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Das tote Kind - Ostfrieslandkrimi.: Ostfriesland. Henriette Honig ermittelt 1
Das tote Kind - Ostfrieslandkrimi.: Ostfriesland. Henriette Honig ermittelt 1
Das tote Kind - Ostfrieslandkrimi.: Ostfriesland. Henriette Honig ermittelt 1
eBook134 Seiten1 Stunde

Das tote Kind - Ostfrieslandkrimi.: Ostfriesland. Henriette Honig ermittelt 1

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Über dieses E-Book

Ein totes Kind im Heseler Wald, erstickt und abgelegt. Es ist nicht lange her, da erschütterte diese grausame Nachricht ganz Ostfriesland. Der Großvater der kleinen Fenna beauftragt die Privatdetektivin Henriette Honig, Nachforschungen anzustellen, denn sein eigener Sohn – Fennas Vater – steht unter Verdacht! In der Tat wirkt Arnold Weerts äußerst herzlos, aber ist er in der Lage, seine eigene kleine Tochter zu töten, und warum? Es könnte aber auch Rache im Spiel sein, denn der Vater des Kindes hat sich durch dubiose Geschäftsmethoden viele Feinde gemacht. Bei ihren Ermittlungen stößt Henriette auf einige Ungereimtheiten, und der Fall nimmt schließlich eine unerwartete Wendung...



In der „Henriette Honig ermittelt“ - Reihe sind erschienen:
1. Das tote Kind
2. Ostfriesisches Gift
3. Stummes Herz
4. Mörderisches Emden
5. Mordsplan
6. Nordseetod
7. Tod im Strandkorb
8. Spurlos in Ostfriesland
9. Neu: Fünf-Sterne-Mord

Alle Ostfrieslandkrimis von Ele Wolff können unabhängig voneinander gelesen werden.
SpracheDeutsch
HerausgeberKlarant
Erscheinungsdatum11. Nov. 2015
ISBN9783955733179
Das tote Kind - Ostfrieslandkrimi.: Ostfriesland. Henriette Honig ermittelt 1

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    Buchvorschau

    Das tote Kind - Ostfrieslandkrimi. - Ele Wolff

    Spinngruppe

    1

    Wie ein Schutzschild umarmten die Äste einer gefällten Tanne den Kinderkörper. Der kleine Kopf war zur Seite geneigt.

    Wie kleine dürre Äste lagen die schmalen Arme neben dem Körper. Der kleine, herzförmige Mund war leicht geöffnet. Zart und blasslila schimmerten die geschlossenen Augenlider. Die langen, dunklen Wimpern warfen winzige Schatten auf das kleine Gesicht.

    Die feuchte Erde des Waldbodens hatte das leuchtende Rot des Jäckchens und die rosafarbenen Blüten des Kleidchens in ein schmutziges Einerlei verwandelt.

    An der Seite des Kopfes klaffte eine Wunde. Scharf abgegrenzt, dunkel verkrustet.

    Ein paar Tannennadeln hatten sich auf die bewegungslose Brust des Kindes verirrt. Es schien, als ob es schlief. Nichts war zu hören. Das Kind war tot.

    2

    Der weiße Opel Astra verließ eilig den Parkplatz am Heseler Wald und fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit Richtung Leer davon.

    Agnes de Vries, die gerade im Begriff war, mit ihrem schwarzen Polo auf den Parkplatz zu fahren, konnte im letzten Moment ihr Auto nach rechts ziehen. Sie bremste hart, öffnete die Fahrertür und stieg aus. Mit einem empörten Gesichtsausdruck starrte sie dem Verkehrsrowdy hinterher. »So ein Idiot«, schimpfte sie.

    Mit einem Kopfschütteln öffnete sie die Heckklappe. Ein kleiner Mischlingshund sprang aus dem Auto und schüttelte sich.

    Mit leichten, federnden Schritten lenkte Agnes de Vries ihre Schritte vom Parkplatz in Richtung Kinderspielplatz.

