhexe - Georgia Wingade

    Moonlight Romance

    – 13 –

    Die Bernsteinhexe

    Göttin des Meeresgoldes, rette die Insel!

    Georgia Wingade

    Kaum aus der Tür, empfing ihn ein greller, die Augen blendender Sonnenschein, der so gar nicht zu dem mit an Emil Nolde erinnernden Kumuluswolken bedeckten Himmel passte. Er glaubte, alle Nachbarn bestens zu kennen, doch die Frau in ihrer Friesentracht, die da vor ihm stand, war ihm unbekannt. Sie schien in dem grellen Sonnenglast an Gestalt zu verlieren, jedenfalls sah er sie nicht ganz scharf, wie durch einen leichten Nebel. »Rettet die gelbe Königin!« rief die Unbekannte ihm entgegen und deutete über das Haus hinweg Richtung Wyk, etwa dorthin, wo sich die Fußgängerzone mit dem historischen Glockenturm befand. »Die Königin ist in Gefahr. Ohne sie droht der Insel der Untergang im großen Sturm! Nur sie kann das Unheil aufhalten.«

    Die aktuelle Sturmwarnung klang ernst. Anfang bis Mitte Mai war ein grönländischer Sturmausläufer, der die norddeutsche, insbesondere die holsteinische, Küste heimsuchte, nicht unbedingt die Regel, aber auch nichts Außergewöhnliches. Dann wühlten Böen bis zu einhundertfünfzig Stundenkilometern und mehr das Wasser auf und schlugen die Wellen mit der Kraft gigantischer Stahlhämmer gegen die Riffs und über die Sandbänke, so dass im schlimmsten Fall ganze Teile einer Hallig oder Insel verloren gingen. Föhr, das geschützter lag, – im Norden von Sylt, im Westen von Amrum und der Hallig Langeness gedeckt – musste sich eigentlich wegen eines solchen Sturmes von allen nordfriesischen Eilanden am wenigsten Sorgen machen. Anders als bei der zweiten »Groten Mandränke«, als die Insel schwer beschädigt wurde.

    Trotzdem, die Warnung der Meteorologen klang ernst und war auch ernst gemeint. Insbesondere an der Westseite und der Nordwestecke Föhrs musste mit eventuell sogar starken Schäden gerechnet werden. Und sei es nur, dass der Sturm einen Teil des aufgespülten Sandstrandes zwischen Nieblum und Utersum wieder ins Meer zurückholte.

    Die Unruhe der Bevölkerung hielt sich immerhin in Grenzen, war die Insel doch zuletzt vor langen Jahren regelrecht überschwemmt worden. Selbst bei der verheerenden Sturmflut von 1962, von der insbesondere die Hansestadt Hamburg in Mitleidenschaft gezogen worden war, war die Insel weitgehend verschont geblieben. Ein drohender Deichbruch bei Dunsum, nicht vorhersehbar und deswegen umso gefährlicher, konnte in letzter Sekunde durch die vereinten Anstrengungen von Feuerwehr und zahlreichen freiwilligen Helfern verhindert werden.

    Indes hatte der aktuell aufkommende Sturm auch Folgen, die für die Bewohner so gut wie unbemerkbar blieben. In Oevenum, mitten in der Insel, tat sich etwas. Unter der sogenannten Pfarrwarft, hier hatten die Nieblumer Pastoren seit Mitte des 17. Jahrhunderts ihren langjährigen Wohnsitz, rührte sich etwas. Schemenhaft drückte sich gegen Abend ein undefinierbares Etwas aus einem Hohlraum unter dem Wohngebäude, verdichtete sich an der frischen, bereits sturmgepeitschten Luft zu fester Form und wurde zu einer Frauengestalt, die sich aufmachte, ihren seit Jahrhunderten gewohnten Kontrollgang über die Insel anzutreten.

    Unbemerkt blieb das, denn die Pfarrwarft lag am Rande des Inseldorfes und der reichlich verwilderte Garten bot darüber hinaus ausreichend Deckung, um sich vom Haus zu entfernen. Auch der Besitzer des historischen Bauwerks, ein Verleger und erfolgreicher Unterhaltungsschriftsteller, hatte keine Ahnung, was sich da tat.

    Die Dinge nahmen ihren Lauf.

    *

    Nachts war sie mehrmals vom Heulen des Sturmes aufgewacht. Der Regen war gegen die Fenster geschlagen und eine nicht gesicherte Tür am Gartenhaus des Nachbargrundstückes hatte in kurzen Abständen gegen die Mauer geschlagen, bis das »Tock! Tock!« schließlich verstummt war. Entweder war der Nachbar aufgestanden, um den Lärm zu beenden, oder der Sturm hatte die unverschlossene Tür ausgehebelt. Dann würde die Tür eventuell in einiger Entfernung wieder aufzufinden sein.

    Jetzt herrschte fast gespenstische Stille am Berliner Ring, einem der besseren Wohnbezirke von Wyk. Ein Blick aus dem Fenster zeigte Leni, dass die Tür des Gartenhauses nebenan von der Wucht des Unwetters abgebrochen worden war. Die junge Frau lehnte sich weit aus dem Fenster und atmete die frische kühle Luft ein, ganz tief bis auf den Grund der Lunge. Das tat gut, denn in Offenbach, ihrer Heimatstadt, gab es keine solche Köstlichkeit für die Bronchien; zwar gab es so gut wie keine Lederindustrie mehr vor Ort, aber die Industrieabgase und der Mief in der Luft waren geblieben.