    Ein leichter Wind zog sanft über die Lichtung des Heseler Waldes. Agnes de Vries liebte es, in der morgendlichen Stille mit Hündin Kitty über den weichen Waldboden zu wandern. Eine hölzerne Schaukel schwang, wie von unsichtbarer Hand geschoben, leicht hin und her. Der Kletterturm ragte in der Dämmerung dieses kalten Januarmorgens, dunkel und erhaben, wie ein riesiges Monster erscheinend, bedrohlich in den grauen Himmel. Auf einem der Holztische lagen ein vergessener bunter Kinderrucksack, eine verschrammte Brotdose und ein offenes Kästchen mit Muscheln.

    Der kleine Mischlingshund bellte freudig und rannte quer über den Spielplatz.

    »Kitty, wo läufst du hin?«, rief Agnes de Vries ihrem Hund hinterher.

    Eilig lief sie zum Rand des Spielplatzes. Kitty war schon im Unterholz verschwunden.

    »Kitty, du Schlingel. Jetzt komm. Ich habe keine Lust, hier durch den Wald zu joggen.« Agnes de Vries holte Luft und lief hinterher.

    Sie bückte sich an der Stelle, an der sie Kitty vermutete, und schob die Tannenzweige auseinander. Kitty bellte und sah sein Frauchen an.

    »Was ist denn?« Als Erstes sah sie etwas Helles, Rundes im Unterholz liegen. »Das sieht aus wie ...« Agnes de Vries nahm ihre Brille ab und rieb ihre Augen. Mit zitternden Händen schob sie sich ihre Brille an Ort und Stelle. »Du lieber Himmel«, murmelte sie. Sie sah einen blonden Kinderkopf. Agnes de Vries bückte sich, nahm vorsichtig den Kopf des Kindes und hob ihn an. Sofort spürte sie etwas Klebriges an ihrer Hand. »Oh Gott«, murmelte sie leise. Sanft ließ sie den Kopf wieder auf dem Waldboden nieder. Bewegungslos starrte sie auf das Kind.

    »Komm, Kitty, wir müssen schnell zum Auto.« Jetzt fasste sie ihren Hund am Halsband und zog ihn fort. Agnes de Vries rannte, so schnell sie mit ihren neunundsiebzig Jahren konnte, zu ihrem Auto. Mit zitternden Händen wählte sie auf der kleinen Tastatur ihres Handys die Notrufnummer der Polizei.

    3

    Henriette Honig lehnte ihr Fahrrad an die Mauer ihres Hauses in der Leeraner Altstadt und schloss es ab. Sie drehte sich um und blickte zum Museumshafen. Schlendernd überquerte sie den freien Platz neben der Alten Waage und setzte sich direkt an der Kaimauer auf eine der Bänke.

    Henriette schloss einen Moment die Augen und lehnte den Kopf zurück. Hier konnte sie ihren Gedanken freien Lauf lassen, ohne dass sie jemand störte. In jungen Jahren war ihr ewiges Bestreben gewesen, sich aus der Provinz abzusetzen. In ihrer Studienzeit in Hannover hatte Henriette immer mehr unter Heimweh gelitten. Ihr fehlten der Wind, die Leute und die Nähe des Meeres. Jetzt war sie heilfroh, dass sie hier im ostfriesischen Leer die idyllische Provinz genießen konnte.

    »Entschuldigen Sie«, sprach sie eine Frau an. »Darf ich Sie mal etwas fragen?« Sie trug einen Rucksack. Offensichtlich eine Touristin.

    »Ja, gerne.«

    Die Touristin deutete zum alten Rathaus gegenüber. Vor der Rathaustreppe stand ein Pulk von meist jungen Leuten. Sie warfen Geschirr und Kronkorken an den Fuß der Treppe. Ein junger Mann versuchte anschließend, mit einem Besen das ganze Chaos wieder zusammenzufegen.

    »Was machen die denn da?«, fragte die Frau. »Erst werfen sie alles hin und der junge Mann muss alles wieder zusammenfegen. Der arme Kerl.«

    Henriette lachte. »Das ist eine uralte ostfriesische Tradition. Wenn hier in Ostfriesland ein Mann an seinem dreißigsten Geburtstag noch nicht verheiratet ist, werfen die Freunde Geschirr an den Fuß der Rathaustreppe. Der Junggeselle muss anschließend alles auffegen.«

    »Aha.«

    »Die Ostfriesen sind eben sehr heimatverbunden und ein traditionsbewusstes Völkchen«, lachte Henriette.

    »Wieder etwas gelernt. Danke.« Mit eiligen Schritten lief die Touristin zur Rathaustreppe.

    Ich kann jetzt nicht den restlichen Tag vertrödeln, ermahnte sich Henriette. Sie musste sich regelrecht zwingen, diesen gemütlichen Platz zu verlassen. Entspannt ging sie wieder zum Haus zurück.

    Sie öffnete die alte dunkelgrün gestrichene Holztür und betrat die Diele ihres Elternhauses. Zuvor hatte sie noch einen kurzen Blick auf ihr Firmenschild geworfen, das direkt neben der Eingangstür hing: Detektei Honig und Partner.

    Ich muss es gelegentlich erneuern lassen, nahm sich Henriette vor, nahm ihren Strohhut vom Kopf und legte ihn sorgsam auf die Hutablage.

    Das historische Haus aus dem achtzehnten Jahrhundert war trotz des Alters ein freundliches und heimeliges Haus. Der Treppenaufgang in den ersten Stock war lindgrün gestrichen. Die Sprossenfenster ließen viel Licht herein.

    Mit einem heftigen Kopfschütteln versuchte Henriette, ihre kurzen, grau melierten Haare in eine annehmbare Form zu bringen. Sie beugte sich etwas näher zum Spiegel. Mit einem missmutigen Gesichtsausdruck betrachtete sie ihre Sommersprossen und die von der Sonne gerötete Nase.

    »Henriette?« Eine Tür auf der linken Seite öffnete sich. Edda van der Pütten steckte ihren Kopf heraus. »Na endlich.« Sie schob sich eine ihrer roten Haarsträhnen aus dem Gesicht. »In deinem Büro wartet jemand.« Sie deutete auf eine Tür gegenüber. »Er hat gesagt, er käme ohne Termin, weil es so eilig sei.«

    »Und da hast du ihn einfach in mein Büro gesetzt? Da liegen doch Unterlagen rum, Berichte und so was.« Böse funkelte Henriette ihre Schwester an.

    Edda zuckte mit den Schultern. »Du, ich muss wieder. Kundschaft.« Sie drehte sich um und ging zurück in ihre Buchhandlung.

    Henriette war ärgerlich. Wie oft hatte sie Edda schon gebeten, niemanden in ihr Büro zu lassen, wenn sie selbst nicht da war? Es war nicht immer von Vorteil, dass sie und ihre Schwester ihre Berufe gemeinsam in dem geerbten Elternhaus ausübten. Zum Glück hatte Henriette vor Jahren durchgesetzt, dass Edda einen schon vorhandenen Nebeneingang zu einem separaten Eingang für ihre Buchhandlung benutzte. Das hätte noch gefehlt, wenn sämtliche Kunden, die ein Buch kaufen wollten, hier durch das Treppenhaus gelaufen wären. So war das Haus im Laufe der Jahre gerecht aufgeteilt worden. Oben je eine Wohnung für die Schwestern, unten der Buchladen und die Büroräume der Detektei.

    Henriette reckte sich und strich ihr Kleid glatt, welches ein bisschen zerknittert war. Die Hitze und der Fahrradsattel hatten an diesem heißen Maitag dazu beigetragen.

    Entschlossen drückte Henriette die Tür zu ihrem Büro auf. Die Jalousien waren halb heruntergelassen. Es war angenehm kühl im Raum. Durch das gedämpfte Licht wirkte der große holländische Schrank wie das große Portal einer Kirche. Der alte Aktenschrank in der Ecke schien unter seiner Last zusammenzubrechen. An der rechten Wand war eine graue, große Metallplatte befestigt. Die Magnete, die sich darauf befanden, waren bunt und wild durcheinander. »Mein vertikales Gedächtnis«, hatte Gregor Honig immer gesagt. Stundenlang hatte er die darauf angebrachten Fotos und Notizen zu seinem aktuellsten Fall betrachtet. Henriette hatte als Kind staunend vor der wirren Welt der Tatsachen gestanden.

    Der Mann, der vor Henriettes Schreibtisch auf dem Besucherstuhl saß, drehte sich um. Er stand etwas schwerfällig auf und sah Henriette an.

    »Moin.« Henriette ging auf

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