    Helena Zurnieden, genannt Leni, war vorgestern auf die Insel Föhr gekommen, hatte in Dagebüll die 15 Uhr-Fähre bekommen, obwohl sie erst die darauf folgende um 16 Uhr 30 gebucht hatte. Der nette Kassierer hatte sogar an der Anlegestelle Bescheid gesagt, dass man einen Augenblick warten möge. So hatte sie die »Uthlande« problemlos erreicht und war etwa 45 Minuten später in Wyk von Bord gefahren.

    Mit ihrem kleinen Japaner hatte sie nur wenige Minuten bis zum Berliner Ring gebraucht, wo sie die Familie ihrer Freundin Gerrit antraf, die mit einem starken Friesentee auf sie wartete. Gerrit selbst arbeitete auf der Sparkasse und gesellte sich erst nach 18 Uhr zu ihnen.

    Ganz im Gegensatz zur gängigen Meinung (insbesondere im Süden der Republik) über die Norddeutschen waren die Asmussens ein sehr aufgeschlossenes, kommunikatives Völkchen. Allesamt geboren auf Föhr, bewiesen sie, dass Nordfriesen nicht notgedrungen wortkarg und abweisend sein mussten. Inklusive Großmutter war das ein Drei-Generationen-Haus: Die Eltern, Knut und Ingrid, bewohnten das Erdgeschoss zusammen mit der leicht gehbehinderten Großmutter, die zu ihrem kleinen Appartement einen separaten Eingang hatte.

    Die bis dato – zum Leidwesen ihrer Großmutter – noch ledige Gerrit teilte sich mit etwaigen Feriengästen den ersten Stock des Hauses – für Leni blieb reichlich Platz. Neben einer sehr geräumigen Wohnküche war da noch ein schmaleres Schlafzimmer mit einem einladenden Bett, dessen Matratze zu Lenis Zufriedenheit ausreichend hart war. Mit Gerrit teilte sie sich den Fernseher, der in einem extra Raum aufgestellt war.

    Zum Abendessen, zu dem sich alle Familienmitglieder am runden Esstisch einfanden, gab es gebratene Heringsfilets mit Bratkartoffeln und zum Nachtisch selbstgemachte rote Grütze mit sahniger Vanillesauce. Für Leni waren die Bratkartoffeln mit den ausgelassenen Speckwürfeln gewöhnungsbedürftig, denn bei ihr zu Hause kannte man eine andere Zubereitungsart. Aber zu den leckeren Heringsfilets passten sie genau, und da die frische Meeresluft, insbesondere auf der »Uthlande« ihren Appetit angeregt hatte, war ihr Teller im Handumdrehen leer. Den angebotenen Nachschlag lehnte sie ab, nicht weil es ihr nicht ausreichend geschmeckt hatte, sondern weil sie die Entstehung von Speckröllchen an Bauch und Hüfte nicht unbedingt unterstützen wollte. Diese kamen, zu ihrem Leidwesen, von ganz allein.

    Ihr Angebot, beim Abwasch zu helfen, wurde entrüstet abgelehnt, dafür habe man schließlich eine Geschirrspülmaschine. Daher war Leni sofort einverstanden, als sie von Gerrit eingeladen wurde, einen kleinen Spaziergang zu machen, um erste Eindrücke zu sammeln. Außerdem half das, die Speckwürfel der sinnreichen Verwendung als Brennstoff für Bewegung zuzuführen.

    Vom Berliner Ring konnten die beiden jungen Frauen direkt in den sogenannten Grünstreifen gelangen, einen Waldgürtel, der sich

    von Wyk über die ganze Insel erstreckte und der um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert von dem Badearzt Carl Häberlin initiiert worden war. Damals eher verlacht oder scheel angesehen, war man heute froh über diese Pionierarbeit, von der nicht nur die Touristen, sondern vor allem in den Wintermonaten auch die Einheimischen profitierten. Ein derartiges Waldgebiet hatte nicht einmal das mondäne Sylt, Föhr nach Norden vorgelagert, aufzuweisen.

    War der Wind auf der Fähre noch relativ gering gewesen, so merkte Leni beim Verlassen des Asmussen-Hauses sofort, dass es auffrischte. Wie Gerrit ihr erzählte, hatte es eine Sturmwarnung gegeben, im Verlaufe der Nacht rechnete man mit einer Sturmflut, die insbesondere den vorgelagerten Halligen Überschwemmungen bringen würde. Allerdings war dies, wie Gerrit trocken anmerkte, keineswegs etwas Ungewöhnliches: »Ohne diese Sturmbedrohungen gäbe es heutzutage die Halligen wahrscheinlich gar nicht mehr. Eigentlich rechnen sie sich nicht, wenn man das Ganze rein wirtschaftlich betrachtet. Zu teuer ist das Leben auf diesen menschlichen Stützpunkten im großen Wasser. Lediglich unter dem Gesichtspunkt des Küstenschutzes behalten die Halligen ihre Daseinsberechtigung – sie bieten dem Sturm und der Flut die Stirn und teilen dessen Wucht, so dass sie erheblich weniger gefährlich auf die Westküste Föhrs prallen. Deswegen wird jeder Hof bzw. jede Warft

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